Ich bin verzweifelt...

Blackwerewolf

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20. Okt. 2014
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Liebe Leute.

Ich habe absichtlich einen Account gemacht damit ich andere hilfe holen kann.

Ich möchte mich euch mitteilen, da ich mich im Moment sehr alleine fühle und verzweifelt bin.

Ich kann mit niemanden über meine Gedanken sprechen, deswegen wähle ich einen anonymeren Weg.

Vielleicht kann mir jemand von euch helfen?

Ich möchte euch kurz etwas über meine Person sagen.

Ich bin eine 25 Jahre junge Frau die lesbisch und indischer Herkunft ist.

Aufgewachsen bin ich in einer liebevollen Familie, meine Geschwister sind auch alle Adoptivkinder wie ich.

Ich bin vom Charakter her sehr ehrlich, kreativ, hilfsbereit und höflich. Gleichzeitig bin ich aber sehr emotional und unausgeglichen.

Ich habe das Gefühl dass ich teilweise unkontrollierbar bin. Ich mag Tiere und meine Freunde sehr gerne.

Und ich bin seit 2 Jahren in einer festen Beziehung.

Vor einem Jahr, habe ich mein letztes Ausbildungsjahr als Keramikerin in Angriff genommen.

Ich war zu diesem Zeitpunkt sehr aufgeregt und ich habe mir sehr hohe Ziele gesteckt, die ich mit Bravur bestanden habe.

Meine Ausbildung war sehr schön aber auch schwierig. Trotzdem habe ich in diesem letzten Jahr, 2 sehr schöne Abschlussarbeiten

gemacht die 2mal ausgezeichnet wurden.  Ich liebe meine Arbeit sehr und könnte mir keine andere Arbeit vorstellen.

Aber leider ist es so dass es in gestalterischen Berufen sehr schwierig ist, eine Stelle zu finden.

Deswegen suche ich einen anderen Job um Geld zu verdienen. Im Juli habe ich meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.

Zusätzlich habe ich jetzt mit einer Freundin ein Atelier im Aufbau. Aber Mittlerweile bin ich über 2 Monate Arbeitslos. 

Und Ich weiss langsam echt nicht mehr weiter was ich überhaupt noch will.

Meine letzte Stelle im August, da habe ich im Hausdienst gearbeitet, musste ich abbrechen weil es ein immenser Stress für mich war.

Der Druck wurde so hoch dass ich schon nach einem Monat aufhören musste, plötzlich wurde ich durch diese Belastung krank.

Die Arbeitslosigkeit belastet meine Eltern zusätzlich. Sie versuchen mir zu helfen, aber teilweise nerven sie mich mit ihren Ideen dass es mir ablöscht mit ihnen zu reden.

Meine Beziehung läuft seit einem Jahr sehr schlecht.

Meine Freundin hat ihre Ausbildung auch wie ich in diesem Jahr abgeschlossen und wir waren beide sehr gestresst in dieser Zeit.

Das ist auch sehr verständlich. Aber trotzdem konnten wir uns fast jede Woche regelmässig sehen.

Durch die vielen Überzeiten in der Ausbildung konnte ich viel am Abend zu ihr Übernachten. Das war für uns beide eine Lösung.

Auch wenn wir sehr viel zu tun hatten und die Abschlussprüfungen bald anstanden, hatten wir immer Zeit einander zu helfen.

Jetzt da sie aber 100 Prozent als Krankenschwester arbeitet, hat sie aber noch viel weniger Zeit für sich und ihre Freizeit.

Wir sehen uns alle 2 oder 4 Wochen und das belastet mich sehr. Langsam nervt mich diese Beziehung da sie so wenig Zeit für mich hat.

Ich mache mir viele Gedanken um sie. Aber ich merke langsam wie viel schlechter es mir fällt mit ihr zu Reden.

Am Anfang der Beziehung hatten wir viele schöne Gespräche, es war einfach mit ihr zu reden. Und jetzt fällt es mir immer schwieriger.

Es ist für mich nicht einfach da sie manchmal einfach gar keine Lust hat zu reden.

Es gibt Tage da schreiben wir auch kaum etwas miteinander. In letzter Zeit ist mir aufgefallen dass sie sehr ungeduldig und gehässig geworden ist.

Jedes Mal wenn ich sie etwas frage habe ich das Gefühl, dass sie  mir gleich den Kopf abreisst.

Und wenn ich mit ihr reden will, hat sie keine Zeit oder es nervt sie einfach. Sie schreibt mir nicht viel.

