Hilfe! Möchte meine Ehe retten, bevor es zu spät ist - aber wie?

MrBean

Neuer Benutzer
25. Apr. 2010
2
0
0
55
Hallo allerseits!

Meine Frau und ich sind um die 40, sind seit über 15 Jahren verheiratet und ich würde unsere Beziehung eigentlich als äußerst harmonisch bezeichnen.

Leider gibt es da aber einen Punkt, der mir mehr und mehr Sorge bereitet. Ich würde die Möglichkeiten dieses Forums gerne nutzen, um eure Meinungen zu hören oder - noch besser - um Tipps zu erhalten, wie ich bzw. wir die Situation in den Griff bekommen könnten, da ich unsere Ehe in immer größerer Gefahr sehe.

Meine Frau hat in den letzten Jahren sehr sehr deutlich an Gewicht zugelegt. Sie achtet peinlich genau darauf, dass ich ihr Gewicht nicht erfahre, nach meiner Einschätzung liegt sie aber sicher 30 kg über "Normalgewicht". Und ich bin ganz ehrlich: Es stört mich. Ich finde ihren wabbeligen Körper nicht mehr wirklich attraktiv, und auch ihre Kleidung (in den entsprechenden Übergrößen) ist alles andere als sexy. Jeder Mensch mag da anders sein, vielleicht haltet ihr mich für oberflächlich und "typisch Mann", aber ich sage halt wie ich es empfinde. Gertenschlank war meine Frau noch nie und ich habe überhaupt nichts gegen etwas weiblichere Formen, im Gegenteil. Aber irgendwann ist halt ein Punkt überschritten, spätestens doch dann, wenn man nur noch in speziellen XXL-Boutiquen und Versandhäusern seine Kleidung bekommt. So jedenfalls ist meine Sicht der Dinge.

Ich habe das Thema in den letzten Jahren bereits mehrfach angesprochen, meine Frau hat das Problem für sich selbst auch erkannt, fühlt sich selbst auch nicht wirkich wohl in ihrer Haut und würde gerne - demnächst - abnehmen. Im Moment will sie aber gerade nicht, weil sie Streß im Beruf hat, oder Streß mit der Familie, oder ... (Liste kann man beliebig verlängern). Es gibt immer "gute" Gründe, warum es im Moment gerade ein ganz schlechter Zeitpunkt ist, anzufangen.

Mich ärgert es, dass sie ihren Körper so vernachlässigt. Als ich das Thema das letzte mal angesprochen habe, habe ich bereits deutlich gemacht, dass dies aus meiner Sicht auf Dauer eine Gefahr für unsere Beziehung darstellt.

Das war natürlich harter Tobak, tat mir hinterher auch leid, da es sie sehr verletzt hat und ich damit den Fortbestand unsere Partnerschaft ja indirekt bereits in Frage gestellt habe. Aber ich habe mir nicht mehr anders zu helfen gewußt als klipp und klar zu sagen, wie ich empfinde. Für mich ist guter Sex und somit auch die sexuelle Attraktivität unverzichtbarer Bestandteil einer funktionierenden Partnerschaft.

Ich bin ratlos, weil ich einfach nicht mehr weiß, was ich noch tun soll. Mehrere Gespräche blieben letztlich erfolglos, auf gute Worte sind keine Taten gefolgt. Angebote meinerseits (oder von einer Freundin), gemenisam Sport zu treiben, lehnt sie ab, selbst einfachste sportliche Bewegung wie z.B. Nordic Walking, um überhaupt erstmal wieder den Einstieg zu finden -> Wetter zu kalt, Wetter zu warm, ungünstiger Wochentag, ungünstige Uhrzeit, ...

Aber in Jogginghose auf dem Sofa TV glotzen und dabei Süßigkeiten reinschmeißen - dass geht natürlich immer.

Ihr merkt schon, ich bin einigermaßen gefrustet.

Ich merke, wie mich dieser Ärger innerlich auffrißt und meine Liebe für sie zerstört.

Was soll ich tun?

 
Lieber MrBean,

herzlich willkommen im Liebeskummer-Forum.

