Freiraum in einer Beziehung

yertan

Erfahrener Benutzer
04. Sep. 2008
253
0
0
56
Wieviel Freiraum ist in einer Beziehung wichtig? Meine Freundin ist der Meinung, dass ein Partner nicht dazu da ist, die bessere Hälfte zu sein. Stattdessen soll der Partner eine schöne Ergänzung sein, aber immer mit dem Wissen, dass man den Partner gar nicht braucht, sondern sich selbst genügt.

So passiert es auch, dass es kaum Regelmässigkeiten gibt, sondern jede Begegnung spontan ist. Ich bin grundsätzlich der gleichen Meinung. Aber leider führt das auch dazu, dass man sich eher wenig sieht, weil jedes Treffen abgemacht werden muss. Was meint Ihr dazu?

 
yertan,

die Meinung deiner Freundin teile ich z.T.

Sich selbst genügen ist die Grundlage jeglichen Daseins.

Gleichgültig welche Lebensform gewählt wird.

Jeder Mensch hat eine unterschiedliche Vorstellung von Freiraum/Freiheit.

Ohne Freiheit kann keine Beziehung gedeihen.

Abhängigkeiten wären die Folge.

Wer lebt schon gern im Käfig?

Die Frage ist nicht, wie die Dates gestaltet werden, sondern welche Art an Beziehung vorliegt.

Wird zusmmen gelebt erübrigen sich Dates oder nicht?

Ich gehe davon aus, ihr lebt in offener Beziehung?

Hat jeder seinen Wirkungskreis für sich, lebt ihr getrennt, kann es schwer werden Termine zu fnden.

Warum gestaltet es sich dermaßen schwierig?

LG

Pinotnoir

So passiert es auch, dass es kaum Regelmässigkeiten gibt, sondern jede Begegnung spontan ist. Ich bin grundsätzlich der gleichen Meinung. Aber leider führt das auch dazu, dass man sich eher wenig sieht, weil jedes Treffen abgemacht werden muss.
Was meint Ihr dazu?
 
Hallo, den letzten Teil finde ich überzogen. Ich denke auch, dass eine Beziehung nicht auf Basis "ich kann ohne Dich nicht leben" laufen sollte, sondern eher "ich kann ohne Dich leben, aber ich möchte es nicht!" ist doch dann auch viel mehr Wert, als wenn es aus Abhängigkeit ist.

Wie, sie macht keine Treffen mit Dir aus? Wie soll dass den funktionieren, in der Praxis? Kommt dann einer beim anderen immer "überraschend" vorbei? Öhm....

 
@ Pinotnoir: Wir leben nicht zusammen und unsere Beziehung ist noch sehr jung. Mir (und ihr) war wichtig, dass Fehler aus den alten Beziehungen nicht wiederholt werden, speziell, wenn es um Kommunikation und Offenheit geht. Wir sehen uns im Schnitt 1-2 x pro Woche. Die miteinander verbrachte Zeit ist sehr schön und intensiv. Aber wir beide mögen die Freiheit, und sehen uns gegenseitig als Bereicherung des eigenen ICHs an.

@ miaflorentine: Ich gebe dir recht, "ich kann ohne dich leben" wäre zu salopp ausgedrückt, ist aber auch nicht so gemeint. Eher das Gefühl "Es ist schön, eine Beziehung zu geniessen, wenn man weiss, dass man den anderen nicht braucht, nicht abhängig ist, sondern als schöne Ergänzung sehen kann, der das Glück verdoppelt." Und doch, wir machen Treffen miteinander aus, entweder zu Hause oder meistens unternehmen wir etwas.

Nur bin ich mir nicht sicher, wieviel Zusammensein ich ertrage, bzw wieviel sie erträgt, wieviel Zeit wichtig ist, um einander kennen zu lernen. Mir fehlt noch irgendwie das Zusammengehörigkeitsgefühl. Wenn man sich nur so wenig sieht, kommt es einem Clubtreffen gleich. Widerspricht sich öfteres Sehen mit dem Prinzip der Freiheit?

Anmerkung: Unter Freiheit verstehe ich nicht "offene Beziehung à la Sex ausserhalb ist erlaubt". Nein, Treue ist für mich ein Grundstein, weil ich es für mich selbst so sehe. Das hat jetzt weniger mit Besitzen zu tun, denke ich, sondern eher mit Hingabe.

Was meint Ihr?

 
Meine Freundin ist der Meinung, dass ein Partner nicht dazu da ist, die bessere Hälfte zu sein. Stattdessen soll der Partner eine schöne Ergänzung sein, aber immer mit dem Wissen, dass man den Partner gar nicht braucht, sondern sich selbst genügt.
Ich denke deine Freundin will keine Liebesbeziehung führen. Sie will ihre Freiheit geniessen, ohne jegliche Einschränkungen und Verantwortung. Das aber gehört zu einer Liebesbeziehung.

