[how to] helfen bei selbstmordgedanken

3. Wahl

Erfahrener Benutzer
04. März 2007
405
0
0
nabend liebe forengemeinde

da die liebe ja keine allzu leichte kost ist, trifft man hier des öfteren leute, die mit dem gedanken freitod/suizid/selbstmord spielen.

ich habs schon drei mal bisher gesehen, dass leute akut von selbstmord gesprochen haben, in der kurzen zeit seit ich hier bin.

ich selber hab auch daran gedacht, konnte mich aber gottseidank nicht durchringen, und hab mir entsprechende hilfe dazugeholt.

muss schon sagen, dass diese Worte wahnsinnig verletzen und ich mich kaum beruhigen kann, im moment würd ichs mir sogar zutraun, von ner Brücke zu springen und alles zu vergessen, fliegen wie ein Vogel

so,ich danke euch allen für euren rat,aber der schmerz ist grösser als alles andere!!ich liebe diesen mann so sehr,das ich beschlossen habe,wenn ich ihn nicht mehr haben kann,hat mein leben auch keinen sinn mehr!!

ohne mein wichtigstes organ dsa Herz wegspringen? ... direkt in den abrund?.......sie hatte selbstmordgeanken ich lieder auch....
das waren die drei textstellen, jeweils von verschiedenen personen.

ich beginne mal chronologisch.....

zitat#3 hatte neben all dem destruktiven auch noch was konstruktives in den posts, und hat fleissig weitergepostet. ich hab mich auch noch der damaligen diskussion angeschlossen und geraten, sich an professionelle hilfe zu wenden, wie eigentlich alle in dem thread.

zitat#2 tönte sehr entschlossen, und war seit einer minute nach dem post nicht mehr on... man könnte befürchten, dass...

ich konnte nichts dazu schreiben, hab mich schlicht nicht getraut, irgendwas zu schreiben, falls die person doch wieder on gekommen wäre. erster comment von eine user war: "Hey meinst Du das ist die Lösung? Wir haben doch alle schon mal schlimmen Liebeskummer gehabt und irgendwann geht es auch dir besser! Meinst Du er ist es jetz wert das Du dir deswegen etwas antust? "

danach hat noch ein mod sowie ein smod was dazu geschrieben, aufbauend und zugleich leicht ermahnend (im sinne von moralisierend, dass der freitod nix gutes ist).

zitat#1 hab ich relativ zeitnah reagiert und auch gewagt etwas zu schreiben, hab versucht, nicht allzu verharmlosend und nicht allzu ermahnend zu wirken. das kam dabei heraus:

fühl dich mal so richtig :trost: solche gedanken hatte ich anfangs auch, das gefühl, ohne den partner nicht leben zu können. aber du kannst von dieser tragödie auch profitieren, was dir natürlich im moment sicher nicht in den sinn kommen würde.

vielleicht täuscht es einfach, und er ist wegen seiner grossen trauer so gefühlskalt, insbesondere weil er nie gelernt hat zu trauern, und ihn das nun auffrisst. das muss er nun schmerzhaft nachholen, und darum lässt er dich seinen schmerz mit dieser härte spüren.

ich kann dir nur raten, ihn momentan nicht zu bedrängen, und dir gut zu schauen, denn du bist das wertvollste das du hast. falls er sich wieder normalisiert, und davon gehen wir ja mal aus, dann wirst du froh sein, nochmals mit ihm darüber zu sprechen.

also tu uns den gefallen, und berichte uns weiter, wie es dir ergeht. und denk daran, hier hört dir immer jemand zu, was viel besser ist als sich selber aufzugeben :trost:
keine ahnung, wie es aufgefasst wurde...die person war aber heute nach 20h nochmals on, mein post war um 17.09h.

ich hoffe, ihr seht worauf ich hinaus will. möchte nicht den sanitäter spielen, aber ich möchte im falle der fälle wenn möglich gut dagegenhalten, um vielleicht jemanden davon abzuhalten. darum würde ich die sache gerne hier diskutieren, und gerne eure meinung dazu hören.

bitte bedenkt, dass es hier um menschenleben geht, wo WIR vielleicht tatsächlich mal helfen können, sei es nur mit zuhören, klug antworten oder schnell reagieren.

danke.

