Geschichten gegen die Traurigkeit!!

chris1234

Erfahrener Benutzer
24. Mai 2003
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Hallo,

wenn einem das Schicksal wieder einmal übel mitgespielt hat und es keine wirkliche Lösung für ein Problem gibt, dann suche ich oft Zuflucht in der Literatur.

Große, dicke Bücher kann ich in einem solchen Zustand nur selten lesen, da mir dazu einfach die Konzentration fehlt.

Aber es gibt ja auch noch die ganz kleinen Geschichten, die Trost spenden können. Oftmals erfüllen diese kleinen Geschichten ihren Zweck ohnehin besser als ein dickes Buch von einigen hundert Seiten.

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Habt ihr auch solche kleinen Geschichten gefunden? Kleine Geschichten, die doch sehr viel Lebensweisheit enthalten und Trost spenden in Momenten der Einsamkeit und Traurigkeit?

 
Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlangkam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war recht leicht und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei einer zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, daß da im Staube des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: ”Wer bist du?” Zwei fast leblose Augen blickten müde auf .”Ich? Ich bin die Traurigkeit, ”flüsterte die Stimme stockend und so leise, daß sie kaum zu hören war. ”Ach,die Traurigkeit! rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen. ”Du kennst mich? fragte die Traurigkeit misstrauisch.” Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet” .”Ja, aber...,”argwöhnte die Traurigkeit,” warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst? ”Warum sollte ich denn vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selber nur zu gut, daß du den Flüchtenden einholst. Aber, was ich dich fragen will: ”Warum siehst du so mutlos aus?” ”Ich...ich bin traurig”, antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme. ”Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. ”Traurig bist du also”, sagte sie und nickte Verständnisvoll mit den Kopf. ”Erzähl mir doch, was dich bedrückt. ”Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. ”Ach weißt du”, begann sie zögernd und äußerst verwundert,” es ist so, daß mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit unter ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest. Die Traurigkeit schluckte schwer. ”Sie haben Sätze erfunden mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: ”Papalapap,das Leben ist heiter”. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: ”gelobt sei was hart macht” und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: ”man muß sich zusammenreißen” uns sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: ”nur Schwächlinge weinen” und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber, sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen. ”Oh ja,” bestätigte die alte Frau,” solche Menschen sind mir schon oft begegnet. ”Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen: ”und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. ”Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer Traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur wer die Trauer zulässt, und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, daß ich ihnen dabei helfe. Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer an Bitterkeit zu. Die Traurigkeit schwieg. Ihr weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau, nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und wie sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. ”Weine nur Traurigkeit”, flüsterte sie liebevoll, ”ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt. Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: ”Aber...aber-wer bist du eigentlich?” ”Ich?” Sagte die kleine Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. ”Ich bin die Hoffnung.”

 
ich hab selber was geschriebn, nich unbedingt ne geschichte aber naja...

könnt ja mal schaun, hier unter tipps/stützen/denkanstösse

"kopf hoch (unbedingt mal durchlesen)

 
Es lebte einst ein Bauer bescheiden mit seiner Familie und einem einzigen Pferd auf seinem Hof. Täglich ging er seiner Arbeit nach und liess sein Pferdchen auf der Weide, wenn er es nicht brauchte. Da kehrte es eines Abends nicht mehr zum Stall zurück und die Nachbarn kamen zu ihm und klagten: "Ach du Armer, was für ein Unglück, dass dir dein Pferd davongelaufen ist." Doch gelassen gab das Bäuerchen zurück: "Glück oder Unglück, wer kann das sagen? Wartet ab, bis Morgen ist. Dann weiss ich mehr."

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Früh am nächsten Morgen trabte sein Pferd ihn den Hof zurück und brachte sogar noch ein Wildpferd mit sich. Als die Nachbarn das sahen, kamen sie angelaufen und freuten sich: "Welch ein Glück für dich, dass du dein Pferd wiedergefunden hast". Der Bauer entgegnete gleichmütig: "Glück oder Unglück, wer kann das sagen? Wartet ab, bis Morgen ist. Dann weiss ich mehr."

