N
nelle
Guest
Hallo,
auf der Suche nach ich-weiß-nicht-genau-was, um meinen Kummer zu bekämpfen, bin ich auf dieses Forum gestoßen. Ich bin mit den Nerven völlig am Ende, das geht so nicht mehr weiter. Meine Freundinnen versuchen zwar, mir zu helfen, aber ich will sie auch nicht jeden Tag mit den gleichen verzweifelten Gedanken nerven... Ich merke ja selber, dass ich mich im Kreis drehe. Vielleicht hilft es mir ja, alles von der Seele zu schreiben.
Die GEschichte ist folgende: vor 5 Jahren hat ein neuer Tierarzt eine Praxis in meiner Nähe übernommen und da ich für den Tierschutz arbeite, bin ich regelmäßig 2-3mal pro Woche dort gewesen. Wir mochten uns ziemlich auf Anhieb und obwohl er eigentlich so gar nicht mein Typ war, habe ich mich recht schnell verliebt. Das lag aber auch an seinem Verhalten, wie er mich angesehen hat usw. Nach einem halben Jahr habe ich meinen ganzen Mut zusammen genommen und ihn um ein Treffen außerhalb der Praxis gebeten. Er war sofort begeistert, wir sind essen gegangen - alles prima, bis er seinen Freund erwähnte... Es stellte sich also heraus, dass er schwul ist. War zuerst ein Schlag, aber ich habe mich damit abgefunden, dass wir nur gute Freunde sein können. So einigermaßen jedenfalls. Merkwürdig blieb sein Verhalten, denn er guckte mir durchaus tief in die Augen, und seine Küsse waren auch anders als man es von einem Homosexuellen erwarten müßte. Auch alle anderen, die uns zusammen erlebten bzw. auch seine Erzählungen über mich hörten, sind sich sicher, dass er mehr empfand und sich vermutlich seiner Orientierung gar nicht mehr so sicher war... Es war alles nicht leicht für mich, aber mir war es immer lieber, einen guten Freund zu haben (und ein bißchen eben auch die Hoffnung, dass irgendwann vielleicht doch noch mehr daraus wird - ein Wechselbad der Gefühle). Ich hatte zwischendurch mal einen anderen Mann kennengelernt, aber da war er sehr eifersüchtig drauf und ließ kein gutes Haar an ihm.
Wir sind öfter zusammen in Konzerte, Theater gegangen oder er war bei mir zum Essen. Es kam mir immer so vor, als würde ich ihn mein LEben lang kennen und ich weiß nicht, wie ich ohne ihn leben soll.
Einen Tag vor Weihnachten hat er nämlich mein GEschenk (Tickets für einen Theaterbesuch) entgegengenommen, aber ich habe nichts bekommen. Mir war sofort klar, dass das was zu bedeuten hatte. Er blockte jedes sinnvolle Gespräch ab, er will plötzlich nur noch eine lockere Bekanntschaft und keine privaten Treffen mehr. Ich darf nur noch in der Praxis sitzen und Kaffee trinken (haben wir vorher ganz oft gemacht), aber ihm nichts mehr schenken, keine Konzerte oder essen mehr.
Einerseits will ich ihn nicht verlieren, aber andererseits will ich mich auch nicht "zurückstufen" lassen. Er kann doch nicht einfach aus einer guten Freundschaft eine bloße oberflächliche Bekanntschaft machen! GEspräche führen zu nichts, er wird dann bockig wie ein kleines Kind. Ich habe ihm einen langen Brief geschrieben und meine GEfühle erklärt und was mir so weh tut.Aber er reagiert nicht darauf. Wir waren dann im Februar in diesem Theaterstück, weil er es schließlich doch wollte. Zwischendurch sagt er mir, dass er mich mag, dann wieder haben wir keine Freundschaft mehr (und er behauptet dann auch, wir wären nie Freunde gewesen - aber das bildete ich mir ganz sicher nicht nur ein!). Das wechselt jeden Tag und wenn ich eine Klärung will, wird es nur noch schlimmer. Wenn ich mich zurückziehe, bietet er mir Kaffee und Mitnahme im Auto an etc. So kann das nicht weiter gehen, ich drehe noch komplett durch!!! Ich habe mittlerweile Heulkrämpfe, die ich stundenlang nicht in den Griff bekomme.
Montag habe ich ihm gesagt, dass ich nur noch mit den Tieren zu ihm komme und keinerlei private Dinge wünsche. Aber mir geht es nicht besser und wenn ich in die Praxis muss, habe ich Bauchschmerzen und fühle mich nur elend.
Er tut jetzt so, als wäre es ihm egal. Aber ich weiß, dass das nicht so ist. Von einer seiner Mitarbeiterinnen weiß ich, dass er mich vermißt, wenn ich mal paar Tage nicht in der Praxis bin. Dieses Wissen macht es mir so schwer. Ich bin zwar auch wütend, aber er ist ja kein schlechter Mensch, er weiß momentan wohl nicht, was er will. Fakt ist auch, dass seine Beziehung sehr unglücklich ist, aber er da nicht die Konsequenz zieht und Schluß macht. Ich habe das GEfühl, dass er an mir seinen Frust ausläßt.
Sorry, dass das so lang geworden ist, aber es tat mir gut, das mal aufzuschreiben...
