Hallo zusammen!
Ich möchte euch von meiner Geschichte erzählen… ich weiß nicht warum… vielleicht glaube ich, dass mir das gut tun könnte.
Meine Freundin (26) und ich (27) kennen uns bereits seit über 10 Jahren. Zueinander gefunden haben wir durch eine wirklich romantische Bilderbuch-Geschichte vor gut zwei Jahren. Seitdem haben wir eine absolute Traum-Beziehung geführt. Es war alles perfekt… nach etwa einem Jahr zog meine Freundin aufgrund eines super Jobs 150 Kilometer weit weg. Meiner erste Fernbeziehung, ob das wohl gut geht? Wir arrangierten uns recht gut damit. Ich genoss meine Freiheiten und wollte relativ schnell eigentlich nie wieder etwas anderes. Sie litt mehr darunter.
Irgendwann jedoch, ich kann nicht genau sagen wann, vielleicht vor einem halben Jahr, veränderte sich etwas bei mir. Es geschah unterbewusst und unkontrolliert. Ich wurde kälter ihr gegenüber, habe sie „schlecht behandelt“, ihre unendliche Liebe mir gegenüber nicht mehr gewürdigt und auch nicht erwidert. Ich wurde zu faul, am Wochenende zu ihr zu fahren, andere Dinge waren mir ständig wichtiger. Ich habe sie einfach mies behandelt. Ich denke heute, ich war mir ihrer unendlichen Liebe einfach so sicher, dass ich nichts mehr dafür getan habe. Ich habe mich sowohl in meinem Verhalten, als auch körperlich, gehenlassen (Mehr als 15 Kg Gewichtszunahme!).
Vor gut zwei Monaten kam dann der große Knall – wir beide konnten und wollten so nicht weitermachen und haben uns getrennt. Mich hatte einfach alles, was sie sagte, nur noch genervt und ich war mir sicher, meine Liebe sei einfach verglüht. Bereits in der ersten Woche litt ich jedoch wie ein Tier, konnte mir nicht vorstellen, ohne sie weiterleben zu können. Meine Fehler hatte ich zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht wirklich eingesehen. Es war wohl eher „die normale Verlustangst“. Nach einem, zugegebenermaßen ziemlich kurzen und einfachen, Kampf kamen wir wieder zusammen.
Jetzt ging der Alptraum aber für mich los. Meine Freundin behandelte mich seit dieser Trennung so, wie ich sie damals und andersrum. Wir haben komplett die Rollen getauscht. Ich habe ihr ständig liebe Dinge geschrieben, mich um sie gekümmert, alles für sie getan… sie jedoch war eiskalt, distanziert, hatte keine Zeit mehr für mich, ständig andere Dinge zu tun. Schnell schossen mir die Gedanken an einen anderen Mann in den Kopf. Ich habe sie oftmals danach gefragt, sie verneinte es jedoch stets deutlich. Wenn wir beieinander waren, lief alles „einigermaßen okay“ – ab und zu harmonische Momente, recht häufig Streit, noch immer top Sex.
Es wurde zunehmend schlimmer und schlimmer. Ich fühlte mich… ja, ich denke, ich fühlte mich genauso wie sie es damals tat. Ich merkte, dass ich mit lieben Worten und Taten nicht mehr zu ihr durchdringen konnte. Sie sagte mir ganz offen, dass sie meine Bemühungen zu schätzen wisse, es aber „irgendwie nicht mehr an sich ranlassen könne“. Ich tat etwas Dämliches, aus dem Affekt heraus, nachdem sie mal wieder irgendetwas wahnsinnig Unterkühltes sagte – ich habe ihr gesagt, dass sie keinen Platz mehr in meinem Leben hat und wir endgültig fertig miteinander sind. Ich konnte einfach nicht mehr kämpfen. War am Ende.
