Hallo Freunde,
eigentlich hätte ich nicht gedacht, dass ich in Sachen Liebe wirklich nochmals andere um Rat fragen müsste, aber man lernt wohl nie aus. Und umso erstaunter war ich, als ich merkte, dass mein Account immer noch existiert. Hatte hier zuletzt vor 6 1/2 Jahren etwas geschrieben und krass, wie sich die Sichtweise der Dinge im Laufe der Zeit ändert. Nun habe ich eine neue, völlig andere Situation, die ich euch beschreiben will.
Zu der Situation: Habe im November durch glückliche Zufälle im Facebook eine wirklich tolle Frau kennengelernt (hatte gemeinsame Freunde, so kam ein Kontakt zustande), die mich sofort faszinierte. Wir haben uns relativ schnell getroffen, hab sie am ersten Abend geküsst, hatten ebenso relativ schnell Sex und sie hat mir vom ersten Moment an klare Signale gesendet, dass sie mit mir zusammen sein will.
Dummerweise hab ich die Geschichte am Anfang doch noch nicht ganz so ernst genommen wie später und ich ging zunächst nicht davon aus, dass wir wirklich zusammen passen, so dass ich zuviel emotionale Nähe vermeidet hab. Warum ich dieses Gefühl hatte, kann ich auch nicht sagen. Ist mir selbst ein Rätsel. Meine anfänglichen Zweifel haben sich darin gezeigt, dass ich manchmal Dinge gesagt habe um sie etwas auf Distanz zu halten (z. B. dass wir vielleicht nicht so auf einer Wellenlänge liegen, wir sehr unterschiedlich sind oder sie schon ziemlich nervig sein kann). Und ich wir haben es geschafft, in der noch blutjungen Anfangsphase das ein oder andere Male mit einem Mini-Streit auseinander zu gehen, der allerdings von mir provoziert wurde. Warum weiß ich immer noch nicht. Kurzfassung: Ich hab speziell in den ersten zwei, drei Wochen sehr viel dafür getan, dass ihre Schmetterlinge und Gefühle zu mir (die definitiv da waren), relativ schnell weniger wurden.
Leider hat sich das ganze dann gedreht. Vor Weihnachten merkte ich, dass sie mir doch mehr bedeutet, als ich dachte und ich konnte und wollte mir mit der Zeit immer mehr mit ihr vorstellen. Anders gesagt: Ich verliebte mich tatsächlich in sie und zwar bis über beide Ohren. Wir kamen offiziell zusammen, sie erschien überglücklich, doch nur eine Woche später (bedingt durch meine geniale Vorarbeit in der Anfangsphase) meinte sie, dass ihre Gefühle unter meinem Verhalten am Anfang gelitten haben und sie Zweifel hat ob das alles eine Gute Idee sei. Sie wollte es aber laufen lassen, weil sie mit mir zusammen sein wollte. Ich selbst war geschockt, weil ich damit überhaupt nicht mehr rechnete und eigentlich inzwischen mehr als nur glücklich mit ihr war. Während meine Kurve für sie nach oben ging, ging ihre zeitgleich für mich nach unten.
Wir blieben zusammen, feierten Silvester zusammen und dann kam es an Heiligen Drei König zu einem furchtbaren Streit, entstanden durch Missverständnisse und unüberlegtem Verhalten von mir. Die Beziehung schien am Ende zu sein und sie sagte mir auch, dass ihre Gefühle weg sind, sie mich aber trotzdem sehr mag, ich ihr Traummann sei und sie sich wünschen würde, dass ihre Gefühle wieder kämen. Aber sie weiß nicht ob das möglich sei. Nach kurzer abgekühlter Phase kamen wir uns wieder näher und verbrachten ein sehr schönes Wellness-Wochenende in einer anderen Region Deutschlands zusammen. Es ging uns beiden gut, aber ich merkte, dass sie voller Zweifel steckte, ließ mir aber wenig anmerken, sondern vertraute auf den Lauf der Zeit. Mehr konnte ich nicht machen.
Eine Woche nach diesem Wochenende schien es einigermaßen wieder zu laufen, doch für mich wenig überraschend kam dann nach einem eher kleinerem Streit das, womit ich die ganze Zeit rechnen musste: Sie machte Schluss. Sie hätte erkannt, dass nur noch freundschaftliche Gefühle da sind und das für sie nicht ausreichen würde.
