gefangen in beziehungsmuster die mich unglücklich machen :(

MrsCreep

Benutzer
16. März 2011
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hallo ihr lieben,

ich bin zurzeit irgendwie so unglücklich mit mir selbst und wenn ich so die letzten 2 jahre revue passieren lasse, bin ich einfach nur erschöpft, weil ich ständig an wirklich seltsame männer gerate, die im ersten moment jedoch immer ganz anders wirken als sie sich im endeffekt entpuppen.

angefangen bei meiner ersten beziehung, eine fernbeziehung nach holland und wahnsinnig hochgespielten gefühlen und einem anschließenden tief, was sich über fast ein jahr hinzog. ich hab das auch damals hier reingestellt, wen details interessieren, aber die kurzfassung: ich hab einen typ kennengelernt, wir haben uns eigentlich sehr fix ineinander verliebt, uns gegenseitig besucht und er hat mir sehr schnell seine liebe gestanden und mich dann sehr überraschend verlassen und mir noch sehr sehr verletzende sachen gesagt ("ich hab ja bekommen was ich wollte" etc.) die mich in einen strudel von wertlosigkeit und selbstzweifeln getrieben haben.

ca. 1 jahr später habe ich einen mann kennengelernt, der erst frisch aus einer beziehung raus war und im nachhinein hat sich auch rausgestellt dass ich nur ein trostpflaster für ihn war, jedoch hat er sich immens ins zeug gelegt und kannte mich auch schon länger flüchtig. er hat mir sehr oft erzählt, dass er schon gefühle für mich hätte usw. trotzdem waren wir offiziell nie wirklich zusammen obwohl wir jeden tag miteinander verbracht haben usw. dieser typ hat mich dann sehr schnell wieder abgeschossen um dann einen tag später mit einer neuen freundin vor meinen augen rumzutanzen (obwohl er wusste, dass ich in den gleichen club gehen würde) und es mir dann sogar noch abgesprochen mich darüber irgendwie aufzuregen und ich solle nicht so ein theater machen. ich habe mir auch während der "beziehung" immer sehr verletzende dinge anhören müssen, er hat wohl auch seinen freunden immer erzählt dass er mich nur fürs bett hat aber mir hat er eben einfach andere dinge erzählt, damit ich nicht gehe.

als ich mich gerade davon so halb erholt hatte habe ich ein auslandssemester gemacht und bin dort in eine auch sehr seltsame geschichte hineingeraten. ich habe da einen typ kennengelernt der eigentlich eine freundin zu hause hatte aber dennoch ständig an mir rumgebaggert hat. ich habe mich dem sehr erwehrt und geäußert dass ich mich darauf gar nicht einlassen möchte, da ich gerade erst aus so einer sache rausbin wo ich eigentlich nur nummer 2 und ersatz war. er hat trotzdem nicht aufgehört, dann kam es wie es kommen musste, ich war einmal sehr betrunken und er hat mich geküsst und meinte wenn er keine freundin hätte würde er definitiv versuchen, mit mir was anzufangen. ich war trotzdem die ganze zeit sehr passiv, aber er hat mir wahnsinnig viel anvertraut und ich wurde nach einiger zeit seine engste vertrauensperson und er hat sich sehr um mich bemüht und wir hatten immer mal was miteinander aber keinen sex oder so. dennoch war es immer so ein wechselspiel zwischen sehr gute freundin und affäre. dann hatte er irgendwann probleme mit seiner freundin und hat es natürlich MIR erzählt, weil ich ja immer da war wenn was war. das war für mich äußerst verletzend, dazu kam dass er so viele probleme zuhause hatte dass er sehr depressive phasen hatte. ich habe immer wieder versucht, mich zu distanzieren und auf mich zu achten dann kamen so sätze wie "wenn du jetzt auch noch von mir weggehst, kann ich es verstehen dass leute sich umbringen wollen" usw. weshalb ich es nicht übers herz bekommen habe ihn alleine zu lassen aber gleichzeitig hat es mir sehr wehgetan. am ende des semesters hatte sie sich dann von ihm getrennt und er meinte zu mir wenn wir in einem land dann wären würde er eine beziehung mit mir versuchen, dann war er 1 tag nachdem er wieder zuhause war wieder mit seiner ex zusammen und alles was ich für ihn getan habe ging in ein schwarzes loch und ich habe mich sehr ausgenutzt gefühlt.

jetzt die letzte story, mal wieder habe ich mich gerade so wieder gefangen und dann werde ich von einem typ angesprochen der sehr sehr begeistert am anfang von mir war und wir haben es auch recht langsam angehen lassen weil ich öfter mal weg war usw. der kontakt ist jedoch nicht abgebrochen wir haben in gesprächen beide festgestellt dass uns ähnliche dinge wichtig sind usw. wir haben uns sehr gut verstanden und konnten gemeinsam lachen und reden und ich hab mich noch nie so am rechten platz gefühlt wie mit ihm. nach ca. 2 monaten kennenlernen hat sich jedoch alles auf einmal ins gegenteil gekehrt als wir mal längere zeit aufeinander waren hat er sich auf einmal sehr distanziert und ich habe versucht es zu klären und nachzufragen aber es war nichts zu machen.

