Ich bin ein komischer Mensch

BlauerJuni

Neuer Benutzer
08. Aug. 2010
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Hallo,

ich weiß echt nicht wo ich anfgangen soll, aber ich muss jetzt etwas loswerden. Ich habe durch Zufall im Internet dieses Forum entdeckt und mir ist mal auf einen Schlag klar geworden, dass ich ein sehr, wirklich sehr emotional-verkrüppelter Mensch bin. Ich habe sehr oft Phasen wo ich einfach unglaublich unglücklich bin und ich kann mich an gar nichts erfreuen.

Was mich zutiefst beunruhigt ich verspüre eine innerliche Fröhlichkeit wenn ich höre, dass zum Beispiel einem meiner Freunde etwas schlechtes passiert wie er verliert sagen wir mal eine beachtliche Summe Geld. Das beunruhigt mich wirklich ungemein und ich kann mir das nicht erklären dadurch werde ich wieder unglücklicher.

Was mich auch zutiefst an meinem Leben nervt ist, dass meine Eltern als ich Jung war bei mir einen hohen und überdurchschnittlichen Intelligenzquotienten festgestellt haben, dadurch stehe ich unter einem hohen schulischen Druck, da ich meine Eltern nicht enttäuschen will.

Was mir im Weg steht ist meine relativ große Faulheit, mein Egoismus und meine sehr gut ausgeprägte Fähigkeit meine Wahren Gefühle zu verstecken.

Ich bin seit circa 3 Jahren in ein Mädchen aus meiner Stufe verliebt und ich weiß erstens nicht wie ich mit ihr reden soll oder auch nur mit ihr eine Freundschaft aufbauen soll. Wenn ich sie auch nur sehe, dann ist mein Kopf vollkommen leer ich weiß nicht was ich sagen soll oder tun soll und ich beginne nur Unsinn zu reden. Zudem verspüre ich aus irgendeinem Grund ein großes Leid und zugleich ein riesiges Gefühl von Fröhlichkeit und solch große Gefühle, dass ich keine passende Worte finde um dies auszudrücken, dieses Leid verspüre ich, glaube ich zumindest, weil ich immer denke wenn sie einen Freund haben sollte dann, weiß ich nicht was ich machen soll, denn sie merkt es einfach nicht das ich an ihr Interesse hege. Obwohl es meiner Meinung nach sehr offensichtlich ist. Außerdem war ich an meinem 18ten Geburtstag so betrunken das ich es nicht ihr, aber anderen aus meiner Stufe gesagt hab. Ihr hab ich lediglich gesagt "ich mag sie sehr". Seitdem merke ich wie sich von mir entfernt und immer weniger auch nur in meiner Nähe sein will. Normaler weise machen wir etwas zusammen wie während den Pausen in der Schule etwas zu kaufen oder zu ihr zu fahren und vergessene Sachen zu holen, aber außerschulisches und mehr Privates tun wir nichts.

Neben dieser "Sache" merke ich von Tag zu Tag welche Angewohnheiten und Eigenschaften ich habe die vor allem mich sehr nerven.

Zum Beispiel habe ich eine meiner Meinung nach eine sehr nervige, aber für andere Hilfreiche Angewohnheit. Ich neige dazu alles und jeden zu verbessern und zu korrigieren wie zum Beispiel jemand will ein Regal an einer Wand befestigen und dann hängt es schief, dann verspüre ich ein unerträgliches Gefühl, dass mich dazu zwingt es waagerecht und zwar Millimetergenau zu befestigen.

Dazu habe ich dann auch noch in den letzten 3 Monaten zugenommen. Ich bin eigentlich alles andere als Oberflächlich, aber das stört mich schon.

Nur was mich jetzt in eine totale Depression gestürzt hat ist die Tatsache das ich wirklich keine großen Ziele hab und nur das Leben an mir vorbei ziehen lasse.

Ich wollte zwar schon immer etwas in Richtung Geschichte studieren bzw. Architektur studieren, aber genaueres weiß ich auch nicht.