Bestürzt, versuchte ich das irgendwie zu akzeptieren und meldete mich erstmal nicht mehr bei ihr. Sie dagegen schrieb mir jeden Tag (teilweise aus offensichtlichen Alibi-Gründen) und sagte mir, sie wolle mich als Freund nicht verlieren. Ich hingegen machte ihr klar, dass ich an einer Freundschaft jetzt im Moment nicht interessiert sei, da ich in sie verliebt sei und das naturgemäß dann nicht sofort funktionieren kann. Später gerne, aber jetzt noch nicht. Wir trafen uns nach der Trennung einige Male und als ich ihr dann sagte, dass ich es aufgegeben habe um sie zu kämpfen, wurde sie hysterisch und entgegnete, dass sie uns noch nicht aufgegeben hat und selbst noch um uns und für die Rückkehr ihrer Gefühle kämpft. Ich dürfe ihr nur keinen Druck machen und soll ihr Zeit geben. Na gut, da ich eh nichts zu verlieren hatte, ließ ich mich mehr oder weniger darauf ein.
Somit waren wir zwei Wochen nach der Trennung zwar weiterhin nicht mehr zusammen, aber unternahmen viele Dinge, die Nähe vermittelten. Es waren sehr schöne Momente und ich konnte sie sehr genießen, weil ich jederzeit damit rechnen musste, dass der Punkt kommt, an sie die Hand hebt und sagt, es bringt alles nichts. Als ich schon langsam wieder Hoffnung bekam, dass sich die Dinge doch noch positiv entwickeln könnten, fragte sie mich am Ende eines langen und sehr schönen Tages ziemlich überraschend, wie ich mit dieser Situation klar käme. Ich antwortete, dass es mir gut geht und ich kein Problem damit hab, doch sie erwiderte, dass ich mir bitte keine Hoffnungen machen soll und möglichst meine Gefühle für sie abstelle. Sie würde merken, dass es weiterhin nur freundschaftliche Gefühle sind, bei mir mehr ist und sie mir auf absehbare Zeit nicht das geben kann, was ich erhoffe. Sie wolle mir damit nicht weh tun.
Wir trennten uns an diesem Abend ein weiteres Mal, auch wenn wir nicht zusammen waren. Für mich erschien es nun endgültig und ich ging noch mehr auf Distanz als beim ersten Mal. Erstmals seit Beginn unseres Kennenlernens hatten wir auch mehrere Tage gar keinen Kontakt, bis sie wieder begann, sich zu melden. Wieder aus Gründen, die mir mehr als Ausrede erschienen, dass sie sich bei mir melden kann. Ich reagierte cool und gelassen, nicht kalt, aber meine Nachrichten war klar so ausgerichtet, dass ich das Thema endgültig am abhaken bin.
Und nun das eigentliche Problem: Die Situation hat sich dadurch nicht entknoten. Es verknoten sich weiter, denn ch werde aus ihr nicht schlau! Auf der einen Seite hat sie mir die Hoffnung genommen und gesagt, dass sie sich sicher ist, dass ihre Gefühle nicht mehr wieder kommen werden (zumindest nicht die nächsten Monate, wobei sie mir später sagte, dass sie sich 100%ig sicher ist, dass sie wirklich nicht mehr kommen), auf der anderen Seite sagt sie mir Dinge, die ich - egal wie oft ich sie drehe und wende - so interpretieren kann, dass sie doch noch irgendwie an mir festhalten will. Sie fragt mich um kleine Treffen (eine Zigaretten zusammen rauchen) oder wir zusammen in die Stadt fahren, wenn sie mit ihren Mädels und ich mit meinen Jungs feiern gehe, so dass ich was trinken kann. Sie ist immer noch Teil meines Lebens und rückt von dieser Position nicht ab, obwohl ich ihr signalisiere, dass ich es abgehakt habe. Sie sucht öfters die Nähe zu mir und gibt sich enttäuscht, wenn ich sie ablehne. Auch hat sie mir schon mehrmals signalisiert, dass ich bloß anständig bleiben soll und jetzt noch nichts mit einer neuen anfangen sollte und sie es auch nicht tun würde.
Immer wenn ich ihr versuche klar zu machen, dass eine dicke Kumpelhafte Freundschaft jetzt noch nicht möglich ist, hab ich das Gefühl, dass sie mir indirekt mitzuteilen versucht, dass sie aber genau diese Freundschaft braucht, damit bei ihr wieder Gefühle wachsen können. So etwas hat sie mir nämlich nach der "ersten Trennung" schon mal explizit gesagt, allerdings sagte sie mir nach der "endgültigen Trennung", dass sie sich sicher sei und es keinen Sinn hat. Ich weiß nur nicht, ob ich das nur interpretiere oder sie das verschlüsselt versucht hat zu übermitteln.