Am nächsten Tag unternahm der Sohn des Bauern mit dem Wildpferd einen Ritt. Da stolperte das Pferd und der Junge verlor den Halt, fiel herunter und brach sich das Bein. Mitleidig sprachen die Nachbarn zum Bauern: "Was für Unglück du doch hast. Nun hat sich dein Junge auch noch das Bein gebrochen." Der Bauer aber sagt für sich: "Glück oder Unglück, wer kann das sagen? Wartet ab, bis Morgen ist. Dann weiss ich mehr."

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Ein Krieg brach tags darauf im Lande aus und überall wurden die jungen Burschen in das Kriegsheer eingezogen. Auch ins Dorf kamen die Soldaten und nahmen alle Männer mit. Nur der Bauerssohn mit seinem gebrochenen Bein, den liessen sie zurück. Und unbeirrt scharten sich die Nachbarn um den Bauern und sagten zu ihm: "So ein Glücück, wer kann das sagen? Wartet ab, bis Morgen ist. Dann weiss ich mehr."

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Oft passieren im Leben Dinge, die einem völlig zuwider laufen. In manchen Fällen ist es jedoch so, dass sich ein vermeintliches Unglück im Nachhinein als gar nicht so schlecht erweist, während sich ein scheinbarer Glücksfall als etwas eigentlich Negatives entwickeln kann.

 
Es war einmal ein Gärtner. Eines Tages nahm er seine Frau bei der Hand und sagte: "Komm Frau, wir wollen einen Baum pflanzen." Die Frau antwortete: "Wenn du meinst, mein lieber Mann, dann wollen wir einen Baum pflanzen." Sie gingen in den Garten und pflanzten einen Baum. Es dauerte nicht lange, da konnte man das erste Grün zart aus der Erde sprießen sehen.

Der Baum, der eigentlich noch kein richtiger Baum war, erblickte zum ersten Mal die Sonne. Er fühlte die Wärme ihrer Strahlen auf seinen Blättchen und streckte sich ihnen hoch entgegen. Er begrüßte sie auf seine Weise, ließ sich glücklich bescheinen und fand es wunderschön, auf der Welt zu sein und zu wachsen. "Schau", sagte der Gärtner zu seiner Frau, "ist er nicht niedlich, unser Baum?" Und seine Frau antwortete: "Ja, lieber Mann, wie du schon sagst: Ein schöner Baum!" Der Baum begann größer und höher zu wachsen und reckte sich immer weiter der Sonne entgegen. Er fühlte den Wind und spürte den Regen, genoß die warme und feste Erde um seine Wurzeln und war glücklich. Und jedes Mal, wenn der Gärtner und seine Frau nach ihm sahen, ihn mit Wasser tränkten und ihn einen schönen Baum nannten, fühlte er sich wohl. Denn da war jemand, der ihn mochte, ihn hegte, pflegte und beschützte. Er wurde lieb gehabt und war nicht allein ein auf der Welt. So wuchs er zufrieden vor sich hin und wollte nichts weiter als leben und wachsen, Wind und Regen spüren, Erde und Sonne fühlen, lieb gehabt werden und andere liebhaben.

Eines Tages merkte der Baum, daß es bsonders schön war, ein wenig nach links zu wachsen, denn von dort schien die Sonne mehr auf seine Blätter. Also wuchs er jetzt ein wenig nach links. "Schau!, sagte der Gärtner zu seiner Frau, "unser Baum wächst schief. Seit wann dürfen Bäume denn schief wachsen, und dazu noch in unserem Garten? Ausgerechnet unser Baum! Gott hat die Bäume nicht erschaffen, damit sie schief wachsen, nicht wahr, Frau?" Seine Frau gab ihm natürlich recht. "Du bist eine kluge und gottesfürchtige Frau", meinte daraufhin der Gärtner. "Hol also unsere Schere, denn wir wollen unseren Baum gerade schneiden." Der Baum weinte. Die Menschen, die ihn bisher so lieb gepflegt hatten, denen er vertraute, schnitten ihm die Äste ab, die der Sonne am nächsten waren. Er konnte nicht sprechen und deshalb nicht fragen. Er konnte nicht begreifen. Aber sie sagten ja, daß sie ihn lieb hätten und es gut mit ihm meinten. Und sie sagten, daß ein richtiger Baum gerade wachsen müsse. Und Gott es nicht gern sähe, wenn er schief wachse. Also mußte es wohl stimmen.

