Fragen über Fragen

TattooRose85

Neuer Benutzer
06. Juli 2003
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Hi,

Ich wollte das nur mal was los werden.Denke mal da bin ich in diesem teil des Forums richtig.

Also vielleicht haben ja schon welche durch mein Posting im "Liebeskummer / Herzschmerz" gelesen,dass ich vor ca. 1Jahr an Krebs erkrankt bin.

So nun haben sich in der ganzen Zeit fragen gesammelt die ich ausser mein anderes Posting noch niemanden gestellt habe.Es kann mir eh keiner eine Antwort drauf geben.

Aber ich möchte sie trotzdem mal los werden, vielleicht gibt es ja noch jemanden der sich die fragen stellt oder auch eine antwort drauf sucht.

Als ich nun mit 17 Jahren an Krebs(Lymphdrüsen-Krebs) erkrankt bin, habe ich mich oft mit dem Thema "Leben" und "Tot" befasst. Ich habe oft gehört das in meiner Stadt Mädchen von 14-17Jahren gestorben sind.An einem plötzlichen tot.

- Da frage ich mich, wann meine Zeit gekommen ist zu gehen? ?(

-Was ist das für ein Zeichen was mir mit dem Krebs gegeben worden ist? ?(

-Sollte meine Zeit da ablaufen als ich Krank geworden war? ?(

-Aber wenn sie hätte ablaufen sollen wieso habe ich es doch geschafft? ?(

-War ich doch noch nicht bereit zu gehen? ?(

-Wieso sollte ich noch nicht gehen? ?(

-Gibt es etwas was ich noch machen oder erledigen oder miterleben soll, bevor ich gehe? ?(

-War das ein Zeichen das meine Zeit bald vorbei ist? ?(

-Warum durfte ich nicht mit entscheiden ob ich gehen will oder nicht? ?(

-Oder sollte es nur ein Zeichen sein, das ich mein Leben anders führen soll? ?(

Ich würde so gerne die Antworten haben, oder wissen wollen von wem ich diese Antworten bekomme.

Ich möchte nicht unwissend weiter durchs leben gehen.

Tattoo

 
Liebe Tattoo,

in deinem anderen Thread hattest du ja schon erwähnt, dass du sich manchmal nach der Reha zurücksehnst. Kann das etwas damit zu tun haben, dass du dort auch psychologische Betreuung hattest und die dich vor den gefürchteten schwarzen Löchern bewahrt hat?

Im Gespräch mit einem Fachmann / Fachfrau findest du bestimmt einiges an Antworten. Vielleicht sogar auf die Fragen, die du hier gestellt hast.

Ich kann dir auch nicht viel mehr sagen als: Im Leben passiert nichts zufällig. Jede Krankheit hat eine tief liegende Ursache und will uns etwas mitteilen. Was das allerdings in deinem Fall konkret ist, musst du selbst herausfinden.

Mein Tipp also: Hol dir Hilfe. Das ist keine Schande!!! Mit Krebs fertig werden zu müssen, das ist eine schwierige Aufgabe. Das muss niemand allein durchstehen.

Ich wünsche dir viel Kraft für alles. :super:

 
Hi,

das kann gut sein, das ich da die Unterstützung hatte.

Und zuhause wieder auf mich alleine gestellt bin.

Aber ich will keine Hilfe hier annehmen!

1. wo ich wohne, das ist nicht grade groß hier.Es hat grade mal 2Wochen gedauert, da wusste jeder hier wer ich bin und das ich Krebs hatte.So wird sich das auch rumsprechen.

2.Trotz der Hilfe bin ich doch alleine auf mich gestellt.

Ich weiß das es nicht so ist aber ich fühle mich so alleine gelassen,seid dem ich wieder zuhause bin. Ich werd einfach mit allem nicht mehr fertig.Es ist einfach zu viel für mich geworden. Die haben zwar in der Reha gesagt die meisten gehen mit mehr Kraft und Mut durch das Leben, nach der Krankheit. Aber ich hab da noch nie was von gespührt.

Ich habe solche Angst mit allem alleine zu bleiben.

Jetzt weiß ich noch das ich genug Kraft habe stehen zu bleiben. Aber ich kann nicht mehr lange stehn bleiben und dann ist niemand da der mich auffangen kann. Meine Familie ist da gut aber die fängt einen nicht wirklich auf. Sie ist immer da.

Ach egal...

 
Liebe Rose

Deine Zeilen berühren sehr tief ..........