Ich weiß nicht was ich mit meinem Leben anfangen soll, als ich 18 geworden bin hatte ich ein Gefühl von unglaublich großem Selbstbewusstsein, aber das ist vergangen und jetzt ist jeder einzelne Tag nur ein wachsendes Leid das mich innerlich zerfrisst.

Ich denke was meine Innerliche Leere fühlen könnte wäre eine Beziehung mit meiner Großen Liebe.

Wenn ich dazu auch daran denke, dass ich mich Selbst aus der Sicht jemand Anderes sehen würde, dann denk ich warum wollen diese Leute noch etwas von mir wissen und verlassen mich bis ich keine Freunde oder Bekannte in meiner Umgebung habe.

Ich weiß wenn das hier jemand liest denkt er ich bin ein Hoffnungsloser Fall und ein totaler Psychopath.

Ich hatte des öfteren schon Gedanken an meinem eigenen Suizid, da ich am Rande des Geistigen Abgrunds wankte, aber wirklich tun konnte bzw. könnte ich das nie.

Ich weiß einfach nicht was ich tun kann denn ich bin ein sehr Menschenscheuer Mensch und bin unglaublich schüchtern.

Woran ich gemerkt hatte das ich in eine Person verliebt war, war die Situation als sie ,obwohl mich in meiner neuen Klasse, nachdem ich sitzen geblieben war, niemand mochte und ein totaler Außenseiter war, hatte sie mir angeboten das ich mich neben ihr setzen sollte, weil kein Platz frei war. Dies führte dazu das ich erkannte als ich in der neuen Klasse war, dass es zu dem Zeitpunkt das wirklich netteste war was mir ein oder eine unbekannte Schüler(in) je offenbart hatte. Es war vor allem so unbedeutend, das es mir zeigte was für ein einsames Leben ich

führe, sodass ich dann angefangen hatte zu weinen.

Und heute ist mir einfach klar geworden, dass ich auch keinen Ausweg aus solch einem Dilemma kenne ich bin so ratlos wie noch nie und weiß einfach nicht was ich tun soll.

Ich kann einfach niemandem in meinem Bekanntenkreis sowas erzählen, weil ich einfach kein so emotionaler Mensch bin und alle glauben ich wäre rundum glücklich.

Also bitte könnt ihr mir sagen was ich tun soll?

MFG

BlauerJuni

 
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Hi Blauer Juni,

Aaaaalso: Du betrachtest Dich zur Zeit ziemlich selbstkritisch und entdeckst ein paar Schwächen an Dir. Erstens, ist doch gut, dass diese Dir so klar bewusst sind. Du kannst dann überlegen, an welchen von ihnen Du was ändern willst bzw. kannst. 100% perfekt zu werden, schaffen wir Menschen auch beim besten Willen nicht. Aber man kann an sich arbeiten, da wo man will und wo es nicht so wichtig ist, lässt man es vielleicht auch. Ein Mensch ohne Schwächen ist übrigens total unsympathisch:

"Wir bewundern andere für ihre Stärken aber wir lieben sie für ihre Schwächen".

Vergiss auch nicht, Schwächen haben ihre positive Kehrseite. Wenn Du z. B. so pingelig bist beim Regalanbringen, dann bist Du eben auch ein sehr genauer und korrekter Typ. Das heißt, Du bist jemand, dem man Dinge getrost anvertrauen kann, weil Du sie gut erledigst. Als Architekt z. B. nicht das Schlechteste. Das leicht "Belehrende" gegenüber den anderen ist Dir ja bewusst, und daran kannst Du arbeiten, es vielleicht freundlicher sagen oder als Vorschlag formulieren.

Es gehört außerdem zu Deinem "Gesamtpaket" im Sinne von es ist ein Teil Deiner Persönlichkeit. Persönlichkeit ist ein klasse Wort, oder :) ! Manche Leute haben so was gar nicht, sie drehen sich immer nach dem Wind, um bloß nirgendwo anzuecken. Gähn!

Übrigrens, ich verbesser die Leute IMMER, wenn sie Fremdwörter falsch aussprechen!