Traurige Grüße,
Nelle
auf der Suche nach ich-weiß-nicht-genau-was, um meinen Kummer zu bekämpfen, bin ich auf dieses Forum gestoßen. Ich bin mit den Nerven völlig am Ende, das geht so nicht mehr weiter. Meine Freundinnen versuchen zwar, mir zu helfen, aber ich will sie auch nicht jeden Tag mit den gleichen verzweifelten Gedanken nerven... Ich merke ja selber, dass ich mich im Kreis drehe. Vielleicht hilft es mir ja, alles von der Seele zu schreiben.
Die GEschichte ist folgende: vor 5 Jahren hat ein neuer Tierarzt eine Praxis in meiner Nähe übernommen und da ich für den Tierschutz arbeite, bin ich regelmäßig 2-3mal pro Woche dort gewesen. Wir mochten uns ziemlich auf Anhieb und obwohl er eigentlich so gar nicht mein Typ war, habe ich mich recht schnell verliebt. Das lag aber auch an seinem Verhalten, wie er mich angesehen hat usw. Nach einem halben Jahr habe ich meinen ganzen Mut zusammen genommen und ihn um ein Treffen außerhalb der Praxis gebeten. Er war sofort begeistert, wir sind essen gegangen - alles prima, bis er seinen Freund erwähnte... Es stellte sich also heraus, dass er schwul ist. War zuerst ein Schlag, aber ich habe mich damit abgefunden, dass wir nur gute Freunde sein können. So einigermaßen jedenfalls. Merkwürdig blieb sein Verhalten, denn er guckte mir durchaus tief in die Augen, und seine Küsse waren auch anders als man es von einem Homosexuellen erwarten müßte. Auch alle anderen, die uns zusammen erlebten bzw. auch seine Erzählungen über mich hörten, sind sich sicher, dass er mehr empfand und sich vermutlich seiner Orientierung gar nicht mehr so sicher war... Es war alles nicht leicht für mich, aber mir war es immer lieber, einen guten Freund zu haben (und ein bißchen eben auch die Hoffnung, dass irgendwann vielleicht doch noch mehr daraus wird - ein Wechselbad der Gefühle). Ich hatte zwischendurch mal einen anderen Mann kennengelernt, aber da war er sehr eifersüchtig drauf und ließ kein gutes Haar an ihm.
Wir sind öfter zusammen in Konzerte, Theater gegangen oder er war bei mir zum Essen. Es kam mir immer so vor, als würde ich ihn mein LEben lang kennen und ich weiß nicht, wie ich ohne ihn leben soll.
Einen Tag vor Weihnachten hat er nämlich mein GEschenk (Tickets für einen Theaterbesuch) entgegengenommen, aber ich habe nichts bekommen. Mir war sofort klar, dass das was zu bedeuten hatte. Er blockte jedes sinnvolle Gespräch ab, er will plötzlich nur noch eine lockere Bekanntschaft und keine privaten Treffen mehr. Ich darf nur noch in der Praxis sitzen und Kaffee trinken (haben wir vorher ganz oft gemacht), aber ihm nichts mehr schenken, keine Konzerte oder essen mehr.
Einerseits will ich ihn nicht verlieren, aber andererseits will ich mich auch nicht "zurückstufen" lassen. Er kann doch nicht einfach aus einer guten Freundschaft eine bloße oberflächliche Bekanntschaft machen! GEspräche führen zu nichts, er wird dann bockig wie ein kleines Kind. Ich habe ihm einen langen Brief geschrieben und meine GEfühle erklärt und was mir so weh tut.Aber er reagiert nicht darauf. Wir waren dann im Februar in diesem Theaterstück, weil er es schließlich doch wollte. Zwischendurch sagt er mir, dass er mich mag, dann wieder haben wir keine Freundschaft mehr (und er behauptet dann auch, wir wären nie Freunde gewesen - aber das bildete ich mir ganz sicher nicht nur ein!). Das wechselt jeden Tag und wenn ich eine Klärung will, wird es nur noch schlimmer. Wenn ich mich zurückziehe, bietet er mir Kaffee und Mitnahme im Auto an etc. So kann das nicht weiter gehen, ich drehe noch komplett durch!!! Ich habe mittlerweile Heulkrämpfe, die ich stundenlang nicht in den Griff bekomme.
Montag habe ich ihm gesagt, dass ich nur noch mit den Tieren zu ihm komme und keinerlei private Dinge wünsche. Aber mir geht es nicht besser und wenn ich in die Praxis muss, habe ich Bauchschmerzen und fühle mich nur elend.
Er tut jetzt so, als wäre es ihm egal. Aber ich weiß, dass das nicht so ist. Von einer seiner Mitarbeiterinnen weiß ich, dass er mich vermißt, wenn ich mal paar Tage nicht in der Praxis bin. Dieses Wissen macht es mir so schwer. Ich bin zwar auch wütend, aber er ist ja kein schlechter Mensch, er weiß momentan wohl nicht, was er will. Fakt ist auch, dass seine Beziehung sehr unglücklich ist, aber er da nicht die Konsequenz zieht und Schluß macht. Ich habe das GEfühl, dass er an mir seinen Frust ausläßt.
Sorry, dass das so lang geworden ist, aber es tat mir gut, das mal aufzuschreiben...
Traurige Grüße,
Nelle