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Er wuchs nicht mehr der Sonne entgegen. "Ist er nicht brav, unser Baum?" fragte der Gärtner seine Frau. "Sicher, lieber Mann", antwortete sie, "du hast wie immer recht. Unser Baum ist ein braver Baum." Der Baum begann zu verstehen. Wenn er machte, was ihm Spaß und Freude bereitete, dann war er anscheinend ein böser Baum. Er war nur lieb und brav, wenn er tat, was der Gärtner und seine Frau von ihm erwarteten. Also wuchs er jetzt strebsam in die Höhe und gab darauf acht, nicht mehr schief zu wachsen. "Sieh dir das an", sagte der Gärtner eines Tages zu seiner Frau, "unser Baum wächst unverschämt schnell in die Höhe. Gehört sich das für einen rechten Baum?" Seine Frau antwortete: "Aber nein, lieber Mann, das gehört sich natürlich nicht. Gott will, daß Bäume langsam und in Ruhe wachsen. Und auch unser Nachbar meint, daß Bäume bescheiden sein müßten; ihrer wachse auch schön langsam." Der Gärtner lobte seine Frau und sagte, daß sie etwas von Bäumen verstehe. Und dann schickte er sie die Schere holen, um dem Baum die Äste zu stutzen.

Sehr lange weinte der Baum in dieser Nacht. Warum schnitt man ihm einfach die Äste ab, die dem Gärtner und seiner Frau nicht gefielen? Und wer war dieser Gott, der angeblich gegen alles ist, was Spaß machte? "Schau her, Frau", sagte der Gärtner, "wir können stolz sein auf unseren Baum." Und seine Frau gab ihm wie immer recht.

Der Baum wurde trotzig. Nun gut, wenn nicht in die Höhe, dann eben in die Breite. Sie würden ja schon sehen, wohin sie damit kommen. Schließlich wollte er nur wachsen, Sonne, Wind und Erde fühlen, Freude haben und Freude bereiten. In seinem Innern spürte er ganz genau, daß es richtig war, zu wachsen. Also wuchs er in die Breite. "Das ist doch nicht zu fassen". Der Gärtner holte empört die Schere und sagte zu seiner Frau: "Stell dir vor, unser Baum wächst einfach in die Breite. Das könnte ihm so passen. Das scheint ihm ja geradezu Spaß zu machen. So etwas können wir auf keinen Fall dulden!" Und seine Frau pflichtete ihm bei: "Das können wir nicht zulassen. Dann müssen wir ihn eben wieder zurecht stutzen."

Der Baum konnte nicht mehr weinen, er hatte keine Tränen mehr. Er hörte auf zu wachsen. Ihm machte das Leben keine rechte Freude mehr. Immerhin, er schien nun dem Gärtner und seiner Frau zu gefallen. Wenn auch alles keine rechte Freude mehr bereitete, so wurde er wenigstens lieb gehabt. So dachte der Baum.

Viele Jahre später kam ein kleines Mädchen mit seinem Vater am Baum vorbei. Er war inzwischen erwachsen geworden, der Gärtner und seine Frau waren stolz auf ihn. Er war ein rechter und anständiger Baum geworden. Das kleine Mädchen blieb vor ihm stehen. "Papa, findest du nicht auch, daß der Baum hier ein bißchen traurig aussieht?" fragte es. "Ich weiß nicht", sagte der Vater. "Als ich so klein war die du, konnte ich auch sehen, ob ein Baum fröhlich oder traurig ist. Aber heute sehe ich das nicht mehr." "Der Baum sieht wirklich traurig aus". Das kleine Mädchen sah den Baum mitfühlend an. "Den hat bestimmt niemand richtig lieb. Schau mal, wie ordentlich der gewachsen ist. Ich glaube, der wollte mal ganz anders wachsen, durfte aber nicht. Und deshalb ist er jetzt traurig." "Vielleicht", antwortete der Vater versonnen. "Aber wer kann schon wachsen, wie er will?" "Warum denn nicht?" fragte das Mädchen. "Wenn jemand den Baum wirklich lieb hat, kann er ihn auch wachsen lassen, wie er selber will. Oder nicht? Er tut doch niemandem etwas zuleide." Erstaunt und schließlich erschrocken blickte der Vater sein Kind an. Dann sagte er: "Weißt Du, keiner darf so wachsen, wie er will, weil sonst die anderen merken würden, daß auch sie nicht so gewachsen sind, wie sie eigentlich mal wollten." "Das verstehe ich nicht, Papa!" "Sicher, Kind, das kannst Du noch nicht verstehen. Auch du bist vielleicht nicht immer so gewachsen, wie du gerne wolltest. Auch du durftest nicht." "Aber warum denn nicht, Papa? Du hast mich doch lieb und Mama hat mich auch lieb, nicht wahr?" Der Vater sah sie eine Weile nachdenklich an: "Ja", sagte er dann, "sicher haben wir dich lieb."