Ich werde aus dieser Situation nicht schlau, was ist ihre Strategie, was führt sie im Schilde? Hat sie eine endgültige Trennung erzwungen, dass ich die Hoffnung endgültig aufgebe und sie keinerlei Druck spürt (was jetzt definitiv der Fall ist) und nun durch eine Freundschaft wieder versucht, ihre Gefühle herbeizurufen? Sie hat derzeit so viel Stress und Ärger, so dass dies ein Selbstschutz sein könnte. Aber kann so etwas überhaupt funktionieren, durch eine Freundschaft Gefühle wieder zu erwecken (die ja definitiv auch mal da waren)? Besteht da nicht eher die Gefahr, in der Friendzone zu versumpfen?
Oder ist sie einfach ein Mensch, der mich als Freund nicht verlieren will und keine Rücksicht darauf nimmt, ob das für mich zum jetztigen Zeitpunkt verdammt anstrengend ist? Ich hab ja immer noch Gefühle für sie, die nicht weniger werden wenn ich sie ständig sehe oder lese. Zwar geh ich sehr professionell mit der Situation um, blicke nach vorne, versuch nicht darüber nachzudenken und weiß, dass ich auch ohne sie ein glücklicher Mensch bin (habe ein großes Selbstwertgefühl und bin niemand, der an altem festhält, wenn er merkt, dass es keinen Wert hat). Um ehrlich zu sein, würde ich mir aber trotzdem wünschen, dass sie zu mir zurückkehrt - sie ist es halt einfach gewesen, auch wenn ich es zu spät erkannt und dadurch alles kaputt gemacht habe. Wenn sie aber wirklich nur eine Freundschaft will, wäre das von ihrer Seite sehr egoistisch, zum jetzigen Zeitpunkt so meine Nähe zu suchen und ich kann mir das fast nicht vorstellen, da diese Charaktereigenschaft nicht zu ihr passt.
Irgendwie passt ihr Verhalten und ihre Aussagen (die relativ explizit klangen) nicht zueinander. Ich dachte erst, ich täusche mich, aber sie schreibt mir jeden Tag, obwohl ich mich von mir aus nicht melde. Die Art, wie sie mir schreibt ist alles andere als kalt, am Telefon (sie hat zweimal angerufen) klang sie freundlich und eigentlich auch süß und nichts passt einfach nicht zu dem was sie sagt. Oder ich bilde es mir nur extrem ein und sehe Dinge, die nicht da sind. Es ist extrem schwierig, ihre Strategie zu erkennen.
Ich war oder bin bereit, die Sache abzuhaken, da ich sie mir in meinem Leben wünschen würde, aber auch trotzdem ohne sie glücklich werden kann. Dennoch bin ich ratlos, wie ich mich verhalten soll. Hat sie heimlich einen kleinen Spalt in der Hintertür offen gelassen, darf ich nicht komplett auf Distanz gehen, sondern muss mitziehen. Hat sie es nicht, halte ich besser weiterhin volle Distanz, weil sonst Hoffnungen wachsen könnte, wo ich eigentlich keine mehr sehen wollte (unbegründete Hoffnungen). Aber vielleicht mache ich dann genau mit diesem Verhalten die Tür zu, die sie mir noch offen gelassen haben könnte? Puuh, ist fast schon ein Paradoxon.
Was meint ihr? Ich weiß, es ist schwer zu deuten, aber vielleicht kennt ihr - vielleicht speziell auch die Frauen - Muster in diesem Verhalten.
Noch etwas zu uns: Wir sind beide Ende 20, sehr selbstbewusste und charakterstarke Menschen, hatten beide schon sehr langjährige Beziehungen (wir wissen also wie es geht) und ich weiß, dass ihr bereits jetzt nach sehr kurzer Zeit sehr viel bedeute. Ich sei der erste Mann nach über einem Jahr (Leerlaufphase nach ihrer letzten Beziehung), für den sie überhaupt Gefühle empfunden hätte. Und ich weiß, dass ich ihr (wenn man meinen Katastrophenstart weglässt), viel Liebe gegeben habe.
Für eure Antworte bedanke ich mich im Voraus, würde mich freuen, eure Meinungen zu hören.
