Haushaltsfrust?

Regina35

Erfahrener Benutzer
23. Apr. 2006
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Hi,

ich brauche Rat! Meinungen. Und außerdem möchte ich mich einfach mitteilen. Danke für`s Lesen!

Das ganze hat eine Vorgeschichte, dich ich einigermaßen versuche, "knapp" darzustellen.

Ich kenne meinen Mann seit 3 Jahren, seit knapp 2 Jahren sind wir verheiratet. Er ist 28, ich 35. Als wir zusammengezogen sind und geheiratet haben, hatte er eine Examensarbeit geschrieben, die durchgefallen war! Ganz schlimme Geschichte für ihn gewesen! D.h. Studium in Gefahr, Zukunftsängste von ihm usw., von seiner Seite aus keinen großen Dunst, wie ein neuer Versuch und damit eine neue Examensarbeit angegangen und ausgearbeitet werden sollte und alles - beruflich gesehen - eigentlich eher schrecklich...Da ich das gleiche wie er studiert habe, konnte ich natürlich helfen.

Habe ich mit vollen Kräften gemacht. Das bedeutet: Das gesamte letzte Jahr habe ich eine komplette Examensarbeit mitgeschrieben - große Teile davon habe ich fertiggestellt. Prüfungsanmeldungen. 2 Schriftliche Prüfungen mit umfangreicher Literatur. Habe ich mitgelesen, zusammengefasst, Strukturen zum Lernen für ihn erstellt - er mit vielen Ängsten, wie er das alles schaffen soll usw. Er: Viel Computerspielen, Computerspielen, Computerspielen, nachts fernsehen, auf der Couch schlafen, nichts im Haushalt helfen, alles in der Wohnung fährt rum, immer wieder muss ich ihn aufbauen, habe Verständnis, ich weiß, es ist eine schwierige Situation, Misserfolg, der so grundlegend die Zukunft gefährdet, wegzustecken, regelmäßige Panikattacken von ihm, er ist frustriert, alles nicth so einfach!

Anschließend 7 mündliche Prüfungen. Wieder habe ich mich selbst mit in die gesamte Literatur eingelesen, die Hälfte der Themen habe ich so für ihn vorbereitet, dass er sie relativ schnell lernen konnte. Er weiter lethargisch, große Ängste, ich fühlte mich mit vielem alleine. Vor den Prüfungsterminen regelmäßig 2 bis 3 durchgemachte Nächte für mich, natürlich auch Streit, Vorwürfe von ihm, die ich als sehr sehr unfair empfand, ich würde ihm nicht gendügend helfen, oft vollkommener Schlafmangel meinerseits, weiterhin volle Arbeitsstelle für mich (!), ich habe also 2 Jobs gehabt, Haushalt, keine Freizeit mehr, die Kräfte ließen nach. Seine Nerven bei jeder Prüfung am flattern, doch er hat es immer durchgebracht.

Wir haben alles erfolgreich durchgestanden :) und im November gab`s Examen!
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Nächster Knaller: Schwierige Knie-OP meines Mannes stand an - konnte ja während des gesamten Jahres wegen Examen nicht gemacht werden. Er sucht sich eine Klinik, die 3 Autostunden von uns entfernt ist.

Das sieht dann so aus: Ich fahre ihn MO nachmittag, nach meiner Arbeit hin, fahre am gleichen Tag wieder zu mir nach Hause zurück, muss ja DI arbeiten. 6 Stunden Autofahrt, 4 Stunden Schlaf.

OP verläuft zwar gut, aber sehr kompliziert, lange Narkose.

Also fahre ich MI, nach meiner Arbeit wieder hin, weil ich mir Sorgen mache, ob das alles so richtig war mit der OP, es geht ihm nicht so gut. Und wieder zurück. 6 Stunden Autofahrt, 2 Stunden Schlaf.

SA muss er wieder nach Hause, ich war aber auf einer Fortbildung, die nicht zu verschieben war. Eine noch weitere Fahrt für mich. Insgesamt an dem Tag 8 Stunden Autofahrt, 2 Stunden Schlaf.

Sowas nennt man eine super Woche! :-/

Anschließend 3 Monate einen nicht gehfähigen Mann zu Hause, natürlich musste die OP sein, dafür kann er schließlich nichts, ich bin inzwischen mit meinen Kräften am Ende, er kann mir ja auch gar nichts mehr helfen, nichts in die Wohnung tragen.

Mitte Dezember die erlösende Nachricht: Er hat eine Arbeitsstelle!!

Weihnachten war ich dann völlig am Ende. Mit meinen Kräften, mit meinen Nerven, mit allem. :-(

Dazu der völlig unterschiedlich Lebensrythmus über Monate: Er den ganzen Tag zu Hause, oft nachts wach, Computerspielen zur Abklenkung, fernsehen....

Ich muss morgens um 5.30 Uhr aufstehen, kann nicht nachts ständig von Geräuschen wach werden oder wenn er mal um 3 Uhr ins Bett kommt (war nicht jeden Tag so, aber halt oft) wach werden usw. Ich kann DI abends in keine Sneak-Vorstellung gehen, die um 23 Uhr anfängt, weil ich MI arbeiten muss! Ich habe eine 45 bis 50 Stunden Woche.

