Funkstille seit 2 Monaten

David08151

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22. Dez. 2015
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Hallo liebe Gemeinde,

habe mich hier angemeldet, da ich nicht weiß wie ich mit meiner Situation umgehen soll. Trotz Liebe - Gehen oder Bleiben?

Bin ich emotionaler Masochist oder nehme ich die Situation wirklich mit Scheuklappen wahr.

 

Ausgangssituation:

Freundin hat Kind, zum biologischen Vater keinen Kontakt und wir haben uns kennen und lieben gelernt. Mein Verhältnis zum Kind ausgezeichnet.

Fernbeziehung über 6,5 Jahre. In  der Zeit besuchte ich sie meist, wegen Geldknappheit, Babysittermangel o.ä. Ihrerseits.

Auf Familienfeste Ihrerseits ging ich einige Male mit, man kennt mich sozusagen. Sie selbst kennt meine Familie und Freunde nicht, trotz mehrmaliger Einladung.

Für mich war es immer schwierig, da ich nicht an 2 Orten gleichzeitig sein konnte. D.h. entweder musstem Freunde zurückstecken oder sie.

Ich bin eigentlich unternehmungslustig und muss raus, das nahm ich in Kauf darauf zu verzichten. Trotzdem seht man sich natürlich danach auch mal ein "Paar"-Leben zu führen. Sei es Ausgehen oder Feste feiern.

Die letzten 2 Jahre war ich beruflich sehr eingespannt. Trotzdem nahm ich mir die Zeit zu ihr zu fahren und sie zu unterstützen.

Auch sie unterstützte mich durch Zuhören und kleine Motivationsgeschenke. Ja, sie war 2 Jahre lang sehr viel geistig für mich da.

 

Jetzige Situation:

Vor ca. 6 Monaten ist sie in meine Stadt gezogen (Ihre Entscheidung, wohnen nicht zusammen). Es lief sehr schwer bei Ihr an und ich habe sie unterstützt, wo ich konnte. Habe mich um das Kind gekümmert, um Schulwechsel, Wohnung...

Aufgrund der schweren Anlaufphase zog sie sich immer mehr zurück. Verlies das Haus nur wenn nötig und Unternehmungen gab gar keine. "Keine Lust", hörte ich stetig auf meine Vorschläge.

Wir stritten uns nahezu immer. Nicht lautstark, aber es gab stetig Diskussionen. In einigen Punkten resignierte ich, da ich mir sagte "für was Diskussionen", das ist Ihre Angelegenheit.

Freundes- oder Familienfestbesuche meinerseits (also meine Familie) blieben nach wie vor aus. Ich ging alleine hin. Das machte mich natürlich nicht glücklicher. Ihre Verpflichtungen habe ich wahrgenommen (Geburtstage, Schulgespräche etc.). Das war natürlich mit allerhand Stress verbunden und ich fühlte mich sehr zerrissen, was in Burn-Out Ansatz (Sept/Okt) mündete. Ich zog mich zurück, um mich zu regenerieren. Unsere Beziehung lief ohnehin sehr einseitig. Wir sahen uns nur, wenn ich zu ihr kam, wie telefonierten nur, wenn ich anrief und Nachrichten erhielt ich nur von ihr, wenn sie etwas brauchte oder es Erledigungen zu machen galt. Wenn ich ablehnte, dann kamen Vorwürfe und Liebesentzug. Einige Erledigungen machte ich dennoch, z.B. Kind hüten, wenn Sie arbeitete. Ich wollte sie nicht hängen lassen und büßen muss es sonst das Kind. Kam sie zurück wurde die Luft dick, so dass ich lieber ging, anstatt ständig die gleiche Diskussion zu wiederholen. Zunehmend häuften sich auch Sticheleien und respektlose Äußerungen Ihrerseits. Aussagen wurden ins lächerliche gezogen und mit Sarkasmus verziert.

Ich sprach sie darauf an, dass das es so nicht weitergeht. Wenn sie etwas braucht, soll ich da sein und ansonsten keine Ansprüche haben. Ich verbringe mehr Zeit mit ihren Kind als mit ihr.

Reaktion seit dem Zeitpunkt:

Vorwurfsvolle Diskussion - sie hätte 2 Jahre so viel gegeben und ich hätte mich um sie nicht gekümmert. Auf die Frage, was sie mit kümmern meinte, kamen stetig nur wage Aussagen.

"Sie hätte es mir oft genug gesagt und wenn ich es bis heute nicht weiß, dann kann sie auch nicht helfen."

Ganz ehrlich ich habe gar keine Ahnung, um was sich der Streit dreht.