Liebe Grüße
Innamorato
eigentlich hätte ich nicht gedacht, dass ich in Sachen Liebe wirklich nochmals andere um Rat fragen müsste, aber man lernt wohl nie aus. Und umso erstaunter war ich, als ich merkte, dass mein Account immer noch existiert. Hatte hier zuletzt vor 6 1/2 Jahren etwas geschrieben und krass, wie sich die Sichtweise der Dinge im Laufe der Zeit ändert. Nun habe ich eine neue, völlig andere Situation, die ich euch beschreiben will.
Zu der Situation: Habe im November durch glückliche Zufälle im Facebook eine wirklich tolle Frau kennengelernt (hatte gemeinsame Freunde, so kam ein Kontakt zustande), die mich sofort faszinierte. Wir haben uns relativ schnell getroffen, hab sie am ersten Abend geküsst, hatten ebenso relativ schnell Sex und sie hat mir vom ersten Moment an klare Signale gesendet, dass sie mit mir zusammen sein will.
Dummerweise hab ich die Geschichte am Anfang doch noch nicht ganz so ernst genommen wie später und ich ging zunächst nicht davon aus, dass wir wirklich zusammen passen, so dass ich zuviel emotionale Nähe vermeidet hab. Warum ich dieses Gefühl hatte, kann ich auch nicht sagen. Ist mir selbst ein Rätsel. Meine anfänglichen Zweifel haben sich darin gezeigt, dass ich manchmal Dinge gesagt habe um sie etwas auf Distanz zu halten (z. B. dass wir vielleicht nicht so auf einer Wellenlänge liegen, wir sehr unterschiedlich sind oder sie schon ziemlich nervig sein kann). Und ich wir haben es geschafft, in der noch blutjungen Anfangsphase das ein oder andere Male mit einem Mini-Streit auseinander zu gehen, der allerdings von mir provoziert wurde. Warum weiß ich immer noch nicht. Kurzfassung: Ich hab speziell in den ersten zwei, drei Wochen sehr viel dafür getan, dass ihre Schmetterlinge und Gefühle zu mir (die definitiv da waren), relativ schnell weniger wurden.
Leider hat sich das ganze dann gedreht. Vor Weihnachten merkte ich, dass sie mir doch mehr bedeutet, als ich dachte und ich konnte und wollte mir mit der Zeit immer mehr mit ihr vorstellen. Anders gesagt: Ich verliebte mich tatsächlich in sie und zwar bis über beide Ohren. Wir kamen offiziell zusammen, sie erschien überglücklich, doch nur eine Woche später (bedingt durch meine geniale Vorarbeit in der Anfangsphase) meinte sie, dass ihre Gefühle unter meinem Verhalten am Anfang gelitten haben und sie Zweifel hat ob das alles eine Gute Idee sei. Sie wollte es aber laufen lassen, weil sie mit mir zusammen sein wollte. Ich selbst war geschockt, weil ich damit überhaupt nicht mehr rechnete und eigentlich inzwischen mehr als nur glücklich mit ihr war. Während meine Kurve für sie nach oben ging, ging ihre zeitgleich für mich nach unten.
Wir blieben zusammen, feierten Silvester zusammen und dann kam es an Heiligen Drei König zu einem furchtbaren Streit, entstanden durch Missverständnisse und unüberlegtem Verhalten von mir. Die Beziehung schien am Ende zu sein und sie sagte mir auch, dass ihre Gefühle weg sind, sie mich aber trotzdem sehr mag, ich ihr Traummann sei und sie sich wünschen würde, dass ihre Gefühle wieder kämen. Aber sie weiß nicht ob das möglich sei. Nach kurzer abgekühlter Phase kamen wir uns wieder näher und verbrachten ein sehr schönes Wellness-Wochenende in einer anderen Region Deutschlands zusammen. Es ging uns beiden gut, aber ich merkte, dass sie voller Zweifel steckte, ließ mir aber wenig anmerken, sondern vertraute auf den Lauf der Zeit. Mehr konnte ich nicht machen.
Eine Woche nach diesem Wochenende schien es einigermaßen wieder zu laufen, doch für mich wenig überraschend kam dann nach einem eher kleinerem Streit das, womit ich die ganze Zeit rechnen musste: Sie machte Schluss. Sie hätte erkannt, dass nur noch freundschaftliche Gefühle da sind und das für sie nicht ausreichen würde.
