Fernbeziehung Schweiz-Japan und Lösungen

redman

Neuer Benutzer
17. Feb. 2012
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Guten Tag,

Ich bin neu hier im Forum und dachte, es ist die richtige Adresse für mein Thema.

Ich bin im Moment in einer Fernbeziehung seit einem Monat (4 Wochen)! Wir haben uns in Australien kennengelernt bei einem Sprachaufenthalt. Während sie (Japanerin, 25) mit einem Working Holiday Visum Englisch lernen und auch arbeiten wollte oder immer noch will, war ich (Schweizer, 19) für 6 Monate Reisen und Sprachkurs da unten. Wir waren knapp 3 Monate jeden Tag zusammen. Aktuell bin ich also zurück in der Schweiz und sie bleibt noch in Australien. Im August und September werden wir dann wieder für 6 Wochen in Japan bzw. der Schweiz zusammen sein.

Wir haben uns auf jeden Fall extrem ineinander verliebt und wir waren (und sind immer noch) überzeugt davon, dass uns eine gemeinsame Zukunft glücklich machen würde. Es stimmt wirklich alles zwischen uns und die Beziehung kann man als richtige Harmonie zwischen uns verstehen! Wir bereden auch alles miteinander und es gibt keine Tabus. Sie ist sozusagen die Richtige, die ich nicht einfach so aufgeben will. Sie sieht das genau so. :super:

Doch wie bei allen Pärchen, die sich in einem Land fernab der Heimat verlieben, kommen natürlich gewisse Problem oder zumindest Herausforderungen auf, wenn die Beziehung wirklich weitergeführt werden will (und das möchten wir absolut:)).

Also, zuerst haben wir jetzt am Anfang etwa 6 Monate, in denen wir uns nicht sehen können. Das sollte eigentlich nicht so ein grosses Problem sein, obwohl wir uns natürlich vermissen. Wir haben aber regelmässig Kontakt über Skype und da können wir wirklich auch super Gespräche führen und können den anderen auch sehen. Die Liebe zueinander hat nach 4 Wochen auf jeden Fall noch überhaupt nichts eingebüsst.

Nach diesen 6 Monaten sehen wir uns, wie gesagt, für 6 Wochen! Danach beginnt für mich das 3-jährige Bachelor-Studium und sie wird in Japan arbeiten. Doch beide von uns sind eigentlich relativ flexibel und könnten uns vorstellen, irgendwo miteinander zusammen zu leben nach diesem Studium. In der Bachelor-Zeit werde ich aber höchstwahrscheinlich in der Schweiz wohnhaft sein. Natürlich könnten wir uns etwa 2mal pro Jahr sehen/besuchen, doch ich habe Angst, dass das zu schwierig und zu anstrengend wird. Das Master-Studium könnte ich dann irgendwo absolvieren, wo wir zusammen leben können (z.B. direkt in Japan). Doch es wäre super, wenn sie während meinem Bachelor-Studium irgendwie in der Schweiz für längere Zeit wohnhaft sein könnte (Sie wäre auch bereit dazu). Doch bekanntlich ist es schwer, für Ausländer ohne gute Ausbildung (Sie ging nicht an die Uni) und ohne perfekte Deutschkenntnisse eine Aufenthaltsbewilligung mit Arbeit in der Schweiz zu finden. Wäre es vielleicht möglich, mit einem Studentenvisum (wenn sie in eine Sprachschule in der Schweiz ginge) längere Zeit in der Schweiz zu bleiben und zu arbeiten? Oder könnte sie als japanische Reiseführerin arbeiten? Sie hat "nur" eine internationale Ausbildung für Massagen. Doch ob sie damit einen Job in der Schweiz bekommen könnte...

Übrigens, Heiraten kommt in nächster Zeit aus verständlichen Gründen nicht in Frage.

Ich habe probiert, den Sachverhalt so gut wie möglich darzulegen ohne die rosarote Brille zu tragen ;) Ich hoffe, ihr könnt mir hilfreiche Tipps geben und realistische Beurteilungen abgeben. Hat diese Fernbeziehung eine Zukunft? Wie könnte sie vorübergehend oder etwas länger in die Schweiz kommen und hier arbeiten?

Irgendwie muss es doch klappen, es gibt schliesslich viele internationale Partnerschaften.