Sie gingen langsam weiter und das kleine Mädchen dachte noch lange über dieses Gespräch und den traurigen Baum nach. Der Baum hatte den beiden aufmerksam zugehört, und auch er dachte lange nach. Er blickte ihnen noch hinterher, als er sie eigentlich schon lange nicht mehr sehen konnte.

Dann begriff der Baum. Und er begann hemmungslos zu weinen...

(Autor: Heinz Körner)

 
Spaziergang nach einer Enttäuschung





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Da hätte mich also wieder einmal

eine der hausschlachtenen Ohrfeigen ereilt,

die das eigens hierzu gegründete Schicksal

in beliebiger Windstärke und Zahl

an die Umstehenden gratis verteilt.

Na schön. Der Weg des Lebens ist wellig.

Man soll die Steigung nicht noch steigern.

Es war wieder mal eine Ohrfeige fällig.

Ich konnte die Annahme schlecht verweigern.

So ein Schlag ins vergnügte Gesicht

Klingt für den, der ihn kriegt, natürlich sehr laut,

weil das Schicksal mit Liebe zur Sache zuhaut.

Tödlich sind diese Ohrfeigen nicht.

Der Mensch ist entsprechens gebaut.

Jedoch, wenn ich den See betrachte

Und die schneeweiß gedeckten Berge daneben,

muß ich denken, was ich schon häufig dachte:

Diese Art Ohrfeigen brauchte es nicht zu geben.

Da rennt man nun die Natur entlang

Und ist froh, dass man Keinem begegnet.

Die Vögel verüben Chorgesang.

Die Sonne scheint im Überschwang.

Aber innen hat’s ziemlich geregnet.

Die Glockenblumen nicken verständig.

Eine Biene kratzt sich ernst hinterm Ohr.

Und der Wind und die Wellen spielen vierhändig

Die Sonnenscheinsonate vor.

Das Schicksal wird mich noch öfter äffen

Und schlagen, wie es mich heute schlug.

Vielleicht wird man wirklich durch Schaden klug ?

Mich müssen noch viele Schläge treffen,

bevor mich der Schlag trifft ! Und damit genug.


 
Kopf hoch

Jeder hat mal einen schlechten Tag.

Einen elendigen Tag, an dem man sich lausig fühlt, mieser Laune ist, sich einsam und verlassen vorkommt und völlig erschossen ist.

Einen Tag an dem man sich klein und unbedeutend erscheint, an dem alles irgendwie unerreichbar wirkt und an dem man den dingen nicht gewachsen ist.

Man kommt einfach nicht in die Gänge.

Man kriegt vielleicht die Wahnvorstellung, dass jeder es auf einen abgesehen hat (was ja nicht immer schlecht sein muss)

Man ist frustriert und ängstlich, weshalb man wie wild an den Nägeln kaut, was wiederum vielleicht darin eskaliert, dass man in Nullkommanichts ganze Schoko-Torten verschlingt. An solchen Tagen glaubt man, in einem Meer des Trübsinns zu schwimmen.

Man könnte jeden Moment in Tränen ausbrechen und weiß nicht einmal warum.

Man glaubt ohne Sinn durchs Leben zu gehen. Und man weiß nicht, wie lange man es noch aushält.

Man könnte sich gleich erschießen lassen.

