Ich will meinem Freund helfen, das Chaos zu ordnen...

Dark-Angel

Benutzer
24. Sep. 2006
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Hallo ihr Lieben,

ich brauche einen Rat.

Für ein besseres Verständnis solltet ihr aber die ganze Geschichte kennen.

Ich war vor ca. 5 Monaten auf einem Seminar und dort habe ich meinen jetzigen Freund kennen gelernt. Wir verstanden uns auf Anhieb perfekt und hatten wahnsinnig viele Gemeinsamkeiten.

Ich habe das Gefühl in ihm meinen Partner als auch besten Freund gefunden zu haben und ich bin überglücklich mit ihm.

Als ich ihn kennen gelernt hatte war er jedoch noch in einer Beziehung (nach den Stundenlangen Gesprächen die wir hatten stellte sich jedoch raus das er schon lange unglücklich in der Beziehung war und auch schon länger über eine Trennung nachdachte). Die beiden waren 8 Jahre zusammen.

Kurz darauf trennte er sich von ihr und zog bei mir ein, da er sonst keine Bleibe hatte.

Da das ganze so gut funktionierte und wir beide über beide Ohren verliebt waren entschlossen wir, dass wir auf Dauer gemeinsam wohnen wollten.

Bislang lief auch alles ganz fantastisch und ganz wunderbar – Bis gestern.

Er traf sich gestern mit seiner Ex in ihrer alten Wohnung um zu besprechen wer welche Möbel bekommt und anschließend hatten die beiden wohl noch ein längeres Gespräch, da sie sich ja wahrscheinlich niemals wieder sehen werden.

Naja letztendlich kam er dann, 2 Stunden später als gesagt und ohne sich gemeldet zu haben, zu mir nach Hause. Ich wusste er wolle mit mir reden.

So wie er war hatte ich ihn noch nie erlebt. Er war am zittern und den Tränen nahe.

Er sagte mir, dass er mich liebt und mit mir zusammen sein will jedoch gerade ein riesen großes Chaos in seinem Kopf herrsche und er nicht wisse was richtig und was falsch ist. Und das er unter anderen Umständen überglücklich mit mir wäre.

Er meint, dass es wohl alles zu schnell mit uns ging und er gar keine Zeit hatte die alte Beziehung zu verarbeiten und das er sich nicht sicher ist ob er nun gerad wirklich beziehungsfähig ist.

Ich sagte ihm das ich Rücksicht auf ihn nehmen werde und ich versuchen werde ihn, soweit es mir möglich ist, zu helfen.

Als wir dann Abends im Bett lagen nahm er mich in den Arm und sagte mir das er gerad sehr glücklich ist das er mich hat und er alles versuchen werde um das Chaos in seinen Kopf zu bereinigen.

Ich liebe ihn wirklich sehr und denke mit ihn den Mann fürs Leben gefunden zu haben.

Nun bin ich jedoch stark verunsichert und habe große Angst ihn zu verlieren.

Was würdet ihr mir Raten?

 
Wow Drk_angel, ich spende dir erstmal einen Trost-Smiley :trost:

Das ist echt eine Sch***-Situation!

Ich weiß gar nicht, was man dir da raten kann, außer Geduld zu haben. Was dein Freund empfindet ist schon verständlich, aber ich denke nicht, dass du irgendetwas tun kannst, damit er seine letzte Beziehung schneller verarbeitet. So etwas braucht eben Zeit und bei so einer langen Beziehung oft auch eine lange Zeit. Ich gehe da schon von Jahren aus, in denen die Trauer dann langsam abflacht.

So wie er klingt, musst du aber gar keine Sorgen haben, dass er dich verlässt oder so. Es schaut so aus, als könne er zwischen dem Glück, das er mit dir empfindet, und der Trauer über seine vergangene Beziehung, schon unterscheiden.

Du musst jetzt halt nur schauen, was dir gut tut. Vielleicht kannst du ihm auch in seiner Trauer beistehen. Das kommt wohl darauf an, wie selbstsicher und gefestigt du bist. Eventuell tut es dir zu weh zu sehen, wie er um die gescheiterte Beziehung zu einer anderen trauert. Vielleicht sollte er sich dann besser bei jemand anderem ausweinen.

Wichtig ist nur, DASS er es irgendwie verarbeitet. Ich würde also keinesfalls von ihm verlangen, dass er immer so tut, als sei nichts. Ich denke, damit würdest du einen Keil zwischen euch treiben, weil er sich dir dann nicht mehr so öffnen könnte.

Hm, ich glaube, zusammengefasst heißt mein Rat an dich einfach "Geduld!"