/edit1: rechtschreibfehler entfernt

 
Hallo 3.Wahl,

da hast du dir ein sehr schwieriges Thema vorgenommen.

Wer mit ganzem Herzen geliebt hat und diese Liebe verloren hat, durchlebt einen schier unerträglichen Schmerz. Dieser Schmerz übernimmt alles - das Denken, das Handeln, den Appetit, die Sprache, die Nerven... alles. Um diesen Schmerz loszuwerden kommen einem viele Möglichkeiten in den Sinn. Selbstmord / Freitod wie auch immer man es nennen mag ist einer dieser Gedanken.

Als Betroffene darf ich sagen, dass es bessere Möglichkeiten gibt.

Als Teil des Moderatorenteams möchte ich darauf aufmerksam machen, dass wir uns sehr große Sorgen machen - und dabei leider hilflos sind, da auch wir nicht die Möglichkeit haben, die Adresse des Users herauszufinden, um eventuelle Fachleute darauf aufmerksam zu machen. Auch wir sind froh über jeden, der nach diesen Gedanken sich hier im Forum wieder zu Wort meldet!!!

Auch wenn es jetzt abgedroschen klingt:

Die Hölle durch die wir gehen, macht uns stärker!!!

Alles Gute, pitsch

 
wie darf ich deinen post verstehen? als betroffene?

die angelegenheit mit der verlorenen liebe, die kennt wohl beinahe jeder, und ist ja deswegen hier. die meisten davon wissen, dass sie durchhalten müssen, so auch ich. dennoch hatte ich für gewisse momente eher die lust, alles an den nagel zu hängen denn weiter zu machen. ich konnte mir aber in diesen momenten selber helfen.

dass ihr vom board-team nix dagegen tun könnt ist mir durchaus bewusst, ich wollte auch nicht darauf hinaus, sondern eher die meinung und allenfalls ratschläge von usern und moderatoren hören :)

und zu deiner abgedroschenheit: bitte quelle (f.nietzsche) angeben :p

ne is schon klar, ich durchschreite sie ja auch grad. umso mehr soll man die eigenen erfahrungen nutzen können/dürfen, um sie in gewissen situationen einzusetzen.

 
Hallo 3.Wahl,

F.Nietzsche sagte: "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." ;)

wie darf ich deinen post verstehen? als betroffene?
Ich habe bereits mehrfach darüber nachgedacht wie ich mein Leben beenden könnte. Ja, diese Gedanken sind mir durchaus vertraut. Darauf näher einzugehen, würde nicht nur den Rahmen sprengen, sondern auch am Thema vorbeiführen.

Interessanter ist doch: warum habe ich es nicht getan und was hat mich davon abgehalten.

Ich habe letztes Jahr gelernt, dass es absolut normal und auch vollständig in Ordnung ist, wenn einem so hundeelend zumute ist, man nur noch weinen und schreien möchte, man irgendetwas zerstören möchte und und und ...

Danach habe ich gelernt, diesen Schmerz anzunehmen. Denn Dinge, die ich mir ansehe, machen mir nicht mehr soviel Angst. Und wenn meine Angst nachlässt, werde ich ruhiger. Wenn ich dann ruhiger bin, kann ich mir Hilfe suchen oder auch von alleine wieder aufstehen.

Letztes Jahr habe ich Hilfe gebraucht, da ich alleine nicht mehr die Kraft hatte aufzustehen und mir einen neuen Weg zu suchen.