(und durch mich haben die schon viel gelernt und blamieren sich jetzt nicht mehr! ;) )

Und dann sieh auch bitte mal Deine Stärken! Du scheinst z. B. genau und gut beoachten können, einfühlsam zu sein, nicht oberflächlich sein.. Denk noch mal nach, Du findest sicher noch mehr (mach ne Liste, was ich an mir mag und was ich gut kann meinetwegen) oder frag Leute in Deinem Umkreis mal so nebenbei, was sie an Dir schätzen. Eigentlich sind o. g. Eigenschaften auch alles gute Eigenschaften für eine Beziehung.

Wer weiß, ob das Mädchen, das Du magst, sich wirklich zurückgezogen hat oder ob es Dir, da Du gerade so einen Durchhänger hast, zur Zeit alles recht Grau-in-Grau vorkommt. Vielleicht kannst Du mal all Deinen Mut zusammennehmen und sie zu irgendwas einladen, evtl. mit anderen zusammen (wenn Du nicht sicher bist, ob sie sonst auf gleich auf Abstand geht). Oder ein Kumpel lädt sie mit Dir und evtl. noch anderen zusammen ein auf eine Unternehmung etc.

Eine große Liebe kann einen großen Teil des Lebens ausfüllen, aber sie kann, zumindest nicht allein, keine innere Leere ausfüllen. Und wenn sie vergeht, ist die Leere wieder da? Nein, danke. Diese Leere auszufüllen ist unsere eigene Lebenskunst, aber bei den ganzen Gedanken, die ich heute von Dir las, bist Du dem richtigen Weg dahin. Bleib auf dem Weg zu mehr Selbstakzeptanz, die die Leere noch am allerbesten füllt. Hab dabei Geduld mit Dir und sei nicht so ganz streng mit Dir ohne Dein Ziel aus den Augen zu verlieren. Ist ne Kunst, geb ich zu.

In eine neue Klasse (neue Arbeitsstelle etc) kommen ist immer ätzend. Für JEDEN.

Du bist also gar nicht sooo sehr "der Außerirdische", wie Du denkst.

Vielliecht nur ein wenig zurückgezogener, schüchtener, nachdenklicher, intelligenter, pingeliger, alles Eigenschaften, die ihre gute Seite haben.

Zu den Zukunftszielen: Geschichte und Architektur - zwei schöne Studienfächer - bisschen verschieden, aber okay, Du wirst Dich schon entscheiden.( Eine Bekannte von mir hat übrigens in einem Thema der Architektur-Geschichte promoviert)

Mach auf jeden Fall ein Fach, das Dich wirklich interessiert. Deine Eltern haben Dir da nicht reinzureden. Mit 18 schon zu wissen, wie die gesamte Zukunft ablaufen soll, ist sowieso echt schon viel verlangt. Da kommt auch vieles noch mit der Zeit. Ich würde dann erstmal eins der Fächer anfangen und dann schaust Du mal!

Du bist auch wirklich nicht der Einzige, dem es so geht, wie Du es beschreibst. Ichselbst war mit 18 ähnlich drauf und wollte alles möglichst perfekt machen und sowieso 200% perfekt sein. Ein bisschen Trial and Error gehört nun mal auch zum Leben bzw. geht nicht ohne.

Auch andere Menschen, nicht alle, aber schon ein paar, haben ähnliche Gedanken, nur: sie verstecken sie genau so gut wie Du!

Lern also erstmal zu Dir zu stehen, so wie Du bist und von da aus gehst Du weiter.

Keine leichte Aufgabe, aber was wäre das Leben, ohne Herausforderungen ?

Du kannst das schon. Nachdem, was Du geschreiben hast denk ich Du hast das Zeug dazu.

Viel Glück und Ciao!

 
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Ein Psychopath bist du sicher nicht, aber aufgrund deines Berichts kann ich nicht beurteilen, ob wir dir die passende Hilfe bieten können, oder ob du professionelle Hilfe brauchst. Falls du in eine Depression gerätst (oder bereits drin bist), solltest du dich unbedingt an einen Arzt wenden. Ausserdem würde ich dir empfehlen, mal einen AQ-Test zu machen, das geht relativ einfach und schmerzlos im Internet, einfach "Asperger" googeln.

