Hin- und hergerissen

kira71

Neuer Benutzer
03. Juli 2010
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Hallo, ihr da draussen

Ja, hin- und hergerissen, so fühle ich mich seit über 18 Monaten. Aber bevor ich zu meinem Problem komme, kurz meine Geschichte.

Ich lebte 18 Jahre mit einem Partner zusammen, welcher Alki war und physisch und psychisch gewalttätig. Dann kam mein Zusammenbruch: Diagnose: schwere Depression mit suizidalen Gedanken. War 3 Monate in einer Klinik zur Therapie. In dieser Zeit bin ich in eine eigene Wohnung gezogen. Als ich mich einmal sehr einsam fühlte, versuchte ich dieses Gefühl beim Chatten zu schmälern. Ja, und dann hat er mich angeschrieben. Er war der einzige, nicht perverse in diesem Chat. Hat sich für mich als Mensch interessiert und nicht als Sexobjekt! Ich fühlte mich so verstanden von ihm, was bis heute der Fall ist. Habe ihm meine ganze Leidensgeschichte geschrieben. Er ist von Anfang an dazu gestanden, dass er verheiratet ist. Er hat zwei Kinder(14+16). Haben dann die Mailadressen ausgetauscht und uns von da an, bis heute, mind. 1xtägl. geschrieben. Nach 1 Woche haben wir uns getroffen und... es hat einfach so gefunkt zwischen uns. Seit diesem Tag lieben wir uns, sehen uns 3-4 mal pro Woche. Er hat mich in schwierigen Zeiten unterstützt und viel dazu beigetragen, dass es mir heute sehr gut geht. Aber eben, er ist verheiratet und sagt, er könne seine Kinder im Moment nicht verlassen. Mit seiner Frau liefe schon lange nichts mehr, da sie keine Nähe mehr ertrage von ihm.

Ich bin so hin- und hergerissen, ich liebe ihn doch so sehr und möchte mehr Zeit mit ihm verbringen. Manchmal leide ich so sehr und möchte dann das Ganze beenden, bringe es aber nicht fertig, weil er mir so unglaublich gut tut. Wir haben schon oft über diese Situation gesprochen, aber es bleibt immer bei der Aussage von ihm, dass er seine Kinder noch nicht verlassen kann.

Nun, es hat verdammt gut getan, dis zu schreiben. Vielleicht schreibt ja jemand einen Kommentar dazu oder kann mir einen Tipp geben, das wäre toll!

Einen sonnigen Tag :cool: Kira71

 
Einen Tipp, mhm... :schief:

Vielleicht mal das, wo du dir gleich an den Kopf greifen wirst.... aber beende das Ganze NICHT. Einfach weil du noch gar nicht dazu bereit bist. Und solange die positiven Seiten und Dinge noch überwiegen, wirst du eine Trennung auch nicht schaffen. D.h. du wirst dich immer schlechter fühlen, weil du auf der einen Seite dagegen ankämpfst und auf der anderen Seite willst du es doch noch. Das ist ein wahnsinnig großer Widerspruch in deinen Emotionen. Dann lass es lieber zu und genieß die schönen Seiten.

Dein Hauptproblem scheint das "mehr sehen wollen" zu sein. Ich finde, du siehst ihn mit 3-4x/Woche schon sehr viel. Hast du schon mal mit ihm darüber gesprochen, wie es wäre, wenn es noch einen Tag mehr wäre? Oder bekommt er da Probleme mit der Familie?

Allerdings halte ich das "ich kann meine Kinder nicht verlassen" für eine Selbstlüge von ihm. Den Kindern würde es wesentlich besser gehen, wenn er die Karten offen auf den Tisch legt. Wenn sie es mal mitbekommen, das er fremd geht, werden sie ihn noch mehr verachten, als wenn er geht.

Auf jeden Fall kannst du dir sicher sein, dass er ganz bewusst jemanden gesucht hat. Ob er nun ein notorischer Fremdgeher ist, der immer wieder per Mail/Chat Kontakt sucht oder es jetzt eine "Seelentröster-Variante" bei ihm ist, ist schwer zu sagen. Wenn du allerdings Pech hast, kannst du auch ebenso schnell ihn wieder loshaben, wie du ihn bekommen hast.

 
Hallo Tylli

Zuerst mal, danke, dass du auf meinen Beitrag geschrieben hast. Es tut gut, von jemand neutralem zu lesen, was er über diese Situation denkt. Ich selber bin zu sehr im Gefühlschaos, um manchmal klar darüber nachzudenken.

Dass ich das Ganze noch nicht beenden soll, das hat mir schon mal eine Kollegin gesagt. Sonst aber höre ich oft, dass ich aufhören soll, dass es kein gutes Ende nehmen wird und es nur noch schlimmer wird für mich. Ich glaube, du hast recht, bin wirklich noch nicht soweit. Aber.. werde ich jemals soweit sein? Wie lange hält man dieses Gefühlschaos aus? Komme mir manchmal vor wie ein Hamster in seinem Rad.

Mein ganzes Leben dreht sich nur noch um diese Abende, an welchen ich ihn endlich wieder sehen darf.