Dann habe ich noch gelernt, dass es keine falschen Wege gibt - man macht höchstens Umwege. Diese Umwege haben aber ihren Sinn, da sie mich etwas lehren bzw. mir etwas zeigen, mit dem ich nicht glücklich werde. Manchmal kommen zwar noch die Selbstvorwürfe, ja. Aber heute weiß ich, dass ich auch diese schrecklichen Erfahrungen gebraucht habe.

Ich wünsche niemandem meine Hölle. Und ich bin froh, dass ich mit meinem Ex für mich persönlich meinen Frieden schließen konnte. Es war die bisher schwerste Prüfung meines Lebens.

Ich hoffe, dass ich dir damit deine Frage beantworten konnte.

Liebe Grüße, pitsch

 
Original von pitsch33Ich hoffe, dass ich dir damit deine Frage beantworten konnte.

Liebe Grüße, pitsch
eigentlich nein ^^ ich suche nicht nach einem weg, mich von einem selbstmord abzuhalten, da dies nicht nötig ist, sondern nach formulierungen / arten des entgegentretens / arten des postens, wenn sich leute hier äussern, dass sie sich das leben nehmen wollen.

 
Hallo,

ich denke sowas wie Selbsmordgedanken ist hier im Forum schwer zu behandeln. Man kann höchstens dem Betroffenen davon abraten oder versuchen zu beruhigen. Vielleicht gibt es hier im Forum Psychologen oder solche, die Psychologie o.ä. studieren, die bereit sind freiwillig zu helfen... keine Ahnung, bin erst seit ein paar Tagen hier im Forum.

Das soll natürlich nicht heissen, dass andere weniger gut helfen könnten als die Psychologen. Ich denke am besten können die helfen, die selber sowas schon durchgemacht haben und mit Selbstmordgedanken zu tun hatten. Aber schlussendlich sind es die Betroffenen selber, die sich daraus helfen müssen. Es hängt ganz von ihnen ab. Wir können nur unser Bestes geben und ihnen versuchen zu Zeigen, dass das Leben nunmal so ist und es nur darauf ankommt, wie man mit Problemen, Trennungen usw. umgeht. Entweder versinkt man in Trauer und bleibt stehen oder man blickt nach vorne und erkennt, dass das nur eine Erfahrung mehr war. Wie schon pitsch erwähnt hat, sind beide Wege ok, nur beim lezteren kommt man schneller voran.

So... bin eigentlich vom Thema abgewichen... naja

LG

 
Vielleicht gibt es hier im Forum Psychologen oder solche, die Psychologie o.ä. studieren
Ich habe Psychologie studiert. Und ich habe auch gewisse Erfahrungen mit dem Thema "Therapie". Mich macht so eine Ankündigung immer sehr betroffen und nervös. Manchmal bin ich auch sauer, dass jemand hier einen Abschied postet und wir so im Regen stehengelassen werden. Denn es ist Fakt, ob mit oder ohne psychologische Ausbildung - wir können nichts unternehmen. Wenn jemand keine Ratschläge und keinen Trost annimmt, dann kann ihm das Forum nicht helfen. Dann ist er auf Familie, reale Freunde und vielleicht professionelle Hilfe angewiesen. Das kann man dem Betroffenen versuchen, klar zu machen. Und es ist ja nun auch wirklich so, dass in einer so schlimmen Zeit auch andere Mechanismen greifen sollten. Sich die einzige Hilfe von einem Liebeskummerforum zu erhoffen, bürdet uns eine sehr sehr große Verantwortung auf. Und die können wir nicht tragen.

Wir können unterstützen und raten, sich professionelle Hilfe zu holen. Wenn jemand seinen Selbstmord androht und kurz davor ist, ihn wahr zu machen, sollte sich Hilfe holen. Und dann auch bitte ins Forum schreiben, dass er sich Hilfe geholt hat. Einfach, um uns hier zu entlasten

 
Wenn jemand keine Ratschläge und keinen Trost annimmt, dann kann ihm das Forum nicht helfen. Dann ist er auf Familie, reale Freunde und vielleicht professionelle Hilfe angewiesen.
Ich glaube wenn jemand keine Ratschläge, keinen Trost und somit keine Hilfe annimmt, können ihm auch keine Familie, Freunde oder professionelle Leute helfen. Das wichtigste ist, dass man überhaupt bereit ist Hilfe anzunehmen.