Seine Eltern - mit denen hat er Streit. Oder sie mit ihm, ganz genau weiß ich es auch nicht. D.h. hier war die ganzen Monate über keinerlei Entlastung oder Hilfe zu erwarten.

Seit dem sind jetzt 4 Monate vergangen. Es geht mir inzwischen wieder gut, nur Ohrendruck ist noch geblieben, aber meine massiven Schlafstörungen u.a. sind weg.

Wir haben auch schöne Momente im vergangenen Jahr gehabt und er liebt mich, also nicht nur ich ihn ;-), es ist nicht alles so schwarz, wie es sich hier vielleicht gerade anhört, aber insgesamt war es für mich ein Alptraum, der endlich vorbei ist. Er ist durchaus sehr aufmerksam zu mir und in vielen Dingen auch bemüht. Wir sehen vieles gleich und verstehen uns natürlich gut und haben auch gemeinsame Zukunftsziele. Es war eine absolute Ausnahmezeit für uns.

ABER:

Trotzdem fühle ich mich manchmal nicht genug von ihm gewürdigt, in dem, was ich so geleistet habe. Ich bin ans absolute Limit meiner Kräfte für das ganze gegangen, habe oft meine anspruchsvolle Arbeitsstelle anlügen müssen, wegen irgendwelcher Panikattaken von ihm, die ich dann ausbaden musste usw. Ich liebe ihn, und er muss mir nicht die Füße küssen, ich habe das alles ja auch freiwillig mitgetragen, einfach Situationen kann schließlich jeder meistern, man muss zusammenstehen, wenn's mal wirklich schwierig wird! Ich glaube, das habe ich gezeigt. Aber ich komme langsam an Punkte, mit denen ich nicht zurechtkomme.

Was mich massiv nervt, ist seine Schlampigkeit, Unordentlichkeit im Haushalt. Er lässt alles liegen, findet nichts wieder, er räumt die Spülmaschine ab und an ein oder aus, das war`s. Wenn ich von der Arbeit komme, sieht die Küche oft wie ein Saustall aus, d.h. ich muss erstmal aufräumen, bevor ich mir nach einem stressigen langen Arbeitstag was zu Essen machen kann, Kleider von ihm liegen im Bad herum, ich muss mich bücken und die aufheben und drüberstolpern, offensichtilich er wohl nicht (?), Handtücher auf dem Boden, Deo u.a. auf dem Waschbecken verteilt, ich kann da nix abstellen, wenn er kocht, ist das eine riesen Sauerrei, der ganze Herd verschmiert, der Boden verschmiert, keine Arbeitsplatte mal richtig saubergemacht, kein Bett gelüftet. Ich habe das Gefühl, er benutzt diese Wohnung nur und bewohnt sie aber nicht! Oder es ist ihm scheißegal, ob es mir wichtig ist, hier nicht wie in einem runtergekommenen Studentenwohnheim wohnen zu wollen, ich weiß es nicht. Ich empfinde es als Missachtung meinerseits, wenn ich versuche, mir Mühe zu geben und hier alles einigermaßen in Ordnung zu halten und er lässt einfach sein Zeug herumfahren, tagelang, wochenlang. Er sitzt am Computer im eigenen Dreck. Chips, Brotreste, Boden verschmiert, das Übliche eben, habe alles auch schon liegen lassen und nichts gemacht, das liegt dann lange......

Ich habe die Nase davon voll! Und ich weiß nicht, wie ich das ändern kann. Ich habe auch schon öfter mit ihm darüber gesprochen, dass es für mich wichtig ist, dass es einigermaßen aufgeräumt ist. Kein Erfolg.

Ich weiß, dass niemand perfekt ist, ich habe auch Fehler, aber ich glaube, dass ich keinen übertriebenen Sauberkeitsfimmel oder sowas besitze, sondern das ganz nüchtern und realistisch sehe. Ich will nicht im Schmierstall wohnen. Dann kann ich nicht zu Hause entspannen (was ich dringend für mich brauche) und fühle mich total unwohl. Es muss nicht jeden Tag wie geleckt aussehen, das meine ich nicht, aber irgendwie muss unter der Woche doch mal was passieren, sonst sitzt man im Chaos.

Frage: Was kann ich tun - außer eine Putzfrau zu engagieren, was ich nicht möchte, weil die ja auch nicht morgens vor mir im Bad ist und seine Klamotten aufhebt - damit er hier wenigstens die grundlegenden Regeln von Aufräumen lernt, die es braucht, wenn man mit einem anderen Menschen zusammen wohnt? Kann man da überhaupt was tun? Muss ich einfach damit klarkommen? Wie löst ihr das?

Danke für`s Lesen!!

Regina

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Liebe Regina,

habe ich das richtig verstanden, dass du quasi neben deinem normalen Volltags-Job dein eigenes Examen wiederholt hast? Der Unterschied war nur der, dass dein Mann zur Uni musste?

Hat er jemals wahr genommen, dass er während der Examenszeit im Haushalt Schonzeit hatte? Hattet ihr das so abgesprochen oder hast du die Arbeit an dich gerissen? Wieviel arbeitet er denn jetzt?

Wie groß ist denn eure Wohnung? Hatte er vorher schon eine eigene?