Allem Anschein nach hat deine Frau eine Essstörung oder eine Stoffwechselstörung. Seit wann nimmt sie denn zu? Schon seit ihr zusammen seid? Oder fing es nach einem Umzug oder einem Jobwechsel an? Oder ist es in letzter Zeit extrem schnell gegangen?

Kann es sein, dass sie allgemein antriebslos ist?

Kann es sein, dass ihr alles irgendwie zuviel ist?

Das ließe sich recht einfach angehen.

Das Problem ist, dass du es mit jeder weiteren Diskussion eher schlimmer machst. Sie muss es selber in Angriff nehmen wollen. Im schlimmsten Fall hat sie sich aber einen Schutzpanzer zugelegt.

Lehnt sie es denn auch ab, wenn du mit ihr abends einen Spaziergang machen willst?

Lieben Gruß,

pitsch

 
Hallo MrBean,

kann es sein, dass da auch mehr hintersteckt, warum sie zunimmt oder grad keine Lust hat etwas zuändern? Klingt alles grad (sorry wenn ich das so sage), nach fadenscheinigen Ausflüchten, die sie gerade benutzt, nur nicht an das Thema oder Problem ranzugehen...

Ich kenne das Problem sehr gut, ich war schon immer mollig und fühle mich auch nicht wohl, habe in den letzten Jahren 30kg abgenommen, trotzdem ist es immer noch zuviel...

Bei mir lag es unter anderem daran, dass ich eine Essstörung habe und psychisch krank bin... Ich habe lange gebraucht um zuverstehen, dass ich was machen muss, um nicht auch körperlich krank zuwerden...

Es muss bei ihr im Kopf klick machen, bis sie von sich was aus internimmt... Unter Druck setzen, hilft da gar nicht, dass macht es nur noch schlimmer...

Ja ich weiß, es ist schwer das zuertragen, weil du sie äusserlich nicht mehr anziehend findest und eure Beziehung auf eine harte Probe gestellt wird... Aber du hast sie doch nicht nur wegen ihrem Äusseren geheiratet... Versuch sie nicht unter Druck zusetzen, sondern zeig ihr auch, dass dir es mit ihr immer noch ernst ist...

Ich hoffe, dass ihr das beide schafft...

LG

Sweety

 
Hallo Mr. Bean,

ich hatte vor vielen Jahren auch zuviel Gewicht, war im Stress, überfordert, habe dann Essen schnell in mich reingestopft, wurde dadurch immer träger, aß gefrustet wieder mehr etc.

Ich schreib dir, wie ich völlig auf Normalgewicht abgenommen hab, vielleicht hilft es dir:

1) Das Klick ist bei mir gekommen und ich bin zu Weight Watchers gegangen. Will wirklich keine Werbung machen, aber mir persönlich hat das Zusammensitzen in der Gruppe gefallen und es hat meine Ernährung geändert; ist aber nicht psychotherapeutisch, ich wusste nur auf einmal: es wird gehen und so war es auch.

Vielleicht könntet ihr ja mal gemeinsam auf irgendeine Kur um einen geeigneten Einstieg in gesunde Ernährung zu finden oder du könntest mal für sie was fettarmes, ballaststoffreicheres Kochen. Es gibt für fettarme Küche gute Kochbücher und man fühlt sich körperlich viel besser, wenn man gesund isst.

2) Wichtig war für mich trotzdem zu sagen: So bin ich jetzt, ich nehme mich an und ich werde noch besser. Dh, vielleicht würde es helfen, wenn sie sich so schön als möglich fühlt - mit Frisör, Typberatung, Körperpflege, Maniküre etc

3) Vielleicht findet ihr heraus wofür ihr Essen der Ersatz ist: wenn Belohnung, dann etwa besser durch ein gutes Buch oder spannendes Spiel ersetzen. Wenn Essen Tröster ist, dann herausfinden, was es kompensiert.