Sie meldet sich auch nicht sonderlich oft. Meistens bin ich es die den Stein zum Anstossen bringt wenn etwas nicht in Ordnung ist.

Ich bekomme immer mehr Angst mit ihr zu reden und Dinge anzusprechen die wichtig sind.

Und das Stresst mich weil es mir persönlich im Moment nicht besonders gut geht. Immer wenn wir geredet haben, war ich es die Heulkrämpfe bekommen habe.

Und das ist auch ein grosses Problem bei mir. Ich bin sehr nah am Wasser gebaut. Wenn ich Angst oder Wütend bin kommen mir die Tränen und ich bekomme

da immer einen Klos im Hals. In letzter Zeit habe ich wieder Husten-Anfälle weil ich mich so aufrege.

Ich liebe meine Freundin über alles. Aber es stört mich dass sie das nicht so zeigen kann.

Ich  fühle mich oft abgelehnt wenn ich ihr ein Kompliment mache oder wenn ich sie liebevoll berühre.

Meistens geht sie nicht drauf ein oder macht eine komische Bemerkung. Wir schlafen auch kaum miteinander und das macht mich manchmal echt fertig.

Ich habe oft das Gefühl dass sie mich nicht mehr attraktiv findet, und dass sie es hasst von mir berührt zu werden.

Ich habe viel Geduld bei ihr gehabt, aber es zerfrisst mich langsam. Ich weiss nicht was ich tun soll.

Seit meinem Abschluss weiss ich echt nicht mehr weiter was ich aus mir machen soll. Und ich habe immer mehr schlechte Gedanken.

Ich habe sehr starke Minderwertigkeitskomplexe. Ich fühle mich nicht mehr wohl in meiner Haut.

Und Ich habe das Gefühl dass mich niemand mehr sehen möchte. Zusätzlich kommen mir manchmal Selbstmordgedanken in den Sinn.

Ich stelle mir manchmal vor wie es ist wenn ich mich selbst auslösche. Oder wie ich mir selbst wehtun könnte.

Und wie ich halt so bin, fresse ich alles in mich hinein und kann mich darüber nicht äussern. Ich bin mir nicht sicher ob ich an einer Depression leide.

Aber solche Gedanken hatte ich schon als jugendliche. Ich empfinde jeden Tag als Qual.

Das einzige Ziel meines Tages ist, den Tag zu durchleben mit irgendwelchen Pflichten

(Hausarbeiten, Stellensuche, im Haushalt helfen, im Atelier arbeiten, Mit dem Hund Gassi gehen)

Und wenn der Tag endlich vorbei ist bin ich froh wenn ich Schlafen kann und in meine Träume fliehen.

Mir fällt das was mir am wichtigsten ist sehr schwer, das Kreativ sein, weil ich so blockiert bin.

Jeden Tag wenn ich bekannte sehe, und sie mich fragen wie es mir geht, sage ich einfach es geht mir gut. Auch wenn ich noch so betrübt bin.

  Das einzige was mich davon abhält mir etwas zu tun ist mein Hund und meine Freundin.  Es fällt mir alles immer schwieriger.

Und ich habe das Gefühl dass ich alleine fast nicht mehr daraus komme. Mit meinen Gedanken mache ich mir selbst alles sehr schwer.

Meine Beziehung ist nicht einfach, da meine Freundin selbst Probleme mit sich selbst hat.

Ich habe versucht mit ihr darüber zu sprechen, aber sie sagt es würde mich nichts angehen. Ich akzeptiere das natürlich.

Aber sie hat allgemein immer das Gefühl ich könnte nicht auf sie eingehen, obwohl ich mein bestes versuche.

Sie hat mir einmal gesagt dass es nicht immer alles um mich drehen würde. Und das hat mich zutiefst verletzt.

Etwas ähnliches Verletzendes hat meine Mutter mir auch mal gesagt, ich hätte kein Verständnis für andere Menschen und würde kein Mitgefühl zeigen.

Das trifft mich sehr hart. Darum habe ich auch diese extremen Komplexe und den selbsthass entwickelt. Ich versuche mich zu verbessern.

Aber es gelingt mir nicht jeden Tag. Wie gesagt es gibt gute Tage an denen ich mich gut Verstellen kann.

Und dann gibt es schlechte Tage wo es mir sehr schwer fällt überhaupt mit jemanden zu sprechen.

Diesen Zustand habe ich seit 3 Monaten. Ich möchte etwas dagegen machen. Ich versuche mich abzulenken mit Aktivitäten.