Der Tag wird einem so schnell versaut. Man wacht auf und fühlt sich einfach schlecht.

Man findet ein paar neue Falten, hat zugenommen oder einen Riesenpickel auf der Nase.

Man hat eine Verabredung vergessen oder sieht ein peinliches Foto von sich in der Zeitung.

Man wird sitzen gelassen, gefeuert oder geschieden, oder man macht sich vor allen Leuten lächerlich, man bekommt einen gemeinen Spitznamen oder die Haare liegen einfach nicht richtig. Man bekommt im Job oder in der Schule vielleicht Nadeln unter den Hintern oder die aufgabe ist einem eine Schuhnummer zu groß, jeder nörgelt an einem herum oder alle machen einen wahnsinnig. Man hat grässliche Kopfschmerzen oder sich verrenkt, einen fürchterlichen Kater, Zahnschmerzen, schreckliches Bauchweh oder einen trockenen Mund, oder einen eingewachsenen Zehnagel.

Wie auch immer- man ist überzeugt, dass irgendjemand da oben es nicht gut mit einem meint.

Ohjeee Ohjeee, was kann man da nur tun?

Nunja manche Leute hoffen ja, alles renke sich von selbst wieder ein, andere rechnen für den Rest ihres Lebens damit, dass jeden Moment wieder etwas schief geht, und werden darüber verbittert und zynisch, oder ein armseliges kriecherisches Etwas.

Wieder andere sind am Ende so deprimiert, dass sie sich hinlegen und die Erde anflehen sie zu verschlingen, oder, noch schlimmer dass sie sich nur noch Katzenjammermusik anhören. Das ist idiotisch.

Schließlich ist man nur einmal jung!

Und man wird kein zweites Mal alt. Und wer weiß, was für tolle Dinge einen schon bald erwarten?

Schließlich ist die Welt voller Wunder und verrückter Entdeckungen, voller Dinge, die man sich nicht einmal vorstellen kann. Voll von wunderbar duftenden Köstlichkeiten, und von herrlichen Schlemmereien. Oder man wird am Ende unglaublich reich oder ein richtiger Superstar.

Klingt doch gut oder nicht?

Aber warte wir haben noch mehr auf Lager!

Handstände, Spielen ohne Ende, Yoga, Karaoke, u und wilde verrückte Paarungstänze.

Aber das Schönste von allem: Liebe!

Was heißt, sich verträumt anzuschauen, sich süße Nichtigkeiten ins Ohr zu flüstern, zu schmusen, zu knutschen, noch mehr zu knutschen und noch mehr,

und noch mehr verrückte Dinge zu machen.

Also, warum nicht erstmal ein schönes Bad nehmen? Und relaxen? Das tut gut und ist sooo einfach.

Mach einfach mal Schluss mit diesen ätzenden nervenden Sachen, und vergnüge dich.

Erstmal einfach entspannen, Atme ein paar Mal tief (durch die Nase ein und durch den Mund aus) und meditiere (wenn du kannst) oder geh spazieren, um den Kopf freizukriegen.

Und versteh endlich, dass du loslassen lernen musst. Versuch alles mal anders zu sehen.

Vielleicht bist du ja schuld an allem.

Wenn es so ist hab die Größe „Entschuldigung“ zu sagen. ( Dafür ist es nie zu spät)

Wenn jemand anders Schuld ist, steh auf und sag: „Das ist nicht okay, ich lasse das so nicht durchgehen.“ Kämpfe!

Aber es ist fast nie gut, verächtlich zu schnauben.

Sei Stolz auf dich, aber verlerne nicht über dich selbst zu lachen. Das geht leichter wenn man mit positiv denkenden Menschen zusammen ist.

Lebe jeden Tag, als wenn es dein letzter wäre. Denn irgendwann wird’s ja dein letzter sein.

Hab keine Angst, mehr zu wollen, als du schaffen kannst.

Trau dich was! Bleibe nicht zurück.

Es lohnt sich ein Wagnis einzugehen.

Ist das nicht schließlich der Grund warum man überhaupt lebt?