4) Vielleicht das Ziel in kleine realistische aufsplittern: Irgendwas todschickes eine Kleidernr kleiner kaufen

5) Ein romantisches WE in wunderschöner Natur, wo Einstieg in den Sport durch lange leichte Wanderungen oder Spaziergänge schnelleren Schrittes gefunden wird oder daheim den Garten neu anlegen oder einen Städtetrip mit vielen Besichtigungen machen - nicht nur als Sport verkaufen, sondern einfach mal mehr Bewegung zum Einstieg. (Ich hab wieder Übergewicht nach meinem Baby und tolle mit dem Kleinen herum bzw mache meine Power Walks als rasches Spazieren mit Kinderwagen.)

Ich hoffe, sie lässt sich zu etwas motivieren! Vielleicht wenn du an ihre Gesundheit/Lebenserwartung appellierst, damit sie weiß, was sie ihren Bändern, Gelenken, ihrem Motor "Herz" antut!

Wünsche euch, dass ihr das gemeinsam schafft!

 
Hallo Mr. Bean,

ich kann Dir keinen wirklichen Ratschlag geben, da ich selbst das Glück habe, essen zu können was ich möchte und dennoch nie zugenommen habe. Mein Partner hat, seit ich ihn kenne auch deulich sichtbar zugenommen. Das hat mich nie gestört, in keiner Hinsicht.

Allerdings ist bei Deiner Partnerin die Rede von geschätzten 30 kg Übergewicht. Ganz davon abgesehen, dass es gesundheitlich problemtisch ist, kann ich Dich gut verstehen, wenn es Dich stört. Ich finde es sogar ausgesprochen gut, dass Du dahingehend ehrlich bist. Ich denke es gibt nicht wenige Männer, die sich in so einer Situation einfach eine Geliebte zulegen, oder auf professionelle Dienste zurück greifen.

Trotz allem stelle ich mir Deine Ansprüche, so nachvollziehbar sie sind, für Deine Frau sehr belastend und auch verletztend vor. Wie gesagt, ich war nie in der Situation, aber wenn ich daran denke konsequent und diszipliniert sein zu müssen, was mein Essverhalten angeht, dann sähe es vermutlich düster aus.... Auweih, muss das weh tun täglich zu spüren, dass man abgelehnt wird und die Ehe deswegen zunehmend in Gefahr gerät. Ich glaube allein dieser Druck würde mich erstarren lassen.

Scheinbar bemühst Du Dich sehr und bietest Deine Unterstützung in jeder Hinsicht an. Du räumst ja auch ein, dass sie immer schon leicht mollig war und Du bis zu einem gewissen Punkt damit leben konntest. Ich denke auch, dass der Entschluss von Deiner Frau selbst kommen muss. Mehr als ihr weiterhin Unterstützung anzubieten und liebevoll ehrlich zu sein, kannst Du wohl nicht tun.

Wichtig finde ich es fair zu bleiben. Offensichtlich hatte sie schon immer eine Veranlagung dazu zu zunehmen. Da ist es eben auch nicht einfach und auch nicht mit einer Diät getan, da sie hinterher vermutlich alles wieder von vorn losgehen würde. Die Idee mit den Waight- Watchern finde ich gut. Auch die Anregung zu schauen, was Deine Frau vielleicht so unglücklich macht, dass sie diesen Essersatz braucht und vielleicht auch lethargisch ist. War sie denn beim Arzt? Ist eine körperliche Ursache auszuschliessen?

Sei ehrlich, aber lieb mit ihr. Ich stell mir die Situation für sie wirklich wirklich hart vor. Oder hast Du das Gefühl, dass ihr Deine (massive) Kritik gleichgültig ist? Alles Liebe

 
Erstmal danke an euch alle, für die Gedanken und Ideen, die ihr geäußert habt! Zu einigen eurer Fragen und Vermutungen möchte ich gerne antworten:

Die Veranlagung zum Zunehmen war wohl tatsächlich schon immer vorhanden. In den Jahren unseres "frisch Verliebtseins" hat sie daher regelmäßig - teilweise sehr drastisch - Diät gehalten. Natürlich war dank Jojo-Effekt hinterher fast genauso schnell wieder alles auf den Rippen, teilweise dann vielleicht auch jedesmal ein bißchen mehr.