Ich denke, dass jeder von uns ein anderes Verständnis von Ordnung und Sauberkeit hat. Dennoch ist das natürlich kein zu unterschätzender Aspekt im Zusammenleben - man muss auf Dauer einen Kompromiss finden mit dem beide leben können und an den sich dann beide auch halten.

Vielleicht musst du ihm auch "nur" bestimmte Aufgaben zuteilen bzw. solltest ihn fragen was er denn ab jetzt vollständig im Haushalt übernehmen möchte.

Warum kocht er eigentlich nicht für dich mit, wenn er doch offensichtlich vor dir zu Hause ist?

Fragen über Fragen... entschuldige - ich hoffe, sie geben dir ein paar Gedankenanstöße,

pitsch

 
Hallo Regina,

das ganze klingt nicht schön.

Ich habe 2 Fragen an Dich:

Hat er Dich darum gebeten, all diese Dinge, die sein Studium betreffen, zu managen?

Habt Ihr mal sowas wie eine Abmachung getroffen, wer was im Haushalt macht?

Ich würde mich auch nicht mit so einem Mann zufriedengeben. Aber vielleicht ist er auch der Meinung, dass Du alles sowieso für ihn managt. Dass er praktisch zu sehr von Dir verwöhnt wurde.

Ich bin der Meinung, dass man solche spielsüchtigen Menschen (egal ob Mann oder Frau) ruhig mal auf die Schnauze fallen lassen muss, damit sie sich selbst bewegen. Denn bei dem, was Du machst, verwöhnst Du ihn scheinbar immer mehr. Bekommst nichts zurück, weil es ihm offenbar auch egal ist, ob Du das alles tust.

Auch die Besuche im Krankenhaus - Mensch, das ist ja eine Mammutleistung, die Du da gestemmt hast! Aber er ist doch auch Manns genug, den Ärzten zu erzählen, ob es ihm gut oder schlecht geht. Ich wär nicht hingefahren. Du bist nicht seine Mutter...

Ich würde an Deiner Stelle versuchen, ihm klarzumachen, dass er selbst Dinge klären muss, gerade die, die seine Arbeit betreffen. In der Wohnung würde ich ihm seinen eigenen Bereich zuordnen, notfalls getrennte Zimmer, damit Du die Sauberkeit hast, die Du brauchst (ich auch) und er kann verloddern wie die Flodders. Aber nur in seinem Bereich.

Ich würde auch keine Putzfrau anstellen, denn dann wird Dein sauer verdientes Geld verpulvert, weil er zu faul ist, mal den Besen zu schwingen. Also so weit würde meine Liebe nicht gehen.

Bitte verwechsle Liebe nicht mit Selbstaufgabe! Versuche in der nächsten Zeit, nur Dein Leben zu leben. Reiche ihm nicht den kleinsten Finger. Achte nur auf Dich selbst.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass Frauen, die ALLES für ihren Mann tun, von ihm nicht mehr geachtet werden. Der Mann will der Starke sein, der die Frau beschützt. Wenn er dieses Beschützen gerade nicht kann, muss er es neu lernen. Er lernt es aber nicht, wenn Du ihm alles nachräumst und sogar ihm seinen Berufsabschluss machst.

 
Hallo pitsch,

also ich habe neben meinem normalen Vollzeitjob sein Examen gemacht, ja, das ist richtig, also ich hätte problemlos in jede Prüfung gehen können.

Dass er während diesem ganzen Druck Schonzeit hatte, ja, aber insgesamt gesehen, nicht speziell nur auf Haushalt bezogen, dass es eine Ausnahmesituation war, ist ihm sehr bewusst. Es gibt bei so einer Geschichte ja auch immer mal wieder Streit und er hat mir mal massive Vorwürfe gemacht, ich würde ihm nicht genug helfen usw., was mich geärgert und auch sehr sehr verletzt hat, im Zuge dessen habe ich schon gesagt, dass ich ihm hier alles extra abnehme und das nicht gerade selbstverständlich ist, er sich mit so profanen Dingen wie Bettenbeziehen und Wohnung saugen nicht belasten muss, sondern sich ganz auf seine Arbeit konzentrieren könnte. Ok, aber eine Absprache gab es zwischen uns nicht. Er weiß auch, dass die Küche selbstreinigend ist: Jeder reinigt die Küche selbst, wenn er sich verschmutzt hat. Ist ihm ein Greuel oder er ist zu bequem dazu, was auch immer.