Über deinen Hang zur Schadenfreude brauchst du nicht allzusehr zu erschrecken, das haben auch andere :D Allerdings könnte es vielleicht schon ein Anzeichen sein, dass du etwas viel "in dich hineinfrisst", dass du deine aggressiven Impulse mehr nach innen richtest als auf das Erreichen äusserlicher Ziele.

Dass man im Suff der falschen Frau seine Liebe gesteht, kann jedem mal passieren. Du scheinst ja immerhin noch in der Lage gewesen zu sein, zwischen dem Objekt deiner Wünsche und deiner tatsächlichen Gesprächspartnerin zu unterscheiden.

Dass SIE dich jetzt meidet, kann verschiedene Gründe haben. Vielleicht scheut sie sich davor, dir sagen zu müssen, dass sie nicht die gleichen Gefühle empfindet. Vielleicht fand sie's nicht so toll, dass du das der Kollegin und nicht ihr gesagt hast. Oder sie weiss einfach nicht, wie sie dir jetzt begegnen soll. Oder die andere hat es ihr auf irgendwie unvorteilhafte Weise erzählt. Das naheliegendste schiene mir, wenn du sie einfach mal fragen und dich gegebenenfalls für das unglückliche Vorgehen entschuldigen würdest.

 
Willkommen im tristen Klub depressiver Neurotiker! Vieles erinnert mich an mich selber. Auch das mit der Schadenfreude, die einem halt bestätigt, dass man doch nicht allein ist.*

Aber dafür hast Du sicher herausragende Talente (Kultur?), wenngleich die ja immer schwierig einsetzbar sind.

Wie ist es mit anderen Zwangsgedanken im Sinn von z.B. Wörtern, die sich einem aus dem Nichts aufdrängen? Das kenne ich seit min. 10 Jahren.

*Jetzt kommt bald eine geile DVD, auf die ich mich enorm freue, raus. "Serious Man", wo ein armer Jude total vom Pech gebeutelt wird, und bei den Rabbinern um Rat bettelt, und sagt, er weiss nicht, weshalb es ihn trifft - "I tried to be a serious man". Und "serious" heisst ja sowohl "seriös" als auch "ernst", darum ist der Film paradoxerweise doch lustig, und der "serious man", der "ernste Mensch" wird ein "komischer Mensch". Die Leute, denen es ganz schlecht geht, werden ja auch irr und lachen dann wieder (schwacher Trost!!!). So verstehe ich das Prinzip Schadenfreude. Hängt mit der totalen Absurdität des Lebens zusammen (>> Camus, Sartre usw.) Egtl. ganz natürlich!

 
Was mich zutiefst beunruhigt ich verspüre eine innerliche Fröhlichkeit wenn ich höre, dass zum Beispiel einem meiner Freunde etwas schlechtes passiert wie er verliert sagen wir mal eine beachtliche Summe Geld. Das beunruhigt mich wirklich ungemein und ich kann mir das nicht erklären dadurch werde ich wieder unglücklicher.

Was mir im Weg steht ist meine relativ große Faulheit, mein Egoismus und meine sehr gut ausgeprägte Fähigkeit meine Wahren Gefühle zu verstecken.

Ich neige dazu alles und jeden zu verbessern und zu korrigieren wie zum Beispiel jemand will ein Regal an einer Wand befestigen und dann hängt es schief, dann verspüre ich ein unerträgliches Gefühl, dass mich dazu zwingt es waagerecht und zwar Millimetergenau zu befestigen.

Dazu habe ich dann auch noch in den letzten 3 Monaten zugenommen.

Also bitte könnt ihr mir sagen was ich tun soll?

MFG

BlauerJuni
Ich denke nicht, dass du hier im Forum die Hilfe findest, die du brauchst.

Du solltest dir bewusst werden, dass du deine fehlende Empathie

mit Schauspiel überdecken musst, damit auch andere Menschen auf dich aufmerksam werden. Schau dir die Emotionen der Menschen an und versuche sie im Spiegel nachzuahmen. Ausserdem solltest du deine massiv übersteigerte Ich-Bezogenheit damit verbinden, indem du dir was suchst wo du gut bist und darin aufgehst. Vielleicht Billard oder Dart. Versuchs mal. Viel Glück.