Neben der Veranlagung kommt hinzu, dass sie selbst weiß, dass sie ein "Frust-Esser" ist, d.h. jeglicher Kummer - ob nun im Beruf oder privat - wird gerne durch ausgiebiges Schlemmen kompensiert. Und neben dem "alltäglichen" Kummer kommen dann noch Erlebnisse aus einer verkorksten Kindheit hinzu, wegen derer sie auch bereits eine Zeit lang profesionelle Hilfe in Anspruch genommen hat. Seit dem ist das Thema halbwegs erledigt, aber es bleiben doch Narben zurück, die hin und wieder schmerzen oder ein Stück weit aufbrechen.

Bei den WeightWatchers war sie bereits, hat auch mehrere Monate sehr gut funktioniert. Sie hat deutlich abgenommen und hatte sogar Spaß dabei und war voller Motivaton - eigentlich genau auf dem richtigen Weg. Obwohl ich selbst wenig Gewichtsprobleme habe, habe ich auch immer brav parallel das gleiche gegessen und mich in der Zeit gern mit ihr zusammen bewegt (vor allem lange Spaziergänge). Aufgrund einer schweren Erkrankung (die aber nichts mit dem Abnehmen zu tun hatte), mußte sie das Thema WW aber erstmal wieder zu Seite schieben - und dort liegt es seit dem (leider) auch dauerhaft.

Es tut gut zu hören, dass ihr meint, ich soll die Hoffnung nicht aufgeben und weiter lieb aber auch mit einer gewissen Beharrlichkeit weider auf sie einwirken. Ich denke, ich werde versuchen die WeightWatchers mal wieder zu thematisieren, das lief damals eigentlich wirklich sehr gut, sie ist wirklich ein Stück weit aufgeblüht damals, hat die alten, zu groß gewordenen Klamotten stolz entsorgt und sich schicke neue gekauft.

Und danke für den Hinweis, den Druck von meiner Seite nicht weiter zu erhöhen. Damit habt ihr sicher ebenfalls Recht. Ihr ist meine "Kritik" absolut nicht egal, im Gegenteil, sie nimmt es sich sehr zu Herzen, nur Konsequenzen sehe ich halt (noch) keine.

 
...wenn Du sagst, dass sie Frustesser ist, dann ist es ja auch ein regelrechter Teufelskreis- sie merkt, dass Du unzufrieden bist (neben anderen Stressfaktoren) und nimmt noch mehr zu..... etc.

Was wirst Du tun, falls sie nicht die nötige Disziplin aufbringt, ihr Gewicht zu reduzieren- und dauerhaft zu halten? Wirst Du sie dann verlassen? Vielleicht würde ihr ein Satz wie "Ich liebe Dich, egal wie viel Du wiegst und bleibe bei Dir, unabhängig davon, wie viele Kilos Du auf die Waage bringst. Aber ich denke, es würde Dir und unserer Ehe gut tun, wenn wir gemeinsam etwas verändern würden und dieses Problem in Angriff nehmen!" den Druck nehmen und ihr sanft Mut machen? Dazu müsstest Du aber natürlich selbst klar sein, was Du möchtest. A. wieviel Zeit gibst Du ihr, anzufangen? B. Was tust Du, wenn sie sich nicht aufraffen kann? Vielleicht ist ihr der Preis ja auch zu hoch? Klar, wenn man sich etwas wünschen könnte, würde man wohl meist bevorzugen, schlank zu sein. Aber wenn dass bedeutet, ständig verzichten zu müssen, sich immer zu kontrollieren, die Freizeit mit sportlichen Aktivitäten zu füllen... Vielleicht wäre sie ohne Deine Ansprüche ja auch halbwegs zufrieden. Also ich würde ehrlich gesagt nicht gern mit einem Partner leben, der mich nicht mehr attraktiv findet, der erwartet, dass ich abnehme und bei dem ich Angst haben müsste, wieder ein Kilo zugenommen zu haben.(So verständlich Deine Sicht auch ist) Vielleicht belastet sie es ja noch mehr, als Du ahnst? Vielleicht hat sie Angst, dass Du andere Frauen viel anziehender findest? Vielleicht nerven sie auch Deine vielsagenden (?) Blicke, wenn sie mal wieder ein bisschen zuviel nascht? Ich weiß es natürlich nicht.Falls die Frage nicht unangenehm anstösst- tauscht ihr dann überhaupt noch Zärtlichkeiten aus?

