Liebe Community,
ich bin seit über 3 Jahren mit meinem Freund zusammen, seit fast 2 Jahren wohnen wir zusammen und da ich noch in Ausbildung (Praktikum) bin, trägt er den Grossteil der Lebenshaltungskosten. Mein Freund ist ein sozial eher schwieriger Mensch der Probleme hat mit anderen und viel Energie benötigt um mit den Leuten umgehen zu können. Diese Energie verbraucht er auf der Arbeit, wo er mit viel Kundenkontakt konfrontiert ist. Er ist auch jähzornig, aber kann dies einigermassen gut unterdrücken. Unsere Gemeinsamkeit ist vor allem die Musik und seine Freunde mag ich auch gerne, da ich generell mit allen auskomme. Umgekehrt ist es schwieriger, durch seine abweisende Art kann er meine Freunde schon mal vor den Kopf stossen und daher treffe ich diese meist ohne ihn (was er auch ok findet, er lässt mir praktisch jede Freiheit und vertraut mir, ich ihm natürlich auch).
Nun hat er seit einiger Zeit gesundheitliche Probleme. Er ist anfällig auf Gicht und hat ständig Entzündungen an den Fussgelenken (Halux Valgus und ein anderes Syndrom an den Füssen). Er ernährt sich sehr fleischlastig und ist es sich von Haus aus gewohnt, JEDEN Tag Fleisch zu essen. Ebenso isst er Milchprodukte, obwohl er laktoseintolerant ist, weil er es eben mag. Danach hat er dann Verdauungsbeschwerden. Ich glaube, diese Ernährung ist seiner Gesundheit absolut nicht zuträglich. In letzter Zeit kommen die Entzündungsschübe immer häufiger. Letztes Jahr kam er von 12 Monaten auf total 2 mehr oder weniger schmerzfreie Monate, die restlichen waren eine Qual. Er hat die Füsse untersuchen lassen und berichtete mir, man könne nicht viel tun. Operieren würde auch nichts bringen. Er erträgt die Schmerzen mit Entzündungshemmern stoisch, aber es schlägt sich deutlich auf seine Laune nieder und er wird mürrisch und aufbrausend (jedoch nie gefährlich).
Ich mache mir grosse Sorgen um ihn und um uns, genauer um unsere Zukunft. Im letzten Jahr hatten wir 3 Mal Sex, in diesem Jahr noch keinen. Er macht selbst nie Anstalten, mit mir schlafen zu wollen, und ich wende mich immer weiter von ihm ab. Ich frage mich, wann der Moment kommt, wo er vor Schmerzen nicht mehr gehen kann, und ob ich damit umgehen könnte. Ich weiss, angesichts seiner Schmerzen klingt es extrem egoistisch, an mich selber zu denken und ich schäme mich auch dafür, trotzdem habe ich diese Gedanken. Es ist auch nicht der Zustand an sich, den man sicher ein wenig bessern könnte, sondern seine negative Einstellung dazu, die mich stört.
Als Ende letzten Jahres ein Verwandter von mir mit 39 Jahren an Krebs gestorben ist, ist bei mir ein Schalter umgekippt. Ich sagte mir, wenn ich etwas ändern will, muss ich zuerst bei mir anfangen und habe meine Ernährung umgestellt, mit Sport angefangen, und endlich das zu tun was ich will, statt immer nur davon zu reden (Sprachen lernen, reisen usw.). Die Ernährungsumstellung auf weitgehend vegetarisch hat voll eingeschlagen, ich fühle mich fit, hüpfe und renne umher, ich lebe richtig und liebe es auch zum ersten Mal, zu leben.
Unsere Beziehung hat das nur schwieriger gemacht. Mein Freund ist nur noch sturer geworden, und versucht seine Probleme beim Trinken mit Freunden herunterzuspülen. Ich glaube es würde ihn schmerzen, wenn ich wirklich kein Fleisch mehr essen würde, er nimmt das fast schon persönlich. Ich weiss nicht, was ich tun soll und wie ich ihn motivieren kann, auch etwas an seiner Einstellung zum Leben zu ändern.
Ich möchte ihn nicht verlassen, bin eigentlich kein Mensch der etwas angeknackstes liegen lässt und sich Neuem zuwendet, aber ich will auch nicht mehr so dahinleben wie in einer Zweckehe als altes Ehepaar.
Habt ihr vielleicht Tipps für mich oder erging es euch auch schon mal so in einer Beziehung? Ich bin total festgefahren. Und ich glaube mein Freund ist wie ein Dampfkochtopf und unterdrückt all seine Probleme, bis er irgendwann explodiert.
Es hat gut getan, das mal alles aufzuschreiben. Wenn ihr bis hierher gelesen habt (ist etwas länger geworden als ich dachte) danke ich euch herzlich für eure Geduld!