 
Was mir im Weg steht ist meine relativ große Faulheit, mein Egoismus und meine sehr gut ausgeprägte Fähigkeit meine Wahren Gefühle zu verstecken.
Der Satz sagt doch eigentlich schon aus, was du ändern musst. Mach doch einfach mal das, was dir nicht im Wege steht. Sei fleißig, nicht egoistisch und zeig auch mal Gefühle. Du wirst der wunderbarste Mensch werden.

Zum Beispiel habe ich eine meiner Meinung nach eine sehr nervige, aber für andere Hilfreiche Angewohnheit.
Nein, diese Angewohnheit ist für andere nicht hilfreich. Besserwisserei war noch nie hilfreich. Kann aber in deinem Alter begründet sein. Wenn man jung ist, will man der Welt beweisen, was man alles kann - und schießt dabei häufig über das Ziel hinaus. Das wird sich aber alles einpegeln.

Nur was mich jetzt in eine totale Depression gestürzt hat ist die Tatsache das ich wirklich keine großen Ziele hab und nur das Leben an mir vorbei ziehen lasse.
Und damit schreibst du genau das, woran es liegt.

Plane dein Leben, leg Ziele fest, die du in 1 ... 3 ... 5 ... und 10 Jahren erreicht haben willst. Dazu gibt es auch gute Bücher, hier im Forum sind dazu auch schon genug Tipps gekommen - du musst nur aus dem Knick kommen.

Und Depressionen, die vielleicht sogar behandelt werden müssten, brauchst du nicht. Wenn du weißt, wie dein Weg verlaufen wird, wird sich alles ändern.

Ich weiß einfach nicht was ich tun kann denn ich bin ein sehr Menschenscheuer Mensch und bin unglaublich schüchtern.
Falsch, dir fehlt einfach eine ganz große Portion Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Und auch die Sicherheit, wie es mit dir weitergehen wird.

Los, krieg deinen Hintern hoch!!! Tu etwas!!!

Einzig und allein du kannst dein Leben ändern. Niemand sonst. Wenn du dich allerdings weiterhin nur in deinem Selbstmitleid badest, wird es nicht besser werden.

 
Schau dir die Emotionen der Menschen an und versuche sie im Spiegel nachzuahmen.
Emotionen anderer nachäffen?

„Ich habe lachen wollen wie die anderen; aber dies war unmöglich. Ich habe ein Federmesser mit scharfer Klinge genommen und mir das Fleisch dort aufgeschlitzt, wo sich die Lippen vereinigen …“ (Gesänge des Maldoror, 1. Gesang, 5. Strophe) ;)

 
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Hallo BlauerJuni,

hast du dich mal auf Asperger-Syndrom testen lassen.

Was du beschreibst klingt danach.

Das erinnert mich zumindest an meinen Sohn...

Links kann ich ja nicht senden aber google mal nach autismus ambulanz.

Depressive Phasen sind in dem Zusammenhang keine Seltenheit.

Lg

Sonnenstein

 
Das Aspergersyndrom haben sie mir zum Teil auch diagnostiziert, und was ich sicher sagen kann ist, dass "den Hintern loskriegen" und "etwas tun" nur mehr schlecht als recht funktioniert. Nur Baron Münchhausen kann sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen! Die Emotionen anderer nachmachen? Es gibt schon vereinzelte Leute mit Aspergersyndrom, die es zu einem einigermassen normaleren Sozialleben bringen (Nicole Schuster), aber wenn man denen das nachmachen möchte, müsste man wohl seine ganze Energie dafür aufbringen - und dann wäre ich innerlich erst richtig hohl, und würde mir erst recht verlogen vorkommen.

Viel besser ist es doch, statt wie alle werden zu wollen, sich auf das zu konzentrieren, wo man eine besondere Eignung (diese ist schwer zu entdecken, wenn man alleine ist...) dazu mitbringt. Man wird besonders guter (Einzel)-Sportler, (kritischer) Schriftsteller oder (kritischer) Künstler oder sowas.