Vielleicht hast Du ja Zeit, die Ernährung einige Wochen in die Hand zu nehmen, für sie zu kochen? Vielleicht hat sie ja auch eine liebe Freundin, die sie ein bisschen mitziehen kann, sodass es ihr Spass macht, einen Anfang zu wagen?

 
Geh es doch mal von einer anderen Seite her an: Besorg dir mal die entsprechenden Informationen (Stichwort "Adipositas") und erkär ihr, dass du dir auch Gedanken um ihre Gesundheit machst und Angst hast, dass wirklich mal etwas zustößt. Herzinfarkte und Schlaganfälle gibt´s auch schon mit 40. Und das ihre Knochen kaputt gehen werden, ist auch Fakt. Übergewicht schafft Abnutzung!!!

Kann man also nicht von der Hand weisen, dass sie irgendwann mal gesundheitliche Probleme bekommt.

Und erklär ihr auch, dass ihr Übergewicht in den Wechseljahren noch erheblich zunehmen kann. Und was das dann für gesundheitliche Auswirkungen hat... naja, das wird sie sich sicherlich auch denken können.

Zumindest würdest du sie mit den Gedanken an ihre Gesundheit nicht kritisieren.

Dir muss natürlich auch klar sein, dass frau mit 40 kein Mäuschen mehr ist wie mit 20. Und ihre Haut wird auch nicht wieder so werden wie mit 30. Demzufolge ist auch die Kritik an ihrer Figur aus "Schönheits- oder Ästetikgründen" nicht gerade angebracht. ;)

 
Mal einen Tipp von einer ganz anderen Seite:

Warum sollte sie sich denn ändern?

Bist nicht Du derjenige, den es stört?

Liebst Du sie oder willst Du lediglich, dass sie macht, was Du willst?

Da ich mich gerade in Paartherapie befinde, musste ich mir diese Sätze von der Therapeutin gefallen lassen. D.h. das Umdenken, das muss in Deinem Kopf stattfinden und Du musst Dich fragen, ob Du mit dieser Situation leben willst oder nicht. Den anderen kannst Du nicht ändern. Nur Dich selbst.

Und noch was: Druck erzeugt Gegendruck. Auch wenn Du Deine harten Worte jetzt bereust: Sie wurden ausgesprochen und haben Deiner Frau gezeigt, wie Du in Wahrheit denkst.

Ich würde mich jetzt (wenn ich das Problem hätte) nicht mehr anstrengen wollen zu erschlanken. Denn diese Anstrengung wäre immer mit dem negativen Touch behaftet: Er liebt mich nur, wenn ich schlank bin. So ein Gedanke ist weiß Gott keine Motivation. Es hat so was von Machtanspruch an sich.

Ich würde es infolge so machen wie Deine Frau: Waage nur noch heimlich benutzen, nichts mitteilen vom Wiege-Ergebnis. Denn was hat sie davon, wenn sie Dir ihr Gewicht mitteilt? Nette Worte?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich sehe es ebenfalls genauso: super liebe/ehe, die auf einer schlanken figur basiert!

und wenn sie nen unfall hat und entstellt ist, dann gehst du auch?

nee!

 
da ich selber immerwieder kämpfen muss gegen die überschüssigen Pfunde, kann ich mich sehr gut in deine Frau hineinversetzen....

Und ehrlichgesagt, bei mir würde eine Welt untergehen!