Verstehe deine Fragen an das Leben und an den Tod; dieses warum, wann und wieso.

Bin momentan nicht gerade in der Verfassung dir hier meine ganz persönlichen Antworten mitzuteilen (habe gestern den Schlussstrichmit meiner 8monatigen Beziehung gezogen), doch es wird schon sehr schnell wieder gut, das weiss ich.

Wenn du magst, schreibe mit doch via PN: werde bestimmt antworten !!!

Kopf hoch :schmatz:

Willowtree

 
Irgendwie ist man doch immer auf sich gestellt im Leben. Und ich glaube, um mal mit Baron Münchhausen zu sprechen, man kann sich nur am eigenen Haarschopf aus dem Sumpf ziehen. Aber ich glaube, ich verstehe dich. Einerseits weißt du zwar, dass du auf deine Familien zählen kannst, andererseits vermisst du das Gefühl, von der Liebe sozusagen durchs Leben getragen zu werden. Da kann einem schon mal die Kraft abhanden kommen. Aber denk mal dran, was du schon alles gemeistert hast: Krebs, Chemo, Reha... Das beweist, dass du kämpfen kannst, wenn du musst. Und das ist doch etwas, worauf du stolz sein kannst.

Alles Gute. :)

 
Ich weiß das ich das schon gemeistert habe und das ich auch über meine grenze gehen kann. Nur ich mag einfach nicht mehr! ;( ich bin Leer... nur eine Hülle...

 
Liebe Tattoo,

durch Deine Krankheit und die Nähe zum Tod hast Du die Grenzen des Lebens erfahren. Du musstest Dir in einem Alter Fragen über den Sinn des Daseins stellen, in dem andere noch nicht einmal den Tod ihrer Großeltern erlebt haben und in dem es viel wichtiger ist, mit welchen Klamotten man wann mit wem in die Disco geht. Was ja eigentlich auch gut ist. Nur – keiner Deiner Freunde kann deshalb Deine Gefühle nachvollziehen. Eigentlich kann das niemand, der nicht in der selben Situation war, wie Du.

Wenn man etwas älter ist, hat man häufig schon das Sterben bei nahen Verwandten erlebt – in meinem Fall war es der Tod meines Vaters vor 5 Jahren. Vorher stellten sich so existenzielle Fragen nach dem Sinn von Krankheit, Leben und Tod für mich nicht unbedingt – klar, man denkt schon mal darüber nach, was wäre wenn ... Aber wenn man konkret betroffen ist, dann ist das doch etwas ganz anderes. Daher verstehe ich auch, was Du mit Deinen Fragen meinst.

In Deinen früheren Thread hast Du mehrmals gesagt, dass Du Dich wieder ins Krankenhaus zurücksehnst. Ich denke, Du willst nicht wirklich wieder krank sein und im Krankenhaus liegen. Nur – dort hattest Du eine Aufgabe, eine fest umrissene Rolle. Du warst sehr krank und musstest wieder gesund werden. Jeder hatte dafür Verständnis. Jetzt musst Du wieder in Deine „normale, alte“ Rolle zurückfinden – was Dir Probleme bereitet.

Über eines musst Du Dir klar werden: Dein Leben wird nie wieder so wie es mal war, weil es seine Unschuld verloren hat. Deshalb muss Dein Leben aber nicht schlechter sein – im Gegenteil!!! Du erlebst doch jetzt alles viel bewusster und intensiver. Dich selbst, Glück und Leid, Liebe und Schmerz. Das ist am Anfang sicher eine schwierige Gabe, aber vielleicht liegt der Sinn Deiner Krankheit und Deines Leides genau darin: Du bist noch so jung und hast jetzt die Chance, Dein Leben ganz bewusst zu gestalten und zu genießen! Du hast die Chance, nicht einfach neben Deinem Leben vorbeizuleben, weil Du jetzt weißt, wie wertvoll es ist.

Schau, viele laufen so durch den Tag, merken nicht, dass die Sonne scheint, dass sie einen Partner haben, dass sie Liebe erfahren, sondern streben nach etwas, das nur oberflächlich ist.

Das kann Dir nicht mehr passieren. Natürlich ist das eine große Verantwortung – aber auch eine riesengroße Chance! Nutze sie!

Ganz liebe Grüße :trost:

Schuti

 
Hallo!

Ich denke, dass dir diese Fragen leider keiner beantworten kann, leider, denn wenn es jemand könnt wäre es bekannt.

