Hallo Forum
Ich (m, 28) habe ein Problem, das mich im Moment so beschäftigt, dass ich mich hier zum Posten entschlossen habe. Ich hoffe, ich kann so ein paar Anregungen bekommen.
Meine Situation:
Ich bin seit über vier Jahren in einer Beziehung, in der ich zufrieden bin. Wir haben viele Gemeinsamkeiten, gemeinsame Werte bzw. Wertvorstellungen, können immer gut zusammen reden etc.
Ich finde sie äusserst attraktiv und den Sex mit ihr geniesse ich sehr - ich kann mir nicht vorstellen, dass es überhaupt noch viel besser sein kann (sie ist nicht meine erste Beziehung).
Sie ist viel emotionaler als ich, was in einer gewissen Regelmässigkeit zu Streiten führen kann. Zudem wurde unsere Beziehung sehr negativ von meiner letzten belastet. Hing damit zusammen, dass ich emotional noch nicht von Anfang an voll bereit war und auf eine Art der alten Beziehung nachtrauerte. Das ist aber schon lange vorbei. Trotzdem war dies unter anderem der Grund dazu, dass unsere Beziehung häufig auf der Kippe stand. Irgendwie rauften wir uns immer wieder zusammen und ich fand dies schliesslich trotz allem Schmerz als "belebend" für die Beziehung.
Dennoch gibt es immer wieder gewisse Dinge, die sie an mir stört und ich habe das Gefühl, dass ich nicht genau so sein kann, wie ich will. Auf eine Art finde ich das ja auch normal, dass man sich für eine Beziehung einschränkt und halt weniger mit den Jungs um die Häuser zieht (auch wenn einem der Sinn manchmal mehr danach stehen würde).
Oder wenn sie das Gefühl hat, ich würde ihr zu wenig Aufmerksamkeit schenken und mir zu wenig Mühe geben. Sie hat da wohl schon recht, ich versuche mir auch, Mühe zu geben. Nur denke ich, dass wir in dieser Hinsicht verschieden sind und ich ihr von mir aus nie genau so viel Aufmerksamkeit/Mühe geben könnte, wie sie möchte.
Alles in allem kann ich jedoch sagen, dass ich finde, eine "normale" Beziehung mit allen Höhen und Tiefen zu haben, die überhaupt nicht langweilig ist und mich zufrieden stellt.
Im Moment leben wir getrennt, haben jedoch schon davon gesprochen, im nächsten Jahr zusammen zu ziehen. Kinder sind noch nicht geplant, würden aber "in ein paar Jahren" aktuell.
Mein Problem:
Ich kenne schon seit längerem eine Frau, die zum erweiterten Kollegenkreis gehört (und mit Freunden von mir, u.a. auch meiner Freundin selbst, studiert hat). Wir verstanden uns immer sehr gut, sie ist hübsch und gefällt mir, wenn sie vom Aussehen her auch viel weniger "mein Typ" ist, als meine Freundin.
Eine Weile (vor meiner Beziehung) hatte ich sogar Interesse an ihr, das hat sich dann aber verloren und so haben wir uns nur sehr sporadisch und zufällig gesehen und dabei mal ein paar Sätze gewechselt. Wie man es halt tut, wenn man sich sympathisch ist.
Für mich ist es auch absolut klar, dass ich meine Beziehung verehre und sie "heilig" halten möchte. Ich habe überhaupt kein Verständnis für Seitensprünge und lehne es für mich völlig ab. Ich bin hier ziemlich streng und würde es, z.B. im Ausgang, nie so weit kommen lassen, dass ich mit einer Frau in eine eindeutige Situation gerate. Deshalb blocke ich so gut es geht immer alles in diese Richtung gehende ab. Ich könnte es mir einfach nicht verzeihen.
Vor ein paar Wochen bin ich m.E. mit der besagten Bekanntschaft aber für mein Empfinden ein wenig zu weit gegangen: Wir haben miteinander getanzt und dies nicht völlig ohne "Funken". Ich erklärte es mir so, dass ich schon sehr betrunken war und deshalb meine Hemmschwelle ignoriert hatte. Zu einem Kuss ist es nicht gekommen, das wäre mir selbst in dem Zustand zu weit gegangen. Jedoch waren wir relativ eng umschlungen und sie hat mir ihr ernsthaftes Interesse gestanden und wie sehr ich doch etwas "für sie" wäre (sie war auch betrunken, ansonsten ist sie wohl immer sehr beherrscht). Sie fragte mich auch, ob ich "immer noch" mit meiner Freundin (die sie lose kennt) zusammen wäre. Ich bejahte natürlich und betonte auch, dass ich zufrieden mit meiner Beziehung sei und solange ich in der Beziehung sei, nichts von ihr wolle. Auch wenn sie mir sehr sympathisch sei.