Er macht überhaupt nicht gerne Haushaltsarbeit, das weiß ich und wusste ich immer. Und mir macht die Arbeit normalerweise nichts aus! Vielleicht ist das ja der Kanckpunkt. Es war mir und ihm immer klar, dass ich den Löwenanteil mache, damit habe ich auch keine Probleme, aber ich bin ja nicht seine Putzfrau, die ALLES macht, ein Mindestmaß an Zuarbeit versteht sich doch von selbst, finde ich, das ist doch albern, dass ich einem erwachsenen Menschen sagen muss, dass man nach dem Kochen seinen Dreck auch wieder sauber macht. Es muss ja nicht sofort sein, aber vielleicht mal ein paar Stunden später. Das habe ich ihm alles schon gesagt, was ich eigentlich hier von ihm erwarte, ich erwarte ganz gewiss keine Quantensprünge seiner Persönlichkeit von ihm, sondern ein verträgliches Maß an Zusammenarbeit, die anfällt, wenn man mit jemandem zusammenwohnt. Wenn er der Meinung ist, er hat was weggeräumt, dann hat er Teller und Tassen und einen Topf in die Spülmaschine eingeräumt, alles andere, Herd, Arbeitsplatte, Boden ist für mich als nächste Benutzerin erstmal sauber zu machen, weil total verschmiert. Das sieht dann aus, als wenn Jamie Oliver in der Showküche mit Öl herumschwenkt und ein riesen Tratraa veranstaltet, nur dass dieser Mann eine 5 köpfige Crew hat, die das ganze dann wegmacht. Ich habe das leider nicht. Ihn stört das aber nicht, er schmiert sich sein Brot auch auf einer verschnuddelten Arbeitsfläche, tagelang...Gut, so kann man es auch nicht sagen, er möchte schon, dass alles ordentlich ist, nur machen will er es nicht, also benutzt er es dann dreckig. So eine Logik verstehe ich einfach nicht!

Jetzt arbeitet er natürlich auch weniger als ich, muss auch wesentlich später aufstehen, aber er hat schon für sich ganz gut zu tun, ganz normal eben. Seine Arbeit macht er auch wirklich gut und ich helfe ihm hier nichts mehr, er macht das völlig eigenständig. Er hatte damals riesen Stress mit der UNI-Leitung usw., ich kann das hier nicht alles schildern, weshalb ein zweiter Anlauf für ihn so verfahren schien. Dass er seine Arbeit machen kann und das auch gut, daran habe ich nie gezweifelt. Nur das Examen war total psycho.

Er kocht nicht für mich, weil ich oft keine genaue Uhrzeit angeben kann, wann ich zu Hause bin. Das kann dann auch schon mal um 2 Stunden variieren, auch wenn ich gesagt habe, ich komme um halb drei. Er muss nicht für mich kochen, damit habe ich überhaupt keine Probelme, ich mache mir gerne selber etwas, was ich aber nicht will ist, dass jemand, der Zeit dafür hätte seinen Schlonzes in der Küche wegzuräumen, grundsätzlich stehen lässt und ich eben nicht sofort loslegen kann. Wenn ich die Küche, das mal als Beispiel, nicht sauber mache, dann habe ich keine sauber Küche. Er schon. Ich hätte das auch gerne mal.

Die Idee von dir, Aufgaben konkret und abgesprochen aufzuteilen, finde ich gut. Werde ich probieren. Es ist halt so, dass er eigentlich weiß, was ich erwarte, dass ist wirklich nicht besonders viel. Wenn er das machen würde, wär`s ja ok, aber ich empfinde es, wie gesagt, als Missachtung meinerseits, dass über diese relativ alberne Forderung, die eigentlich selbstverständlich ist, darüberhinweggeangen wird, als hätte ich mich nie klar geäußert. Vielleicht habe ich das auch nicht und nur ich meine, er müsste es wissen??

Danke für deine Antwort! :)

Regima

 
Hallo windspiel,

ja, er hat darum gebeten, ihm durch`s Examen zu helfen.

Wer was im Haushalt macht, ist hier klar, nämlich ich so ziemlich alles. Das scheint ihm klar zu sein. Vielleicht bin ich einfach nicht klar genug, es kommt mir aber nicht so vor.

Nein, verwöhnt ist auch nicht das richtige Wort. Also er verwöhnt mich auch, so ist das nicht, die Sache ist nicht einfach schwarz-weiß.

Jetzt spielt er auch nicht mehr, d.h. er hat da keine Probleme mit, es war eben zur Ablenkung und aus Verzweiflung über diese verfahrene Uni-Situation. Es ist für ihn auch nicht so leicht, zugeben zu müssen, dass er das nicht alleine schaffte, sowas kratzt ja auch enorm am männlichen Ego. Mir ist das alles bewusst. Auf die Schnauze gefallen ist er ja schon - bei seiner Examensarbeit.

Und die Sache mit dem Krankenhaus war bitter. Es lässt mich nun mal nicht kalt, wenn ich um 12 Uhr im Krankenhaus anrufe und beim 5. Anruf um 19 Uhr immer noch gesagt bekomme, er ist nicht wach, weil er 6 (!) Stunden Vollnarkose wegen nem Knie hatte! Bohrer abgebrochen und so ein Mist....

Vielleicht verwöhne ich ihn mit Hausarbeit zu sehr, da magst du recht haben, wenn ich zu viel mache. Aber eigentlich bin ich niemand, der ihn bemuttert, auch wenn man das hier aus meinem Beitrag nicht recht glauben mag.

Wenn er ein eigenes Zimmer hätte, würde ich da nichts machen. Geht aber nicht, weil sein Arbeitszimmer auch meines ist. Wir haben eine 95 Quadratmeter Wohnung.

Ich habe wirklich nicht komische Erwartungen, aber vielleicht ärgert oder verletzt es mich so sehr, weil er nicht bereit ist, diesen kleinen Teil einzuhalten, wo ich doch bis ans Limit für ihn gegangen bin. Aber vielleicht ist das auch dumm, so zu denken und Dinge zu vermischen? Ich weiß auch nicht.