Ja, ganz bestimmt!

ich hab das hier mal aufgeschriben weil es euch mut machen soll..

mut nicht aufzugebenegal wie blöd es momentan läuft..

bei mir läuft auch alles drunter und drüber..

und dann denk ich immer daran...

dennes hat meiner meinung nach wirklich fast alles einen sinn....

und die sonne geht ja nicht unter...

sie geht vielleicht manchmal nur anders wieder auf...

ich wünsch euch alles alles gute....

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Anmerkung: Diese Geschichte finde ich gut, weil sie von einer 17 jährigen lebensfrohen jungen Dame stammt, die uns mit ihrer eigenen Geschichte etwas Mut machen will und dies mit dem Talent eines begnadetem Motivationstrainers vollbringt. Hut ab und weiter so.

Hier der Link zum thread von Schnubbi87

 
Hallo Chris,

sehr schöne Geschichten :] Es liegt soviel Wahrheit darin...

Doch sie haben mich zum Weinen gebracht, weil ich so sensibel bin zur Zeit...

Aber ich werde drüber nachdenken.

Danke :schmatz:

 
chris

du bist ein schatz

danke :]

naja lebensfroh war ich eine zeitlang nicht mehr, aber jede schlimme zeit geht vorbei, und ich freu mich wenn die geschichte jemandem hilft...

mir gings ne zeit soo schlecht, aber jetz ist alles wieder super..

auch wenn man zu beginn nich dran glaubt..

das glück ist oft näher als man denkt, man muss nur danach greifen... :]

danke nochmal...du bist echt lieb :schmatz:

die geschichten die duhier reinschreibst sind aber auch sehr schön, und regen wirklich mal zum nachdenken an...

 
Hier eine Geschichte, die ich vor einigen Monaten mal geschrieben habe. Ich hoffe sie heitert ein wenig auf, denn sie handelt davon, dass auch alles gut werden kann (auch, wenn sie etwas lang ist):

Der 72-Stunden-Montag




„Wenn einem so viel Gutes wiederfährt...“ das waren meine ersten Gedanken, an diesem Montag, nachdem ich eine Stunde verschlafen hatte, mir beim Frühstück den Kaffee über die Hose gekippt hatte und zu allem Überfluss auch noch meinem Vermieter über den Weg gelaufen war, der mir empfahl umgehend die ausstehende Miete zu zahlen! Noch halb verschlafen und etwas durcheinander im Kopf machte ich mich auf den Weg zur S-Bahn-Station. Da es in Strömen regnete und ich meinen Schirm vergessen hatte (Montag !!!) klaute ich mir an einer Baustelle ein Stück Folie und benutzte es so gut es ging als Regenschutz. In der Bahn konnte ich nur noch einen Stehplatz ergattern und so ergab ich mich meinem Schicksal und versuchte die Fahrt zu überstehen. Während mein Blick über die Köpfe der anderen Fahrgäste streifte, nahm mein Unterbewusstsein etwas wahr. Ich konnte zuerst nicht sagen, was es war, und blickte erneut über die Menge der Leute hinweg... und dann sah ich sie ! Einer Lichtgestalt gleich hob sie sich von den anderen ab. Mit ihrem makellosen Aussehen und dem Charme, den sie versprühte, wirkte sie hier in dieser Menge von Durchschnittsmenschen total fehl am Platz. Ich fuhr diese Strecke jetzt seid über zehn Jahren, aber SIE war mir noch nie aufgefallen. Während ich so da stand, und mich fragte, wieso der Herrgott seinen schönsten Engel in meine S-Bahn geschickt hatte, stieg sie aus und ging über die Straße um die nächste Häuserecke. Nachdem sich die Bahn wieder in Bewegung gesetzt hatte, dauerte es noch einige Minuten, bis ich bemerkte, dass ich ebenfalls hätte aussteigen müssen. Montag !!! Ohne Worte!