Danke vielmals!

Grüsse, redman

 
Hey, erst einmal: Eine Beziehung hat eine Zukunft, wenn man ihr eine Chance gibt. Und die scheint ihr beide ihr ja geben zu wollen. Die Distanz ist eine grosse Hürde, aber die kann man mit viel Geduld auch überwinden. So wie Du schreibst, denke ich, dass ihr durchaus realistisch an die Sachlage herangeht.

Was für Möglichkeiten sie jobmässig hat, weiss ich nicht. Wie wäre es, wenn Du Dich vielleicht bei einem Berufsinformationszentrum, japanischen Botschaft oder bei einer Japan-Gruppierung in der Schweiz Dich erkundigst, welche Möglichkeiten es gibt? Je nachdem könntet ihr dann in 6 Monaten auch euch zusammen informieren und sie kann so gleich Kontakt zu Japanern, die hier leben knüpfen.

Hoffe, damit etwas geholfen zu haben.

Liebe Grüsse, Minusch

 
Hoi Redman

Mal rein organisatorisch.

Als Japanerin ist deine Freundin Drittstaatlerin und damit alles andere als Privilegiert. duch den freien personenverkehr, der allen EU menschen erlaubt in der Schweiz zu arbeiten, wurden die Kontigente für Drittstaatler stark gekürtzt (halbiert um genau zu sein).

Hier direkt arbeiten kann sie vergessen, weil dazu müsste sie mindestens einen Bachelor haben, als Kadertransfer kommen (d.h. toh shot in Japan, top shot stelle hier) wenn das nicht der fall ist, muss nachgewiesen werden, dass es keine geeignete Person hier in der CH oder in der EU auffindbar wird (kannste vergessen das nachzuweisen, dazu müsste man sich mit professionellen Jobbüros und dem RAV verlinken etc), mindestens 100'000 verdienen, ja das sind mal die Grobvoraussetzungen. Das heisst direkt einen Job kannste sofort vergessen.

Weiter gibt es die Möglichkeit ev ein studentenvisum zu erhalten. Aber lediglich eine Sprachschule, das wird schwiirig. Eventuell ein "internship" mir ist soeben der Fachbegriff entfallen... und weiter gibt es das normale touristenvisum. Je nach land, darf sie 90 Tage innerhalb von 180 Tagen in der Schweiz verweilen (Tag der einreise in den Schengen raum = Tag 1; hier leg ich Dir ans Herz sauber zu zählen, die strafen sind recht hoch, sobald man einen Monat zu lange drin ist....). Jenachdem muss man das Visum speziell beantragen oder nicht.

D.h. entweder hier Studieren oder ein Touristen visum, ev über solch einen Internship, aber ic kenn ich die voraussetzungen nicht.

So, hoffe das hilft etwas. Willst Du mehr wissen, schreib mich direkt an.





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





Und PS: Wenn sie als Studentin hier wäre, dürfe sie 15 h in der Woche arbeiten... Möchte sie eventuell studieren?

 
Hallo,

Danke für die Antworten. Das habe ich mir auch schon gedacht, dass direkt hier arbeiten sehr schwierig würde... Also müsste man das über irgendeinen Umweg versuchen. Da sie nicht über überdurchschnittliche finanzielle Mittel verfügt, müsste es sich aber auch irgendwie wieder ausgleichen (d.h. dass ein allfälliger Job ihre Lebenshaltungskosten in der Schweiz decken müsste.) Also rein als Touristin mit einem Touristenvisum, auch wenn sie ein halbes Jahr lang in der Schweiz verweilen könnte, kann man ja keiner Erwerbstätigkeit nachgehen. Das heisst wiederum, es "kommt nichts rein".

Ich weiss nicht genau, was du unter Studentin verstehst. Denn eigentlich wäre sie schon interessiert, z.B. eine Sprachschule zu besuchen. Doch bekommt man da auch ein ordentliches Studentenvisum mit der Möglichkeit, 15h pro Woche zu arbeiten? Denn eine Universität in der Schweiz will sie kaum besuchen (in Deutsch und teuer!).

