Guten Tag, liebe Gleichgesinnte
Ich bin hier, weil die Antworten, die ich mir selber zu versuchen gebe nicht reichen.
Vor ungefähr zwei Jahren habe ich (40) im Internet einen Mann kennengelernt (50). Unser Gespräch verlief von Anfang an sehr spannend, intensiv und wir sendeten uns tagtäglich gut hundert Botschaften hin und her. Der Mann war unglaublich romantisch, sendete mir Schnappschüsse von überall her, liess mich mit ihm Musik hören, während er Auto fuhr und die Umgebung filmte. Wir kamen uns in Worten sehr schnell sehr nahe und unser Austausch war von einer unglaublichen Tiefe geprägt. Der Mann ist beruflich stark engagiert und ein Jahr zuvor hatte sich seine Ehefrau plötzlich von ihm getrennt. Die Trennung hatte ich unglaublich tief verletzt, weil er es nicht kommen sah und er kam/kommt mit der Situation schlecht zurecht. Aber dennoch hatte er wieder eine neue Partnerin, doch bezeichnet er ihre gemeinsame Beziehung als oberflächlich und unbefriedigend - dennoch brauchte er das Gefühl von Zugehörigkeit, irgendwo, um sich nicht komplett verlassen zu fühlen.
Ich muss dazu sagen, dass ich auch in einer Beziehung lebe, mein Partner und ich aber eine "offene" Beziehung leben. Ich will eigentlich da bleiben wo ich bin und ich hatte es diesem Mann immer auch so kommuniziert. Dennoch war unsere (bis dahin geschriebene) Geschichte so unglaublich intensiv, dass wir uns bald zu einem Treffen entschieden. Ich weiss nicht, was schlimmer war: die Angst, unsere Geschriebenes würde sich in der Realität nicht bewahrheiten oder eben genau das Gegenteil. Und so kam es, dass ich mich heftig in diesen Mann verliebte. Er nährte dieses Gefühl mit weiteren sehr romantischen Botschaften und auch Taten. Unser gegenseitiges Sehnen wurde immens und besonders bei mir wurde jede Sekunde, die ich ihn nicht sehen oder seine Mails lesen konnte unerträglich. Es entstand ein richtiger Sog. Ich begann, meine Stimmungen von ihm abhängig zu machen. Ich benahm mich wie eine Süchtige. Er hingegen schaffte es besser, sich abzugrenzen und - wie er mir sagte - das alles ging ihm näher, als er es vorhatte und er versuchte sich bewusst zurückzuhalten.
Als wir uns ein weiteres Mal treffen sollten, sagte er mir kurzfristig ab. Die Erklärung dafür: seine Partnerin wurde krank und er sollte sich um ihre Tochter kümmern. Ich war so unglaublich schockiert und gekränkt darüber, dass er nicht imstande gewesen war, unser Treffen wichtiger zu werten uns seiner Partnerin dafür eine Absage zu erteilen (zum Hüten eines Teenagers!) und warf ihm vor, dass dies eine ziemlich lausige Ausrede sei, während er mir entgegnete, dass ihm der Mut gefehlt habe, seiner Partnerin unter irgend einem Grund eine Absage zu erteilen. Er wäre diese "Situation" nicht gewohnt und ihn plage ständig das schlechte Gewissen. Ich war so unglaublich wütend und enttäuscht, dass er unserer Geschichte nicht den Vorrang eingeräumt hatte, dass ich mich daraufhin tagelang nicht mehr bei ihm meldete.
Nach einiger Zeit, als meine Wut und Enttäuschung etwas verflogen war, meldete ich mich bei ihm, entschuldigte mich und hoffte, dass wir wieder da anknüpfen konnten, wo wir aufgehört hatten. Aber es kam anders. Ab diesem Tag zog er sich zurück. Zwar gab es immer wieder intensive Momente, es kam zu weiteren Begegnungen, die wundervoll und intensiv waren, aber er öffnete sich mir vor allem im geschriebenen Wort überhaupt nicht mehr. Real ist er eher der zurückhaltende Typ, einer, der seine Gefühle nicht auf der Zunge trägt, sehr höflich und zuvorkommend ist aber auch extrem cool und unnahbar. Ich hielt ihm dies vor, verlangte von ihm, dass er wieder diese Seite von ihm zeigen sollte, die ich zu Beginn unserer Geschichte gezeigt hatte und dass ich den realen Menschen nicht ohne diese intime Seite an ihm nicht haben wolle. In den Phasen, die er sich mir wieder mehr zuwendete, hatten wir unglaublich schöne und sehr leidenschaftliche Momente. Wir verbrachten sie hauptsächlich bei stilvollen Dinners in schönen Restaurants, um uns dann mit tiefer Hingabe und intensiv zu lieben. Doch wenn ich ihm tags darauf eine Mail schrieb, mit der Bitte mir zu sagen, wie er fühlte oder wie es ihm ging, kam wenig bis gar nichts. Ich entzog mich ihm, schrieb ihm wochenlang nicht (aber er versuchte auch nicht, mit mir Kontakt aufzunehmen) um dann nach Wochen zusammenzubrechen und mich wieder bei ihm zu melden. Er nahm mich jedes Mal wieder auf, freute sich über den erneuten Kontakt. Einige Wochen war wieder alles in bester Ordnung und dann entzog er sich mir wieder. Er liess mich immer wieder wissen, dass er mich unglaublich anziehend fand - intellektuell und körperlich - aber dass er immer noch komplett "entrückt" sei seit dem schockierenden Ende seiner Ehe. Und dass sein berufliches Leben ihn so stark einnehmen würde, dass er einfach keine Zeit fände, sich bei mir zu melden. In seiner aktuellen Beziehung sei er alles andere als glücklich, aber eine Beziehung mit mir stehe ja nicht zur Diskussion, da ich selber in einer Partnerschaft lebe, die ich (das sagte und meinte ich auch) nicht aufzugeben bereit bin (weil wir kleine Kinder haben). Und so bliebe uns ja eh nichts anderes übrig, als eine leidenschaftliche Affäre.