Der Tag im Büro war genau so, wie man ihn sich an einem Montag vorstellt. Stressig, alle blökten sich an und jeder versuchte die Arbeit anderen aufzuhalsen. Viele steckten noch mitten im Wochenende, manche waren erst gar nicht gekommen und da ich viel zu spät war, wurde der ganze Frust an mir ausgelassen. Die Beschwerden der anderen prallten an diesem Morgen aber an mir ab. In meinem Kopf war die ganze Zeit über nur das Bild dieser Frau. Dieses Bild rettete mich über den gesamten Tag, und als ich abends total erschöpft im Bett lag, war mir immer noch so, als könnte ich sie direkt vor mir sehen! Das Einschlafen fiel mir trotz meiner Müdigkeit schwer und gegen 01.30 Uhr blickte ich für diesen Tag das letzte Mal auf die Uhr.

Der nächste Blick Richtung Wecker machte mir klar, dass ich schon wieder verpennt hatte. So ein Bullshit aber auch! Völlig überhastet hechtete ich aus dem Bett... nur um auf dem Bettvorleger auszurutschen und mir beim Sturz nach hinten den Kopf an einem Regal anzuschlagen. Verdammt, schon wieder ein Montag !!! Frühstück ??? Keine Zeit, ich muss die Bahn erreichen, denn vielleicht ist SIE ja auch wieder da! Dort angekommen fing ich an sie zu suchen. Ich bin sogar die verschiedenen Waggons abgegangen, aber sie schien nicht da zu sein. Na ja, man kann nicht immer Glück haben, dachte ich bei mir, und blickte zu Boden... oh nein, so was konnte auch nur mir passieren. In der Eile heute morgen, hatte ich WEIßE Socken unter meinen schwarzen Anzug gezogen! Gerade heute, wo ich einen wichtigen Kundentermin hatte! Ich kam mir vor wie ein Leuchtturm, der die gesamte Ostsee erhellen kann, spürte regelrecht, wie alle mit dem Finger auf mich zeigten und sich schlapp lachten. Übelnehmen konnte ich es ihnen nicht. In der Schule hatten wir einen Jungen namens Torsten. Ein recht kleiner Typ, der sich für wichtig hielt und immer schon sehr erwachsen wirken wollte. Während ich meine Kleidung noch jeden Morgen von meiner Mama zurechtgelegt bekam, suchte er sich schon früh selbst aus, was er anzog. - Und so sah er auch meistens aus. Selbst Ray Charles hätte gesehen, dass es scheiße aussah, was er an hatte. Wie dieser Typ kam ich mir gerade vor. Der Spott auf der Arbeit hielt sich sogar noch in Grenzen, aber besser fühlte ich mich dennoch nicht.

Warum war SIE heute morgen nicht das gewesen? War ihr etwas passiert? Warum zum Teufel dachte ich die ganze Zeit an eine Frau, von der ich nichts wusste, außer dass sie bildhübsch war. Ich hatte keinen Namen, keine Adresse, keine Telefonnummer,... - nichts. Und doch gab es etwas an ihr, das mich fesselte ...

An diesem Abend stellte ich mir drei Wecker und stellte sich auch alle so auf, dass ich aufstehen musste um sie auszumachen. Ich legte mir die Kleider für den nächsten Tag schon zurecht und ging früh zu Bett. Nach ein paar Minuten (in denen sich meine Gedanken immer noch um SIE drehten) schlief ich ein ...

Schon beim Klingeln des ersten Wecker stand ich auf. Das Wasser der Dusche war anfangs kalt ... und blieb es auch! Irgendwas musste ich in meinem letzten Leben verbrochen haben, dass es das Schicksal so schlecht mit mir meinte. Ich saß am Frühstückstisch und hörte das Morgenprogramm von Radio Starlight, als der Moderator allen Frühaufstehern einen guten Morgen wünschte und verkündete dass gleich die Fünf-Uhr-Nachrichten kommen würden. Hatte ich eben richtig gehört? Ich sah auf meine Uhr ... und hätte am liebsten angefangen zu heulen! Wie doof kann ein Mensch eigentlich sein? Hatte ich doch tatsächlich am Abend zuvor meinen Wecker auf viertel vor Fünf gestellt, anstatt auf viertel vor Sechs! Nahm denn der Montag diese Woche überhaupt kein Ende??? Fertig mit der Welt und den Nerven schlug ich die Zeitung auf, und dabei mein O-Saft-Glas vom Tisch ...

Manchmal möchte ich einfach die Augen schließen ...

