Herz oder Verstand?

lichtrose

New member
31. Okt. 2014
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Hallo.

Kurz zu mir. Ich bin 33 und habe ein zweijähriges Kind von einem Mann der uns kommentarlos in unserer Abwesenheit vor 14 Monaten verlassen hat. Ich hab seitdem nie mehr was von ihm gehört, weiss nur dass er bei seinen Eltern ist.

Ich muss dazu erwähnen, dass wir beide, insbesondere Er, eine psych. °°Krankheit haben, was aber nicht Grund für die Trennung war. Wir haben gut miteinander harmoniert, zumindest immer mal wieder. Ich hab aber auch gelitten unter seinem Verhalten. Immer mal wieder ist er davongelaufen, war nicht konfliktfähig und beständig. Trotzdem war es meine grosse Liebe. Ich habe ganz tiefe Gefühle entwickelt und liebe ihn immer noch.

Ich bin mir im Vergleich zu meinen gesunden Freundinnen, immer wechselnde Beziehungen nicht gewohnt. Und ich weiss auch dass auch Er nicht so einer ist. Ich gehöre da zu den Altmodischen die an die eine grosse Liebe glauben.

Nun die Zeiten haben sich verändert. Wechselnde Beziehungen, Scheidungen und Trennungen sind Heute moderner als in früheren Zeiten.

Mein Herz liebt disen Mann immer noch und wùrde ein Leben lang auf ihn warten.

Mein Verstand sagt, du musst ihn loslassen. Und er hatte auch ne Menge Schwächen die mir psychisch nicht gut taten, wie die Sache mit dem ständigen Davonlaufen, wenns nur etwas Streit gab.

Es fühlt sich nicht gut an, wenn man mitten im Museum oder auf dem Spaziergang oder zu Hause an Weihnachten, alleingelassen wird, weil Er nicht aushalten konnte wenn eine Diskussion oder ein Konflikt ausbrach.

Es löste starke Verlustangst und Versagensängste bei mir aus die mich stundenlang auf Strom hielten.

Mein Herz vergisst das wieder und denkt nur an die vielen, guten, erfüllten Glücksgefühle die ich mit diesem Mann erlebt habe.

Ich kann und will ihn nicht vergessen, habe aber zugleich Angst, dass ich mich niemehr in einen andern Mann verlieben kann, denn Er hatte alles, oder zumindest sehr viel von dem was ich mir wünschte. Ich kann sagen, er ist mein Traummann.

Er ist nicht der Typ Mann der Liebeleien pflegt.

Er hat mich via Postbrief für eine Beziehung angefragt. Er hört und spielt hauptsächlich klassische Musik. Er ist Einzelgänger und sieht vom Aussehen so aus wie ich mir das mit 20 erträumt habe in einer Geschichte die ich geschrieben habe.

Er hat soviele Qualitäten, dass ich mich ihm unwürdig fühle und unterlegen.

Er ist so speziell und einzigartig, dass ihm kein Mann das Wasser reichen kann.

Und genau das ist das Problem. Manchmal bereue ich es eine Beziehung mit ihm eingegangen zu sein, weil ich nun das Gefühl habe keinen anderen Mann mehr zu finden, in den ich mich verlieben könnte.Denn vor ihm, war ich 10 Jahre Single.

Ich hab zwar kein Problem mit dem Singleleben, aber manchmal fühl ich mich trotzdem einsam.

Aufgrund seines autistischen Savant Syndrom hat er Fähigkeiten die sonst niemand hat geschweige denn verxtehen oder nachvollziehen kann.

Tja, nun muss ich mit dem Kontaktabbruch und Kontaktverweigerung klarkommen. Ich schicke ihm gelegentlich Briefe und Fotos. Aber zurück kommt nichts. Nur Schweigen und Ignoranz. Zwei Waffen die sehr stark verletzen.

Mynchmal bin ich wütend aber die Liebe im Herzen lässt Sie verschwinden.

Er hat meine Liebe nicht verdient.

Ich weiss nur nicht wie ich loslasse.

Lg Lichtrose

 
Es ist schwierig jemanden loszulassen wenn nicht kommuniziert wird, dass die Beziehung beendet ist. Da kommt man oft in eine Warteschlaufe, in der du jetzt gerade steckst.

Du hast die Möglichkeit, die Beziehung von deiner Seite aus, nur für dich alleine, zu beenden.

Rituale, wie z.B. täglich ein Erinnerungsstück von ihm wegräumen, einen Brief schreibst den du abschickst oder verbrennst, können helfen, dass du dich schrittweise von ihm lösen kannst.