- Nachfragen darf ich nicht, da ich keine Antwort bekomme. (sollte nachdenken und selbst drauf kommen)

- Rechtfertigen darf ich mich nicht, da ich stetig unterbrochen und mir nicht zugehört wird (es würde sich nur um mich drehen und ich wäre egoistisch).

- Wenn sie sich vernachlässigt fühlt ist das nicht schön, aber eine Entschuldigung wird nicht angenommen.

Sie spricht von Ungleichgewicht in der Beziehung. Sie hätte so viel getragen. Meine Meinung: ja sie hat viel zugehört ("nur" zugehört, keine aktiven Lösungen), aber sich wenig bis gar nicht aktiv eingebracht. Sie war kaum bei mir und jegliche Aktivität ging von mir aus. Ich habe ihr auch zugehört und habe auch viel auf mich genommen.

Ihre Forderung: ich muss mich ändern. Sie hat keine Lust mehr zu investieren, da es möglich gewesen wäre vor 2-3 Monaten einzulenken, aber jetzt nicht mehr. Es liegt jetzt an mir, ob die Beziehung weitergeht oder nicht.

Folge: Einforderung des Hausschlüssels.

Seitdem ist Funkstille. Kein Anruf, keine Nachricht, kein Treffen - nichts. "Trennen möchte sie sich aber auch nicht. Sie braucht Zeit und evtl. wird das wieder. Wenn ich ihr die Zeit nicht einräume, z.B. versuche mit ihr darüber zu sprechen, dann wird sie die Beziehung beenden." Zu reden bringt ohnehin nichts, da sie nur mit Anschuldigungen und Beleidigungen um sich wirft. Teilweise geht es wirklich unter die Gürtellinie. Ich reagiere nicht drauf, aber ich muss auch niemanden hinterherlaufen, um mich beleidigen zu lassen.

Ich weiß hier wirklich nicht was los ist. Ich überlege mich zu trennen, da diese Kommunikation keine Basis mehr ist. Sie selbst ist sich ihrer Sache sehr sicher und geht fest davon aus, dass ich mich ohnehin nicht trenne. Was würdet Ihr mir raten?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würd auch keinen Babysitter mehr spielen für sie. Sie sieht in Dir doch nicht mehr als ihren persönlichen Handlanger... so kommts mir auf Jedenfall vor :-( Das Kind wirds überleben, auch mit nem "fremden" Babysitter, bist ja schliesslich zu nix verpflichtet. Und für Dich ists besser, wenn Du gar keinen Kontakt mehr hast. Zumindest bis auf Weiteres.

 
Frauen wissen nicht, was sie wollen, aber das verfolgen sie mit grösstem Eifer...

Ja, wenn du vor 2 Monaten eingelenkt hättest, wäre heute eitel Sonnenschein!

Wer so etwas glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann und noch vielerlei andern Hokus-Pokus. Der guten Frau kann nur geholfen werden, wenn du dich nicht mehr zeigst. Sie hat sich eben an deine Dienste gewöhnt und sie braucht nicht einen Partner, sondern einen Diener. Der soll ihr helfen, alles zu erledigen, wofür sie keine Lust, Zeit oder Kraft hat. Aber wie das bei Angestellten so üblich ist: Seit wann dürfen diese irgendwelche Forderungen stellen? Sie sollen froh sein, überhaupt Arbeit zu haben und helfen zu dürfen. Und diese Hilfe ist ihr gutes Recht, darauf hat sie Anspruch.

Das ist ein Fass ohne Boden: Da kannst du noch so viel hineinschütten, es bleibt immer leer. Und weil es immer leer bleibt, sieht sie natürlich auch nicht, wieviel du hineinschüttest.

Klar doch: Jetzt musst du dich nur noch ändern (in welche Richtung? Wie, was hätte sie denn gerne?), und dann ist alles paletti.

Mein Rat an dich: Nimm Abstand. Natürlich ist es nicht schön für das Kind, aber du willst ja nicht mit dem Kind eine Beziehung führen, sondern mit der Mutter. Das geht aber nicht. Hast du dich noch nie gefragt, warum sie ihrem Kind ihren Vater vorenthält? Heute ist man ja der Meinung, dass ein Kind Recht auf Vater und Mutter hat. Aber diese Mutter setzt sich eigenmächtig über die Bedürfnisse ihres Kindes hinweg. Und so, wie sie ihr Kind wahrnimmt und beachtet und es achtet (nämlich gar nicht), so wirst auch du behandelt. Alle Menschen um sie herum haben ihr zu dienen. Tun sie es nicht, sind sie unerwünscht.