Aber trotzdem zerrt alles an mir. Ich habe sehr grosse Angst dass ich durch diese Belastung der Arbeitslosigkeit meine Beziehung verlieren könnte.

Ich möchte gegen diesen Zustand ankämpfen, aber ich weiss langsam nicht mehr wie weiter.

Könntet ihr mir Helfen?? Oder wäre es sinnvoller wenn ich mir professionelle Hilfe hole?

Ich bedanke mich  dass ihr diese lange Geschichte gelesen habt und hoffe auf eine Antwort. 

 
Herzlichen Dank für deinen Beitrag. Ich habe im Moment sehr viel zu erledigen. Und deshalb kann ich erst jetzt Schreiben. Ich habe nächste Woche einen Termin bei einem Therapeuten. Ich denke nicht dass meine Impulsive art etwas mit der Adoption zu tun hat.

Ich denke es ist einfach weil ich so ein Ungleichgewicht habe.

Vor knapp 2 Wochen hatte ich ein langes Gespräch mit meiner Freundin. Es geht ihr nicht viel besser, da sie immernoch viel Arbeitet und kaum Zeit für sich selbst hat. Wir haben uns jetzt entschieden, dass wir eine Pause machen und uns erst in einem Monat wieder sehen werden. Da wir beide unter enormen Druck stehen. Ich denke dass diese Pause uns beiden gut tun wird.

Ich kann mit meinen Eltern nicht darüber sprechen da sie mir auch viel druck machen. Sie fragen mich jeden Tag ob ich mich um eine Stelle bemühen. Manchmal fragen sie mich abschätzig ob ich endlich geld von der Arbeitslosenversicherung bekommen habe. Und Manchmal haben sie dass Gefühl dass ich nicht genug zu tun hätte. Ich gebe mir sehr viel Mühe aber im Moment kriege ich dauernd nur Absagen. Viele der Gründe sind dass die meisten Arbeitgeber bessere Bewerber vorziehen oder einfach kein Interesse haben.Von der regionalen Arbeitslosenvermittlung wurde mir ein Kurs empfohlen damit ich meine Bewerbungen auffrischen kann. Gestern habe ich damit angefangen...

Ich versuche mir Raum für schönes zu machen aber ich werde oft gestört da ich noch zuhause wohne. Mit meiner Mutter rede ich nicht mehr über meine Probleme da sie "wichtigeres" zu tun hat. Ausserdem kann sie mir nicht richtig zuhören. genauso verhält es sich zu meinem Vater.

 
Wie geht es dir im moment ? Ich habe deine geschichte gelesen und sie hat mich sehr berührt. Es ist nicht einfach in einer gesellschaft wo leistung zählt sich abzugrenzen und dem druck standzuhalten. Das macht auch vor der beziehung nicht halt. Das allerwichtigste ist über gefühle zu reden und so nähe zu schaffen. Das hat auch mit vertrauen zu tun. Ich hoffe es gelingt euch und du auch einen weg findest dein selbstvertrauen zu stärken.

 
Hallo Aymara. Es geht mir im Moment nicht so besonders gut...

Am Mittwoch hat meine Freundin mit mir schluss gemacht. Nachdem wir diesen Monat pause hatten, hat sie gemerkt dass die Gefühle nicht mehr da sind. Das Traurige an der ganzen Sache ist dass sie am Anfang der Pause zuerst verunsichert war und danach erleichtert war dass sie keinen Druck mehr hatte... Sie war froh dass wir keinen Kontakt zueinander hatten. Wir haben uns am Mittwoch getroffen und da hat sie mir gesagt, dass das alles keinen Sinn mehr für sie hat. Und im Moment bin ich am Boden zerstört und mache mir dauernd Vorwürfe. Ich weiss dass diese Beziehung schon seit Monaten nicht mehr gut läuft. Aber ich habe immer an sie geglaubt und gehofft, dass alles besser werden könnte. Leider ist das die traurige Warheit. Ich hätte gehofft dass dieses ganze Warten einen Sinn hätte, aber leider hat es diese ganze Sache blos hinausgezögert. Ich wünschte sie hätte mir früher gesagt, dass sie keine Gefühle mehr für mich hat. Es macht mich sehr traurig, da wir im letzten halben Jahr sehr viel zusammen durchgemacht haben. Dass wir oft Streit hatten, oder sie kaum Zeit für mich. Es macht mich auch traurig, dass sie mir ein kleines Geburtstag essen organisiert hat, und mich sogar mit ihren Eltern in die Ferien mitgenommen hat. Natürlich war das unglaublich schön... aber das hat verunsichert mich umso mehr...Es verletzt mich unglaublich sehr dass sie mir vor der Pause gesagt hat wir könnten in einem Monat nochmals von vorne beginnen...