Einerseits sagt sie ja selber, sie sei nicht zufrieden damit, somit verstärkst du bei ihr der Frust noch mehr, andererseits steigt die Angst, dich zu verlieren, sie versteckt ja von dir sogar, wie schwer sie wirklich ist.... Diese Kontrolle und das gefühl, man kann sich nicht mehr so geben wie man will..... Meine Güte diese Vorstellung :eek:

Dann noch Stress im Beruf usw.

Ganz ehrlich, ich hoffe sie ist stark genug, dass sie keine Depressionen dadurch bekommt!!

Aber klar, du warst ehrlich, immerhin weiss sie jetzt, woran sie ist.... aber ich befürchte, du hast damit gleich das gegenteil herbeigeführt...

Mit 30kg übergewicht ist es verdammt schwer, sich aufzuraffen, sich zu bewegen... Das ist ein teufelskreis, je schwerer man wird, umso mühsamer ist es, sich zu bewegen! Ich habe auch mal 20kg mehr gewogen, ich weiss auch wie das ist!

Das Klick muss von selber kommen und kann nicht von aussenstehenden erzwungen werden!

Und was noch dazu kommt, am einfachsten nimmt man ab, wenn die Umgebung stimmt und harmonisch ist! Da ist ein "auf Druck" -setzender Ehemann nicht wirklich harmonisch!

 
Und was noch dazu kommt, am einfachsten nimmt man ab, wenn die Umgebung stimmt und harmonisch ist!
Na,ja dem stimme ich nur bedingt zu. Mein erster langjähriger Partner hat auch irgendwann immer mehr zugenommen und es hat mich gestört. Er wurde ja zudem immer antriebsloser und fühlte sich selber unwohl. Man selber durfte ja dann auch nichts sagen, weil es als Angriff empfunden wurde. Das ist nicht einfach. Und die Partner, die mit den Abnehmen kämpfen fühlen sich auch schnell angegriffen.

Ich habe auch einen Partner, den ich so liebe wie er ist, wobei es mir tatsächlich manchmal an Verständnis mangelt, warum man immer eine ganze Tafel Schoko essen muss und nicht nur einen Riegel für den Geschmack. Aber gut.

Ich denke das Problem ist eben nicht nur das Gewicht sondern die Dinge die damit zusammenhängen. Dass "sich gehen lassen", die Antriebslosigkeit, die schlechte Laune, die derjenige der mit seinen Pfunden kämpft oft hat, vor allem wenn er aus Frust gegessen hat und in dieser Spirale drin ist. Das beobachten dieser Schwäche, dass man immer Ausreden sucht und sich drückt. Das belastet ja zusätzlich, weil man sich wünscht, dass der Partner wenigstens einen Versuch wagt und offen ist.

Ich finde es sehr respektabel, dass Du z.B. WW Sachen mitgegessen hast und sie damit unterstützt hast.

Ich finde die oben genannte Idee, sie dahingehend zu unterstützen, dass sie Friseuer etc. genießen kann und nicht vernachlässigt auch gut. Und Spaziergänge ohne das Thema Gewicht oder Schwimmen gehen etc.

Lieben Gruß,

justine

 
hallo,

der grund warum sie XXL trägt? der stress. punkt. stress kann menschen krankenhausreif machen. nur sie kann das ändern und ihre ausreden stoppen. wenn sie wirklich abnehmen will, dann wird sie auch einen weg finden. du hast ihr gesagt, was du fühlst, finde den richtigen abstand, zeig ihr dass du da bist, sie unterstützt aber sie muss es alleine gehen. wenn sie sich selbst und wenn ihr eure ehe so wichtig ist wie dir, dann wird sie es schaffen.

sei ihr ein licht und mach ihr mut. fang vielleicht selbst mit etwas sport an, sei ein beispiel, tu deiner gesundheit auch etwas gutes. dann wird sie sehen, dass es geht und sie wird ihre blockaden überwinden.

alles liebe.

 
Das Klick muss von selber kommen und kann nicht von aussenstehenden erzwungen werden!
Das ist die entscheidende Feststellung.

Mit dem Abnehmen ist es wie mit dem Aufgeben von Süchten, man muss es selber wollen. Es muss "klick" machen, der Ehrgeiz muss geweckt sein, man mus etwas ändern wollen, es durchziehen und es schaffen.