Diese Gesellschaft nennt uns "invalid" und sortiert uns aus. Was wollen wir uns bei ihr noch anbiedern? Wir haben einen weiteren Horizont, können selber etwas schöpfen, müssen unser Menschenbild nicht der Werbung entnehmen.

Man muss als Beispiel gar nicht einmal hinauf bis zu Jesus oder so: Ein Mann in unserer Gegend, mein Lieblingspolitiker auf Regionalebene, hatte z.B. einen schweren Autounfall und ist seither "invalid", aber er setzt sich Tag für Tag für die Hanflegalisierung ein, und viel mehr. War gerade heute in der Zeitung. Es gibt viele solche gute Beispiele, aber man übersieht das Positive, halt, das oft im Kleinen ist, weil man immer nur das Negative sieht in der Zeitung.

 
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Hab die Symptome dieser Krankheit eben durchgelesen. Hätte nicht gedacht, dass es sowas gibt.
Damit bist du nicht der Einzige, leider...
@MarsUltor

Bist du der Threaderöffner?

Aber ich muß jetzt zu deinen Worten etwas sagen. Die klingen mit etwas zu schwarz-weiss und verbittert.

Diese Gesellschaft nennt uns "invalid" und sortiert uns aus
Die „ Gesellschaft“ im überwiegenden Teil zumindest weiss meist nichtmal was Asperger überhaupt ist. Sie sieht ein Verhalten und interpretiert. Nach einer Norm, und das ist schon mal schlichtweg falsch.Du bist nicht „die Gesellschaft“. Du bist ein Mensch mit Begabungen und Defiziten gemessen an der Masse der Menschen.

Mein Sohn wird von Menschen, die wirklich etwas davon verstehen therapiert. Er hat beides. Seine Reich mit all seinen Bedürfnissen und Begabungen aber auch die Möglichkeit, in der Gesellschaft in der man numnal lebt, sich zurecht finden zu können und wenn es ihm Vorteile bringt, sich auch anpassen zu können..

Das das schwer ist glaub ich dir aufs Wort. Das sehe ich an meinem Kind.

Aber es lohnt sich.

Willst du das nicht auch? Du wirst noch viele Foren voll schreiben wenn du nicht etwas tust, was mir ein erwachsener Asperger mal so schön erklärte. Er ist Künstler. Mit Worten , ein Poetryslammer..

Ich habe ihn (er ist 36, verheiratet und hat einen Sohn) mal gefragt, was er so denkt.

Er meinte:

Wenn ich so bin wie ich bin, tue ich anderen Menschen „Aua“. Wenn ich so bin, wie andere mich wollen habe ich großen „Aua.“

Darauf habe ich gefragt, wie seine Lösung dann aussehen könnte.

Er meinte: Jede Seite sollte ab und an eben ein bisschen „Aua“ ertragen...

Aussondern tust du dich ja eigentlich selbst. Du distanzierst dich ja auf diese Weise. Statt einen Kompromiss zu suchen.

Und ich weiss, das das geht. Das sehe ich bei meinem Sonnenschein jeden Tag , und wenn ich Menschen wie dem Phantastischen Künstler von dem ich schrieb begegne um so mehr.

Ich möchte seinen Namen hier nicht offen nennen, aber wenn du Interesse hast, kann ich dir mal einen Link senden. Er ist ein Genie, was besonderes. Genau wie es mein Sohn auch ist, und das erkennt jeder, der sich mit ihm ernsthaft auseinander setzt.

Aber ich bewundere neben all seinen Fähigkeiten auch seinen inneren Antrieb eben nicht aufzugeben mit den Worten „ich bin halt so“, sondern seinem Willen in der Welt zu bestehen.

Auch in der Masse.

Es ist leicht in der Masse zu schwimmen, es ist auch leicht, sich komplett abzuheben, aber es ist eine Kunst, darin zu schwimmen und sich dennoch etwas Spezielles zu bewahren. Sehe ich zumindest so.

Lg

Sonnenstein

 
Aber sicher, BlauerJuni und ich sind doch geborene Querschläger, jeder Mensch lechzt von Anfang an instinktiv danach, auszuscheren aus der Herde.