 
Danke für deine Antwort RoyA,

im allgemeinen hast du denke ich Recht, nur das er noch um sie trauert oder er noch an der Beziehung hängt glaube ich nicht.

Er sagte mir um einige male, auch nach dem Treffen, dass er nicht mehr mit ihr zuasmmen sein will.

Ich denke das es ihm so schon besser geht.

Jedoch habe ich auch nach der Trennung gemerkt wie sehr es ihn mitnimmt. Problem bei der ganzen Sache war dabei auch, dass sie extra für ihn aus ihrer Heimat weg gezogen war. Sie hatte somit quasi nur Ihn und ihren Job hier. Das war auch der Grund weswegen ihm es so schlecht ging - er wusste das er erst einmal ihr Leben zerstören würde.

Und er lag richtig, sie kündigte und zieht nun weg.

Dadurch, dass sich die beiden danach quasi 4 Monate nicht mehr gesehen hatten, hatt er wohl das ganze ausgeblendet und das kam nun erneut hoch wo sie sich sahen .- und das wohl noch zum letzten mal.

Das es ihm dadurch schlecht geht ist ja noch nachvollziehbar. Was mir mehr Angst macht ist das er dadurch so verwirrt und unsicher allem gegenüber ist. Und er mir sagte er wünschte sich hin und wieder als wir zusammen waren Zeit für sich. Seine Überlegung sich eine eigene Wohnung zu nehmen war für mich natürlich auch ein Schock.

Ich liebe ihn - ich war noch nie so glücklich wie in den letzten gemeinsamen Monaten mit Ihm in unserer Wohnung.

Ich wünsche mir einfach nur das wir das hin bekommen und das es ansonsten so bleibt wie bislang - bis auf die Ausnahme, dass wir vll auch hin und wieder getrennt voneinander etwas unternehmen.

Samstag fahren wir zusammen in den Skiurlaub- ich hoffe das der Abstand von der Arbeit und dem gewohnten Umfeld eventuell helfen kann.

Ich weiß nur gerad echt nicht weiter, im Moment bin ich nur unglücklich und mach mir sorgen.

Wobei doch eigentlich alles fantastisch ist - ich weiß, dass er mich liebt.

 
Hm, irgendwie finde ich die Sachen, die du mir in den Mund legst, gar nicht in meinem Beitrag.

Eigentlich dachte ich, ich hätte dich aufgrund eigener, sehr ähnlicher Erfahrung gut verstanden, dem ist anscheinend nicht so. Tut mir Leid.

Was meint er denn "mit Zeit für sich"? Wie viel Zeit verbringt ihr denn gemeinsam und wie viel alleine? Von einer eigenen Wohnung, die er sich überlegt zu nehmen, hattest du im ersten Beitrag auch nichts geschrieben.

 
Das kam erst gestern zum Gespräch... Was ich als erstes geschrieben hatte liegt nun 2 Tage zurück.

Bislang haben wir, bis auf das er Montags Nachmittags Fußballspielen und Mittwochs Nachmittags Billiardspielen geht, alles zusammen gemacht.

Deswegen meinte ich auch zu ihm, dass es doch wohl eine Lösung wäre wenn wir da hin und wieder mal was getrennt machen.

Ich denke das könnte ihm helfen, dass er so seinen Freiraum hat und wir trotzdessen weiterhin so zusammen leben können.

 
Liebe Dark-Angel,

nicht nur in seinem Kopf scheint ein beträchtlicher Anteil an Chaos vorhanden zu sein;).

Hast du ihn denn schon mal gefragt, woraus sein Chaos im Kopf besteht, was bringt ihn denn so durcheinander? Hast du dir schon mal überlegt dass er womöglich Angst hat, dir das gleiche "anzutun" wie seiner ex? Die Entscheidung aus ihrer Heimat wegzuziehen und mit ihm zuammen zu ziehen, hat sie alleine zu verantworten, nicht er. Die Gefahr das eine Beziehung auseinander geht, besteht immer. Er hat ihr Leben nicht zerstört, denn es ist weder zerstört noch ist er an ihrem Umbruch in ihrer beider Lebenssitutaionen schuldig. Das er Schuldgefühle hat, zeigt dass er ein funktionierendes Gewissen hat auch wenn dies an dieser Stelle rationaler Weise gar nicht angebracht ist.