Du wirst jetzt noch lange brauchen, bis du das einsiehst, dass du gegen Windmühlen kämpfst. Sie wird es nie einsehen, dass nicht nur die andern immer Schuld haben. Das würde ja heissen, dass sie alles richtig macht und unfehlbar ist. So einen Menschen möchte ich mal sehen.

Du kannst dich also soviel einbringen, wie du willst, bis du ein weiteres Bunrout hast, aber es hilft alles nichts.

Darum: Nimm Abstand. sorge dich mehr um dich. ihre Probleme kannst du nicht lösen. Und sie selber scheint auch gar nicht daran interessiert, bzw. sie kann gar nicht feststellen, dass sie Probleme hat und eine etwas verschrobene Ansicht, was die andern Menschen um sie herum betrifft. Übrigens eine Haltung, die gar nicht so selten ist.

 
Oh je... Irgendwie könnte deine Freundin ein Zwilling meiner jetzt ex Freundin sein. Das, was du erlebst, habe ich auch erlebt.

Ich hab dann tatsächlich den Schlußstrich gezogen, weil ich merkte, dass es nur mich kaputt macht. Und das sollte eine Beziehung nicht. Eine Beziehung sollte einem Kraft geben.

Ich habe noch die Telefonate im Kopf, wo ich es endlich mal geschafft habe, über mich und meine Wünsche zu reden. Als Antwort kam "blablabla, immer geht es nur um dich, du bist ein Egoist, blablabla" In dem Moment wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte, denn in Wirklichkeit war es genau anders herum. Nun habe ich zehn Wochen Abstand Und sehe es trotz aller selbstzweifel und vielen eigenen schuldzuweisungen immer noch so.

Fakt ist: bleibst du mir ihr zusammen, wirst du leiden. Das hört niemals auf. Trennst du dich, wird es erstmal noch schlimmer, aber es wird auch irgendwann wieder besser.

Ich will dich zu nix überreden. Lies dir mal meinen Thread durch. Vielleicht erkennst du euch wieder.

 
Vielen Dank für Eure Antworten.

Ich bin beruhigt, dass ihr das auch so seht wie ich. Ich sage es Euch ganz ehrlich, ich habe bereits an meiner Wahrnehmung gezweifelt.

Warum wir nicht zusammengezogen sind:

- sie kann mit Geld wenig umgehen und damit hätte ich es mit ausbaden müssen. Ein Streitpunkt, der vorprogrammiert gewesen wäre.

- bei mir steht eine berufliche Veränderung derzeit an und das war damals schon absehbar. Ich wollte nicht 2-Mal umziehen müssen in kurzer Zeit. Daraus abgeleitet hat sich die Frage "Warum zieht sie jetzt in meine Stadt?" Die Frage wurde mir oft mit Unverständnis von Freunden gestellt. Denn sie wird nicht nochmal ihr Kind umschulen lassen und die Fernbeziehung fängt dann von vorne an.

Von jetztigen Standpunkt aus, bin ich froh, dass ich das so gehandelt zu haben. Nicht auszudenken, was es nun für Probleme nach sich ziehen würde und vor welchen Scherbenhaufen ich jetzt stehen würde.

Dienen ist das richtige Wort. Denn wenn ich ihr dies erklärte, dann hörte ich nur: Das sind doch SELBVSTVERSTÄNDLICHKEITEN!!! Es wird nicht gezählt und ich sollte am besten oben drauf noch etwas mehr geben.

Sagte ich zu etwas "Nein", wurden mit Machtspielchen unterstellt und noch mehr Vorwürfe gemacht.

Ich habe diesbezüglich über Narzisten gelesen und es passt sehr viel. Somit ist es für mich umso schwerer.

Hinzu kam erschwerend hinzu, dass das Kind mitten in der Pubertät ist und war mal die Stimmung zwischen uns für ein paar Stunden annehmbar, kamen die Pubertätsattacken des Kindes dazwischen. Diese musste ich in vollen Zügen aushalten. Denn ich war ja auch nicht stetig da für ihr Kind, somit hatte ich kein Recht dem Kind (Umgangs-)vorschriften zu machen. Ja, war ich nicht mehr, denn ich bin in einer Beziehung mit ihr und nicht mit dem Kind. Das heißt entweder wir gehen zu 3 zum Weihnachtsmarkt oder Schwimmen etc. Aber nicht nur ich mit dem Kind alleine. Das kann man ein paar mal machen, sollte aber nicht die Regel sein. Wobei oben drauf keine Zweisamkeit mit dem Partner vorhanden ist, bis auf abendliches Fernsehen.