Für mich ist die jetzige Situation unglaublich belastend und fast nicht mehr ertragbar... Ich bin immer noch auf der Suche nach einem Job, und habe jetzt keine Freundin mehr. Und da bald schon Weihnachten ist wurmt mir der Gedanke noch mehr ohne sie klar zu kommen. Meine schlimmsten Gedanken habe ich morgens und abends vor dem Einschlafen. Ich werde niemanden mehr haben der mir gute nacht wünscht und vor dem einschlafen ich liebe dich sagen wird... Am morgen ist es schwierig für mich zu akzeptieren dass sie nie mehr meine Freundin sein wird... Ich weiss dass es dauern wird bis dieser Prozess der Trauer vorbei ist, aber es macht mich unglaublich traurig... Ich habe versucht mit ihre über die Gefühle zu reden aber für mich ist diese ganze Situation nicht mehr ertragbar und macht mich komplett kaputt.. Und im Moment finde ich es halt wichtiger auf mich selbst zu achten und meine Zukunft zu planen... Das hat mir meine Therapeutin auch gesagt..

Und dass wegen dem Job. Im moment suche ich zwar noch aber vor ein Paar tagen habe ich eine Einladung für ein Bewerbungsgespräch erhalten. Die Praktikums-Stelle wäre in einer Werkstatt für körperlich Behinderte und ich finde dass dies ein idealer Zeitpunkt für mich ist. Ich möchte mich weiterbilden, und in Zukunft warscheinlich in Richtung Agogik weitergehen... Ich hoffe fest dass ich diese Praktikumsstelle bekomme...

 
Das tut mir sehr leid und ich fühle mit dir. Aber du bist schon auf dem richtigen weg schaust auf dich und nach vorn und das finde ich sehr gut. Und wünsche dir das es auch mit dem praktikum klappt. Den schmerz der trennung kann dir keiner abnehmen. Aber du wirst daran wachsen dich kennenlernen und wirst den schmerz überwinden. Auch ich wurde verlassen und die ersten wochen waren wirklich furchtbar ... doch wenn die oder der gehen will den wir lieben müssen wir loslassen... das ist nicht einfach sondern ein langer prozess. Ich liebe noch und jede erinnerung schmerzt ... und die sehnsucht und das vermissen sucht sich seinen platz ... du wirst wieder jemanden finden der dich liebt ... so wie du bist und mit ohne job oder zeit ... gib dir zeit über die trennung hinwegzukommen. Baue dir dein leben auf nsch deinrn vorstellungen. Hab mut und lass dich nicht unterkriegen. Kämpfe ... für dich ... schwere tage sind irgendwann vorbei und du lachst und wirst wieder glücklich sein. Ich denke an dich und wünsch dir viel kraft ...

 
Liebe Ayamara. Ich danke dir herzlichst für deine liebevollen Worte. Ich hoffe für dich dass du auch über deinen Schmerz hinwegkommen wirst. Wie du recht hast dauert das einen Moment aber irgendwann kommt und findet einem das Glück.

Es gibt Tage an denen ich Sehnsucht nach meiner Freundin bekomme, aber dann lese ich alle negativen Notizen die ich über sie geschriben habe :) und dann geht es mir viel besser. ich versuche im Moment auch mehr auf die Leute zuzugehen, um neue Bekanntschaften zu machen. Aber im Moment ist das irgendwie auch sehr schwierig für mich. Klar reissen mich die Erinnerungen an meine Ex wieder ins Tief, aber ich versuche mich da immer abzulenken. Und wenn es sein muss versuche ich doch einen Moment zu trauern und dann wieder loszulassen.

Vor einer Woche durfte ich beim Betrieb mit dem Praktikumsplatz vorbeischauen, hatte das Gespräch und ein paar Stunden später die Zusage. Ich bin extrem froh dass ich diese Zusage bekommen habe, es gibt mir ein Glücksgefühl und hilft mir den Blick weiter nach vorne zu machen.

Manchmal überkommen mich immernoch negative Gedanken. Aber durch meine Freunde und durch meine Stelle bin ich zuversichtlich geworden und habe neue Ideen und Mut.

Ich wünsche dir und den Mitlesenden eine frohe Weihnacht und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

liebe Grüsse

Blackwerewolf