Versuch nicht das Chaos in seinem Kopf zu ändern sondern sorge dafür dass dein Blick klar ist und du dich nicht auch noch in seinen Problemen und Sorgen verrennst. Das und dein Verständnis wird womöglich schon ausreichen um ihn dabei zu unterstützen seine Gefühle zu sortieren. Das er dass Gefühl hat seine letzte Beziehung noch nicht verdaut zu haben, kann ich verstehen. Du machst das schon ganz richtig so, lass ihm Freiraum und Zeit. Aber kreire nicht künstlich freiraum. Wenn ihm danach ist wird er ihn sich schon nehmen. Ich bin nicht seiner Meinung, wenn es darum geht, dass er Beziehungsunfähig sein könnte. Ich glaube in der Beziehung wird man erst beziehungsfähig, man entwickelt Fähigkeiten um das Zusammenleben mit dem Partner so schön wie möglich zu machen. Gib ihm eine Dosis des wahrscheinlich altbewährtesten Medikaments überhaupt: Gib ihm Zeit.

 
Danke ihr Lieben für die Worte! Mir hilft das wirklich sehr!

Wir hatten gestern noch einmal gesprochen gehabt und nun ist wirklich klar was das große Problem war.

In seiner letzten Beziehung gab es wohl immer Streit und Diskussionen wenn er etwas allein machen wollte.

Und aufgrund unseres Gespräches vor einigen Wochen, in welchem ich sagte - dass ich am liebsten so viel Zeit wie möglich mit ihm verbrinen würde, dachte er das es mit mir genau so wird.

Er hatte sich in der letzten Beziehung aufgrund der Tatsache wohl so eingeschränkt gefühlt und hatte die Befürchtung, dass des nun so weitergeht.

Ihm ist es scheinbar wirklich wichtig, dass er auch Zeit für sich alleine hat - außer seinem Sport am Mo. und Mi. Abends.

Sei es, dass er mal ein Wochenende allein nach Hause zu seinen Freunden fährt oder zum Fußballschauen zu einem Kollegen.

Für ihn klang es wohl so, dass ich Mo. und Mi. die alleinige Zeit von ihm dulde aber das auch genügt.

Haben da gestern lange drüber geredet. Das hat uns beiden denke ich wirklich gut getan. Er wird nun beruhigt in 2 Wochen seine Sachen holen können und komplett einziehen.

Er sagte das wäre nämlich ein Punkt gewesen weswegen er sich viele Gedanken gemacht hatte - er hatte Angst, dass sich seine Vermutungen bestätigen und er dann ohne WOhnung bald dasteht weil wir zu unterschiedliche Ansichten haben.

 
Kurz darauf trennte er sich von ihr und zog bei mir ein, da er sonst keine Bleibe hatte.
Also das ist eines der blödsten gründe zusammenzuziehen. Ich würde euch raten das ganze langsamer angehen zu lassen. Er sollte sich erstmal alleine eine wohnung suchen. Nach nur 5 monaten kann man noch überhaupt nicht wissen, ob das ganze mit euch passt. du denkst das zwar , aber das muss ich leider deiner jugendlichen naivität zuschreiben...

Ich würde auch diesen satz von ihm sehr sehr ernst nehmen:

[Er meint, dass es wohl alles zu schnell mit uns ging und er gar keine Zeit hatte die alte Beziehung zu verarbeiten und das er sich nicht sicher ist ob er nun gerad wirklich beziehungsfähig ist
Er hat damit recht und ich verstehe dich da nicht:

nur das er noch um sie trauert oder er noch an der Beziehung hängt glaube ich nicht.
Doch er trauert noch, muss er! Auch wenn das nicht heisst, dass er wieder mit ihr zsuammen sein will, aber jeder mensch benötigt eine gewisse trauerphase, nur so kann man verarbeiten. Das hat er mit nichten.

Ich glaube auch, dass er angst davor hat, sich zu sehr von dir (wegen wohnung) abhängig zu machen, deshalb fühlt er sich auch schon jetzt eingeengt.

Muss dir ehrlich sagen, dass ich denke, dass euer zusammen ziehen viel zu verfrüht ist und das mit sicherheit schief geht,wahrscheinlich sogar eure beziehung- (sorry für die harten worte...) vielleicht nicht in den nächsten wochen, aber spätestens nach nem jahr, wenn die rosa wolken verflogen sind.

Geht es doch behutsam an! Mit geduld! gerade du!

B.

 
So dunkle Voraussagen bringen doch gar nichts. Wie Roya geschrieben hat, bist du am besten beraten, geduldig zu sein. Dann kann die Beziehung auch lange halten. Und wenn du ihm die Zeit einräumst, die er für sich alleine braucht, sowieso. Was ihr gemacht habt, ist sehr gewagt, es muss jedoch nicht scheitern. Nicht in einem Jahr oder zwei. Viel Glück!