So ein Internship hört sich spannend an, wer weiss da etwas mehr darüber? Gibts da Möglichkeiten für Ausländer um danach auch Arbeitsmöglichkeiten in der Schweiz zu haben? Gibt es so was eventuell im Bereich der Massagentherapien? :)

Ich weiss, die Schweiz ist ziemlich strikt mit der Einwanderungspolitik, speziell für sogenannte Drittstaaten. Doch es muss doch da auch irgendwie Möglichkeiten geben, dass Ausländer, die "es gut meinen" in die Schweiz reingelassen werden... Ich will einfach nicht, dass unsere Liebe an irgendwelchen Politiken und Grenzen zerbricht. Ich bin überzeugt davon, dass auch eine solche internationale Liebe Zukunft hat! Ich bin schliesslich auch schon fleissig am Japanisch lernen. Ehrlich gesagt kann ich mir keine Beziehung zu einer Schweizerin vorstellen... Nichts gegen euch, aber meine Freundin hat einfach irgendwetwas ganz spezielles, exotisches, liebevolles, das ich bei niemandem sonst finden könnte=)

Grüsse, redman

 
Hi Redman,

ich führe auch eine Fernbeziehung Deutschland - Japan, kann dir aber nichts bzgl. der arbeitstechnischen Seite helfen.

Mein Freund ist auch kein Japaner, sondern Deutscher, wird also auf jeden Fall zurück in die Heimat kommen, allerdings erst in 3 Jahren..

Die schwierigste Zeit,wenn man getrennt ist, sind die ersten Wochen / Monate. Sobald man sich einmal besucht hat, wird es meiner Meinung nach besser. Ich habe die Sehnsucht kaum ausgehalten, wir haben uns auch erst ein halbes Jahr später wiedergesehen. Zuerst denkt man,dass ein halbes Jahr gar nicht SO viel ist, aber man merkt dann eben doch, dass es eine verdammt lange Zeit ist..

Sie geht aber tatsächlich irgendwann vorbei und die Freude des Wiedersehens ist unbeschreibbar und wenn man sich dann über einen längeren Zeitraum sehen kann, wird die Bindung automatisch enger und tiefer, so war es zumindest bei mir. Wir sind uns jetzt zumindest noch sicherer,dass wir nicht aufgeben werden und die Zeit überstehen. :) Es klappt jetzt nach 6 Monaten auch alles viel besser als am Anfang. Man gewöhnt sich an Skype und Webcam, auch wenn ich ihn ständig und nahezu immer vermisse.

Nichts ist so schlimm wie der Anfang, wenn man plötzlich wieder ganz alleine da steht und der Partner 10.000km weit weg sein Leben lebt. Hat man diese schwierige Anfangsphase überlebt, wird es einfacher.. :) Ich bin fast der Meinung,dass die ersten 6 Monate die kritischsten für die Beziehung sind.

Was mir bei euch, zusätzlich zu der Entfernung auffällt, ist euer Alter. 6 Jahre sind in dieser Phase des Lebens schon ziemlich viel, gerade weil du als männlicher Partner erst 19 bist und sie schon 25. Daraus könnten evtl. mehr Probleme entstehen als durch die Fernbeziehung. (Kinderwunsch, Hochzeit, Geldverdienen etc.) Aber das kann ich nicht beurteilen.

 
Guten Abend,

Doch schon vor einiger Zeit habe ich schon einmal in dieses Forum geschrieben bezüglich meiner Fernbeziehung. Damals habe ich noch nach Hilfe gesucht für die weitere Planung unserer Fernbeziehung. Das hat sich inzwischen vieles geklärt. Ich möchte aber doch noch schnell einige Worte verlieren über meine/unsere aktuelle Situation...