 
Hallo ihr zwei.

Danke für eure Antworten.

Ja die Allimente bekomm ich, da sich der Beistand meines Kindes drum gekümmert hat.

Bergwelt: Ich habe mich bei seinem Psychiater gemeldet und ihn gebeten, dass er meinem Ex sagt, dass er mir mitteilen soll, ob es zu Ende ist.

Daraufhin kam ein eingeschriebener Brief in dem nur ein Satz stand, dass es für immer definitiv vorbei sei zwischen uns. Kein Grund, keine Erklärung, knallhart nur dieser Satz.

Ich hab den Brief im Ofen verbrannt.

Das war eigentlich das Einzige Ritual.

Ich habe ihm seit diesen 14 Monaten immer wieder Briefe und Fotos vom Kind geschickt. Auch Briefe , in denen ich ihm meine innersten Gefühle zu ihm gestand. Briefe in denen ich ihn vergötterte und mich selbst als unwürdig darstellte.

Keine ReKtion!

Ich verstehe es einfach nicht.

Mein Verstand sagt, dass ich wütend sein soll, dass ich ihn vergessen soll, versucht meinem Herzen all seine Defizite klarzumachen. Aber ich hänge an ihm.

Und wenn er sich tatsächlich mal meldet, weiss ich nicht wie ich reagieren soll.

Eigentlich hasse ich es, die Rolle des Hinterherrennens zu haben.

Das würde wohl nie ein Mann für mich machen, einer den ich geliebt habe.

ich möchte um ihn kämpfen, aber ich weiss dass er eiskalt sein kann, wie versteinert.

Matilda du hast Recht. Klar wäre ein liebevoller und hilfsbereiter Mann schön, aber wo find ich sojemanden .?

 
DascProblem ist auch, dass Er sich während dervBeziehung öfter fùr kurze Zeit getrennt hat und dann wieder angekrochen kam und in den höchsten Tönen überzeugen konnte, dass er sich nie trennen wollte. Ich hab ihm immer wieder verziehen.

Er sagte auch, dass es zwischen uns Nie vorbei sein würde und wenn er sich mal trennen würde, ich das nicht Ernst zu nehmen brauchen hàtte!

Deswegen weiss ich nicht woran ich bin.

Ich weiss aber, dass es mir besser geht, seit der Trennung. Ich bin dtabiler, pflege wieder Freundschaften und bin aktiver.

Ich hab das ständige Desaster seines Davonlaufens nicht mehr.

Ich bin Frei.

Und trotzdem vermisse ich ihn.

Gruss

 
 Er sagte auch, dass es zwischen uns Nie vorbei sein würde und wenn er sich mal trennen würde, ich das nicht Ernst zu nehmen brauchen hàtte!

Deswegen weiss ich nicht woran ich bin.
Dieser Satz hat sich bei dir richtiggehend eingebrannt.

Manchmal sagen Menschen dinge, die sie zwar zu dem Zeitpunkt auch so meinen, im nächsten Augenblick aber ganz anders ist.

Nicht Worte, sondern Taten sprechen für das, wie es wirklich ist.

ich möchte um ihn kämpfen, aber ich weiss dass er eiskalt sein kann, wie versteinert.
Wozu, um wieder und wieder gegen die Wand zu rennen?  

Es ist scheisse was dir passiert ist. Dennoch tust du weder dir noch deinem Kind einen Gefallen, wenn du weiterhin diesen aussichtslosen Kampf führst. Du verletzt dich selber damit nur noch mehr.

 
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Aufgrund seines autistischen Savant Syndrom hat er Fähigkeiten die sonst niemand hat geschweige denn verxtehen oder nachvollziehen kann.

Es ist ja so schwierig, etwas aus der Ferne zu sagen, wenn man fast nichts weiss. Aber trotzdem kann man manchmal die Bruchstücke, die man hier liest, ein wenig so zusammenschieben, dass sie etwas Sinn ergeben könnten. Und gerade mit dem Blick von aussen gelingt einem vielleicht eine Sicht, die du, weil du ganz in den Problemen steckst und nicht über den Rand sehen kannst (noch nicht! aber das kommt sicher noch), nicht haben kannst, und daher den einen oder andern Anstoss erhältst, wie man die Sache auch noch deuten könnte.

Es ist immer heikel, irgendwelche schnell dahingeworfenen Schlagwörter aus dem Katalog möglicher Krankheiten zu kommentieren und auf ihnen abzustellen und zu behaupten, sie seien der Grund allen Übels.

