Fernbeziehung - macht es überhaupt Sinn wenn man sich über Wohnort nicht einig ist?

zitronenfalter83

Neuer Benutzer
29. März 2014
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Hallo ihr Lieben,

manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. So gehts mir glaube ich zur Zeit und hoffe, vielleicht ein paar Tipps oder Erfahrungen von euch zu bekommen.

Mein Problem:

Seit 4 Jahren bin ich (31) mit meinem Partner (33) zusammen - wir kennen uns aber schon 15 Jahre, da wir die gleiche Heimatstadt haben. Als wir zusammen kamen, war ich gerade noch im Studium und mein Freund hatte sein Studium fertig und die erste Arbeitsstelle angenommen (damals 170 km von mir entfernt).

Also hieß es erst einmal Fernbeziehung (ist es heute noch - wir sehen uns nur von Fr Nacht bis So mittag), bis ich mit dem Studium fertig war. Vor 2 Jahren hatte ich dann meinen Bachelor in der Tasche und jetzt stand das Thema, einen Wohnort für eine gemeinsame Zukunft suchen auf dem Plan.

Wir einigten uns auf eine Stadt die zwar 100 km weit von unserer Heimatstadt entfernt war, aber wir hatten dort bereits einen festen Freundeskreis und es gab auch genügend Arbeit für beide von uns.

Ich bekam eine tolle Stelle in der neuen Stadt, mein Freund jedoch zögerte die Bewerbungen hinaus. Zuviel stress in seiner arbeit, pflegebedürftige Eltern usw. machten ihm zu dem Zeitpunkt das Leben zur Hölle. Da ich dort aber schon meinen Arbeitsvertrag unterschrieben habe, zog ich erstmal alleine in eine kleine 1 Zimmer Wohnung - nur zum Übergang, seither sind 2 Jahre vergangen.

Mein Freund schrieb aber keine Bewerbungen und nach vielen Streiterein platzte es ihm heraus, dass er wieder zu seinen Eltern ziehen möchte.

Jetzt bin aber ich nicht bereit, in das kleine Dorf zu ziehen, indem wir aufgewachsen sind. Es gibt dort in keinster Weise einen Arbeitsplatz für mich und zu seinen Eltern ziehe ich ganz bestimmt nicht, da wir seit Beginn der Beziehung ein sehr schlechtes Verhältniss haben. Hab mich jetzt hier eingelebt und gute Karrierechancen. Hab mit ihm auch geredet eine andere Stadt zu wählen, zum beispiel in der Mitte. Dann ist er schneller zu Hause wenn bei seinen Eltern was los ist und 50 km zu pendeln ist für mich kein Ding und würde dann schön langsam nach einer neuen Arbeit suchen - für Ihn keine Option.

Ich lieben Ihn über alles und mit 31 würde ich mir wirklich gerne mal eine "vernünftige" Partnerschaft wünschen und ein Beziehungsleben. Aber auf Dauer hab ich keine Lust auf dieses am Wochenende hin- und her gefahre bzw. auch auf das permanente alleine leben.

Ging es jemanden von euch schon mal ähnlich? Seht ihr einen Ausweg?

Vielen Dank und schönes Wochenende!

 
Liebe zitronenfalter,

herzlich Willkommen im Liebeskummer-Forum!

Die wenigsten Menschen können auf Dauer eine Fernbeziehung leben. Im Moment sieht es bei Euch danach aus, dass ihr auch keine gemeinsame Idee für eine Änderung der Ferne in eine Nahbeziehung habt. Wie sehen Eure Träume nach einer eigenen Familie aus?

Wie sehr brauchen seine Eltern denn Unterstützung? Oder gibt es andere Gründe für seinen Wunsch, zu seinen Eltern zurückzuziehen?

Warum möchtest Du nicht in Euern Heimatort zurückziehen? Ist es wirklich die Karriere?

Lies Dir doch einmal folgendes Thema durch: http://www.liebeskummer.ch/fernbeziehungen/leitfaden-fernbeziehung-was-allgemein-entsteht-und-welche-probleme-auftauchen_t24249.html

Alles Gute, pitsch

 
Hallo Pitch,

vielen Dank für deine Antwort und das Verschieben des Beitrages :] Hab lange überlegt wo es am besten passt.

Danke für den hinfreichen Link!

Zu deinen Fragen: Wir wünschen uns Beide eine Familie. Darin waren wir uns eingentlich immer einig

Seine Eltern brauchen leider wirklich Hilfe, aber in Dingen, die eine Haushalthilfe oder Putzfrau leicht erledigen könnten, z. B. Betten beziehen, Treppenhaus wischen oder Schneeräumen.

Ob es noch andere Gründe gibt für seinen Wunsch zu den Eltern zurückzu ziehen, hm ich denke ja. Aktuell ist seine berufliche Situation der horror - wieder ein Grund warum ich nicht versteh, warum er sich nicht eine neue Arbeit sucht - er wird in seiner jetzigen Arbeit total fertig gemacht und verarscht. Oft denkte er an seine Jugend zurück. Dort ist er sehr behütet aufgewachsen. Er wüscht sich die Zeit zurück, in der er 16 war. Keine Verpflichtungen, keine Probleme und viele Freunde und Bekannte mit denen er ständig unterwegs war.

Ja, es wirklich die Karriere. Ich bin "Bootinnenausbauerin". In meiner Heimatgegend gibt es keine Gewässer und somit auch kaum bis keine Aufträge. Habe zwar Architektur studiert, aber mich sehr früh für den Bereich "Innenausbau Boot" entlichieden. Beruflich müsste ich wieder ganz vorne beginnen und auch meine Selbständigkeit aufgeben. Der Wechsel von Boot zu Haus ist enorm.

Liebe Grüße

 
O o ... Da liegen aber wohl Welten zwischen Euch, in puncto Eigenständigkeit und Selbstwertgefühl...

Denkst Du denn wirklich, ein Mann, der sich von zuhause noch nicht abgenabelt hat und keine Verantwortung für seine eigene Zukunft übernehmen möchte, wäre der richtige Kandidat für eine Familienplanung?

Wenn er nicht aus den Puschen kommt, denke ich, sollte Du evtl. lieber einen Schlussstrich ziehen (das vorher natürlich mit ihm besprechen), ist es auch eher leicht gesagt als getan.

Wenn Du ihm dann so wichtig bist, dann ist das vielleicht der Impuls, den er brauchte, um sich zu berappeln. Wenn nicht, hätte er es sicher auch nicht getan, wärt ihr zusammen geblieben.

Lass Dich nur nicht zu sehr bremsen. Das würde weder Dir noch ihm gut tun.