Natürlich soll man sich selbst genügen und nicht vom Partner abhängig sein, aber ohne gewissen Rhythmus (Regelmässigkeiten) kann das als eine Liebesbeziehung nicht durchgehen.

Nur bin ich mir nicht sicher, wieviel Zusammensein ich ertrage, bzw wieviel sie erträgt, wieviel Zeit wichtig ist, um einander kennen zu lernen.
Wenn du dir schon am Anfang diese Frage stellst, dann wird eh nichts daraus. Wieso sollte man sich jetzt schon Gedanken von "ertragen" machen? Wärst du schon mehrere Jahren mit ihr zusammen könnte ich das noch nachvollziehen, aber bei einer sehr jungen Beziehung? :schief:

Mir fehlt noch irgendwie das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Eben, und das gehört in eine Beziehung rein. Wenn es zwischen euch so viel Raum gibt, dann fehlen da tiefere Gefühle.

Rede du mal mit deiner Freundin und frage sie ob sie überhaupt an einer Liebesbeziehung oder eher nur an einer rein körperlichen Beziehung interessiert ist.

Das kann natürlich auch bereichernd sein, jedoch beide müssen es wollen. Du aber wie es scheint, erwartest mehr als sie dir zu geben bereit ist.

 
Wieviel Freiraum ist in einer Beziehung wichtig?
Freiraum ist meiner Meinung nach sehr wichtig.

Aber ich habe das Gefühl, ich verstehe etwas anderes darunter als deine Freundin.

"Freiraum" bedeutet für mich, den anderen in seiner Entwicklung nicht einzuschränken, ihm keine Vorschriften zu machen, ihm nicht die eigenen Vorstellungen und Erwartungen aufzupfropfen.

Stattdessen soll der Partner eine schöne Ergänzung sein, aber immer mit dem Wissen, dass man den Partner gar nicht braucht, sondern sich selbst genügt.
Ja, das sehe ich auch so. Allerdings verstehe ich nicht den Zusammenhang zu der Regelmäßigkeit von Treffen.

So passiert es auch, dass es kaum Regelmässigkeiten gibt, sondern jede Begegnung spontan ist.
Jede Begnung ist spontan? :eek: Verabredet ihr euch nie?

Wie kommen die 1-2 Treffen in der Woche zustande? Was macht ihr dann?

Wie häufig würdest du sie gerne sehen? Ist dir dabei wirklich eine Regelmäßigkeit wichtig oder geht es doch eher um die Häufigkeit?

Inwiefern müsste sie sich einschränken, würde sie in ihrem Freiraum beschnitten, sähet ihr euch häufiger? Hat sie das mal erläutert?

 
Hallo...

aber immer mit dem Wissen, dass man den Partner gar nicht braucht, sondern sich selbst genügt.
Aber liegt es nicht an einem selbst diese Einstellung zu haben? Raum/Freiraum einzunehmen? Muss man seinen Partner dann immer auf Abstand halten, um bei sich selbst zu bleiben?

Es gestaltet sich schwierig wenn beide unterschiedliche Bedürfnisse, welcher Art auch immer haben. Nähe...Körperliche Verbundenheit...oder auch Freizeitgestaltung...

Wenn dir die Nähe und auch die Vertrautheit zu deiner Freundin zu wenig erscheint, dann sprich mit ihr über deine Bedürfnisse. Auch das ist in einer Beziehung wichtig...das beide Teile "auf ihre Kosten kommen". Ehrliche Kommunikation und auch gegenseitige Toleranz sind auch ein wichtiger Punkt.

So eine Form der Partnerschaft wie ihr sie da lebt, ist meiner Meinung nach doch eine sehr offene "Geschichte". Aber möglicherweise ändert sich das ja auch noch mit der Zeit.

Man wird vorsichtiger im Laufe der Zeit. Aufgrund von Verletzungen, und hält deshalb ja auch manchmal den anderen ein wenig auf Abstand. Auch deshalb, weil man bei sich selbst befürchtet das man das sonst nicht so einhalten kann. Vielleicht ist deine Freundin ja zum Teil so ein Mensch.

Liebe Grüsse

die ilmy

 
Es pendelt sich so langsam ein, langsam kommt bei ihr das Bedürfnis, mich mehr zu sehen. Ich vermute, dass sie schlechte Erfahrungen gemacht hat und deshalb den Abstand such. Wenn wir uns treffen, ist sie jedoch nicht auf Abstand. Es ist auch so, dass sie unter der Woche einfach wenig Zeit hat (und ich eigentlich auch nicht).

Roya hat recht, wenn sie sagt, dass nicht die Anzahl Treffen entscheidend sind. Meiner Meinung darf man sich mehr treffen, solange man dem anderen die Entfaltungsmöglichkeit lässt.

Ich bin natürlich vorsichtig, weil ich nicht das Gefühl des Klammerns oder Erstickens geben möchte.