Ich bin in einer Fernbeziehung mit einer Japanerin seit ziemlich genau einem Jahr. Ich (20) wohne in der Schweiz und studiere, Sie (25) wohnt in Japan und arbeitet. Knapp die ersten 3 Monate unserer Beziehung haben wir zusammen verbracht, danach konnten wir uns 6.5 Monate nicht sehen. Das haben wir eigentlich super überstanden und wir liebten uns noch so sehr wie am Anfang, obwohl diese Monate eine sehr lange Zeit war mit Stimmungsschwankungen auf beiden Seiten. Seit nunmehr 1.5 Monate sind wir wieder "getrennt" voneinander und wir können uns in 2 Monaten wieder sehen. Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir das ganze auch so weiterziehen möchten und noch mindestens 3 Jahre in einer solchen Fernbeziehung "zusammensein" wollen. Ich kann mir bei bestem Willen keine andere Frau vorstellen, mit der ich meine Zukunft verbringen möchte. Wir lieben uns immer noch extrem und haben in der Zeit, in der wir uns nicht sehen können, intensiv Kontakt. Dennoch hege vor allem ich ab und zu gewisse Zweifel (was auch menschlich ist, denke ich). Denn in einer solchen "Hardcore-Fernbeziehung", in der wir uns befinden, sprechen eigentlich alle Statistiken klar dagegen. Wir haben ein völlig anderes (Kultur-)Umfeld, leben fast am anderen Ende der Welt und sind von verschiedenen Vorstellungen geprägt, obwohl wir natürlich (sonst wären wir ja nicht zusammen) erstaunlich gut zusammenpassen und auch zu einem grossen Teil kompatible Zukunftspläne haben.

Dazu kommt noch, dass sie wie in Japan üblich ziemlich hart arbeitet und da gibt es auch kaum Ferien (vielleicht 1-2 Wochen pro Jahr). Somit müsste meistens ich, wenn wir uns sehen wollen, sie in Japan besuchen gehen, was auf einer gewissen Einseitigkeit beruht. Kommt hinzu, dass sie unter Umständen dann nicht viel Zeit für mich hat und wir uns nur am Abend und an den wenigen freien Tagen und Ferientagen wirklich geniessen können.

Da es sich ausserdem um einen staatlichen, geheimen Job handelt, musste sie eine Geheimhaltungserklärung unterschreiben, dass sie niemandem etwas über den genauen Arbeitsinhalt erzählt. Für mich als sehr neugieriger Mensch ist das irgendwie schwer zu akzeptieren. Wir hüten sonst absolut keine Geheimnisse voneinander, doch über ihre Arbeit können wir plötzlich nicht mehr sprechen... ?(

Naja, für mich ist der Fall eigentlich klar! Die Vorteile dieser Fernbeziehung überwiegen immer noch gegenüber den Nachteilen. Ich will dieser Beziehung kein Ende setzen. Sie ist zu wertvoll. :verliebt: Schon möglich, dass ich das ganze zu unrealistisch oder zu optimistisch anschaue.

Darum interessiert mich einfach mal eure Meinung zu dem Ganzen. Habt ihr schon solche Erfahrungen gemacht? An was denkt ihr bei einer solchen Fernbeziehung?

Ich freue mich über eure Meinungen und Tipps :klatsch:

Liebe Grüsse, redman

 
Hi Redman,

ich frage mich, wie du Zärtlichkeit, Innigkeit und Nähe in einer Fernbeziehung leben kannst. Frist dich die Sehnsucht nicht auf?. Wie bekommst du das, mit deinen 20Jahren hin?

Ich frag mich, ob die Liebe wirklich so groß ist? Wenn man wirklich liebt, müßte doch die Sehnsucht ins Unermessliche gehen. Wie hälst du das aus?

Liebe Grüsse, Schneeweißchen

 
Hi Redman,
ich frage mich, wie du Zärtlichkeit, Innigkeit und Nähe in einer Fernbeziehung leben kannst. Frist dich die Sehnsucht nicht auf?. Wie bekommst du das, mit deinen 20Jahren hin?

Ich frag mich, ob die Liebe wirklich so groß ist? Wenn man wirklich liebt, müßte doch die Sehnsucht ins Unermessliche gehen. Wie hälst du das aus?

Liebe Grüsse, Schneeweißchen
Hallo Schneeweisschen,

Deine Befürchtungen bezüglich diesen Punkten sind durchaus berechtigt.