Aber unter dem Begriff des autistischen Savant Syndroms verbirgt sich ein Komplex an Verhalten, die man vermutlich als ausserhalb eines normalen Verhaltens, oder der Unfähigkeit, angemessen auf die Umwelt reagieren zu können, bezeichnet.

So gilt es darüber nachzudenken, warum auf ein A nicht ein B folgt, wie das üblich ist, sondern ein E oder X. Für mich nämlich sieht es so aus, dass du von ihm ein normales Verhalten in der Beziehung erwartest, er aber offensichtlich gar nicht dazu in der Lage ist.

Geht man davon aus, dass ein autistisches Verhalten auch die Schwäche oder Unfähigkeit mit sich bringt, zwischenmenschliche Verhalten zu deuten, Gesichtsaudrücke richtig zu interpretieren oder gar Empathie für den andern zu empfinden, dann muss man das ihm nicht vorwerfen, sondern man hat es zu akzeptieren, dass es nicht auf eine andere Weise geht.

Vorausgesetzt, es sei so bei ihm, dann ist es nicht so schwer zu deuten, warum da nur ein Satz kommt, oder eine so absolute Aussage geschrieben steht. ist es nicht Ausdruck seines Unbehagens, und die einzige Möglichkeit, die er sieht, mit dem Konflikt, den er verspürt, zu recht zu kommen?

Kannst du mit den Erwartungen, die du an einen Mann hättest, der nicht unter diesem Syndrom leidet, an ihn herantreten und erwarten, dass er eben so handelt? ich vermute, dass das nicht geht.

Solange ihr im Lot wart, war das ja auch kein Problem, aber jetzt scheint es für ihn keinen andern Ausweg zu geben, als diesen totalen Abstand zu dir.

Ich kann daher auch verstehen, dass du unsicher bist und nicht weisst, woran du wirklich bist. Vielleicht forschst du in der Vergangenheit nach, wie das war, wenn ihr nicht einer Meinung wart. Ob es da auch schon solche Anwandlunge gegeben hat und wie sie sich auflösten.

Und vielleicht hilft es auch, jetzt erst einmal tief durch zu atmen, nichts unternehmen zu wollen. Wo kein Wille, kein Weg! (auf ihn bezogen). Sicher schmerzt dich alles ungemein, und du könntest dir eine Welt vorstellen, in der ihr zu dritt in grösster Einigkeit zusammen seid. Lass diesen Traum zu - aber sieh auch die Realität. Sie ist nicht so, und möglicherweise wird sie nie so werden. Also gilt es, das Beste aus dem zu machen, was nun ist.

Und vergiss nicht den Faktor der Zeit. Die Zeit, der Abstand zu den momentanen Zerwürfnissen, kann doch einiges bewirken: Entspannung, Abstand, nicht mehr das Gefühl zu bekommen, sofort wieder eingspannt zu sein (vielleicht für ihn wichtig).

Kein grosser Trost für dich, aber siehst du einen andern realistischen Weg?

 
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Hallo tonton

danke für deine antwort.

Mir ist bewusst, dass er sich aufgrund des Autismus nicht normal verhalten kann. Nur habe ich mir das nicht ausgesucht. Ich hab ihn als aufgeschlossenen,kontaktfreudigen Mann kennengelernt, den ich als guten Freund haben wollte. Er fragte mich via Liebesbrief um eine Beziehung. Erst viel später,als wir bereits zusammenwohnten, erfuhr ich was genau Autismus und das Savant Syndrom ist. Er hat eine offizielle Diagnose. Ich informierte mich immer mehr darüber und war Mitglied einer Selbsthilfegruppe von Partnerinnen eines Menschen mit Asperger Syndrom.

Da man ihm das Syndrom nicht auf Anhieb anmerkt und ich keine AhnunG davon hatte, wusste ich lange nicht wie das zuzuordnen ist. Da er eben im Vergleich zu anderen Aspergern, eher kontaktfreudig ist (trotz Einzelgänger) und ein soziales Verhalten an den Tag legt, war es für mich schwierig sein Verhalten bei Unstimmigkeiten zu verstehen oder einzuordnen, da er eben auch ein normales Verhalten an den Tag legen konnte.

Und ich habe ja selbst mit einer verletzten Psyche zu kämpfen,was er auch wusste.

Immer wieder fühlte ich mich dazu aufgefordert, ihn zu verstehen, eine Art Therapeutin für ihn zu sein. Aber, das ist nicht mein Ziel. Dafür hat er seinen Psychiater und seine Kinesiologin.

ich möchte keine Therapeutin oder Hobbypsychologin sein für ihn. Ich möchte seine Partnerin sein und selbst auch verstanden werden.