Literatur ohne Kritik ist keine Literatur! Was für Poetry Slam gilt, weiss ich nicht.

Ist was andres, ob man von einem AS redet, der wie deiner von Anfang an optimale Förderung erhält, oder von einem ungeförderten AS wie mir, der - voilà - zusätzlich noch ein gebrochener Mann ist.

Apropos: Würde liebend gerne alle meine Sondertalente opfern, wenn dann alles ungeschehen wär, doch ich für mein Teil habe noch nie Zauberfeen gesehen.

Zu deiner grössten Frage: Nein, ich bin nicht der Threadersteller, halte mich gerne noch ein bisschen hier auf dieser Seite auf, wenn es genehm ist.

 
Nur Baron Münchhausen kann sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen!
Klasse Einstellung!!! :party: Und wenn dann noch irgendwelche Syndrome vorgeschoben werden, wird´s die Krönung! :eek:

Nein, lieber MarsUltor und lieber BlauerJuni, das sind keine Münchhausen-Geschichten. Jeder landet irgendwann in seinem Leben mal ganz unten. Und da kann man sich auch wieder ganz alleine rausarbeiten. Das sind keine erfundenen Geschichtchen, das ist mir auch schon oft so gegangen. Nur bleibe ich eben nicht faul auf dem Hintern sitzen, sondern MUSS wieder losmachen, weil bei mir ne ganze Menge mehr davon abhängt als die nächste Bierflasche und die nächste Kippe.

Und die "Symptome", lieber BlauerJuni, die du beschreibst, haben nix mit irgendwelchen Syndromen zu tun. Da ist wirklich Eigeninitiative gefragt. Das ist in deinem Alter völlig normal, dass man erst einmal durch die Gegend irrt und eine Orientierung sucht. Das ist dadurch bedingt, dass vorher immer alles geregelt und ein Weg vorgegeben war. Plötzlich steht man in der Ausbildung oder schon im ersten Job oder ist zum ersten Mal arbeitslos - und pling! kommt man mit dem Leben nicht mehr klar. Sicherlich kann man dann den Kopf in den Sand stecken, aber davon wird nix besser.

Jeder erlebt so etwas in verschiedenen Lebensphasen. Daraus besteht halt die persönliche Entwicklung. Nix funktioniert geradlinig. Nur muss man eben verdammt darum kämpfen, damit die Kurve nicht weiter nach unten geht sondern wieder nach oben.

Diese Gesellschaft nennt uns "invalid" und sortiert uns aus. Was wollen wir uns bei ihr noch anbiedern? Wir haben einen weiteren Horizont, können selber etwas schöpfen, müssen unser Menschenbild nicht der Werbung entnehmen.
@MarsUltor

Lass doch einfach deine super-schlauen und besserwisserischen Sprüche. :rolleyes: Ich arbeite seit über 10 Jahren mit behinderten Kindern und Jugendlichen. Aber sie reagieren nicht annähernd so negativ wie du. Und sie fühlen sich auch nicht "von der Gesellschaft aussortiert". :mauer: Und sie hätten wahrlich alle Gründe der Welt, sich so zu fühlen.

Was hast du denn für Probleme? Das sind einzig und allein hausgemachte, haben aber nichts mit anderen und mit der "ach so bösen Welt da draußen" zu tun.

Du kannst dich sicherlich hinter irgendwelchen Krankheiten verstecken, aber ich glaube dir das nicht. Du bist schlicht und einfach zu faul, dein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Bisher hat Mutti alles geregelt und nun kriegst du nix mehr gebacken. Du versteckst dich hinter deiner angeblichen Super-Intelligenz, aber an Allgemeinbildung, Herzenbildung und Bildung für das Leben fehlt dir ein ganz, ganz großes Stück. DAS macht nämlich einen Menschen aus, der LEBT.