Ansonsten bleibt der Betroffene für jegliche Hilfe geschlossen und es ist unmöglich zu ihm durchzudringen, egal was man sagt und was für tolle Ratschläge man macht. Der erste Schritt müssen, meiner Meinung nach, die Betroffenen machen.

Ich selbst sage das aus eigener Erfahrung.

 
hallo @3.wahl,

danach hat noch ein mod sowie ein smod was dazu geschrieben, aufbauend und zugleich leicht ermahnend (im sinne von moralisierend, dass der freitod nix gutes ist).
du meinst wohl diesen thread

herzschmerz

als user möchte ich sagen,

wenn man so etwas liest, so wird einem nichts anderes übrig bleiben als eventuell seine eigene erfahrung dazu zu posten und vielleicht gute und aufbauende worte leisten.

mehr ist nicht möglich. ich möchte jetzt nicht beschreiben wann man so etwas wohl macht oder nicht. ich habe da meine eigenen erfahrungen und auch meine meinung.

auch möchte ich als user nicht darüber spekulieren ob das nun wirklich so erfolgt oder erfolgen soll. das kann keiner wissen und man kann es letztendlich auch nicht beeinflussen.

ich habe hier auch schon postings zu diesen von dir angedeuteten threads erlebt, wo ich sagen muss das diese völlig daneben waren.

natürlich nur aus meiner sicht.

sicher mag es manchmal sinnvoller sein die klare wahrheit darüber zu bekunden was denn nun jeder für eine einstellung darüber hat, aber ich denke ein wenig fingerspitzengefühl ist dort schon angebracht.

ob es nun hilft oder nicht.

als moderator möchte ich sagen,

dass wir schon immer von diesen dingen abstand gehalten haben. da ging es dann nicht darum, dass wir nicht helfen wollten oder vielleicht konnten aber die meinung ist dann nicht ausschlaggebend weil es andere, zum forum passend beantworten werden müssen.

nein, alleine aus selbstschutz können und wollen wir die dinge nicht klarstellen.

sicher mag es sein, dass wir im team moderatoren vorfinden, die sich diese dinge mal angenommen, sich informiert oder studiert haben, aber wir letztendlich nicht die verantwortung übernehmen.

was diese reichweite der phsychologie betrifft, so haben wir auch immer versucht dort moderatoren zu finden weil es einfach wichtig ist, aber wenn es um die wahl des selbstod geht, dann ist dieses forum einfach nicht ansprechpartner dafür.

da haben wir uns immer distanziert, weil wir wissen diese verantwortung nicht auch noch übernehmen zu wollen und teilweise auch nicht können.

da ist ganz klar zu erkennen das es ein liebeskummerforum ist und sich nicht mit suizitgedanken auseinandersetzt und auseinandersetzen kann.

dafür gibt es spezielle foren oder eben die phsychologen.

ich bitte das in deinen gedanken zu berücksichtigen.

lg

dg

 
So hart es auch klingt, wenn es sich jemand fest vorgenommen hat und da tief drinsteckt, wirklich Hopfen und Malz verloren ist, dann wird er es auch durchziehen. Ich finde, wenn jemand noch in ein Forum schreibt, dann hat er sich und sein Leben noch nicht völlig aufgegeben. Ohne über schlimm oder nicht schlimm urteilen zu wollen, sind die Leute doch viel "schlimmer", die es wirklich still und heimlich machen und plötzlich weg sind... Ich weiß wovon ich spreche. Da kann man dann nämlich absolut nichts mehr machen, leider...