Gruß,

Regina

 
Da ich eh schon seit zwei Wochen mit einer brutalen Bronchitis zu Hause hocke, habe ich auch Zeit zum Schreiben und muss noch ein bisschen meine Befindlichkeiten loswerden.

Nach meinem Eintrag hier haben wir viel miteinander geredet! Dafür liebe ich meinen Mann, dass er das kann und ich schätze es sehr an ihm, weil es mir manchmal nicht gelingt. Leider ist er aber auch dabei oft knallhart in seinen Aussagen, aber wenigstens ist er immer ehrlich und lügt mich nicht an. Und er spürt genau, wenn es mir schlecht geht und mir was quersitzt und spricht es an und das ist gut. :) Umgekehrt weiß ich sofort, wenn ich ihm in die Augen sehe, dass etwas los ist und frage ihn dann danach, nur wenn es um meine Befindlichkeiten geht, schaffe ich es einfach oft nicht, meinen Mund aufzumachen, sondern warte ab, denke drüber nach, will es mit mir ausmachen und ihn nicht behelligen. Was für ein Quatsch!

Jedenfalls hat sich im Grunde neben all dem Haushaltskram und verschiedene anderer Sachen herauskristallisiert, dass er Angst hat, ich könnte jetzt schwanger werden wollen. Er ist noch nicht so weit, hat das Gefühl, das würde ihn bedrängen, ein Kind verändert alles, er will noch mehr "leben" usw. Der Hauptgrund, weshalb es gerade nicht so rund läuft.

Hm.

Seit wir uns kennen, habe ich mit keinem Wort je geäußert, dass ich jetzt schwanger werden möchte. Auch jetzt nicht. Dass wir Kinder wollen, das ist klar, nur anscheinend der Zeitpunkt nicht. Ich frage, wie er auf solche Gedanken kommt. Und er sagt, meine Kollegin, die jetzt 27 ist und ein Kind bekommt und meine Erzählungen hierüber waren Auslöser, hätten ihn nachdenklich gemacht und tja, das umunwindliche Problem: mein Alter. Da kann ich noch so jung aussehen oder sonstwie sein, es hilft alles nichts, in punkto Kind läuft mir ein bisschen die Zeit davon. Das ist etwas, so meint er jedenfalls, dass wir nicht mehr so lange hinausschieben können und das macht ihm Angst. Und ich muss zugeben, Unrecht hat er nicht damit. Ich verstehe sein Anliegen und seine Gedanken und ich wünschte mir, ich könnte noch 5 Jahre "einfach so" mit ihm verbringen, zumal das letzte Jahr für uns beide die Hölle war und wir dringend Zeit für UNS brauchen, jedenfalls empfinde ich das so. Deshalb bin ich ja auch noch nicht schwanger oder habe je davon gesprochen, weil es mir gerade absurd vorkommt. Trotzdem denke natürlich auch ich darüber nach und muss zugeben, dass ich schon gerne in den nächsten Monaten wenigstens die Pille absetzen würde und einfach schauen, was kommt. Ich bin so oder so schon eine späte Mama und da ist natürlich auch noch meine große Angst, dass es gar nicht so leicht klappt!!! Wir haben es ja noch nie probiert und ich habe schrecklich Angst, ich könnte nicht schwanger werden. Immerhin bin ich nicht mehr die jüngste, es ist nun einmal so. Dass ich diese Angst in mir trage, davon habe ich noch nicht gerdet, dazu sind wir noch nicht gekommen. Ich habe noch keine Panik deshalb, aber wenn ich Berichte lese, in denen steht, dass ab 35 die Fruchtbarkeit starkt abnimmt usw......, dann wird mir schon schwummerig vor Augen.

Wir lieben uns, ich weiß, dass er mich liebt! Aber in punkto Baby finde ich jetzt auch keinen Ansatzpunkt oder eine Lösung, wie man ihm die Angst nehmen soll. Oder mir. Oder überhaupt.

Danke für's Lesen.

Regina

 
Das er plötzlich davon anfängt, kann schlicht und einfach daran liegen, dass er sich mit anderen darüber unterhalten hat und plötzlich gemerkt hat, dass das bei dir auch ein Thema sein kann. Oftmals projeziert man die Probleme, Vorstellungen und Wünsche in die eigene Beziehung, in das eigene Leben.

Und dir die Angst nehmen? Schwierig. Einfach weil du WEISST, dass es so ist, dass bei dir die biologische Uhr tickt.

Allerdings solltest du keine Horrorgeschichten von "abnehmender Fruchtbarkeit" etc. lesen. Es KANN bei dir so sein - MUSS es aber nicht.

Such dir lieber Berichte von Frauen mit über 40, die Erstgebährende gewesen sind und bei denen alles top verlaufen ist. Das würde dir mental gesehen wesentlich mehr helfen als irgendwelche "Negativ-Stories". Auch bei einer 18jährigen kann eine Schwangerschaft schief gehen. Und es hat auch schon genug Paare gegeben, die Mitte 20 waren und sich endlos abgemüht haben und die Frau ist nicht schwanger geworden. Möglich ist alles.