Natürlich vermissen wir uns in der Zeit, in der wir nicht zusammen sein können! Wir haben auch immer Sehnsucht nach dem Anderen, speziell wenn wir ein emotionales Skype-Gespräch führen. Doch irgendwie schaffe ich es meistens doch, ganz normal ohne Sorgen und glücklich durchs Leben zu gehen. In meinem Hinterkopf ist einfach immer meine grosse Liebe und ich weiss auch, dass sie an mich denkt. Wir kommen ganz gut alleine zurecht in unseren getrennten Phasen. Es gibt auch durchaus gewisse Vorteile einer solchen Beziehung! Zum Beispiel haben wir somit vielmehr Zeit für Selbstverwirklichung und Freizeitbeschäftigungen. Ausserdem studiere ich an einer Universität, an der ich meine Freizeit sowieso sehr gut einteilen muss, damit noch etwas übrig bleibt. Ich wüsste nicht, ob ich mich mit einer Freundin, die ich jeden Tag sehen könnte, überhaupt noch auf das Studium konzentrieren könnte. Es kommt wirklich sehr oft vor, dass ich bis am späten Abend noch am Lernen bin. Auch sie ist beruflich sehr beschäftigt. Darum denke ich, dass für uns beide eine Fernbeziehung im Moment gar keine schlechte Option ist. Für uns gibt es im Moment gar keine andere Option als eine Fernbeziehung, wenn wir auch in Zukunft zusammen bleiben wollen. Also was ist besser... Den Menschen, den ich liebe, der mich liebt und etwas ganz Spezielles ist einfach verlassen? Oder das ganze wohl oder über durchstehen? Für uns beide ist es keine Qual! Mehr eine (teilweise schöne) Sehnsucht und Vorfreude, den anderen bald wieder zu sehen. Die Liebe facht jedes Mal neu auf und das Gefühl des Wiedersehens ist unbeschreiblich... Natürlich ist aber der Abschied auch was vom Schlimmsten. :heulen:

Es gibt keinen Grund für mich, dem Ganzen ein Ende zu versetzen, solange wir wirklich davon überzeugt sind und uns lieben.

Wäre ich glücklich als Single? Ich denke nein... Ich würde sie unendlich vermissen, wenn ich sie aus meinem Herz "verbannen" würde!

Will ich eine 0815-Freundin in der Schweiz? Definitiv nicht! Eine solch perfekte, passende Frau für mich wie meine Freundin gibt es kaum.

Und ja, die Liebe ist natürlich gross. Aber für mich ist "Liebe" kein klarer Ausdruck... Ich weiss nicht wie ich es definieren soll. Vielleicht ist es aus deiner Betrachtungsweise keine Liebe, aus meiner Betrachtungsweise aber schon... Auf jeden Fall verspüre ich eine starke emotionale Bindung zu meiner Freundin, ich denke jeden Tag (ja sogar fast die ganze Zeit) an sie und ich kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen (schon vorstellen, aber ich wäre nicht glücklich:cool:). Ebenfalls kann ich meine Gedanken kaum noch von den schlimmsten Befürchtungen abwenden, wenn wir einmal etwas länger als normal keinen Kontakt haben!

Warum würden wir uns das sonst auch antun? Ausserdem möchten wir ja auch die Zukunft miteinander zusammen verbringen.

Ich glaube nicht, dass wir uns dann die ganze Mühe machen würden, wenn es keine wahre Liebe wäre.

Also wir halten das ganz gut aus. Es ist auch immer eine Frage der Lebenseinstellung. Ich versuche, schlechte Laune und extreme Sehnsucht einfach mit froher Lebenseinstellung zu bewältigen. Wir muntern uns gegenseitig auch auf, wenn der eine Teil einmal nicht so einen guten Tag hat. Wir sind nach den Skype-Kontakten meistens glücklich und aufgestellt und verfallen nicht in unnötige tiefe Trauer/Sehnsucht nach dem anderen. :klatsch:

Ja, soviel zu dem. Ich sehe gerade, dass mein Beitrag ziemlich lang geworden ist :D

Kannst du meine Argumente nachvollziehen? Fernbeziehung haben viele Nachteile, aber manchmal muss man Opfer bringen, um etwas zu erreichen ;)

Liebe Grüsse, Redman

 
Was unterscheidet deine Freundin, von einer 0815-Freundin in der Schweiz? Ist es das Äussere oder sind es bestimmte Charaktereigenschaften die dich faszinieren?

Sind sich die Schweizer und die Japaner in ihrer Zielstrebigkeit und ihrer Disziplin nicht ähnlich?

Was macht sie, für dich, so besonders? Ist es ein Traum auf den du hoffst und dessen Vorstellung dir Kraft und Ansporn verleiht?