Niemand weiß ob es ein Zeichen war oder warum, man muss alles einfach so nehmen wie es kommt und die vergangenheit hinter sich lassen.

Es sind sehr interessante Fragen, die du dir stellst. Aber ob du jemals eine Antwort darauf findest, weiß keiner!

Falke

 
Ich weiß das sie mir wohl keiner beantworten kann, aber die fragen zerreissen mich.Ich will und muss es wissen um weiter machen zu könne. So habe ich das Gefühl das ich auf der stelle laufe und werdlos bin und unnütz. :mauer: ich muss es wissen...ich brauche etwas wo ich sagen kann " ja, dafür lohnt es sich zu leben" aber zur Zeit gibt es da nix und niemand. Ich brauche eine Aufgabe damit ich mich noch aufrecht halten kann. Wenn ich mir diese fragen nicht beantworten kann habe ich nichts mehr. Nichts woran ich mich festhalten kann...mein Leben ist zur Zeit so leer ich fühle mich unnütz und dumm,als würde ich nichts können.Da alles was ich seid dem ich aus der Reha bin anpacke es geht schief....

ich mag einfach nicht mehr

 
Das du dich irgendwo ausgebrannt und leer fühlst kann ich mir gut vorstellen. Ich selbst habe sowas stark veränderndes wie Krebs nur anhand von Familienmitgliedern miterlebt, richtig werde ich deine Fragen wohl auch nicht beantworten können.

Was dir eventuell helfen könnte... such dir im Internet eine Forengruppe oder eine Mailingliste, die sich hauptsächlich mit Krebs beschäftigt. Ich denke, dass Menschen, die genau dieselbe Krankheit haben oder hatten die Fragen eher beantworten können, oder dir zumindest ihre Sichtweise erzählen können.

Was ich "selbst" erlebt habe.. meine Tante ist vor 3 Jahren an Gebärmutterkrebs erkrankt, und das mit 33 Jahren. Die erste Zeit hatte sie ähnliche Fragen, die wohl auch keiner beantworten konnte. Aber sie hat etwas positives aus der Krankheit mitgenommen. Das wird wohl irgendwo jeder Mensch. Viele sehen es als Neuanfang an, viele ändern ihr Leben oder nur bestimmte Aspekte.

...ich brauche etwas wo ich sagen kann " ja, dafür lohnt es sich zu leben" aber zur Zeit gibt es da nix und niemand. Ich brauche eine Aufgabe damit ich mich noch aufrecht halten kann. Wenn ich mir diese fragen nicht beantworten kann habe ich nichts mehr.
hey, und was ist mit dir? Bist du es nicht wert, dass du zu dir sagst: es lohnt sich zu leben, damit ich lebe ? Es lohnt sich zu leben, damit ich glücklich werde ? Du bist der Mensch, der dir am wichtigsten sein sollte, nicht andere. Konzentriere dich völlig auf dich. Und du bist auch nicht unnütz oder dumm, allein das du dir solche Gedanken machst zeigt mir, dass du es definitiv nicht bist. Du suchst nach einer Aufgabe im Leben. Diese Aufgabe hast du schon gefunden, nur siehst du sie nicht. Kümmere dich um dich selbst, und zwar so, wie du dich um Menschen kümmern würdest, die du liebst.

 
Das liegt mein Problem, ich mag mich lieber um die Menschen kümmern die ich liebe. Egal ob die mir weh getan haben oder nicht. Das ist mir wichtiger als sich um mich zu kümmern.

Ich dachte ich hätte ein Neuanfang und ja ich hab einen Neuanfang aber der ist schlimmer als mein früheres leben.

Ich versuche schon wieder lachen zu können und auf mich zu achten. Ich habe aber eher das Gefühl das ich mich damit nicht mehr auseinander setzten will...sondern es wie immer verdrenge.ich weiß das Leben geht weiter und es muss weiter gehen egal was passiert aber ich habe solche Angst. Besonders alleine da durch zu gehen, ich weiß aber auch wenn ich es schaffe das ich dadurch noch stärker werde aber bei jeder kleinen niederlage werd ich wieder so zurück gerissen.Ich will endlich wieder leben können....

 
ich weiss aus eigener erfahrung, dass dieses umdenken schwer ist... ich war wie du.. oder bin ich es noch? ich weiss es nicht.

setze dir kleine ziele... sage mal nein, oder verbringe den abend allein zuhause, höre musik, male, oder nimm ein bad... geniesse es richtig. und lass die sorgen aussen vor.

es ist immer einfacher sich um andere zu kümmern als um sich selbst. ich weiss ned, ob es da nur mir so ging, aber ich habe irgendwo auch gedacht, dass ich es nicht wert bin, dass ich mich um mich selbst kümmere. und genau dort habe ich angefangen mit dem umdenken. natürlich bin ich es wert... jeder ist es wert.