Vorher gibt es kaum etwas, was ein Außenstehender tun kann. Selbst Verlassen bringt nur selten etwas. Dann reißt sich die Person zusammen, eine Weile ist es ok und dann geht's wieder von vorne los. (Ein Frusteser würde aber vermutlich ohnehin einfach weiter essen...)

Ich glaube, deine Frau steht einfach vor einem Berg und traut sich nicht zu, ihn zu erklimmen. Also versucht sie es erst gar nicht, um nicht zu scheitern.

Hilfreiche Tipps wie Weight Watchers oder gar eine Belehrung über den Stoffwechsel und Alterungsprozess des Menschen oder die Krankheitsrisiken werden meiner Meinung nach nichts bringen.

Irgendwoher muss sie das Gefühl bekommen, dass sie etwas ändern kann, wenn sie es nur will. Ich denke, dafür bist du die falsche Person und es ist an ihr, sich jemanden zu suchen, der sie so motivieren kann.

 
die Frage ist, warum sie dick wird? ist es gewohnheit? ist es sucht? oder isst sie kummer in sich hinein?

 
Noch ein Einwurf von ner "ganz andern Seite".

Bin auch übergewichtig, kämpfe seid Jahren aber es will und will nicht richtig. Ich bin kein Frustesser, ich mag nichtmal wirklich Süssigkeiten, trinke nur Wasser oder ungesüssten Tee, mag keinen Alk und vertrage Fett seid ner Gallenstein-OP überhaupt nicht mehr. Ausserdem benütz ich sozusagen täglich meinen Crosstrainer (30min). So. Eigentlich müsste ich schlank sein. Oder zumindest dünner. Trotzdem hab ich grob geschätzt und ganz ehrlich zu mir selber gute 50kg Übergewicht.

Vom Arzt hiess es immer "Sie müssen sich halt zusammen reissen" ja klar, danke auch.

Wie auch immer irgendwann fings an und mir gingen die Haare aus. Erst dachte ich ok, wird wohl die Folge der Depression sein von vor einem Jahr. Gibt sich dann schonwieder. Musste dann allerdings zu ner neuen Frauenärztin, weil mein alter FA pensioniert wurde. Sie wurde hellhörig und liess, mal vorläuffig, Eisen und Schilddrüsenwerte testen. Als das iO war, gleich noch ein grosses Blutbild nachgeschoben. Wir vereinbarten dann, noch etwas zu warten, da in Theorie die Hauptverursacher vom Haarausfall eigentlich ok waren. Der nächste Schritt ist dann mal die Geschlechtshormone durchzutesten... was ich demnächst veranlassen werde... da Haarausfall immernoch da ;-(

So, warum ich auf die Schilddrüsen- und Geschlechtshormone komme: Beides hat die un-nette Begleiterscheinung von Übergewicht - und vorallem bei einem zuviel an männlichen Hormonen ists offenbar ein Teufelskreis. Je mehr männliche Hormone Frau hat, desto schwieriger wird es abzunehmen und je schwerer Frau ist, desto mehr männliche Hormone werden produziert. Daneben gibt es noch eine andere Krankheit, deren Name mir grad entfallen ist, wo die Eierstöcke "missgebildet" sind und schlussendlich das Ganze dann auch auf ein Hormonproblem rausläuft - auch kombiniert mit Übergewicht. Wenns mir wieder einfällt, werd ichs noch ergänzen. Oder evt. weiss jemand anderes grad was ich meine. Die Abkürzung hat 3 Buchstaben aber ich weiss es jetzt grad echt nicht mehr...

Soll heissen, rede doch mal nett und anständig mit Deiner Frau und bitte sie, beim Arzt mal etwas Blut zu lassen - es ist ein kleiner Pieks und evt. lässt sich so schon sehr viel mehr sagen als nur so despektierlich "sie frisst halt zuviel Süsses und ist darum zu dick". Es muss nicht immer das sein...

Nachtrag: Die Krankheit heisst Polyzystisches Ovarsyndrom