Fotoserie über SVV...brauche HILFE!

Waldelfe

Neuer Benutzer
14. Okt. 2004
29
0
0
Hallo!

Ich habe in diesem Forum bemerkt, dass das Thema Ritzen und Selbstverletzung immer wieder auftaucht. Das hat mich nicht weiter verwundert, denn es handelt sich nun um eine Krankheit, welche weiter verbreitet ist als man denkt.

Da auch ich eine sehr gute Freundin habe, die von SVV betroffen ist und ich mich mit diesem Thema gerne genauer beschäftigen möchte, auch um andere über dieses Thema zu informieren und aufzuklären, möchte ich, im Rahmen meins Fotografie Studiums eine Fotoserie über das Thema SVV machen.

Leider fehlen mir noch konkrete Ideen, wie man dieses Thema, sensibel, aber passend und vor allem informativ ins Bild setzen kann. Ist es sinnvoll den verletzenden Vorgang (natürlich nachgestellt) ins Bild zu setzen oder ist das zu plump? Oder sollte ich vielleicht eine betroffene Person einige Zeit begleiten?

Ich will irgendwie das Krankheitsbild aber auch die Gefühle der bertoffenen Personen, ihre Stimmung vorher, während sie sich verletzt und nachher, versuchen festzuhalten. Dabei möchte ich natürlich keinem zu Nahe treten. Es darf auch eine Bild/Text Arbeit sein.

Ich möchte euch bitten, egal ob ihr betroffen seid oder nicht, mal zu überlegen, ob euch irgendetwas dazu einfällt. Wenn ihr betroffen seid: wie würdet ihr es angehen, wenn ihr mit einem Fotoapparat eure Krankheit erklären müsstet? Was ist ok und was ist absolut tabu?

Hat irgendjemand schon mal Bilder zu diesem Thema gesehen und weiß noch, wie diese das Thema behandelt haben?

Ich habe zwar ein paar Ideen, weiß aber nicht, ob diese nicht zu plump sind und das Thema erkennlich wiederspiegeln.

Ich möchte mich jetzt schon einmal bei jedem bedanken, der sich nur Gedanken zu diesem Thread macht.

LG Waldelfe

 
hallo waldelfe!

ich finde dein projekt und die intension die dahintersteht wirklich lobenswert. ich selbst weise keine mir bekannten formen von SVV auf. daher kann ich dir auch nicht sagen, was tabu ist und was nicht. ich kann mir allerdings vorstellen, dass es schwer sein wird, eine person eine zeitlang zu begleiten und so an bildmaterial zu kommen. ich denke du solltest versuchen aus anonymen quellen (wie beispielsweise einem solchen forum) die gefühlswelt einer SVV gefährdeten person erschließen und das ganze mit einer nicht betroffenen person nachstellen. ich glaube nicht, dass man eine solche aufgabe einer betroffenen person zumuten kann, ohne dass diese sich zu nahe getreten fühlt. außerdem könnte es auch eine starke psychische belastung sein. ich bin zwar kein psychologe, aber: dieses risiko würde ich nicht in kauf nehmen.

hoffe dir damit irgendwie weitergeholfen zu haben.

falls eine fotoserie zustande kommt wäre ich persönlich sehr daran interessiert, wie du die sache umgesetzt hast.

lg lunaris

 
Original von Lunaris85
ich glaube nicht, dass man eine solche aufgabe einer betroffenen person zumuten kann, ohne dass diese sich zu nahe getreten fühlt. außerdem könnte es auch eine starke psychische belastung sein. ich bin zwar kein psychologe, aber: dieses risiko würde ich nicht in kauf nehmen.
Diesen Worten möchte ich noch einmal Nachdruck verleihen.

Auch ich denke, dass die Umsetzung sich als riskant heraus stellen könnte, wenn du eine betroffene Person hinzu ziehen möchtest. Selbst für eine(n) Ex-Ritzer(in) sind die Folgen der Aufarbeitung des Vergangenen kaum zu kalkulieren.

Ich weiß nicht, in wie fern du in die Krankheit deiner Freundin mit einbezogen bist -eventuell wäre sie eine Ansprechpartnerin für dein Projekt- obwohl es für sie sicherlich auch nicht unbedingt angenehm wird, wenn ihr intimstes, ihr Gefühlsleben an die Öffentlichkeit gekehrt wird. Aber jeder mag anders damit umgehen.