 
Ja, genau so denke ich auch. Ich bin es nicht wert, für nichts.

Ich weiß auch das ich mich selbst kaputt mache, damit.

Das muss ein ende haben,das ist wohl wahr.Nur wie ?

wie soll ich das anstellen?Und was ist wenn ich wieder eine niederlage bekomme?Was ist wenn das alles nicht so geht wie es will?

Das ist zu schwer für mich...ich pack das nicht alleine.

 
wie gesagt, erwarte keine wunder. ich kann dir diesbezüglich wohl auch nicht die ratschläge schlechthin geben, ich bin schliesslich kein therapeut, der sich darauf spezialisiert hat. ich kann dir sagen, wie ich es getan habe und auch noch immer tue. es ist ein weg, der morgens anfängt, abends aufhört und am nächsten morgen weitergeht, stunde für stunde, tag für tag, woche für woche. umdenken dauert eine weile.

ich habe selber bemerkt, dass mein selbstbewusstsein sich irgendwo im nirwana befand, unerreichbar tief für mich. und irgendwie konnte das nicht mehr so weitergehen. ich hab mich selber fertig gemacht, und das teilweise auch besser als andere leute es je getan hätten. und genau dort habe ich angefangen.. es ging mir in erster linie nur darum diese negativen gedanken aus meinem gehirn auszuschliessen... wie gesagt: schritt für schritt. jedesmal, wenn ich gedanken schlechter art hatte habe ich so lange "nein" gesagt, bis ich irgendwann bemerkt habe, wie seltsam dieses wort klingt. musst du mal versuchen, klappt eigentlich mit jedem wort... sage es mal zwei, drei oder auch vier minuten vor dich hin, und irgendwann bemerkst du, dass sich dein gehirn nur noch auf das wort konzentriert...

ansonsten habe ich viel gelesen, vor allem selbsthilfebücher. das mag nicht jedermans sache sein, aber mich hat es

a) abgelenkt

B) nachdenklich gemacht und

c) geholfen umdenken zu lernen.

und wenn du mal ne niederlage einsteckst: dann steckst du sie ein... na und ? es herrscht nicht immer nur sonne, sondern auch mal gewitter... aber denke immer daran: auf gewitter und regen folgt IMMER sonne.

du sagst, dass du das allein nicht packst... wenn du magst, dann helfe ich dir dabei, per mail... oder falls es wirklich extrem ist, dann suche dir hilfe von einem psychologen, der sich darauf spezialisiert hat. es ist keine schande hilfe zu suchen. das heisst nur, dass man hilfe braucht, weil man etwas nicht allein schafft und man sich diese hilfe sucht. daran ist nichts schlimmes, es zeigt nämlich nur, dass du dir wichtig genug bist, dass du das alles schaffen willst :]

 
Hi,

das ist nett von dir, das du mir helfen willst.So langsam hab ich das Gefühl es geht wieder Berg auf mit mir.Zwar mit den niederlagen die bekomme ich jetzt noch.Nur zur Zeit tun sie mir nicht mehr weh.Ich weiß nicht wieso entweder ich kann damit umgehen oder ich nehme sie nicht mehr wahr.

Ich glaube zwar immer noch das ich neben mir stehe, was um mich drum passiert nehm ich auch schon seid paar tagen nicht mehr war aber ich bin nicht mehr so traurig wie vorher das ich weinen könnte. Ich danke euch...zur Zeit hab ich das Gefühl wieder Kraft zu haben und nicht so kraftlos zu sein wie die Tage.Klar ist das alles noch nicht vorbei.Aber ein ganz kleines Licht am ende des Tunnels sehe ich schon!:)

Ich hoffe mal es bleibt so...sonst meine Laune is immer noch im Keller aber das schaffe ich auch. Man kann alles schaffen wenn man es nur will und hart drum kämpft!

Danke *bussi*

Tattoo

 
das freut mich wirklich. und vor allem: erfreue dich daran, dass land in sicht ist, du solltest dich darüber freuen, dass es dir etwas besser geht.

ich wünsche dir von herzen alle kraft die du brauchst :trost: