Haben wir noch eine Chance? Ich freue mich über jeden Rat

dingo1234

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07. Juni 2014
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Hey Forenmitglieder, ich melde mich, da ich dringend Rat benötige.

Ich fass die Situation mal kurz zusammen, ich weiß, dass es für Außenstehende schwer ist, sich in die Situation einzufühlen.

Sie (18) & Ich (21) und waren ca. 1,5 Jahre zusammen.

Und zwar war ich bis vor einer Woche noch in einer generell glücklichen und wunderschönen Beziehung mit einem Menschen, der mir sehr wertvoll ist.

Wir führten zwar eine Fernbeziehung, aber haben uns in dieser Zeit mindestens die Hälfte der Zeit gesehen, immerwieder phasenweise.

Bis vor 3 Monaten waren wir glücklich, auch danach noch nur wieder die Situation immer kniffliger.

Ich weiß bis jetzt nicht, was der Auslöser für die Dinge war, dass es zur Trennung kommen musste, aber wir hatten einen großen Streit, wo die Fetzen verbal regelrecht flogen, aber ich weiß nicht, ob dies ein Grund war.

In diesen letzten 3 Monaten wurde es immer aussichtloser, meiner Freundin ging es psychisch immer schlechter und sie war größtenteils kalt und distanziert. Vor ca 1,5 Monaten war sie nochmals bei mir und sagte mir, wenn sie bei mir ist, wird alles wieder besser werden. Sie war dann auch bei mir für eine Woche und wir hatten eine schöne Zeit, jedoch auch einen Tag ausgemacht an dem wir diskutierten. Mehr oder weniger änderte es im Streit. Ich habe mich einfach überfordert gefühlt und wusste nich was los ist, weil sie über ihre Gefühle nicht reden kann. Als Sie eine Woche danach im Urlaub mit ihren Eltern war, war sie wieder so wie früher. Hat mir Anerkennung gezeigt, äußerte ihre Liebe und es schien alles wieder perfekt. Vorerst. Als sie wieder zuhause war, verwandelte sie sich wieder und war wieder distanziert. Den größten Fehler, den ich gemacht habe, war, dass ich sie dauernd unter Druck gesetzt habe und wissen wollte warum sie ein so stark-ausgeprägtes ambivalentes Verhalten aufweist. Sie sagte mir nur, dass sie keine Gefühle zeigen kann, sie aber wisse, dass sie mich "eigentlich liebt" und "eigentlich" mit mir zusammen sein möchte.

Wir drehten uns im Kreis, meine Bedürfnisse wurden zunehmend weniger von ihrer Seite wahrgenommen und ich sagte ihr das auch und wollte ihr Grenzen setzen. Das ging Tage so, bis wir beide merkten, dass es so nicht mehr weitergehen kann und wollten uns erstmal ablenken. Mir ging es aber zunehmend schlechter, habe mich ungeliebt und überflüssig gefühlt, sodass wir keine andere Lösung finden konnten, außer uns zu trennen.

Ihrer Meinung sei die Trennung die "vorerst" beste Lösung. Warum ich "vorerst" in Klammern setze? Weil sie es immerwieder betonte.

A là: " Ich kann momentan keine beziehung führen..." ; "Zur Zeit geht es halt nicht" " Ich brauche einfach nur meine Ruhe und will alleine sein" - Sie spricht immer von der akuten Situation, dazu sollte ich aufjeden Fall anmerken, dass sie krankhaft depressiv ist. Sie geht in Therapie und wird sogar demnächst für Wochen vlt. sogar Monate in eine psychosomatische Klinik gehen. Nicht nur auf mich machte sie so einen kalten, gereizten Eindruck, sondern auch auf ihre Umgebung und ihre Eltern, die ihr sehr wichtig sind. Sie fühlt sich kritisiert, obwohl man keine Kritik äußert, ist kalt und gereizt.

Sie betonte während der Trennungsgeschichte immer wieder, dass "sie nur ihre Ruhe möchte" und ich Idiot habe sie dauernd mit meinem Beziehungskram belastet.

Zudem gab Sie sich die Schuld an der ganzen Geschichte, sie habe so viele Probleme mit sich selbst, dass sie keine Beziehung führen kann. Sie sei nur eine Hülle/Wrack und möchte mir das nicht antun.

An einem Tag hatte ich so große Schuldgefühle gehabt, dass ich ihr dauernd einredete, ich sei an allem Schuld. Das konnte sie absolut gar nicht ab und wurde sauer.

Während der Trennung machte sie mich stutzig. Ein Verhalten was ich nicht nachvollziehen kann, spielte sich so ab:

Ich habe sie gefragt, ob sie mich liebt und ob ich immernoch ihr Traummann sei und sie glücklich mit mir war. Zudem bin ich einer ihrer 2 Bezugspersonen.

Ihre Antworten haben mich verwirrt. Sie liebe mich "eigentlich", ich sei "eigentlich" ihr Traummann und sie war bis der Stress angefangen hatte glücklich mit mir. Überwiegend sehr glücklich mit mir. Ich wünschte ihr vom ganzen Herzen Besserung und dass sie schnell auf die Beine kommt und vlt. mit jemand anderen glücklich werden kann. Sie möchte aber absolut keine Beziehung mit niemanden "momentan" und sie zeigte auch direkt bei der Trennung Reue und Unsicherheit. " Früher oder Später werde ich die Entscheidung bereuen."

Aber durch ihre Depressionen verschimme ihr Bild und ihre Gefühle, ihr macht absolut nichts mehr Spaß, will alleine sein und hat kein Bock auf "gar nichts".

Sie möchte einfach alleine sein und diesen Wunsch, habe ich ihr erfüllt, nachdem ich ihr die Trennung ausreden wollte und stark klammerte. Apropos: Klammern. Von anfang an war sie so sehr auf mich fixiert, war gerdaezu abhängig von mir und wurde schon durch Kleinigkeiten verletzt. Richtige Kleinigkeiten, an denen ich keine Schuld hatte. Nun ist es direkt ins gegenteil umgeschlagen und ich verstehe dieses ambivalente Bindungsverhalten einfach nicht. Ich mache mir etliche Vorwürfe.

Liebe ist wie ein Ei, hält man es zu schwach entgleitet es, drückt man es zu fest, geht es kaputt.

Momentan gibt es kein Gleichgewicht und sehe die Trennung vorerst als besser an. "vorerst", "momentan", "akut", "zur zeit", darauf legte sie wert und macht mir indirekt damit Hoffnung.

Seit der Trennung ist mir erst klar geworden, wie sehr sie unter sich selbst leidet... Vorher konnte ich keinen kühlen Kopf bewahren und habe Fehler nicht eingesehen.. zumindest nur kurzfristig erkannt.

Die Frage stellt sich nun, wie soll ich mich ihr Gegenüber verhalten? Sie will absolute Ruhe und allein gelassen werden und vorerst wäre von ihrer Seite eine Funkstille besser. Die haben wir jetzt auch. Ich sagte ihr, sie solle sich melden, wenn es ihr besser geht und sie bereit wäre für eine Beziehung.

Ich schwanke zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Gebe mir die Schuld daran, sie so in die Enge gedrängt zu haben, anstelle sie und ihr Verhalten zu akzeptieren.

 Ein weiterer Fehler den ich machte, war es, ihre Psychologin anzurufen und zu hoffen, dass sie mir vlt. Tipps gibt. Dass hat meine Ex mitbekommen und kam erstmal vorwurfsvoll auf mich zurück, habe bis jetzt aber nicht geantwortet. Die Psychologin meinte nur, dass klammern beiderseits die Entwicklung und Identitätsuche behindern und es wirkte so als hätte die Psychologin bereits von einer bevorstehenden Trennung bescheid gewusst.

Meine Ex scheint auf Identitätssuche zu sein, weiß nicht wer sie ist, was sie möchte. Das sieht man nicht nur an kleinen äußerlichen Veränderungen, sondern auch die Zukunftspläne, die wir hatten, hat sie komplett verworfen und beruflich weiß sie auch noch gar nicht, in welche richtung es geht. Selbstfindungsphase? Identitätsstörung, gar Borderline? Ich weiß es nicht, alles Spekulationen und ich bin leider ein Mensch, der immer alles zu jeder Zeit wissen muss.

Gibt es noch Hoffnung oder ist es Fiktion? Wielange kann dies dauern bis sie möglicherweise in eine "Reuephase" kommt?

Dumme Fragen, aber ich weiß keinen Weg... und verstehe es nicht.... Liebe und Gefühle sind da, aber keine Beziehung?

Wir haben beide Fehler gemacht, aber aus vorigen Beziehung weiß ich, dass ich noch nie so glücklich war und sie auch durch mich auf Wolke 7 schwebte.

Ich sehe meine Fehler ein und zeige ihr nun, dass ich ihr diese Ruhe geben kann, auch wenn es schwer ist und hoffentlich nicht zu spät ist.

Ich hatte den Vorschlag gemacht, dass wir uns für immer trennen und ich komplett aus ihrem Leben verschwinde und das es dann kein zurück mehr gäbe (es war ein fehler, sowas anzudrohen, aber die ungewissheit ob es wieder was wird wollte ich zu dem Zeitpunkt vor der Trennung nicht in Kauf nehmen.) Das wollte SIE aber nicht und kam immer wieder an mit "Das ist doch alles Kacke..."

Ich will es eigentlich auch nicht, habe aber Angst gefriendzonend zu werden. Auf die Frage, die ich von mir aus stellte:" Wollen wir Freunde bleiben, ersmtal?" Antwortete Sie:" An sich ja... aber weiß nicht."

Auch hier ist die Unsicherheit zu spüren.

Sie sagte mir noch, dass sie mich als Menschen liebe und mich ungern missen möchte, ich ihr super wichtig bin, aber sie kann gerade einfach nicht. Als Partner liebe sie mich "eigentlich" auch und sie sieht es als

Grundvorausetzung in einer Partnerschaft, dass man den Menschen liebt. Wiederum sagt sie, dass dieses "Ich liebe dich als Menschen" erstmal nichts konkretes heißt.

Ambivalenz und Unsicherheit ohne Ende. Was tun?

Danke für euren Rat. Vielleicht kennt jemand aus Erfahrung, was nun zu tun ist.

 
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Die Sache ist verzwickt. Es wird so sein, wie sie es sagt: sie liebt dich, aber die Depression hat sie so sehr im Griff, dass da nichts mehr Platz dabeben hat. Da kann man eigentlich nur warten und bis es ihr besser geht. Sie muss erst einmal ihre Probleme lösen, bevor sie sich wieder auf eine Beziehung einlassen kann.

Allerdings kann es natürlich sein, dass sie in dieser Zeit dich vergisst oder sich neu verliebt. Kann auch sein, dass sie nach der Therapie so anders ist, dass es für dich mit ihr nicht mehr stimmt.

Meine Empfehlung wäre sich zu trennen und dein Leben normal weiterleben. Kommt sie nach der Trennung auf dich zu, könnt ihr euch wieder zusammen setzen und sehen, wo ihr beide genau steht und ob man dann wirklich wieder eine Beziehung will.

 
Danke für die Antwort,

erzwingen kann ich nichts und zu betteln bringt mir auch nichts.

Ja sie wird demnächst in 1-2 Monaten in eine Klinik gehen und dort für mehrere Wochen von der Außenwelt abgeschnitten sein. Dort wird sie genügend Zeit haben um zu wissen was sie möchte. Das Ganze wird also 2,3-4 Monate dauern und ich weiß nicht, ob ich wirlklich so lange warten soll, weil bis dahin die Liebe möglicherweise vollends verwirkt ist.

Deswegen weiß ich nun nicht wie ich mich verhalten soll, soll ihr erstmal ein paar Tage oder Wochen Ruhe geben oder versuchen mich langsam wieder an Sie ranzutasten?

Wir haben uns bereits getrennt, aber es scheint noch eine Chance zu bestehen und die möchte ich nutzen,

nur wie soll ich das machen?

Erstmal keinen Kontakt? Und wenn ja, wielange? Bis wohin muss ich mir die Grenze setzen?

 
Ich denke kaum, dass es vor der Therapie hilfreich ist, sie mit Ungeduld und Deiner Liebe zu belasten. Sie hat dafür keinen Platz.

Wenn die Liebe auf beiden Seiten gross genug da ist, dann übersteht sie auch vier Monate oder mehr.

Ihr habt euch getrennt, weil es für sie eine Belastung war. Sie sollte sich also erstmal einen Freiraum schaffen bevor es irgendeine Chance gibt.

 
Hi Dingo.

Erstmal finde ich es nicht gut, dass Du hinter ihrem Rücken mit ihren Ärzten sprichst. Das weckt Misstrauen und ist für mich ein Vertrauensbruch. Andererseits hat sie Dir ganz klar gesagt, was das Problem sein könnte.

Die Psychologin meinte nur, dass klammern beiderseits die Entwicklung und Identitätsuche behindern
.

Bingo.

Sie hat eine ernsthafte Krankheit, die Euch aber Beide betrifft. Im Endeffekt muss sie aber dieses Problem für sich lösen und da bist Du, sorry, wenn ich das jetzt so sage, ein Klotz am Bein bzw. moment einfach im Weg. Deine ganzen Schilderungen kenne ich, man will ne Antwort, man sucht und sucht, gibt sich die Schuld, dann doch wieder nicht... man verzweifelt und erwartet Antworten vom Gegenüber und bedrängt den Gegenüber immer mehr, so dass man mehr kaputt als ganz macht.

Nimm sie und vor allem ihre Aussagen ernst und halte Dich zurück. So schwer und besch... das ist (ich kenn das selber). Lass sie ihr Ding machen und vor allem ihre Probleme lösen. Dazu bist Du erstmal nicht notwendig. Danach müsst ihr weitersehen. Wenn von ihrer Seite aus Gefühle da sind, dann wird sie auf Dich zugehen. Wenn nicht, dann war es das eben leider. Von daher kannst Du eigentlich nur weiterleben, erstmal ohne sie. Es kann aber auch sein, dass Du Dich halt irgendwann nicht mehr für sie interessierst und sie zurückkommt. Dann ist das aber ihr Problem.

 
Danke.

ja das war eine blöde Aktion von mir.

Ich merks, ich kann da gerade absolut nichts mehr tun. Ich werde mich wohl um meine Sache kümmern müssen und die Zeit entscheiden lassen.

Ich persönlich kann es kaum nachvollziehen, aber okay, so ist das eben. Krankheit ist eben so.

 
Nachvollziehen kann man so vieles nicht. ;)

Aber. Eine Krankheit darf nicht alles entschuldigen. So gesehen musst Du sie auch als Person sehen und nicht nur die Krankheit. Auch ohne Krankheit wäre es evtl. so verlaufen wie es verläuft, nur eben mit anderen Ereignissen / Triggern.

 
Ja natürlich, die Krankheit ist keine Entschuldigung, aber man sieht ja auch wie "gut" die beziehungen von heute funktionieren. Dieser Werteverlust und diese Entmenschlichung ist schon schlimm genug. Naja anderes Thema.

Ihr Verhalten mir gegenüber ist momentan nicht wirklich freundlich, weder neutral noch böse, sondern sie wirkt einfach distanziert und gereizt.

Seit einiger Zeit bestehen ihre Antworten nur noch aus kleinen Phrasen und einfachen Antworten: "Ok." "Jo" "Ne".

Wirkt auf mich ziemlich desinteressiert.

Während sie mit anderen etwas normaler schreibt.. naja was soll's. Spekulieren bringt nichts, sie wird schon bald wissen, welches Problem sie hat.

Aber auch ambivalenz ist zu erkennen. Wut,Reue, dann wieder Wut, Reue....

 
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Vielleicht wäret ihr so lieb und könntet mir sagen, ob ich mich daneben benommen habe? Schuld habe?

Ich selbst bin selbstkritisch und sehe die Welt allgemein ganz individuell, aber keine ahnung, würde mir einiges erleichtern, wenn ich weiß, dass ich keine Schuld habe.

Noch ne Frage: Was soll ich davon halten, wenn mir meine Ex sagt, dass sie mich "tief" im Inneren liebt.

Was hat dies zu bedeuten?

 
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Dingo

Vergiss es, Frauen verstehen zu wollen. Ich habe es bis heute nicht geschafft. :)

Meines Erachtens gibt es bei solchen Themen keine "Schuld". Im Normalfall sind immer Beide daran beteiligt. Die Krankheit kommt erschwerend dazu.

Die kurzen Antworten sagen es ja. Du nervst und sie antwortet dahingehend genervt zurück in kurzen Ja/Nein-Anworten. Kenne ich zumindest von mir, wenn mich jemand extrem nervt. Heisst, ziehe Dich zurück und lass sie in dem Augenblick.

Schuld deswegen auch nicht, weil man Vieles nicht bewusst macht - ich gehe davon nun mal aus, dass ihr beide Euch ja nicht absichtlich nervt. Die Zuarbeit muss immer von Beiden kommen. Heisst, auch Deine Freundin muss sich bewegen und kann und darf vor allem nicht alles auf die Krankheit abschieben. Du kannst eben einfach nix tun als zu warten. Sorry, dass ich das so Allgemein halte, für Genaueres kenne ich Euch ja nicht. Aber höre auf die Psychologin, wenn sie Dir schon Tipps gibt.

 
Ich habe nun nochmal den "Fehler" gemacht und ihr geschrieben, dass ich sie liebe und Gefühle für sie habe und habe nun werde nun den Kontakt erstmal eingestellen.

Nach weniger als eine Woche wo ich "Liebeschwüre", "Vermeidung der Trennung".

habe gemerkt, dass sie ein extremes Nähe-Distanz-Problem hat.

Ich werde sie jetzt erstmal vollends in Ruhe lassen bis sie sich wieder meldet.