es kamen dann täglich unterschiedliche ansagen, er könne sich nciht festlegen aber er will es auch nicht aufgeben usw. (ich bin für 5 monate in eine andere stadt gegangen, hätte jedoch nicht gedacht dass dies so ein problem ist, da wir uns ja gut verstanden haben und das auch von anfang an klar war).

das ende vom lied war dass ich 3 monate lang alles getan habe um die situation wieder zu entspannen und wieder an ihn ranzukommen aber leider war da nichts mehr zu tun, er hat sich allerdings auch schwer getan mich gehen zu lassen. diese ganze situation hat mich so fertig gemacht, weil ich einfach nichts verstanden habe und er es mir auch nicht erklären konnte und nur meinte es würde an ihm liegen und es tue ihm leid.

man muss dazu sagen, dass ich schon immer schwierigen familiären umständen ausgesetzt war da mein vater unter bipolarer störung leidet und deshalb meine kindheit teilweise wirklich die hölle war. fehler wurden mit schreien bestraft, worte waren waffen zur demütigung, man hatte ständig das gefühl nicht genug zu sein und es gab einfach nicht sowas wie sicherheit zuhause außer in form meiner mutter, die sich absolut aufgeopfert hat für den zusammenhalt in der familie.

ich habe schon früh gemerkt, dass ich mich in mustern bewege die mir nicht gefallen, bzw. habe ich nahc dem niederländer auch eine psychotherapie gemacht um an mir zu arbeiten um nicht so determiniert zu sein in beziehungsgeschichten.

es endet trotzdem immer darin, dass ich merke wie sehr ich mich für den anderen aufopfere und wie schnell ich verletzt bin, wenn es um worte geht. für mich sind worte mit viel respekt zu behandeln sind. ich behandle alle meine mitmenschen mit viel respekt. über mich kann man sonst noch sagen dass ich ein überaus fröhlicher und kontaktfreudiger mensch bin und auch viele soziale kontakt habe (gott sei dank viele viele wunderbare menschen die mich auffangen) nur dass mir nähe einfach manchmal angst macht ich aber immer versucht habe, mein verhalten zu erklären.

außerdem scheinen auch immer alle typen irgendwann danach die erkenntnis zu gewinnen, dass ich ja doch ein toller mensch bin aber in den situationen wo sie noch die chance haben finde ich mich immer wieder in situationen die mich an meine kindheit erinnern, in denen ich gedemütigt und beleidigt werde immer wenn ich schon vertrauen gefasst habe und jedes mal treibt es mich in absolute angstphasen während so einer sache und ich kann mich irgendwie nicht erklären, bzw. ist der andere dann auf einmal nicht mehr interessiert.

ich kann es mir einfach nicht erklären und das macht mich einfach so unglücklich :( .

Vielleicht habt ihr ja einen Rat/ eine Meinung, irgendwas. Ich resigniere manchmal einfach nur noch, weil ich oftmals auch in meinem Verhalten keine wirklichen Fehler entdecken kann obwohl ich versuche auch mein verhalten möglichst objektiv zu reflektieren.

 
Hi.

il ich oftmals auch in meinem Verhalten keine wirklichen Fehler entdecken kann
Au contraire, mon amie:

wahnsinnig hochgespielten gefühlen
hat mir sehr schnell seine liebe gestanden
der erst frisch aus einer beziehung raus war
er hat trotzdem nicht aufgehört, dann kam es wie es kommen musste, ich war einmal sehr betrunken und er hat mich geküsst
Seh ich alles genau anders, als du es schilderst. Vieles ist deine eigene Schuld. Das kann man zum einen herauslesen. Zum anderen reicht es auch, dir nur ein wenig Honig ums Maul zu schmieren und schon kommen die Schmetterlinge angeflogen.

Aber der Reihe nach:

Bei Fremdküsserei mit dem vergebenen Typen nimmt dir keiner das Unschuldslamm ab, auch wenn du es anders darstellst, um dir selbst die Absolution zu erteilen. "Sehr passiv verhalten" ist auch eine ziemlich billige Ausrede. Deine Lippen waren versehentlich sehr passiv im Weg? Interessante Sichtweise. Kontaktvermeidung sieht von Grund auf anders aus, von daher hast du es schlichtweg drauf angelegt: Du betrunken in SEINER Nähe, sehr praktisch, kann man ja alles auf den bösen bösen Alkohol schieben.

Völlig hanebüchen.

Du springst immer auf dasselbe an: ein wenig gespieltes Begehren, ein wenig Vertrauen entgegen bringen und schon fühlst du dich ins innere des Herzens deines Gegenübers geschlossen. Deinen Schilderungen nach muss bei dir alles immer sehr schnell schnell schnell gehen und dabei wird dann nichts hinterfragt bzw. gern das Hirn auch noch absichtlich ausgeschaltet, damit man die Schuld nicht bei sich selbst suchen muss.