Die Trennung fühlte sich auch dieses Mal schrecklich an. Ich war mir aber sicher, dass dieser „Schuss vor den Bug“ nun endlich deutlich genug für sie sein musste. Sie würde bald weinend vor meiner Tür stehen und alles würde wieder gut. Falsch gedacht. Exakt eine Woche danach schrieb ich einem gemeinsamen Bekannten eine SMS: „Sie hat einen Anderen, oder? – die Antwort: „Jupp!“… das war´s für mich. Ich bin einfach nur in Schockstarre verfallen, habe das erste Mal in gut 20 Jahren geheult.
Ich habe nicht geweint, ich habe geflennt! Ich dachte, ich müsse an all den Tränen und der Atemnot ersticken! Mir hat es den Hals zugeschnürt! Ich glaube, in genau diesem Moment fing es an… mir wurde alles plötzlich bewusst. Jedes Fehlverhalten meinerseits schoss mir ins Gehirn. Ich setzte mich sofort ins Auto und RASTE los zu ihr. Unterwegs rief ich sie an: „Du hast einen Anderen! Ich weiß es jetzt!“ – „Ja, ich habe jemanden kennengelernt. Bitte komm nicht her… ich habe gerade Angst vor dir!“. Ich fuhr trotzdem zu ihr (in einem verantwortungslosen, selbstmörderischen, absolut idiotischen Tempo) und klingelte an der Tür. Sie machte nicht auf. Nochmal. Die Tür geht auf, sie steht ängstlich vor mir und sagt: „Was willst du?“… ich habe sie in den Arm genommen, fest gedrückt, geheult wie ein Schlosshund und ihr gesagt: „Ich liebe dich. Mir tut alles so leid.“!
Wir haben dann gute 20 Minuten miteinander reden können. Sie sagte auf Nachfrage, dass das mit dem Anderen nichts Ernstes sei und sie es sofort beenden könne. Dann musste sie zur Arbeit, sie kellnert neben ihrem Beruf. Ich fuhr sie zur Arbeit, setze mich fünf Stunden lang in eine Ecke und wartete darauf, danach ausführlicher mit ihr sprechen zu können. Meine Gedanken haben mich in dieser Zeit zerrissen. Sollte ich einfach wegfahren? Ich bin geblieben.
Wir haben dann beschlossen, zu unserer Lieblingsstelle am Wasser zu fahren, um dort zu reden. Auf der Autofahrt dahin herrschte fast vollständige Stille. Ich fragte sie aus heiterem Himmel: „Habt ihr miteinander geschlafen?“… ich wollte diese Antwort nicht hören… „Ja, wir haben miteinander geschlafen.“. Das war´s. Ich bin endgültig zusammengebrochen. Die Autofahrt musste ich unterbrechen, mich mehrmals übergeben. Ich habe geschrien vor Schmerzen, so laut ich konnte. Die Tränen flossen literweise. Ich dachte, ich zerreiße! Meine (Ex-)Freundin war mit der Situation merklich überfordert. Sie hatte noch nie derartige Gefühle von mir gesehen, das sagte sie später auch, „Wieso erst jetzt…?“. Sie sagte immer wieder: „Bitte, schrei mich wenigstens an und mach mir Vorwürfe…“, das konnte ich aber nicht. Ich wollte es auch nicht. Ich konnte einfach nur heulen und immer wieder „Bitte, Gott! Nein! Das ist alles nicht wahr!“ rufen… über Stunden… das war der wohl schlimmste Abend meines bisherigen Lebens. Ich hätte nie gedacht, dass ein Mensch derartig bestialische Schmerzen erleiden könnte.