Bestürzt, versuchte ich das irgendwie zu akzeptieren und meldete mich erstmal nicht mehr bei ihr. Sie dagegen schrieb mir jeden Tag (teilweise aus offensichtlichen Alibi-Gründen) und sagte mir, sie wolle mich als Freund nicht verlieren. Ich hingegen machte ihr klar, dass ich an einer Freundschaft jetzt im Moment nicht interessiert sei, da ich in sie verliebt sei und das naturgemäß dann nicht sofort funktionieren kann. Später gerne, aber jetzt noch nicht. Wir trafen uns nach der Trennung einige Male und als ich ihr dann sagte, dass ich es aufgegeben habe um sie zu kämpfen, wurde sie hysterisch und entgegnete, dass sie uns noch nicht aufgegeben hat und selbst noch um uns und für die Rückkehr ihrer Gefühle kämpft. Ich dürfe ihr nur keinen Druck machen und soll ihr Zeit geben. Na gut, da ich eh nichts zu verlieren hatte, ließ ich mich mehr oder weniger darauf ein.
Somit waren wir zwei Wochen nach der Trennung zwar weiterhin nicht mehr zusammen, aber unternahmen viele Dinge, die Nähe vermittelten. Es waren sehr schöne Momente und ich konnte sie sehr genießen, weil ich jederzeit damit rechnen musste, dass der Punkt kommt, an sie die Hand hebt und sagt, es bringt alles nichts. Als ich schon langsam wieder Hoffnung bekam, dass sich die Dinge doch noch positiv entwickeln könnten, fragte sie mich am Ende eines langen und sehr schönen Tages ziemlich überraschend, wie ich mit dieser Situation klar käme. Ich antwortete, dass es mir gut geht und ich kein Problem damit hab, doch sie erwiderte, dass ich mir bitte keine Hoffnungen machen soll und möglichst meine Gefühle für sie abstelle. Sie würde merken, dass es weiterhin nur freundschaftliche Gefühle sind, bei mir mehr ist und sie mir auf absehbare Zeit nicht das geben kann, was ich erhoffe. Sie wolle mir damit nicht weh tun.
Wir trennten uns an diesem Abend ein weiteres Mal, auch wenn wir nicht zusammen waren. Für mich erschien es nun endgültig und ich ging noch mehr auf Distanz als beim ersten Mal. Erstmals seit Beginn unseres Kennenlernens hatten wir auch mehrere Tage gar keinen Kontakt, bis sie wieder begann, sich zu melden. Wieder aus Gründen, die mir mehr als Ausrede erschienen, dass sie sich bei mir melden kann. Ich reagierte cool und gelassen, nicht kalt, aber meine Nachrichten war klar so ausgerichtet, dass ich das Thema endgültig am abhaken bin.
Und nun das eigentliche Problem: Die Situation hat sich dadurch nicht entknoten. Es verknoten sich weiter, denn ch werde aus ihr nicht schlau! Auf der einen Seite hat sie mir die Hoffnung genommen und gesagt, dass sie sich sicher ist, dass ihre Gefühle nicht mehr wieder kommen werden (zumindest nicht die nächsten Monate, wobei sie mir später sagte, dass sie sich 100%ig sicher ist, dass sie wirklich nicht mehr kommen), auf der anderen Seite sagt sie mir Dinge, die ich - egal wie oft ich sie drehe und wende - so interpretieren kann, dass sie doch noch irgendwie an mir festhalten will. Sie fragt mich um kleine Treffen (eine Zigaretten zusammen rauchen) oder wir zusammen in die Stadt fahren, wenn sie mit ihren Mädels und ich mit meinen Jungs feiern gehe, so dass ich was trinken kann. Sie ist immer noch Teil meines Lebens und rückt von dieser Position nicht ab, obwohl ich ihr signalisiere, dass ich es abgehakt habe. Sie sucht öfters die Nähe zu mir und gibt sich enttäuscht, wenn ich sie ablehne. Auch hat sie mir schon mehrmals signalisiert, dass ich bloß anständig bleiben soll und jetzt noch nichts mit einer neuen anfangen sollte und sie es auch nicht tun würde.
Immer wenn ich ihr versuche klar zu machen, dass eine dicke Kumpelhafte Freundschaft jetzt noch nicht möglich ist, hab ich das Gefühl, dass sie mir indirekt mitzuteilen versucht, dass sie aber genau diese Freundschaft braucht, damit bei ihr wieder Gefühle wachsen können. So etwas hat sie mir nämlich nach der "ersten Trennung" schon mal explizit gesagt, allerdings sagte sie mir nach der "endgültigen Trennung", dass sie sich sicher sei und es keinen Sinn hat. Ich weiß nur nicht, ob ich das nur interpretiere oder sie das verschlüsselt versucht hat zu übermitteln.