Ich verfluchte mich im Nachhinein, dass ich es soweit kommen lassen habe - auch wenn es für mich auf eine Art auch schön war. Ich wollte den Vorfall aber ignorieren und wollte meiner Freundin auch nichts davon erzählen, damit ich keine schlafenden Hunde wecke. Ich war dann auch froh, dass von der Frau kein Kontaktversuch kam.
So war ich dann bald wieder im "seelischen Gleichgewicht".
Letztes Wochenende war es dann aber so weit, dass ich sie an zwei verschiedenen, nicht aufeinander folgenden Tagen wieder getroffen habe (unser Bekanntenkreis ist, wie gesagt, lose verbunden). Wir verstanden uns super und ich merkte auch, dass ich mich einfach zu ihr hingezogen fühlte. Wir haben lange miteinander gesprochen, waren viel (auch nur zu zweit) unterwegs und gingen beide Male zusammen denselben Heimweg. Auch wenn es für sie ein Umweg war, bestand sie darauf, diesen zu machen. Vor meiner Haustüre sprachen wir dann noch eine lange Weile über Gott und die Welt.
Dieses Mal konnte ich mich gut beherrschen, keine körperlichen Avancen zu machen bzw. diese diskret abzublocken.
Jetzt:
Ich habe meine Freundin danach drei Tage nicht gesehen und war in einem verwirrten, leeren Zustand. Ich wusste nicht, wo mir der Kopf steht. Ich beschloss aber, wiederum diskussionslos der Beziehung den Vorrang zu geben und gar nichts weiter mit der Frau zu machen, d.h. auch keinen Kontakt zu suchen.
Jedoch hat sie mir dann ein SMS geschrieben, welches nicht eindeutig war, jedoch zeigte, dass sie auch etwas "verwirrt" sei.
Ich war in dem Moment mit einem Freund zusammen, der uns beide auch mehrmals zusammen gesehen hat an den Festen. Also habe ich ihm das SMS gezeigt und ihn nach seiner Meinung gefragt. Er und ein anderer Freund hätten schon darüber gesprochen und festgestellt, dass wir zusammen so "verliebt" wirken würden und ich so frei, gelöst und glücklich gewirkt hätte, wie schon lange nicht mehr. Er habe mich noch nie so zusammen mit meiner Freundin gesehen.
Er konnte mich davon "überzeugen", mir Gedanken um meine Beziehung zu machen, obwohl ich davon zuerst nichts wissen wollte. Denn mir ist es klar, dass nach über vier Jahren Beziehung keine Schmetterlinge im Bauch mehr fliegen und man dafür viel anderes, schönes hat.
Aber Zweifel sind geweckt bzw. waren schon immer da. Passe ich wirklich mit meiner Freundin zusammen oder sind wir nicht viel mehr als ein Paar, das noch zusammen ist, weil es halt schon so lange zusammen ist. Könnte ich in einer anderen Situation, mit einer anderen Person (nicht zwingend die Bekanntschaft) nicht glücklicher sein? Behindert meine Freundin meine Entfaltung, dass ich wirklich "frei" und glücklich sein kann? Oder ist es nicht normal, dass man sich einschränken muss, damit eine (jede) Beziehung funktioniert?
Ich stelle fest, dass ich sehr viel an die Bekanntschaft denken muss und habe dieses flaue Gefühl im Magen, ich komme mir vor wie ein Teenager. Und ich muss mir eingestehen, dass ich wohl ein bisschen verliebt bin. Gleichzeitig könnte ich bei dem Gedanken fast erbrechen. Ich weiss nicht, wo mir mein Kopf steht.
Ich fühle eine tiefe Zuneigung meiner Freundin gegenüber, ich liebe sie. Ich weiss aber nicht, ob sie wirklich die richtige ist, ob wir auf Dauer glücklich sein werden, wenn wir schon so viele Krisen und kurze Trennungen hatten?
Und ich muss mir auch eingestehen, kalte Füsse zu bekommen. Ich will im Moment nicht mit ihr zusammen ziehen (und weiss nicht, ob das in einem Jahr anders ist), ich will noch die Freiheit. Mir graut es ein wenig vor dem Gedanken, mich längerfristig zu binden, mit Kindern etc.
Diese "kalten Füsse" wurden jetzt natürlich wirklich sichtbar, wo ich sehe, dass es tatsächlich noch viele andere interessante Menschen gibt und ich mir meiner Sache nicht mehr so sicher bin (bzw. ich weiss nicht, ob ich mir jemals wirklich sicher war).
Es tut mir leid, habe ich so einen Roman geschrieben. Deshalb danke an die, die bis hier mitgelesen haben. Es würde mich freuen, Anregungen zu bekommen.