Jetzt konnte nur noch eines den Tag retten: SIE in meinem S-Bahnwaggon. Voller Hoffnung stieg ich ein, stritt mit einer keifenden alten Oma um den letzten Zweiersitz (schließlich wollte ich IHR einen Platz aushalten) und nahm die Fahrt in Angriff. An jeder Haltestation sah ich mich um, immer in der Annahme sie gleich zu sehen, - aber sie war nicht da. Etwas enttäuscht stieg ich an meiner Haltestelle aus und lief ins Büro. Während ich an dem Morgen auf der Arbeit saß, machte ich mir klar, dass ich sie wohl nicht mehr sehen würde. Vielleicht war sie ja nur eine Touristin gewesen, oder sonst irgendwie auf der Durchreise, vielleicht hat es auch einfach nicht sein sollen. Tja, ich fand mich an diesem Tag damit ab, dass ich ein Montagskind bin und es auch immer sein werde. Aber kampflos, wollte ich mich nicht der Depression hingeben. Ich rief zwei Freunde an, und wir verabredeten uns für den Abend in unserer Stammkneipe zum Skat. Wir trafen uns ab Neun und es war ein lustiges Beisammensein, obwohl ich der einzige war, der am Ende bezahlen musste (ich schob es wie immer auf den ewigen Montag).

Gegen halb zwölf, machte ich mich auf den Heimweg. Leicht angetrunken und total erschöpft (wer steht auch schon morgens um fünf auf) stieg ich in die Bahn und lehnte den Kopf an die Scheibe um ein bisschen zu schlafen. Meine Haltestelle war eh das Ende der Strecke, also würde mich der Fahrer schon wecken, wenn wir dort wären. Im Halbschlaf hörte ich noch, wie jemand fragte, ob der Platz bei mir noch frei wäre. Unfähig eine Antwort zu geben, nickte ich und drehte den Kopf, um mir diese Person genauer anzusehen - SIE WAR ES !!! Ich wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken. Dieses Wunderwerk der Schöpfung saß neben mir und ich kam mir vor, wie der letzte Penner. Ich war schlagartig nüchtern! Was denkt sie jetzt von mir, wenn ich sie anspreche?, dachte ich mir. Wahrscheinlich würde sie anfangen laut zu lachen, also beschloss ich die Klappe zu halten und mich damit abzufinden, dass solche Frauen nicht für Typen wie mich bestimmt sind. Auf diesen Schock musste ich noch ein paar Meter gehen, also stieg ich eine Station zu früh aus, um den Rest der Strecke noch Luft zu schnappen. Die Nacht war klar und nicht all zu kalt, und so ließ ich mir auch Zeit für den Rückweg. Letzt endlich kam ich zu Hause an, und hing mich aus lauter Verzweiflung an die Glotze, als es plötzlich klingelte. Zuerst wollte ich nicht öffnen, weil ich dachte es wäre mein Vermieter, der mir die Kündigung bringt oder etwas ähnliches, aber nach dem vierten Klingeln war mir klar, dass der schon längst mit dem Schlüssel reingekommen wäre. Ich stürzte zur Tür, öffnete sie ... und stuzte! "Sie haben in der Bahn ihre Brieftasche vergessen!" sagte SIE. Ich brauchte einige Sekunden um überhaupt zu verstehen was sie wollte. Dann nahm ich mein Eigentum an mich und wollte ihr einen Finderlohn geben, wie sich das eben so gehört, aber SIE winkte ab und gab mir nur ihre Telefonnummer. "Rufen sie mich mal an, und geben sie mir einen Kaffee aus", war alles was sie sagte, bevor sie mit leichten Schritten verschwand. Ich glaube ich habe noch eine halbe Stunde in der Tür gestanden und darüber nachgedacht, was gerade passiert war.

Am nächsten Tag rief ich sie gleich an, und wir verabredeten uns für den Nachmittag im Kaffeehaus am Schiller-Denkmal. Wir haben über drei Stunden zusammen gesessen und geredet. Über was? Kann ich nicht mal mehr sagen, aber was ich sagen kann, ist dass wir in Kontakt bleiben wollen, und wer weiß, ...

... vielleicht ist Morgen ja ein Dienstag ...

- Ende -