Ich aber wäre weiter gegangen, hätte meine Situation überdenkt ... hätte er mir dazu nur genug Grund gegeben. Aber das tat er nicht. Irgendwann war meine Kraft aufgebracht und ich verliess ihn erneut. Das ist nun vier Monate her und noch immer leide ich täglich unter meinem Sehnen nach ihm.
Liebe Leute: wie schätzt ihr die Situation ein? Wäre er tatsächlich an mir interessiert gewesen oder wollte er mich nicht haben? Ist es nicht so, dass wenn man einem wirklich besonderen Menschen begegnet, man alles andere ausser Acht lässt und sich trotz allen Widrigkeiten einander wendet? Dass man nimmt, was man haben kann? Oder muss ich ihm tatsächlich diese Grösse attestieren, dass er meine Situation respektierte und sich vor allem um mich zu schützen nicht auf mich zubewegte? Kann eine Blockade (mittlerweile) drei Jahre andauern? Und wäre diese nicht hinfällig, wen man denkt, man hätte jemanden besonderen kennen gelernt? Und sollte ich jetzt weiter schweigen und meine innere Stimme ignorieren, die mir sagt, dass er und ich wirklich eine besondere Geschichte hätten werden können? Oder denkt ihr, es besteht eine Möglichkeit, dass er sich selbst nach Monaten wieder bei mir melden könnte?
Ich danke euch jetzt schon für eure Zeit und wünsche euch alles Liebe.
Ich bin hier, weil die Antworten, die ich mir selber zu versuchen gebe nicht reichen.
Vor ungefähr zwei Jahren habe ich (40) im Internet einen Mann kennengelernt (50). Unser Gespräch verlief von Anfang an sehr spannend, intensiv und wir sendeten uns tagtäglich gut hundert Botschaften hin und her. Der Mann war unglaublich romantisch, sendete mir Schnappschüsse von überall her, liess mich mit ihm Musik hören, während er Auto fuhr und die Umgebung filmte. Wir kamen uns in Worten sehr schnell sehr nahe und unser Austausch war von einer unglaublichen Tiefe geprägt. Der Mann ist beruflich stark engagiert und ein Jahr zuvor hatte sich seine Ehefrau plötzlich von ihm getrennt. Die Trennung hatte ich unglaublich tief verletzt, weil er es nicht kommen sah und er kam/kommt mit der Situation schlecht zurecht. Aber dennoch hatte er wieder eine neue Partnerin, doch bezeichnet er ihre gemeinsame Beziehung als oberflächlich und unbefriedigend - dennoch brauchte er das Gefühl von Zugehörigkeit, irgendwo, um sich nicht komplett verlassen zu fühlen.
Ich muss dazu sagen, dass ich auch in einer Beziehung lebe, mein Partner und ich aber eine "offene" Beziehung leben. Ich will eigentlich da bleiben wo ich bin und ich hatte es diesem Mann immer auch so kommuniziert. Dennoch war unsere (bis dahin geschriebene) Geschichte so unglaublich intensiv, dass wir uns bald zu einem Treffen entschieden. Ich weiss nicht, was schlimmer war: die Angst, unsere Geschriebenes würde sich in der Realität nicht bewahrheiten oder eben genau das Gegenteil. Und so kam es, dass ich mich heftig in diesen Mann verliebte. Er nährte dieses Gefühl mit weiteren sehr romantischen Botschaften und auch Taten. Unser gegenseitiges Sehnen wurde immens und besonders bei mir wurde jede Sekunde, die ich ihn nicht sehen oder seine Mails lesen konnte unerträglich. Es entstand ein richtiger Sog. Ich begann, meine Stimmungen von ihm abhängig zu machen. Ich benahm mich wie eine Süchtige. Er hingegen schaffte es besser, sich abzugrenzen und - wie er mir sagte - das alles ging ihm näher, als er es vorhatte und er versuchte sich bewusst zurückzuhalten.