U
Ich (m, 28) habe ein Problem, das mich im Moment so beschäftigt, dass ich mich hier zum Posten entschlossen habe. Ich hoffe, ich kann so ein paar Anregungen bekommen.
Meine Situation:
Ich bin seit über vier Jahren in einer Beziehung, in der ich zufrieden bin. Wir haben viele Gemeinsamkeiten, gemeinsame Werte bzw. Wertvorstellungen, können immer gut zusammen reden etc.
Ich finde sie äusserst attraktiv und den Sex mit ihr geniesse ich sehr - ich kann mir nicht vorstellen, dass es überhaupt noch viel besser sein kann (sie ist nicht meine erste Beziehung).
Sie ist viel emotionaler als ich, was in einer gewissen Regelmässigkeit zu Streiten führen kann. Zudem wurde unsere Beziehung sehr negativ von meiner letzten belastet. Hing damit zusammen, dass ich emotional noch nicht von Anfang an voll bereit war und auf eine Art der alten Beziehung nachtrauerte. Das ist aber schon lange vorbei. Trotzdem war dies unter anderem der Grund dazu, dass unsere Beziehung häufig auf der Kippe stand. Irgendwie rauften wir uns immer wieder zusammen und ich fand dies schliesslich trotz allem Schmerz als "belebend" für die Beziehung.
Dennoch gibt es immer wieder gewisse Dinge, die sie an mir stört und ich habe das Gefühl, dass ich nicht genau so sein kann, wie ich will. Auf eine Art finde ich das ja auch normal, dass man sich für eine Beziehung einschränkt und halt weniger mit den Jungs um die Häuser zieht (auch wenn einem der Sinn manchmal mehr danach stehen würde).
Oder wenn sie das Gefühl hat, ich würde ihr zu wenig Aufmerksamkeit schenken und mir zu wenig Mühe geben. Sie hat da wohl schon recht, ich versuche mir auch, Mühe zu geben. Nur denke ich, dass wir in dieser Hinsicht verschieden sind und ich ihr von mir aus nie genau so viel Aufmerksamkeit/Mühe geben könnte, wie sie möchte.
Alles in allem kann ich jedoch sagen, dass ich finde, eine "normale" Beziehung mit allen Höhen und Tiefen zu haben, die überhaupt nicht langweilig ist und mich zufrieden stellt.
Im Moment leben wir getrennt, haben jedoch schon davon gesprochen, im nächsten Jahr zusammen zu ziehen. Kinder sind noch nicht geplant, würden aber "in ein paar Jahren" aktuell.
Mein Problem:
Ich kenne schon seit längerem eine Frau, die zum erweiterten Kollegenkreis gehört (und mit Freunden von mir, u.a. auch meiner Freundin selbst, studiert hat). Wir verstanden uns immer sehr gut, sie ist hübsch und gefällt mir, wenn sie vom Aussehen her auch viel weniger "mein Typ" ist, als meine Freundin.
Eine Weile (vor meiner Beziehung) hatte ich sogar Interesse an ihr, das hat sich dann aber verloren und so haben wir uns nur sehr sporadisch und zufällig gesehen und dabei mal ein paar Sätze gewechselt. Wie man es halt tut, wenn man sich sympathisch ist.
Für mich ist es auch absolut klar, dass ich meine Beziehung verehre und sie "heilig" halten möchte. Ich habe überhaupt kein Verständnis für Seitensprünge und lehne es für mich völlig ab. Ich bin hier ziemlich streng und würde es, z.B. im Ausgang, nie so weit kommen lassen, dass ich mit einer Frau in eine eindeutige Situation gerate. Deshalb blocke ich so gut es geht immer alles in diese Richtung gehende ab. Ich könnte es mir einfach nicht verzeihen.
Vor ein paar Wochen bin ich m.E. mit der besagten Bekanntschaft aber für mein Empfinden ein wenig zu weit gegangen: Wir haben miteinander getanzt und dies nicht völlig ohne "Funken". Ich erklärte es mir so, dass ich schon sehr betrunken war und deshalb meine Hemmschwelle ignoriert hatte. Zu einem Kuss ist es nicht gekommen, das wäre mir selbst in dem Zustand zu weit gegangen. Jedoch waren wir relativ eng umschlungen und sie hat mir ihr ernsthaftes Interesse gestanden und wie sehr ich doch etwas "für sie" wäre (sie war auch betrunken, ansonsten ist sie wohl immer sehr beherrscht). Sie fragte mich auch, ob ich "immer noch" mit meiner Freundin (die sie lose kennt) zusammen wäre. Ich bejahte natürlich und betonte auch, dass ich zufrieden mit meiner Beziehung sei und solange ich in der Beziehung sei, nichts von ihr wolle. Auch wenn sie mir sehr sympathisch sei.