Das Fazit des Abends: Sie ist überfordert, kann damit nicht umgehen, braucht Zeit, wird uns evtl. noch eine Chance geben, möchte mir aber keine allzu großen Hoffnungen machen. Ich fuhr nach Hause. Ich habe verständlicherweise keine Sekunde geschlafen, bin direkt morgens um 6 Uhr (auf einem Sonntag) zu meiner Mutter gefahren und habe gute 12 Stunden mit ihr über alles gesprochen. Muttis sind da halt einfach die Besten! Zwischendurch habe ich meiner (Ex-)Freundin seitenlange E-Mails und SMS geschrieben, ihr alle meine Fehler aufgezählt, ihr Versprechungen gemacht und vor allem immer wieder meine Dummheit betont… sie hat gesagt, dass sie genau das immer von mir wollte und ich mit solch einem Verhalten genau auf dem richtigen Weg sei. Es fiel mir nicht schwer, ich musste mich dafür nicht anstrengen, so wie es noch bei der letzten Trennung der Fall war. Es sprudelte einfach aus mir heraus, meine Liebe war so stark wie nie, meine Reue für mein Verhalten der letzten Zeit fast grenzenlos. Wie konnte ich so dumm sein und die Liebe meiner Traumfrau nicht bemerken und erwidern? Aber dann waren da auch die Schmerzen, die Bilder, wie sie mit dem Anderen Sex hatte, wollüstig stöhnend unter ihm lag, anschließend glücklich in seinen Armen eingeschlafen ist. Ich habe die ganze Woche nur geheult, wollte niemanden sehen und habe die meiste Zeit zitternd auf dem Sofa verbracht.
Mittlerweile sind etwas mehr als drei Wochen vergangen und man mag es nicht glauben, aber wir sind wieder sehr, sehr, sehr glücklich miteinander. Wir haben so wahnsinnig viel und intensiv miteinander geredet, wie noch nie. Wir hatten sogar mehrmals wieder Sex – das war anfangs sehr schwer für mich, da die Bilder dann gleich doppelt so schlimm auftreten. Meine Freundin sagt mir mittlerweile wieder „Ich liebe dich!“, schreibt mir schöne Dinge und wir erleben tolle Sachen zusammen. Es ist so unglaublich harmonisch zwischen uns… ihre Liebe ist zu 99% wieder so stark wie damals und meine einfach nur unbeschreiblich groß! Ich gebe mir dermaßen Mühe, verwöhne und verführe sie ständig. Wir haben den Kinderwunsch, den wir schon etwas länger hegten, konkretisiert – sie nimmt die Pille nicht mehr. Krank, oder? Vor drei Wochen betrügt sie mich noch und jetzt wollen wir Kinder miteinander? Ich habe offen mit ihr darüber geredet, ob dieses Kind für sie ein „Beziehungsretter“ bzw. der „Garant für eine glückliche Beziehung“ sein soll. Sie verneint es vehement und ich glaube ihr. Trotzdem werde ich, bei „Erfolg“, einen Vaterschaftstest durchführen lassen. Den Kontakt zu ihrer Affäre hat sie 100%ig abgebrochen – auch das glaube ich ihr. Sie ist sehr bedacht darauf, keine Eifersucht oder Misstrauen in mir aufkeimen zu lassen. Sie meldet sich ständig, wo sie gerade ist und was sie tut, etc.! Das weiß ich zu schätzen und es hilft mir sehr. Ich habe ihr gesagt, dass meine Angst ist, dass ich nun ins andere Extrem verfalle und ihr einen goldenen Käfig baue und klammere. Wir sind momentan beide sehr vorsichtig und reden offen über alle unsere Ängste und Gedanken. Genau das hat immer gefehlt.
Ihre Freunde an ihrem Wohnort sind leider zu 99% auch gut mit „dem Anderen“ befreundet und können mich, wegen meines lange Zeit miesen Verhaltens ihr gegenüber, ohnehin nicht wirklich gut leiden. Das ist sehr schwer. Sie kämpft für mich, versucht, mich bei allen Leuten zu rehabilitieren. Das weiß ich sehr zu schätzen!