Oft drehte sich alles um ihn.

Und natürlich ist er der intressantere zwischen uns beiden, das bekam ich auch oft zu spüren.

Wir sind übrigens im Radio gekommen.

Nachzuhören auf SRF 1.

Die Selbsthilfegruppe hat ein Paar gesucht wo der eine unter AuTismus leidet und der andere neurotypisch ist.

Kurz danach beendete er die Beziehung apprupt.

Ja wahrscheindlich braucht er diesen Abstand von mir.

Und vielleicht sollte ich mich noch mehr mit seinem Syndrom auseinandersetzen, evt. ein Buch kaufen. Ich hab bereits ein Buch, welches ich v8n meiner ehemaligen Psychiaterin geschenkt bekommen habe,die uns beide kannte.

AuchnSie wollte mich immer dazu ermutigen mich weiterzubilden um ihn und sein Verhalten besser verstehen zu können.

Aber wozu ? Er setzt sich ja auch nicht mit meinen Schwächen auseinander.

Wieso muss ich Therapeutin spielen ?

Ja vielleicht um weniger zu leiden, um besser einordnen zu können um sein Verhalten zu verstehen.

Aber eben es fühlt sich nicht richtig an, ich hab mir das nicht ausgesucht.

Ich hab ihn nicht so kennengelernt.

Und ich fühlte mich auch stehts minderwertig neben ihm. Er wurde immer geschont und verstanden, für mich intressierte sich keiner, da ich ja nicht so spezielle Fähigkeiten habe, von mir wurde verpangt, dass ich mich weiterbilde um ihn besser zu verstehen.

Ist das wirklich das Opfer das ich bringen muss um ihn zurückzugewinnen ?

Ich habe ihn als Menschen geliebt, nicht den Savant, obschon das natürlich hochintressant ist, aber nicht täglich unser Thema.

Lg

 
Ist es wirklich deine Aufgabe, einen Menschen verstehen zu müssen, den man möglicherweise gar nicht verstehen kann?

Ist denn nicht gerade das ein Ausdruck dieses Syndroms?

Was willst du denn verstehen?

Versteht er es denn selber?

Klar, da bekommst du eine Reaktion, die du nicht erwartet hast. Und sicher liegt es in unserem Wesen, verstehen zu wollen, warum etwas so ist, weil wir das Verhalten nicht einordnen können und eine falschen Bezug zu uns selber herstellen. Du hast dann Schuld, wenn es schief läuft. Aber ist das wirklich so? Läuft es nicht einfach "schief", weil es nicht anders laufen kann?

Reagiert die Umwelt auf eine Behinderung nicht meistens mit einer schonungsvollen, verständnisvollen Haltung? Niemand kann etwas für eine Behinderung, darum geht man als Aussenstehender ja auch behutsam mit diesen Menschen um. Aber als Aussenstehender kann man sich das auch leisten, denn man ist nicht immer um diese Menschen. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass das nicht einfach ist. Die Böse bist dann du, wenn du mal die Schnauze voll hast. Aber können das Ausstenstehende überhaupt begreifen, müssen sie es denn?

Reicht es nicht, wenn du selber weisst, woran du bist?

Nun, vielleicht hast du dir auch zu viel vorgenommen. Vielleicht doch gemeint, dass du ihn thearpieren könntest, wenn der Wille und die Liebe gross genug wären. Aber meinst du nicht, dass das ein Ansatz ist, der niemals funktionieren kann? Dass eine solche Behinderung nicht geheilt werden kann? Dass sie dabei nicht offensichtlich zu Tage tritt, wie man es erwarten würde, macht die Sache sicher nicht einfacher. Man freut sich an den Tagen, an denen alles in normalen Bahnen läuft, und fragt, sich, warum das nicht einfach immer so sein kann, wenn es aus der Spur läuft.

Ja, vermutlich müsstest du dich mehr mit diesem Syndrom auseinandersetzen. Mit Küchenpsycholigie kommt man da sicher nicht weiter - und man wähnt sich in der falschen Hoffnung, dass alles irgendeinmal sich zum Guten wendet.

Aber sein derzeitiges Verhalten: Das ist er auch. Das gehört zu ihm. Auch wenn du es nicht verstehen kannst, er muss einfach so handeln. Könnte er auf eine andere Weise handeln, er würde es sicher tun.

Das ist bestimmt sehr schmerzhaft, einzusehen, dass man machtlos dasteht und nichts tun kann. Aber was würdest du denn tun?