Hallo zusammen,
seit dem sich meine Freundin vor vier Wochen nach einjähriger Beziehung aus nachfolgendem Grund von mir getrennt hat, befinde ich mich abwechselnd in der Phase tiefer Trauer und in der Situation, viel über das vergangene Jahr zu sinnieren, die Partnerschaft aus mehreren, möglichst neutralen Blickwinkeln zu betrachten und mich dabei selbst zu reflektieren. Dazu gehört auch, dass ich viel im Forum unterwegs bin, mich mit Freunden, Bekannten und Verwandten austausche und den einen oder anderen Ratgeber zum Thema lese.
Eine Kenntniserlangung formt und festigt sich dabei immer weiter, ohne dass diese wirklich bahnbrechend neu wäre -- und doch finde ich es wert, darüber nachzudenken, schon alleine deshalb, um meinen männlichen Leidensgenossen zu verstehen helfen, was bei ihnen in der Beziehung wohlmöglich gerade passiert oder passiert ist. Und auch, um die weibliche Sicht auf die Dinge kennenzulernen. Und ja, auch, um ein bisschen zynisch zu sein.
Hier also die These:
Wenn Frauen in jungen Jahren, sagen wir zwischen dem 16. und dem 20. Lebensjahr eine Beziehung eingehen, ist diese in 99% zum Scheitern verurteilt. Und der Grund ist in 99% der Fälle derselbe.
Klar, werdet ihr jetzt sagen, dass ist generell bei jungen Menschen der Fall, Veränderung und so. Lassen wir die Punkte wie Partyleben, Hörnerabstoßen und dergleichen mal außer Acht (schließlich ist nicht jeder so drauf) und gehen davon aus, dass es sich um bodenständige Mädels handelt, die gerne einen verlässlichen, treuen, ehrlichen Partner haben möchten – auf Dauer, nicht nur bis zum nächsten Wochenende. Jetzt gehen wir weiter davon aus, dass diese Mädchen genau solch‘ einen Partner finden. Dieser ist dann meist zwei bis vier Jahre älter, passt also.
Die Beziehung läuft gut, ein Jahr, zwei Jahre, drei Jahre, und man geht bei den grundlegenden Veränderungen, die man als junger Mensch so durchmacht, in dieselbe Richtung.
Sagen wir, die Beziehung lief üppige 7 Jahre, mit ihren Höhen und Tiefen, aber generell mehr recht als schlecht. Und jetzt? Die junge Frau, zu Beginn der Beziehung 16/17/18, heute demnach 23/24/25 Jahre alt, trugst herum, gibt sich über Wochen nachdenklich und zückt dann den von Männern meistgehassten Satz: „Du, ich glaub‘, ich muss erst mal zu mir selbst finden. Aber hey: es ist absolut nicht deine Schuld, du bist der Tollste und einen besseren wie dich finde ich niiiiieee“
Bäm! Rührend: wir können nichts dafür. Und toll sind wir ja auch. Na immerhin. Ständig das gleiche Gewäsch. Sie hätten da schon lange drüber nachgedacht, heißt es dann, und es ist ja auch nicht mehr so wie am Anfang mit den ganzen Schmetterlingen und so (ach ne?) und irgendwie wüssten sie ja nicht, ob man nun tatsächlich der Richtige ist und außerdem, die dummen Puten aus dem Freundeskreis sind ja auch alle Single und machen Party und überhaupt und bei Sex and the City schaut das ja alles so toll aus und vielleicht wartet ja Brad Pitt um die nächste Ecke und wenn der nicht dann wenigstens DiCaprio und wenn nicht der dann aber doch zumindest ein feucht-fröhlicher Mädelsabend mit viel Sekt und Schuhen und Haha und Hihi und überhaupt. Es lebe die Sex and the City-Generation.
In Ordnung, durchatmen. Ja, der letzte Absatz war ein wenig von verletztem Stolz und Resignation geprägt, aber im Ernst: was ist da los? Schaut euch hier im Forum um: Wort für Wort, dauernd das gleiche. Es mag daran liegen, dass Frauen sich generell mehr Gedanken um die Beziehung machen, mehr reflektieren, wohingegen Männer oftmals damit zufrieden sind, wenn die Partnerschaft ohne größere Reibereien einigermaßen positiv verläuft. Wir Männer halten in der Regel ohnehin viel länger an vorgegebenen Mustern fest, die Bereitschaft zur Veränderung liegt eher in der Natur der Frau.
Doch was, liebe Frauen, meint ihr zu verpassen? Ihr habt einen tollen Kerl an eurer Seite, wisst das auch ganz genau, und doch sagt euch das gleiche Gen, dass für den unkontrollierbaren Handtaschenkonsum zuständig ist: da muss noch was sein, du hast was verpasst.
Ich möchte auch nicht mit zweierlei Maß messen, natürlich gibt es auch den umgekehrten Fall. In dem dann der Mann ne andere flachlegt weil er meint, die Olle daheim genüge ihm nicht. In meinem näheren Freundes- und Bekanntenkreis ist allerdings meine These eindeutig die häufiger anzutreffende.
Ergo: langfristige Beziehungen gibt’s erst ab 25...