Think positive, liebe Regina!!! :klatsch:

Schwarz malen kann man immer alles ganz leicht - die positiven Seiten finden, das ist das Schwere. ;)

 
Hallo Tylli,

danke für deine Antwort!

Ja, durch meine Erzählungen von meiner Kollegin, die er ja auch kennt, ist er irgendwie auf den Trichter gekommen, dass es für uns natürlich auch nicht mehr ewig weit weg ist. Das war aber gar nicht meine Absicht. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich es nicht erzählt.

Tja, wie lange sollen wir noch warten, das ist echt eine blöde Frage.

Ich habe so viele positive Seiten in meinem Leben und ich versuche, gerade diesen Punkt so locker wie möglich zu nehmen, aber zur Zeit gelingt es mir nicht besonders gut. Vielleicht weil ich insgeheim spüre, dass ich natürlich bereit für ein Baby bin und gerne eins hätte....

Nochmals Danke für deinen guten Beitrag!!

 
Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein Kind? Gibt es den überhaupt?

Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass beide Partner 100 % hinter dieser Entscheidung stehen können, denn mit einem Kind verändert sich wahnsinnig viel.

Vielleicht könnt ihr mit Deiner Kollegin ab und zu mal etwas abmachen, so dass Dein Freund sieht, wie ein Leben mit einem Kind aussehen kann...

 
Liebe Regina35,

ich mische mich jetzt auch mal ein, habe deinen ersten Beitrag schon mit Spannung gelesen:)

Regina, ich komme nicht umhin zu glauben, dass dich innerlich ganz schön Zweifel plagen. Ist das so?

Ja, du liebst ihn und ja, er liebt dich auch. Das ist der Grund, warum ihr zusammen gekommen seid und geheiratet habt. Aber ist diese Liebe auch ausreichend, um eure Ziele gemeinsam zu leben? Ohne faule Kompromisse?

Du musst entschuldigen, wenn ich zu viel in deine Zeilen hinein interpretiere, aber deine Worte bzw. eure Situation erinnern mich so sehr an meine Gefühle und Gedanken, vielleicht presche ich deswegen so nach vorne...

Ich habe mich von meinem Freund vor 2 Montaten getrennt, er 24, ich 31, tolle, 1,5 jährige Beziehung, aber zum Schluß...ja, zum Schluß habe ich gespürt, dass ich ganz andere Dinge vom Leben erwarte als er. Über Kinder etc. zu reden bzw. zu träumen...das wollte er nicht, denn wozu auch? Mit 24 (und als Mann) macht man sich eben keine Gedanken darum! Ich weiß noch nicht mal, ob ich wirklich Kinder will, aber mit meinem Partner offen und ernst darüber reden können- DAS will ich schon!

Aber genug von mir, letztlich war das auch nicht der Hauptgrund für mein Weggehen...zurück zu DIR!

Regina, was bewegt dich wirklich? Sind es die "oebrflächlichen" Dinge wie Haushalt, Unzuverlässigkeit, Kinder ja/nein oder ist es eine grundsätzliche Unruhe (Zweifel), die du in dir spürst?

Mir kommt es nämlich so vor.

Alles Liebe für dich,

cure

 
Hallo cure,

danke für das Einmischen :)

Ob ich Zeifel habe? Wie meinst du das, grundsätzlich, ob das hier alles richtig ist, dass ich bei ihm bin? Nein, habe ich nicht. Es fühlt sich für mich richtig an.

Aber ich habe ein bisschen Angst, dass er Zweifel hat/bekommt, obwohl er sowas also absolut von sich weist. Er liebt mich, ich bin DIE Frau für ihn, er will keine andere haben, ich bin super, die Frau, die die Mutter seiner Kinder werden soll, wenn wir zusammen sind, geht die Sonne auf, er liebt mich über alle Maßen, das hat er sofort beim ersten Mal gespürt, wir sind was Besonderes und überhaupt und sowieso. Also eigentlich dürfte ich mir keine Zweifel deshalb machen. Eigentlich...

Natürlich haben wir auch schon Streit gehabt. Nicht so sehr viel, weil wir an und für sich sehr harmonisch und sehr humorvoll zusammen leben, aber eben doch und wenn wir Diskussionen haben, dann kann man wirklich sagen, nicht wegen Pille-Palle, sondern dann geht's um ganz wichtige Dinge. So auch nach meinem Eintrag hier (also er weiß von dem Eintrag nichts, Auslöser war ein anderer). Und es hat sich dann nach einigen Gesprächen herausgeschält, dass er sich zum Teil so unsortiert (innerlich wie äußerlich) fühlt, weil er unter anderem Angst hat, er würde jetzt schon Vater werden. Gott klingt das dabbich, aber es ist so. Angestoßen wohl durch den Umstand, dass meine Kollegin, die quasi so alt ist wie er, schwanger ist und ich natürlich davon erzählt habe. Und er glaubte, ich wäre ihr neidisch oder so. Das bin ich aber nicht! Mir ist bewusst, dass wir dieses Jahr für UNS und unsere Beziehung brauchen, durchatmen, Urlaub machen usw. Deshalb rede ich derzeit von Babys nicht. Ich will nichts davon wissen, da mir bewusst ist, dass es jetzt für ihn nicht besonders toll ist. Gleichwohl schlummert in mir eine 35jährige Frau, die Ängste hat! Eine DER großen Ängste in mir ist, kein Kind zu bekommen. Das hatte ich auch schon ohne Partner, da dachte ich dann, ich finde nie den Richtigen, mit dem man es wagen kann und werde zu alt... Also das ist etwas, das MIR gehört, das hat erst in zweiter Linie etwas mit ihm zu tun. Das ist so, als wenn man die ganze Zeit darüber nachdenkt, ob man vielleicht ein krankes Kind bekommt oder so. Ich weiß, es ist furchtbar solche Gedanken zu haben, ich habe sie auch nicht immer, aber manchmal eben schon. :confused: Und natürlich bin ICH bereit für ein Baby, keine Frage!