Herzliche Grüsse,
Secrecy
ich bin seit über 3 Jahren mit meinem Freund zusammen, seit fast 2 Jahren wohnen wir zusammen und da ich noch in Ausbildung (Praktikum) bin, trägt er den Grossteil der Lebenshaltungskosten. Mein Freund ist ein sozial eher schwieriger Mensch der Probleme hat mit anderen und viel Energie benötigt um mit den Leuten umgehen zu können. Diese Energie verbraucht er auf der Arbeit, wo er mit viel Kundenkontakt konfrontiert ist. Er ist auch jähzornig, aber kann dies einigermassen gut unterdrücken. Unsere Gemeinsamkeit ist vor allem die Musik und seine Freunde mag ich auch gerne, da ich generell mit allen auskomme. Umgekehrt ist es schwieriger, durch seine abweisende Art kann er meine Freunde schon mal vor den Kopf stossen und daher treffe ich diese meist ohne ihn (was er auch ok findet, er lässt mir praktisch jede Freiheit und vertraut mir, ich ihm natürlich auch).
Nun hat er seit einiger Zeit gesundheitliche Probleme. Er ist anfällig auf Gicht und hat ständig Entzündungen an den Fussgelenken (Halux Valgus und ein anderes Syndrom an den Füssen). Er ernährt sich sehr fleischlastig und ist es sich von Haus aus gewohnt, JEDEN Tag Fleisch zu essen. Ebenso isst er Milchprodukte, obwohl er laktoseintolerant ist, weil er es eben mag. Danach hat er dann Verdauungsbeschwerden. Ich glaube, diese Ernährung ist seiner Gesundheit absolut nicht zuträglich. In letzter Zeit kommen die Entzündungsschübe immer häufiger. Letztes Jahr kam er von 12 Monaten auf total 2 mehr oder weniger schmerzfreie Monate, die restlichen waren eine Qual. Er hat die Füsse untersuchen lassen und berichtete mir, man könne nicht viel tun. Operieren würde auch nichts bringen. Er erträgt die Schmerzen mit Entzündungshemmern stoisch, aber es schlägt sich deutlich auf seine Laune nieder und er wird mürrisch und aufbrausend (jedoch nie gefährlich).
Ich mache mir grosse Sorgen um ihn und um uns, genauer um unsere Zukunft. Im letzten Jahr hatten wir 3 Mal Sex, in diesem Jahr noch keinen. Er macht selbst nie Anstalten, mit mir schlafen zu wollen, und ich wende mich immer weiter von ihm ab. Ich frage mich, wann der Moment kommt, wo er vor Schmerzen nicht mehr gehen kann, und ob ich damit umgehen könnte. Ich weiss, angesichts seiner Schmerzen klingt es extrem egoistisch, an mich selber zu denken und ich schäme mich auch dafür, trotzdem habe ich diese Gedanken. Es ist auch nicht der Zustand an sich, den man sicher ein wenig bessern könnte, sondern seine negative Einstellung dazu, die mich stört.
Als Ende letzten Jahres ein Verwandter von mir mit 39 Jahren an Krebs gestorben ist, ist bei mir ein Schalter umgekippt. Ich sagte mir, wenn ich etwas ändern will, muss ich zuerst bei mir anfangen und habe meine Ernährung umgestellt, mit Sport angefangen, und endlich das zu tun was ich will, statt immer nur davon zu reden (Sprachen lernen, reisen usw.). Die Ernährungsumstellung auf weitgehend vegetarisch hat voll eingeschlagen, ich fühle mich fit, hüpfe und renne umher, ich lebe richtig und liebe es auch zum ersten Mal, zu leben.
Unsere Beziehung hat das nur schwieriger gemacht. Mein Freund ist nur noch sturer geworden, und versucht seine Probleme beim Trinken mit Freunden herunterzuspülen. Ich glaube es würde ihn schmerzen, wenn ich wirklich kein Fleisch mehr essen würde, er nimmt das fast schon persönlich. Ich weiss nicht, was ich tun soll und wie ich ihn motivieren kann, auch etwas an seiner Einstellung zum Leben zu ändern.
Ich möchte ihn nicht verlassen, bin eigentlich kein Mensch der etwas angeknackstes liegen lässt und sich Neuem zuwendet, aber ich will auch nicht mehr so dahinleben wie in einer Zweckehe als altes Ehepaar.
Habt ihr vielleicht Tipps für mich oder erging es euch auch schon mal so in einer Beziehung? Ich bin total festgefahren. Und ich glaube mein Freund ist wie ein Dampfkochtopf und unterdrückt all seine Probleme, bis er irgendwann explodiert.
Es hat gut getan, das mal alles aufzuschreiben. Wenn ihr bis hierher gelesen habt (ist etwas länger geworden als ich dachte) danke ich euch herzlich für eure Geduld!
Herzliche Grüsse,
Secrecy