 
Was unterscheidet deine Freundin, von einer 0815-Freundin in der Schweiz? Ist es das Äussere oder sind es bestimmte Charaktereigenschaften die dich faszinieren?
Sind sich die Schweizer und die Japaner in ihrer Zielstrebigkeit und ihrer Disziplin nicht ähnlich?

Was macht sie, für dich, so besonders? Ist es ein Traum auf den du hoffst und dessen Vorstellung dir Kraft und Ansporn verleiht?
Meine Freundin hat eine andere Lebenseinstellung und Mentalität als Schweizerinnen. Ihre Charaktereigenschaften sind einfach so unersetzlich für mich. Sie strahlt immer eine gewisse Fröhlichkeit aus und verliert sich nicht in sorgenvolles Gerede und Gezicke, wie das manchmal bei Schweizerinnen der Fall ist. Sie strahlt noch eine enorme Weiblichkeit aus, anders als europäische Frauen, die vielfach den Partner extrem beeinflussen und dominieren wollen. Ausserdem strahlt sie auch diese niveauvolle "Cuteness" aus, das ich bis jetzt noch bei keiner Frau in der Schweiz gesehen habe. Allgemein ist es auch diese Zurückhaltung und Abgeklärtheit, die mich fasziniert. Sie labert nicht einfach so, sondern wählt ihre Worte bedacht. Sehr hohen Attraktivitätswert hat bei mir auch ihre absolute Grundehrlichkeit und ihre Fähigkeit des Mitgefühls. So würde sie zum Beispiel nie jemanden anlügen, denn dann bekommt sie gleich ein schlechtes Gewissen. Sie kann mit anderen Menschen gut mitfühlen und sich auch in Filmen in Charaktere hineinfühlen, so dass sie dann manchmal weint oder sogar Schmerzen verspürt. Das finde ich sehr bemerkenswert. Wir können uns gegenseitig auch absolut vertrauen und ich muss keine Angst haben, dass sie in Japan einfach plötzlich mit einem anderen rummacht.

Naja, da gäbe es natürlich noch viel mehr zu schreiben, doch das wäre dann etwas zu viel oder zu persönlich. Auf jeden Fall ist ihr Charakter schon etwas ganz besonderes (zumindest für mich). Ausserdem finde ich ihr Äusseres natürlich auch attraktiv und exotisch. Ich mag allgemein asiatische, speziell japanische Frauen. Für mich strahlt meine Freundin auch äusserlich einfach eine enorme Attraktivität aus, die ich bei anderen Frauen nicht finden könnte. Natürlich gibt es andere sehr hübsche und sexy Frauen, doch irgendwie ist meine Freundin für mich immer noch auf einer anderen Ebene und übertrumpft alles andere.

Ich muss dir rechtgeben, dass sich die Schweizer und Japaner zumindest in Ehrgeiz und Zielstrebigkeit nicht grundlegend voneinander unterscheiden. Doch der kulturelle Hintergrund und die zwischenmenschlichen Umgangsformen und Harmonien unterscheiden sich wirklich massgebend. Darum sind auch viele Westler (zumindest Anfangs) mit der gegensätzlichen Kultur in Japan überfordert und brauchen lange, bis sie sich integrieren und anpassen können. Auch umgekehrt ist dies vielfach der Fall. Ich würde nie soweit gehen, dass sich allgemein Europäer und Japaner in den Charakteren und Weltvorstellungen gleichen, nur weil sie beide viel und effizient arbeiten können.

Mein Traum ist es, mich langfristig auch international zu orientieren, eine kulturübergreifende und länderübergreifende Partnerschaft nicht nur wegen der Distanz aufzugeben, mich persönlich und kulturell weiterzuentwickeln, mehr Toleranz und Verständnis für andere Kulturen aufzubringen und natürlich das allerwichtigste; mit meiner Freundin zusammenzuleben, sie glücklich machen, so dass auch ich glücklich mit ihr bin, mit ihr vielleicht auch an einem anderen Ort als Japan zu leben (Denn meine Freundin ist auch sehr weltoffen).... Einfach unseren Traum verwirklichen, dass wir später eine "normale" Beziehung führen können.