Über Kinder haben wir selbstverständlich schon ganz ernsthaft gesprochen. Das ist inwzischen aber auch schon 2 Jahre her, stelle ich fest. Verdammt, wie die Zeit vergeht. Er möchte welche mit mir, das ist schon klar. Das waren auch keine Träumereien, sondern wirkliche Gedanken darum. Nur haben wir nie über einen ernsthaften Zeitpunkt geredet. Wann jetzt WIRKLICH. Vielleicht ist es das???

Ich gehe dann immer stillschweigend davon aus, jetzt nicht und er denkt schon, ich will wie meine Kollegin auch schwanger werden und ihm kommt es vor, als erzähle ich mit glänzenden Augen davon. Jetzt kann man sagen, wo liegt das Problem? Aber angestoßen durch die Gespräche ist natürlich auch irgendwie klar, dass es alles nicht mehr weit weg ist, wie z.B. noch vor 2 Jahren, als wir uns darüber unterhalten haben und ganz andere Schwierigkeiten Vorrang hatten. Eigentlich reden wir hier von ein paar Monaten und nicht von einer Zukunft in 3 oder 4 Jahren.

Er meinte jetzt auch, dass er bei solchen Gedanken ein bisschen Angst vor seiner eigenen Courage hat. Und ich kann das verstehen. Das macht es aber für mich nicht besser, wenn ich es verstehe, ich habe schlicht und ergreifend Angst, dass ich zu lange warte!

Wenn wir bei meiner Freundin sind, die jetzt inzwischen 3 Kinder hat, dann ist er mit den Babys und den Kleinen super, ich kann das gar nicht so wie er! Kinder sind für ihn das Allergrößte und ich weiß, er wird ein toller Vater werden! Das weiß ich ganz sicher. Aber er sieht auch eine große Verantwortung und Veränderung hierin, was ja prinzipiell gut ist. Nur weiß ich halt nicht, ob ihm nicht doch insgeheim Zweifel kommen. So 100%ig sicher bin ich mir hier nicht, auch wenn er, wie gesagt, das alles total verneint und auch sonst sehr ehrlich zu mir ist, also auch schonungslos ehrlich und mir Sachen sagen kann, die zwar wahr, aber nicht sehr schön zum Anhören sind. Wahrscheinlich habe ich Angst, dass er die Sache in Frage stellen könnte....

Ach, immer dieses Hin und Her und drumherum. Vielleicht ist zu viel Denken auch ungesund. Jedenfalls habe ich mir vorgenommen, wenn wir jetzt in ein paar Wochen Ferien haben, das Thema noch mal "unbelasteter" aufzugreifen und mit ihm zu besprechen und auch meine Ängste mitteile. Davon weiß er nämlich nichts. Ich tue dann immer eher cool und mach Dinge mit mir aus. Das ist nicht richtig, ich weiß.

Danke für deine Gedankenanstöße. Vielleicht fällt dir ja noch was auf? Vielleicht hört sich mein ganzes Gesabbel für andere auch eher ganz komisch an? Keine Ahnung.

Viele Grüße an dich,

Regina

 
Liebe Regina!

Vielleicht ist JETZT gerade der falsche Zeitpunkt dafür. Wäre es denn für dich eine Alternative, in 6 Monaten (also um die Weihnachtszeit rum) das Thema mal ordentlich und ruhig auf den Tisch zu bringen?

Ich denke, es ist einfach eine Frage des Zeitpunkts. Ja, ihr habt euch jetzt deswegen gezofft. Aber ihr wisst auch beide, dass es jetzt eben nicht geht. Biete ihm doch ganz ruhig an, in ein paar Monaten noch einmal drüber zu reden. Wäre immerhin ein Mittelweg zwischen "jetzt kein Kind" und "gar kein Kind".

 
Hi Tylli,

du hast sicher Recht, jetzt ist grad offensichtlich gar nicht gut. Das ist ein guter Vorschlag.

Villeicht in den Ferien darüber reden und ich aber sage, dass ich auch Ängste habe, das muss er einfach wissen und wir aber trotzdem ausmachen, das Thema erstmal für dieses Jahr auf Eis zu legen. Es ist halt dann nur ein paar Monate aufgeschoben.... So wie ich die Sache sehe, wird das nächstes Jahr um diese Zeit ganz genauso in ihm aussehen. Aber vielleicht kann er sich dann wenigstens ein bisschen näher damit auseinandersetzen oder gelassener oder weiß nicht. Es ist ja nicht nur Baby, es sind auch noch gerade verschiedene ander äußere Umstände, die gar nichts mit unserer Beziehung zu tun haben, die uns beide belasten. Streß mit seinen Eltern und all so ein blöder unnötiger Kram, der gar nicht sein müsste. Oh Gott, was ärgert mich das.