Ich verfluchte mich im Nachhinein, dass ich es soweit kommen lassen habe - auch wenn es für mich auf eine Art auch schön war. Ich wollte den Vorfall aber ignorieren und wollte meiner Freundin auch nichts davon erzählen, damit ich keine schlafenden Hunde wecke. Ich war dann auch froh, dass von der Frau kein Kontaktversuch kam.
So war ich dann bald wieder im "seelischen Gleichgewicht".
Letztes Wochenende war es dann aber so weit, dass ich sie an zwei verschiedenen, nicht aufeinander folgenden Tagen wieder getroffen habe (unser Bekanntenkreis ist, wie gesagt, lose verbunden). Wir verstanden uns super und ich merkte auch, dass ich mich einfach zu ihr hingezogen fühlte. Wir haben lange miteinander gesprochen, waren viel (auch nur zu zweit) unterwegs und gingen beide Male zusammen denselben Heimweg. Auch wenn es für sie ein Umweg war, bestand sie darauf, diesen zu machen. Vor meiner Haustüre sprachen wir dann noch eine lange Weile über Gott und die Welt.
Dieses Mal konnte ich mich gut beherrschen, keine körperlichen Avancen zu machen bzw. diese diskret abzublocken.
Jetzt:
Ich habe meine Freundin danach drei Tage nicht gesehen und war in einem verwirrten, leeren Zustand. Ich wusste nicht, wo mir der Kopf steht. Ich beschloss aber, wiederum diskussionslos der Beziehung den Vorrang zu geben und gar nichts weiter mit der Frau zu machen, d.h. auch keinen Kontakt zu suchen.
Jedoch hat sie mir dann ein SMS geschrieben, welches nicht eindeutig war, jedoch zeigte, dass sie auch etwas "verwirrt" sei.
Ich war in dem Moment mit einem Freund zusammen, der uns beide auch mehrmals zusammen gesehen hat an den Festen. Also habe ich ihm das SMS gezeigt und ihn nach seiner Meinung gefragt. Er und ein anderer Freund hätten schon darüber gesprochen und festgestellt, dass wir zusammen so "verliebt" wirken würden und ich so frei, gelöst und glücklich gewirkt hätte, wie schon lange nicht mehr. Er habe mich noch nie so zusammen mit meiner Freundin gesehen.
Er konnte mich davon "überzeugen", mir Gedanken um meine Beziehung zu machen, obwohl ich davon zuerst nichts wissen wollte. Denn mir ist es klar, dass nach über vier Jahren Beziehung keine Schmetterlinge im Bauch mehr fliegen und man dafür viel anderes, schönes hat.
Aber Zweifel sind geweckt bzw. waren schon immer da. Passe ich wirklich mit meiner Freundin zusammen oder sind wir nicht viel mehr als ein Paar, das noch zusammen ist, weil es halt schon so lange zusammen ist. Könnte ich in einer anderen Situation, mit einer anderen Person (nicht zwingend die Bekanntschaft) nicht glücklicher sein? Behindert meine Freundin meine Entfaltung, dass ich wirklich "frei" und glücklich sein kann? Oder ist es nicht normal, dass man sich einschränken muss, damit eine (jede) Beziehung funktioniert?
Ich stelle fest, dass ich sehr viel an die Bekanntschaft denken muss und habe dieses flaue Gefühl im Magen, ich komme mir vor wie ein Teenager. Und ich muss mir eingestehen, dass ich wohl ein bisschen verliebt bin. Gleichzeitig könnte ich bei dem Gedanken fast erbrechen. Ich weiss nicht, wo mir mein Kopf steht.
Ich fühle eine tiefe Zuneigung meiner Freundin gegenüber, ich liebe sie. Ich weiss aber nicht, ob sie wirklich die richtige ist, ob wir auf Dauer glücklich sein werden, wenn wir schon so viele Krisen und kurze Trennungen hatten?
Und ich muss mir auch eingestehen, kalte Füsse zu bekommen. Ich will im Moment nicht mit ihr zusammen ziehen (und weiss nicht, ob das in einem Jahr anders ist), ich will noch die Freiheit. Mir graut es ein wenig vor dem Gedanken, mich längerfristig zu binden, mit Kindern etc.
Diese "kalten Füsse" wurden jetzt natürlich wirklich sichtbar, wo ich sehe, dass es tatsächlich noch viele andere interessante Menschen gibt und ich mir meiner Sache nicht mehr so sicher bin (bzw. ich weiss nicht, ob ich mir jemals wirklich sicher war).
Es tut mir leid, habe ich so einen Roman geschrieben. Deshalb danke an die, die bis hier mitgelesen haben. Es würde mich freuen, Anregungen zu bekommen.
U
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