Ich werde aus dieser Situation nicht schlau, was ist ihre Strategie, was führt sie im Schilde? Hat sie eine endgültige Trennung erzwungen, dass ich die Hoffnung endgültig aufgebe und sie keinerlei Druck spürt (was jetzt definitiv der Fall ist) und nun durch eine Freundschaft wieder versucht, ihre Gefühle herbeizurufen? Sie hat derzeit so viel Stress und Ärger, so dass dies ein Selbstschutz sein könnte. Aber kann so etwas überhaupt funktionieren, durch eine Freundschaft Gefühle wieder zu erwecken (die ja definitiv auch mal da waren)? Besteht da nicht eher die Gefahr, in der Friendzone zu versumpfen?
Oder ist sie einfach ein Mensch, der mich als Freund nicht verlieren will und keine Rücksicht darauf nimmt, ob das für mich zum jetztigen Zeitpunkt verdammt anstrengend ist? Ich hab ja immer noch Gefühle für sie, die nicht weniger werden wenn ich sie ständig sehe oder lese. Zwar geh ich sehr professionell mit der Situation um, blicke nach vorne, versuch nicht darüber nachzudenken und weiß, dass ich auch ohne sie ein glücklicher Mensch bin (habe ein großes Selbstwertgefühl und bin niemand, der an altem festhält, wenn er merkt, dass es keinen Wert hat). Um ehrlich zu sein, würde ich mir aber trotzdem wünschen, dass sie zu mir zurückkehrt - sie ist es halt einfach gewesen, auch wenn ich es zu spät erkannt und dadurch alles kaputt gemacht habe. Wenn sie aber wirklich nur eine Freundschaft will, wäre das von ihrer Seite sehr egoistisch, zum jetzigen Zeitpunkt so meine Nähe zu suchen und ich kann mir das fast nicht vorstellen, da diese Charaktereigenschaft nicht zu ihr passt.
Irgendwie passt ihr Verhalten und ihre Aussagen (die relativ explizit klangen) nicht zueinander. Ich dachte erst, ich täusche mich, aber sie schreibt mir jeden Tag, obwohl ich mich von mir aus nicht melde. Die Art, wie sie mir schreibt ist alles andere als kalt, am Telefon (sie hat zweimal angerufen) klang sie freundlich und eigentlich auch süß und nichts passt einfach nicht zu dem was sie sagt. Oder ich bilde es mir nur extrem ein und sehe Dinge, die nicht da sind. Es ist extrem schwierig, ihre Strategie zu erkennen.
Ich war oder bin bereit, die Sache abzuhaken, da ich sie mir in meinem Leben wünschen würde, aber auch trotzdem ohne sie glücklich werden kann. Dennoch bin ich ratlos, wie ich mich verhalten soll. Hat sie heimlich einen kleinen Spalt in der Hintertür offen gelassen, darf ich nicht komplett auf Distanz gehen, sondern muss mitziehen. Hat sie es nicht, halte ich besser weiterhin volle Distanz, weil sonst Hoffnungen wachsen könnte, wo ich eigentlich keine mehr sehen wollte (unbegründete Hoffnungen). Aber vielleicht mache ich dann genau mit diesem Verhalten die Tür zu, die sie mir noch offen gelassen haben könnte? Puuh, ist fast schon ein Paradoxon.
Was meint ihr? Ich weiß, es ist schwer zu deuten, aber vielleicht kennt ihr - vielleicht speziell auch die Frauen - Muster in diesem Verhalten.
Noch etwas zu uns: Wir sind beide Ende 20, sehr selbstbewusste und charakterstarke Menschen, hatten beide schon sehr langjährige Beziehungen (wir wissen also wie es geht) und ich weiß, dass ihr bereits jetzt nach sehr kurzer Zeit sehr viel bedeute. Ich sei der erste Mann nach über einem Jahr (Leerlaufphase nach ihrer letzten Beziehung), für den sie überhaupt Gefühle empfunden hätte. Und ich weiß, dass ich ihr (wenn man meinen Katastrophenstart weglässt), viel Liebe gegeben habe.
Für eure Antworte bedanke ich mich im Voraus, würde mich freuen, eure Meinungen zu hören.
Liebe Grüße
Innamorato