Du hast dir ein aktuelles, ja durchaus interessantes Thema ausgesucht, was auch noch nicht allzu "abgegrast" ist. Ideal für ein Studium-Projekt. Nur ist es fraglich, ob eine Fotoserie sensibel genug die Tatsachen widerspiegeln kann und nicht nur die "gruseligen" Aspekte hervorhebt. Denn eins finde ich muss man ganz klar sehen: Solch eine Fotostrecke kann keinem Betroffenen helfen, sondern hält nur Außenstehenden die blutigen Auswirkungen dieser Krankheit als Symptom vor Augen und die Ursachen werden nur schwer bildlich zu demonstrieren sein. Und daher finde ich persönlich es äußerst fragwürdig, ob das ein Ziel sein kann, was man mit einem Projekt anstrebt...

Versteh mich bitte nicht falsch, dass Thema als solches mag gut sein- aber es muss auch einen Hintergrund haben, was du damit erreichen möchtest.

 
Ja ich weiß sehrwohl, dass dies ein sehr schwieriges Thema ist und dass es nicht einfach wird, betroffene Personen zu finden die mitarbeiten werden. Meine sehr gute Freundin kenne ich schon sehr lange und bin auch in ihr Krankheitsbild und die Situation miteinbezogen. Sie fand die Idee zwar nicht super, hat mir aber versichert mitzumachen.

Natürlich ist es nicht mein Ziel nur die blutige Wahrheit dieser Krankheit darzustellen. Ich möchte versuchen den Menschen, mit Hilfe von Bildern, diese Krankheit näher zu bringen. Das das kein einfaches Vorhaben ist, dem bin ich mir durchaus im Klaren. Auch glaube ich schon, dass ich jemanden finden könnte, den ich einige Zeit mit der Kamera begleite. Es müsste natürlich eine Person sein, die sich mit seiner Krankheit auseinandergesetzt hat und weitesgehen "geheilt" ist. Jedoch bin ich mir nicht sicher, ob man dadurch wirklich Menschen auf diese Krankheit aufmerksam machen kann.

Ich denke schon, dass eine Fotoserie dieses Thema sensibel behandeln kann, denn bei Magersucht und Bulimie oder anderen Themen geht es ja auch irgendwie. Es ist nicht leicht, das geb ich zu, aber nichts ist unmöglich.

Also ich hoffe weiter auf eure Anregungen und auf eure Kritik.

Waldelfe

 
Na irgendwie scheint ihr wohl auch keine richtigen Ideen zu haben, denn die Resonanz auf diesen Thread hält sich ja sehr in Grenzen. Schade.

Falls euch doch noch etwas einfällt, schreibt es doch bitte oder meldet euch bei mir.

Gruß Waldelfe

 
@schattenzeit

Was ist es dann? Die Angst vor dem Thema, die Sorge jemanden vor den Kopf zu stoßen? Der Glaube dass diese Projekt zu schwierig oder einfach Wahnsinn ist? Ich weiß es nicht.

Ich weiß nur, dass ich das Gefühl habe, dass Betroffene die Idee befürworten und nicht Betroffene die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, weil sie nicht glauben dass es funktioniert.

Ich werde trotzdem weiter "forschen" und dieses Projekt so gut es geht durchziehen. Und über weitere Ideen freue ich mich immer.

Gruß Waldelfe

 
Schattenzeit hat Dir doch schon eine Antwort gegeben.

Ich denke, Du weißt selbst noch nicht, wohin Dich dieser thread führt. Weil das eigentliche Projekt nicht das Ziel ist. Das Ziel ist, Deine Freundin zu verstehen und ihr dadurch helfen zu können.

Wie ich schon per PN sagte - das Schneiden ist nur das Symptom. Die Ursachen sind es, die durch Fotos dargestellt werden könnten und sollten - erst dann wird es ein gutes Projekt. Und dazu gibt es endlos Erfahrungsberichte im Netz..

Es ist doch scheißegal obs Magersucht, Bulimie oder Ritzen ist. Es ist doch wirklich sowas von egal. Die meisten sind Borderliner, aber auch Borderline beschreibt nur ein Sammelsurium von diversen Krankheitsbildern und noch diverseren Ursachen.

Wenn Du es schaffst, das WARUM darzustellen.

*kopfschuettel*

Nee.

Ich hab zum Thema Bulimie so viele Bilder vor Augen, von denen jedes einzelne meinem Herz wehtut. Ich wünschte ich hätte damals helfen können, aber ich konnte nicht. Wieso siehst Du nicht?

Bist Du am Ende doch nur der unbeteiligte Voyeur?

 
Ich wollte mich noch einmal für alle Beiträge und Anregungen bedanken. Ihr habt mir auf jeden Fall weiter geholfen.

Mein Konzept steht jetzt fast, und falls es euch interessiert, werde ich gerne versuchen euch auf den Laufenden zu halten.

Gruß Waldelfe