Als wir uns ein weiteres Mal treffen sollten, sagte er mir kurzfristig ab. Die Erklärung dafür: seine Partnerin wurde krank und er sollte sich um ihre Tochter kümmern. Ich war so unglaublich schockiert und gekränkt darüber, dass er nicht imstande gewesen war, unser Treffen wichtiger zu werten uns seiner Partnerin dafür eine Absage zu erteilen (zum Hüten eines Teenagers!) und warf ihm vor, dass dies eine ziemlich lausige Ausrede sei, während er mir entgegnete, dass ihm der Mut gefehlt habe, seiner Partnerin unter irgend einem Grund eine Absage zu erteilen. Er wäre diese "Situation" nicht gewohnt und ihn plage ständig das schlechte Gewissen. Ich war so unglaublich wütend und enttäuscht, dass er unserer Geschichte nicht den Vorrang eingeräumt hatte, dass ich mich daraufhin tagelang nicht mehr bei ihm meldete.
Nach einiger Zeit, als meine Wut und Enttäuschung etwas verflogen war, meldete ich mich bei ihm, entschuldigte mich und hoffte, dass wir wieder da anknüpfen konnten, wo wir aufgehört hatten. Aber es kam anders. Ab diesem Tag zog er sich zurück. Zwar gab es immer wieder intensive Momente, es kam zu weiteren Begegnungen, die wundervoll und intensiv waren, aber er öffnete sich mir vor allem im geschriebenen Wort überhaupt nicht mehr. Real ist er eher der zurückhaltende Typ, einer, der seine Gefühle nicht auf der Zunge trägt, sehr höflich und zuvorkommend ist aber auch extrem cool und unnahbar. Ich hielt ihm dies vor, verlangte von ihm, dass er wieder diese Seite von ihm zeigen sollte, die ich zu Beginn unserer Geschichte gezeigt hatte und dass ich den realen Menschen nicht ohne diese intime Seite an ihm nicht haben wolle. In den Phasen, die er sich mir wieder mehr zuwendete, hatten wir unglaublich schöne und sehr leidenschaftliche Momente. Wir verbrachten sie hauptsächlich bei stilvollen Dinners in schönen Restaurants, um uns dann mit tiefer Hingabe und intensiv zu lieben. Doch wenn ich ihm tags darauf eine Mail schrieb, mit der Bitte mir zu sagen, wie er fühlte oder wie es ihm ging, kam wenig bis gar nichts. Ich entzog mich ihm, schrieb ihm wochenlang nicht (aber er versuchte auch nicht, mit mir Kontakt aufzunehmen) um dann nach Wochen zusammenzubrechen und mich wieder bei ihm zu melden. Er nahm mich jedes Mal wieder auf, freute sich über den erneuten Kontakt. Einige Wochen war wieder alles in bester Ordnung und dann entzog er sich mir wieder. Er liess mich immer wieder wissen, dass er mich unglaublich anziehend fand - intellektuell und körperlich - aber dass er immer noch komplett "entrückt" sei seit dem schockierenden Ende seiner Ehe. Und dass sein berufliches Leben ihn so stark einnehmen würde, dass er einfach keine Zeit fände, sich bei mir zu melden. In seiner aktuellen Beziehung sei er alles andere als glücklich, aber eine Beziehung mit mir stehe ja nicht zur Diskussion, da ich selber in einer Partnerschaft lebe, die ich (das sagte und meinte ich auch) nicht aufzugeben bereit bin (weil wir kleine Kinder haben). Und so bliebe uns ja eh nichts anderes übrig, als eine leidenschaftliche Affäre.
Ich aber wäre weiter gegangen, hätte meine Situation überdenkt ... hätte er mir dazu nur genug Grund gegeben. Aber das tat er nicht. Irgendwann war meine Kraft aufgebracht und ich verliess ihn erneut. Das ist nun vier Monate her und noch immer leide ich täglich unter meinem Sehnen nach ihm.
Liebe Leute: wie schätzt ihr die Situation ein? Wäre er tatsächlich an mir interessiert gewesen oder wollte er mich nicht haben? Ist es nicht so, dass wenn man einem wirklich besonderen Menschen begegnet, man alles andere ausser Acht lässt und sich trotz allen Widrigkeiten einander wendet? Dass man nimmt, was man haben kann? Oder muss ich ihm tatsächlich diese Grösse attestieren, dass er meine Situation respektierte und sich vor allem um mich zu schützen nicht auf mich zubewegte? Kann eine Blockade (mittlerweile) drei Jahre andauern? Und wäre diese nicht hinfällig, wen man denkt, man hätte jemanden besonderen kennen gelernt? Und sollte ich jetzt weiter schweigen und meine innere Stimme ignorieren, die mir sagt, dass er und ich wirklich eine besondere Geschichte hätten werden können? Oder denkt ihr, es besteht eine Möglichkeit, dass er sich selbst nach Monaten wieder bei mir melden könnte?
Ich danke euch jetzt schon für eure Zeit und wünsche euch alles Liebe.