Danke Tylli!

 
Liebe Regina,

ob mir noch was auffällt?

JA!!!!

Mir fällt auf, dass du dir SEINEN Kopf zerbrichst und zwar ordentlich und bis ins letzte Detail!!!!!

Du hast Angst, dass er zweifelt, dass er Angst bekommt, dass er nicht bereit ist, dass er in der Krise steckt etc.

Klar, ihr redet drüber und er lässt dich teilhaben an seinen Gedanken, was ja auch richtig und wichtig ist.

Das bedeutet aber nicht, dass man in den Kopf des anderen kriechen kann und somit Teil der Gedanken des anderen wird. Es bedeutet schlicht, dass man sich austauscht, den anderen "einweiht" und sich gegenseitig Vetrauen schenkt- es heißt aber NICHT, dass deswegen alle Risiken veschwinden.

Regina, keiner weiß, ob er in 1 Jahr Kinder haben will und bereit dafür ist, das ist aber auch nicht die Frage. Vielmehr ist die Frage, ob ihr mit den gleichen Wünschen in eure Zukunft startet. Ob die Wünsche sich dann auch wirklich erfüllen, ist erstmal zweitrangig...

Ich finde den Vorschlag gut, vielleicht in eurem gemeinsamen Urlaub einmal ernsthaft das Thema zu besprechen und dabei ganz klar fest zu zurren "Was wünsche ich mir, was wünscht er sich?".

Ich meine, ja, mein Ex-Freund wollte mich in den nächsten 1-2 Jahren heiraten und in 5-8 Jahren Kinder bekommen...eventuell.

Aber ich nicht. Und schlußendlich auch nicht mehr mit ihm.

Schau, du sagst, du wünschst dir Kinder. Eigentlich JETZT. Das ist ein legitimer und toller Wunsch. Möglicherweise sagt dein Freund "Ja, wünsche ich mir auch. Aber frühestens in einem Jahr". Okay, ebenfalls legitim und toll. Entscheidend ist- passt das für dich und ihn zusammen? Könnt ihr mit einem Kompromiss leben?

Denn wenn wir ehrlich sind, steckt doch hinter so einem Gespräch viel mehr als nur die Diskussion darüber, zu welchem Zeitpunkt man ein Kind haben möchte!

Dahinter stehen Fragen wie "Wie weit sind wir als Paar?", "Wollen wir gemeinsam Verantwortung übernehmen?", "Decken sich unsere Lebenswünsche immer noch?" etc.

Ein Kind ist mit Sicherheit die wesentlichste Entscheidung, aber eben auch "nur" eine Entscheidung, in der es darum geht, die Beziehung zu betrachten und ja...sie bestenfalls auch zu überprüfen und sie ggf. "nachzubessern".

Weißt du, was ich meine?

cure

 
Hallo cure,

ja, ich verstehe was du meinst und du hast natürlich Recht damit, dass es ein Ausloten beider ist, ob man noch gleich "tickt" oder seine Wege vielleicht variieren oder ändern muss. Ich denke allerdings, dass man das eh (ständig) in einer Beziehung machen muss, immer mal wieder abgleichen, wo man steht, wo man zusammen steht, wie's weitergehen soll, ob Pläne noch passen. Und es war höchste Zeit gerade dafür, sich hier neu auszuprechen. Das ist mit die Kunst an einer langjährigen Beziehung, glaube ich, wenn man das schafft, immer wieder auf den neuesten Stand des anderen zu kommen und miteinander im Gespräch hierüber zu bleiben und gemeinsame Lösungen und auch Kompromisse zu finden. Ohne wird es nicht gehen.

Herrje, ja, ich zerbreche mir wirklich zu viel seinen Kopf. Verdammt.

Meinen Kopf kenne ich ja ;-) , dann bleibt eben nur noch seiner. Also es geht mir jetzt auch wieder besser, die Gespräche und das Schreiben hier haben mir sehr geholfen, obwohl die Hauhaltsfrage immer noch nicht ganz ausreichend geklärt ist, es ist aber auch wieder ein bisschen besser geworden, weil er selbst wieder in der Spur ist und er mich nicht ständig scheckig macht.

Vor zwei Jahren haben wir uns zusammen folgenden Spruch ausgesucht, der uns beide sehr durch diese - von den verschiedenen Umständen her nicht ganz einfache - Beziehung trägt:

Das Erste in der Liebe ist der Sinn füreinander und das Zweite, der Glaube aneinander.

Wir haben bis jetzt doch stets beides in unserer Liebe zueinander gehabt: Den Sinn, das Gespür für den anderen und den Glauben an den anderen und an diese Beziehung. Wenn ich mir das immer mal wieder vergegenwärtige, hilft es, das Wesentliche zu sehen und nicht so schwarz zu malen.

Vielen Dank für deine Gedanken!!!

Regina