Geschlechtschaos

mehr_wert

Neuer Benutzer
01. Dez. 2013
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Hi,

ich bin m, um die 30 und kämpfe seit Jahren mit dem Wunsch, Frau zu sein. Ich möchte hier jetzt gar nicht viel diskutieren, denn die meisten Leute werden mit den Thema wohl nix anfangen können. Ich schreib den Post hier mit der Bitte an jemanden, der eine OP M>F durchgemacht hat, fest plant oder vielleicht auch ein paar Schritte in die Richtung gegangen ist, und dann abgebrochen hat. Ich würd mich gern einfach mit jemandem drüber unterhalten. Das soll auf keinen Fall Richtung Sex-Talk oder sowas gehen. Hoffe das ist klar. :)

In den diversen Foren treffe ich persönlich keine Leute mit denen ich da drüber reden mag. Eben auch aus dem Grund, weil es da meistens um Sextalk geht. Also, bitte gerne PN an mich, wenn an ernsthaftem Austausch Interesse besteht!

LG

Frau mehr_wert

 
Bekommst Du denn keine Unterstützung von einer Organisation die Menschen in solchen Situationen eben zur Seite steht? Es gibt ja viele Menschen die im falschen Körper geboren sind.

 
Hi , danke für die Antwort! Klar, es gibt bestimmt Beratungsstellen hier.. ich glaub aber so weit bin ich noch nicht. Das ist noch irgendwie ein Schritt.. zu viel ;(

 
Du bist 30 und lebst wohl seit 30 Jahren im falschen Körper, es ist also Zeit Dir mal die Möglichkeiten aufzeigen zu lassen, wenn nicht jetzt, wann dann? Gibt es denn keine Foren für diese Situation? Vertrau Dich doch mal einem Arzt an. Wenn Du Dein Leben als Frau leben willst, dann tue es, denn dann bist Du eine Frau.

 
So einfach ist es leider nicht - es ist ein hin und hergerissen sein, wie schon beschrieben. Irgendwie ist es unvorstellbar, meine gesame Umwelt damit zu konfrontieren - aber gut, das wird ja auf jeden Fall nötig sein. Ich bin aber auch innerlich nicht sicher. Absolut nicht sicher. Ich komm aber auch von dem Gedanken, dem Gefühl nicht weg. Andererseits hasse ich jetzt meine männlichen Merkmale auch nicht gerade - also Bart, Geschlechtsteil etc. (Das liest man ja oft) Aber Männer, also andere Männer, stoßen mich ehr ab - äusserlich, und oft auch im Verhalten. Bin da auch nicht der typische Mann, sondern ehr sehr emotional, oft (finde ich) weiblich denkend.. weiblich aussuchend (Wohnungseinrichtung, Deko, etc) .. Also du kannst mir wahrscheinlich darauf nix sagen, Nilay, du bist ja keine Psycholgin für dieses Thema. Ich wollte nur kurz (sehr kurz) mal schreiben, warum das so ein hin-und-her ist.





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





kann auch nicht sagen, dass ich diesen Wunsch schon immer habe. Erst so ab .. 22 oder so? weiß es nicht mehr genau. Allerdings gibt es so einige kleinere Sachen die mich auch früher schon prägten, wo ich heut sagen würde: passt inst Bild. Aber der wunsch kam defintiv erst später.

 
Dann müsstest Du Dich einer Art "Selbsthilfegruppe" anschliessen, wo sich betroffene Menschen mit dieser Thematik auseinandersetzen. Ich verstehe, dass Du nun beginnst "Antworten" zu finden und ich wünsche Dir, dass Du Dich mit Betroffenen austauschen kannst, irgendwann wirst Du eine Plattform finden, mit oder ohne Hilfe. Viele Glück.

 
dank dir :] ... das versuche ich ja gerade.. Infos holen, mit Gleich-Betroffenene Kontakt aufnehmen

 
Hallo Frau mehr wert, Ich kenne mich mit dem Thema leider nicht wirklich aus aber ich wünsche dir ganz viel Glück und Kraft dass das alles so klappt wie du dir das wünscht :) :)

 
Vielleicht hilft Dir auch Literatur Nadja Brönimann hat ihre Erfahrungen mit ihrer Geschlechts-OP niedergeschrieben. Leider war die OP nicht so gut, daher sind ihre Eindrücke negativ. Dennoch könnte es Dir helfen zu finden, was Du bereit bist zu machen.

 
Hallo,

ich würde dir raten einen spezialisierten Therapeuten / Psychologen aufzusuchen. Meines Wisses nach musst du eh erst 3 Jahre bei einem Psychologen verbringen um eine Geschltechsop gewilligt zu kriegen. Das wären dann sozusagen 2 Fliegen mit einer Klappe.

 
Hallo mehr_wert

Ich weiss nicht, woher Du bist, aber es gibt internationale Standards, die den Ablauf einer Geschlechtsumwandlung regeln. Dass sich international alle dran halten, wage ich zwar zu bezweifeln, aber als Erstinfo an Dich könnte folgendes hilfreich sein:

Wie Crying Soul bereits erwähnt hat, beginnt die Therapie mit einer circa 1 jährigen psychotherapeutischen Diagnose. Dort geht es primär darum abzuklären, ob Du die Voraussetzungen für eine Geschlechtsangleichung erfüllst und auch, ob Du nach der Operation weiterhin ein "normales" Leben führen kannst (Akzeptanz/Unterstützung Familie und Freunde, Arbeitsstelle etc.). In dieser Zeit beginnt auch der sogenannte Alltagstest, in dem man - in Deinem Falle als Frau - den Alltag lebt (Kleidung etc.). Der "Alltagstest" dauert insgesamt meist zwei bis drei Jahre und wird ebenso von psychologischen und endokrinologischen Abklärungen begleitet.

Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, kann man mit der Hormontherapie beginnen. Damit verändern sich bereits einige Merkmale wie Haarwuchs, Fettverteilung im Körper und die Stimme und zum Teil auch das Verhalten der Person.

Erst in einem nächsten Schritt wird die chirurgische Geschlechtsanpassung ins Auge gefasst. Nach erfolgter Operation können/müssen die Papiere umgeschrieben werden. Deutschland hat übrigens seit 1981 ein Transsexuellengesetz, was in der Schweiz beispielsweise fehlt. In D kann man die Papiere komplett, i.e. inkl. Geburtsurkunde und Geburtsregister ändern lassen, in der Schweiz ist eine Änderung der Personalien ab Zeitpunkt X möglich. Je nachdem sind Folgeoperationen nicht auszuschliessen, ggf. auch kosmetischer Art.

Zusammenfassend kann man sicherlich sagen, dass jeder Fall einzigartig ist und der Prozess mehrere Jahre dauert.

Je nachdem woher Du bist, gibt es auch Selbsthilfegruppen und Fachstellen, bei denen Du ggf. Anschluss findest und Dich austauschen kannst.