Dass ich ihn gene mehr sehen würde, damit meinte ich nicht die Häufigkeit der Besuche, sondern die Länge. Jetzt ist es so, dass er gegen abend kommt und dann in der Nacht wieder geht. Wir schlafen zusammen ein und er geht dann nach ein paar Stunden Schlaf nach Hause. Wenn ich Glück habe, dann höre ich ihn gehen, wenn nicht dann erwache ich am Morgen alleine und komme mir so scheisse vor. Fühle mich dann jeweils so einsam und billig. Ja... heute ist auch so einer dieser Morgen.

Ich wünschte mir so sehr, dass er mal einen ganzen Tag, also 24 Std. mit mir verbringt. Habe ihm dies auch schon oft gesagt und er verspricht mir, dass er dies auch möchte und er in naher Zukunft das Wochenende bei mir bleiben werde. Aber wann dieser Zeitpunkt sein wird, kann er mir natürlich nicht sagen. Wie gespannt hoffe ich jedes Wochenende, dass ich neben ihm erwachen darf am Morgen, bis heute leider ohne Erfolg!

Er sagt auch, dass seine Frau und seine Kinder von meiner Existenz wissen. Wenn das so ist, kann ich seine Frau nicht verstehen, dass sie dies akzeptiert. Naja, ich akzeptiere es ja auch, kann ihr also keinen Vorwurf machen.

So, nun werde ich mich darauf freuen, dass ich ihn heute wieder für ca. 4 Std. sehen darf und die schönen Momente genissen!!!

Es Grüessli

 
Sonst aber höre ich oft, dass ich aufhören soll, dass es kein gutes Ende nehmen wird und es nur noch schlimmer wird für mich.
Dem stimme ich auch voll zu. Du hat noch keine "Grabenkämpfe" erlebt. Wenn du das mal mitgemacht hast, weißt du, warum dich jeder gewarnt hat. Es wird deine Persönlichkeit sehr verändern. Und nicht unbedingt zum positiven. :cool: Es KANN so sein - MUSS aber nicht. Manche Affären verlaufen auch einfach irgendwie so im Sande. Meist wenn er nicht mehr will oder kann.

Aber.. werde ich jemals soweit sein? Wie lange hält man dieses Gefühlschaos aus? Komme mir manchmal vor wie ein Hamster in seinem Rad.
Wie lange du es aushältst? Bis du den Beschluss faßt, aus diesem Hamsterrad auszusteigen. Du musst deine Situation als sooo schlimm empfinden, dass du wirklich nicht mehr kannst. Das auch die psych. Belastungen zu groß werden. Ja, und dann wirst du die ersten zaghaften Schritte wagen, aus dem Ganzen auszubrechen. Und so weit bist du echt noch nicht. Da lohnen sich auch alle Abbruch-Bemühungen nicht. Das klingt hart, denn eigentlich lasse ich dich damit in dein eigenes Unglück rennen. Aber manche Erfahrungen muss man einfach machen, damit man munter wird. Das soll jetzt nicht gemein klingen, aber ohne diesen Trennungsschmerz wird es nicht gehen.

Habe ihm dies auch schon oft gesagt und er verspricht mir, dass er dies auch möchte und er in naher Zukunft das Wochenende bei mir bleiben werde.
Mal ehrlich: Das ist der billigste Spruch, den es gibt. Reiß dir mal ganz schnell die rosarote Brille runter und sieh, dass das WE der allerletzte Zeitpunkt ist, an dem er das können wird. Er wäre der erste Mensch, der da nicht auf "heilige Familie" macht. Es ist auch schwer vorstellbar, dass da die Frau nicht genauer fragen würde. Und die Kinder hätten dann bestimmt auch einige Fragen. :cool:

Er sagt auch, dass seine Frau und seine Kinder von meiner Existenz wissen.
Schwer vorstellbar. Entweder ist er ein notorischer Fremdgänger, dass sie weiß, dass er immer wieder zurückkommt. Bzw. das sie weiß, was sie machen muss, damit er zurückkommt. Oder sie haben sich arrangiert und jeder lebt sein Leben. Nur wäre dann eben die Frage, warum er nicht getrennt von seiner Frau lebt. Was spricht dagegen, dass er sich eine kleine Wohnung in ihrer Nähe nimmt, damit er immer für die Kinder da sein kann? Also soooo schlimm kann es da gar nicht um seine Ehe stehen.

Wenn das so ist, kann ich seine Frau nicht verstehen, dass sie dies akzeptiert.
Wie schon geschrieben: Kann arrangiert sein.

Naja, ich akzeptiere es ja auch, kann ihr also keinen Vorwurf machen.
Allerdings kann auch bei ihr die Hoffnung mitschwingen, dass er dich wieder fallenlässt - wie du eben hoffst, dass er seine Frau verlässt. Und er lebt von dieser Hoffnung, und das nicht schlecht. Zu Hause hat er die Annehmlichkeiten des Ehelebens und bei dir die Freiheiten eines ungebundenen Mannes. Denn so wird er sich fühlen, wenn er bei dir ist. Da blendet er schon für einige Stunden aus, dass es "nebenbei" noch eine Familie gibt.

schlafen zusammen ein und er geht dann nach ein paar Stunden Schlaf nach Hause.
Lass doch mal den Sex weg. Du wirst erstaunliche Erkenntnisse gewinnen... ;)