Lass doch einfach mal deine altkluge und besserwisserische Art weg und du wirst ganz, ganz großen Anklang bei Leuten in der realen Welt finden. Aber so wie du auftrittst, WILL einfach niemand etwas mit dir zu tun haben. Denn spätestens nach ein paar Sätzen haben dich die Leute durchschaut - und wenden sich ab. Könnte man auch als "Lepra für Lebensuntüchtige"-Syndrom bezeichnen. :super: Immer nur Sprüche klopfen, kommt bei den wenigsten an.

Im übrigen wäre es nett, wenn du dich auch mal in deinem Thread so äußerst. Dafür ist er nämlich da. :rolleyes:

 
Nix liegt mir ferner als zu sagen, ich sei intelligent. Aber vielleicht hattest Du den Eindruck?

In dener Argumentation liegt ein feiner Widerspruch:

Einerseits sagst Du, wie wichtig es ist, sich vollkommen allein aufzurappeln, andererseits bist Du Therapeutin und hilfst den anderen, die Dich demfall doch gar nicht bräuchten. Oder etwa doch?

 
andererseits bist Du Therapeutin und hilfst den anderen
Hä? Ich bin doch keine Therapeutin! :mauer: Wwer erzählt denn solchen Quatsch?

Nix liegt mir ferner als zu sagen, ich sei intelligent.
Dann lass dein Gesabbel hier. Mal ganz davon abgesehen stimmt es ja, dass du dann immer nur alles besser wissen willst und eigentlich gar nichts weißt!

und hilfst den anderen, die Dich demfall doch gar nicht bräuchten
Mal ganz davon abgesehen verkennst du die Situation. Wir geben hier nur HILFESTELLUNGEN - handeln MUSS jeder selbst!!! Und ob du die Weisheiten aus irgendwelchen Büchern nimmst oder du liest sie hier im Forum (und das auch noch mit praktischen Erläuterungen!!!), bleibt sich dann wohl gleich. Können aber Leute, die nie den Hintern hochkriegen, nicht verstehen.

Mann eh, wenn jeder so denken würde, würden sich die Deutschen selber ausrotten. Keiner würde jetzt in den Katastrophengebieten mehr einen Handgriff machen. DAS LEID musst du mal sehen, dann weißt du, was ich meine. Aber selbst dafür wärst du noch zu bequem.

 
Was mich auch zutiefst an meinem Leben nervt ist, dass meine Eltern als ich Jung war bei mir einen hohen und überdurchschnittlichen Intelligenzquotienten festgestellt haben, dadurch stehe ich unter einem hohen schulischen Druck, da ich meine Eltern nicht enttäuschen will.

Was mir im Weg steht ist meine relativ große Faulheit, mein Egoismus und meine sehr gut ausgeprägte Fähigkeit meine Wahren Gefühle zu verstecken.
du fragst was du tun sollst? die frage ist eher, was du tun willst.

weißt du was du willst -- zb. anstatt es deinen eltern gerecht machen, einen weniger genervtes leben zu führen, anstatt faul, egoistisch zu sein und gefühle zu verstecken, zu lernen dies zu ändern, sich zu öffnen, seine ängste zu erkennen und zu überwinden, in kleinen schritten -- dann kannst du es auch tun.

mein freund ist auch super intelligent und hatte keine einfache kindheit/jugendzeit/beziehungen. aber er hat sich geändert, er hat ein normales leben und seine speziellen fähigkeiten. es ist nicht unmöglich.

blauerjuni du wirst deinen weg finden, aber nur in dem du anfängst dich selbst aus der situation zu befreien in der du gerade so unglücklich bist. du weißt selber was du nicht willst, dann fange an daran zu denken WAS du willst. und dann folge diesen gedanken.

und bezüglich deinem thread titel... man ist das was man denkt. wenn du denkst, du seist komisch dann bist du es in den augen anderer. es ist egal was andere denken, wichtig ist nur wie du dich siehst. sieh dich selbst im besten licht, mach dir klar was für qualitäten du hast und lerne diese richtig zu nutzen. jeder mensch hat negative seiten, aber es ist wichtig innen drin zu wissen wie wertvoll man sich selbst ist. nur das zählt.

tylli du kleine 'terroristin' :schmatz: hab von der lage in unserem schönen sachsen gehört. jaja, 2002 lässt grüßen...

 
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