Zugegeben ist das natürlich mit (vielleicht teilweise egoistischen) Selbstverwirklichungs-Träumen meinerseits verbunden. Doch das lässt sich gut kombinieren. Auch meine Freundin kann auch mit unserer Partnerschaft natürlich das eigene Glück und Selbstverwirklichung anstreben (das ist mit ihren Vorstellungen vereinbar).

Was meinst du? ;)

Liebe Grüsse, redman

 
Also was ist besser... Den Menschen, den ich liebe, der mich liebt und etwas ganz Spezielles ist einfach verlassen? Oder das ganze wohl oder über durchstehen? Für uns beide ist es keine Qual!
WWieso solltest du sie verlassen? Ihr kommt mit der IST-Situation zurecht und liebt euch. Was die Zukunft bringt weiss niemand. Es werden Beziehungen aufrecht erhalten die viel mehr zum scheitern verurteilt sind als eure. Solange die positiven Aspekte überwiegen, solltest du dich nicht mit negativen Gedanken mürbe machen. Nur ihr entscheidet wie es bei euch weitergeht und nicht die Einstellung anderer Menschen.

 
Danke redman, für deine ausführliche Antwort. Ja, wie du sie beschreibst, kann ich es schon sehr gut nachvollziehen, dass sie dich fasziniert. Du bist Feuer und Flamme für sie. Und ich muss sagen, dass viele Japanerinnen ihre besondere Schönheit haben. Auch diese gepflegte Anmut gefällt mir. Inklusive der Eigenart, sich vor der Sonne mit Handschuhen, Hut und Schirm zu schützen. :D

Auch das sofortige wechseln der Schuhe, wenn sie das Haus betreten, ist mir sehr angenehm. Das draußen und drinnen unterschieden wird. Also, ich bin auch sehr international interessiert und liebe den Austausch sehr. Das hat etwas mit Neugierde zu tun.

Ich bin mir nicht sicher, ob es gut und normal ist, eine Beziehung über Distanz führen zu können. Ich kann das nicht, und es liegt mir fern, dich zu beurteilen. Es gehört in jedem Fall eine sehr hohe Leidensbereitschaft da zu. Die hat nicht jeder. Es kommt auch drauf an, wie stark das Gefühl und das Temperament ausgeprägt sind.

Du scheinst mir ein abgeklärter Typ zu sein, der sein Ding durch zieht. Es kommt dir auch entgegen, weil du sowieso keine Zeit hast. Nur wenn man so lange Zärtlichkeit entsagen muß, ist es dann nicht Selbstgeißelung? Wie lange kannst du das ertragen? Ist es nicht unmenschlich? Das sind halt die Fragen die ich mir stelle.

 
Ich habe das ähnlich erlebt - ich hatte meine heutige Frau, eine Japanerin, vor bald 20 Jahren in Neuseeland kennengelernt (war damals 24, sie 27). Ich war auch noch an der Uni - das ging so über ein paar Jahre. Nach dem Studium bin dann für ein paar Jahre nach Japan, wir haben dort geheiratet und leben nun mit zwei Kindern in der Schweiz. Wenn es für Euch beide stimmt, gibt es doch keinen Grund etwas zu ändern. Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit (z.B. Austauschjahr, Sprachstudium o.ä.), dass Ihr Euch mal länger intensiver sehen könnt, um feststellen zu können, ob es wirklich etwas für die Zukunft ist.

Dies nur als eine kurze Ermutigung, dass die Statistik gegen Fernbeziehungen sprechen mag - aber dass es durchaus auch eine glückliche gemeinsame Zukunft geben kann.

 
Mit sehr viel Willensstärke ist sehr viel zu erreichen. Dies passt auch durchaus zur japanischen und Schweizer Mentalität. Für eine zeitlang könnt ihr sicher dieses Lebensmodel aufrecht erhalten. Es sollte nur irgendwann in ein harmonisches, erfülltes gemeinsames Leben übergehen.

Von alleinigen Visionen für die Zukunft, Selbstdisziplin und Entsagung, wird niemand auf Dauer glücklich.Es sei denn, man hat diese Eigenschaften als Lebensziel, und findet darin seine Bestimmung und Erfüllung. Dann verzichtet man auf Nähe und Innigkeit zueinander. Es mag ja Menschen geben, die auch durch Verzicht glücklich werden. Wenn beide Partner so "gestrickt"sind, könnte eine Fernbeziehung möglich sein.