Aber genau das musst du, obwohl du genau das paradoxer- und interessanterweise bereits ausgeschlossen hast:

weil ich oftmals auch in meinem Verhalten keine wirklichen Fehler entdecken kann obwohl ich versuche auch mein verhalten möglichst objektiv zu reflektieren.
Keine Fehler entdeckt, obwohl möglichst objektiv reflektiert? Nicht ansatzweise.

Dein Verhalten signalisiert deinen Männerbekanntschaften ja, dass es bei dir nicht sehr viel braucht, und schon klebst du denen an der Backe. Selbst den Typen mit der Freundin hast du nicht abschütteln können. Der Typ, der dich als Trostpflaster verwendet hat, sorry, aber das ist dermaßen offensichtlich, dass es schon bezeichnend ist, darauf reinzufallen.

Du kennst keine Abstufung, wenn es um menschliches Miteinander geht. Schnellschnell, von Null auf Hundert, wir überspringen die Kennenlern- und Verliebtseinphase und sagen gleich: "Ich liebe dich, ich kann nicht ohne dich", bzw. lasst sich das im Gegenzug sagen und schon fühlst du dich gebraucht und fällst auf dieselbe 08/15-Masche herein.

Genau das Muster gilt es abzulegen, dann endest du auch nicht ständig als Trostpflästerchen.

 
hey,

danke für die schnelle antwort. und ja, du hast recht, ich bin wohl sehr einfach zu kriegen, wenn man auf die richtigen "knöpfe" drückt. es ist aber für mich auch immer eine schwierige situation wenn mir jemand näher kommt, es fühlt sich für mich einfach wie eine gefahr an, wenn jemand mir nahe ist und es verunsichert mich sehr, bzw. macht mir auch angst und ich verliere dann einfach das gefühl dafür wo grenzen sein müssten. es fällt mir unendlich schwer, in diesen situationen dann irgendwie bei mir zu bleiben, ich verlier mich einfach aus dem blickfeld und es ist sehr schwer für mich, nichts zu investieren obwohl ich weiß dass derjenige mir eigentlich nicht gut tut in dem moment. ich ertappe mcih immer wieder dabei, wie ich mich völlig aufopfere und der andere mich eben ausnehmen kann um mich dann abzuschießen. ich hab dann einfach so angst, verletzt zu werden, dass ich den anderen schnell an mich binden will (und ja das ist total paradox und einfach nur dumm). ach man, es ist wirklich nicht einfach für mich und ich versuche ständig, an mir zu arbeiten, trotzdem verhalte ich mich in den situationen wo es drauf ankommt doch wieder so wie vorher :(

 
Tja, was soll ich sagen? In entsprechenden Situationen doch eher auf den Kopf hören als auf die Gefühle.

 
Ich würde dir raten nochmal in Therapie zu gehen. Ich glaube auch, das es für dich wichtig ist zu aktzeptieren, dass dein Vater so ist wie er ist. Im Prinzip suchst du dir ja nur Ersatzpapis raus, bei denen wohl ähnliches erlebst wie bei deinem Vater. Von deinem biologischen Vater musst dich noch weiter distanzieren. Ich denke, dann wird es auch mit den Beziehungen besser klappen.

 
hey crying soul,

ja das habe ich mir auch nochmal überlegt, es wäre auf jeden fall sinnvoll, denn ich möchte es einfach nicht mehr, dass es immer so abläuft. es ist mir durchaus bewusst, dass es mein verschulden ist, wenn ich keine grenzen definieren kann bzw. diese dann auch konsequenter einhalte. aber ob man sich dann nun vorstellen kann oder nicht, es ist nicht so dass ich das nicht versuche, ich bin schon streng mit mir und es macht mich auch unglücklich, dass es mir so schwer fällt.

@house: es mag sein, dass ich an vielem selber schuld bin. aber trotzdem ist mir einfach wiederholt sehr viel mist passiert. und es ist nicht so, dass ich wirklich sofort vertrauen fasse und mit jedem x-beliebigen menschen sofort zusammen sein will (dafür ist es für mich auch ein zu heikles thema) aber ich bin einfach auch immer wieder erschüttert darüber, was menschen so abziehen müssen. ich bin eben selber nicht so lapidar mit worten oder versprechen usw. und erwarte dann auch von anderen dass sie wenigstens beim thema gefühle ehrlich bleiben, weil das einfach nur weh tut. mag sein, dass ich da zu naiv oder gutmütig an die dinge rangehe, aber ich möchte auch durch diese geschichten das vertrauen zu neuen menschen die dafür nichts können nicht verlieren, denn das würde mir ja auch nur selber schaden.

 
Leider haben die anderen Menschen aber so gut wie nichts mit deinem Problem zu tun. Du bist in sehr komplizierten Verhältnissen aufgewachsen. Deine Erziehung ist sehr maßgeblich dafür verantwortlich, dass du nun solche Sachen erlebst. Sicherlich gibt es Menschen die angesprochene, negative Charaktereigeneschaften haben, aber die können auch nichts dafür, dass du dir diese Leute un/bewusst suchst.