Momentan sehe ich für uns zwei riesengroße Probleme: Sie hat Angst, ich könnte wieder „böse“ wie damals werden und ich kriege diese verdammten Bilder einfach nicht aus dem Kopf. Sobald sie nicht bei mir ist, male ich mir den Sex, den sie mit dem Anderen hatte, in allen Details aus, sehe sie lächeln, höre beide stöhnen, stelle mir vor – Verzeihung, aber das ist eines der prägendsten Bilder – wie sein Sperma nach dem Sex aus ihr rausläuft. Mir wird dabei regelmäßig übel und ich muss mich auch übergeben. Häufig fange ich aus heiterem Himmel an zu weinen, wenn sie sich vor mir auszieht, weil ich immer wieder denke „Hat er es auch so gesehen?“. Sie ist dann sehr einfühlsam, sagt mir, dass ich auf alle Ewigkeit der einzige Mann, ihr Traummann, sein werde. Sie hat aber auch Angst, dass ich nie darüber hinwegkommen und diese Affäre ewig zwischen uns stehen wird. Ich beteuere jedes Mal, dass das niemals der Fall sein wird… aber bin ich mir da wirklich sicher?
Leute, ich habe so einen Tornado in meinem Kopf! Ich schwanke stundenweise zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. In der einen Sekunde hüpfe ich wie ein frisch verliebter Teenager durch die Gegend, in der anderen sitze ich heulend auf dem Sofa und „schiebe Depri“. Ich liebe sie über alles und will sie einfach nur glücklich machen. Ich bin im Grunde froh, dass sie mich betrogen hat. So gestört es klingt… nur diese enormen Schmerzen konnten mich aufwecken. Ich will mein Leben lang dieses Lächeln auf ihren Lippen und das Funkeln in ihren Augen sehen. Sie will demnächst zu mir ziehen. Die Kinderplanung läuft auf Hochtouren. Ich will und WERDE diese Bilder irgendwie loswerden – für sie, für mich, für das Kind, für uns! Sie ist die Frau meines Lebens und eigentlich bin ich doch selbst schuld an all diesem Elend. Ich möchte Kinder mit ihr, möchte, dass sie zu mir zieht und wir ewig glücklich sind.
Leider hat auch mein Selbstbewusstsein einen unfassbaren Knacks davon getragen. Ich kann mich nicht mehr im Spiegel angucken, halte mich für wahnsinnig hässlich. Vorteil daran: Ich habe seit dem "Vorfall" fast zehn Kilogramm abgenommen und verliere immer mehr Kilos... ich muss ständig daran denken, dass der Andere schlank ist und ich dick. Meine Freundin hat mein Äußeres nie gestört und das habe ich ihr geglaubt... jetzt tue ich das leider nicht mehr. Ich werde mich nun runterhungern. Ich will nicht mehr das T-Shirt beim Sex anlassen müssen, so wie ich es seitdem tue. Bei ihm hatte sie womöglich einen Waschbrettbauch in den Händen, bei mir Geschwabbel.
Ich weiß gar nicht, was ich jetzt von euch hören will… was denkt ihr?
Beste Grüße,
der Betrogene
Ich möchte euch von meiner Geschichte erzählen… ich weiß nicht warum… vielleicht glaube ich, dass mir das gut tun könnte.
Meine Freundin (26) und ich (27) kennen uns bereits seit über 10 Jahren. Zueinander gefunden haben wir durch eine wirklich romantische Bilderbuch-Geschichte vor gut zwei Jahren. Seitdem haben wir eine absolute Traum-Beziehung geführt. Es war alles perfekt… nach etwa einem Jahr zog meine Freundin aufgrund eines super Jobs 150 Kilometer weit weg. Meiner erste Fernbeziehung, ob das wohl gut geht? Wir arrangierten uns recht gut damit. Ich genoss meine Freiheiten und wollte relativ schnell eigentlich nie wieder etwas anderes. Sie litt mehr darunter.
Irgendwann jedoch, ich kann nicht genau sagen wann, vielleicht vor einem halben Jahr, veränderte sich etwas bei mir. Es geschah unterbewusst und unkontrolliert. Ich wurde kälter ihr gegenüber, habe sie „schlecht behandelt“, ihre unendliche Liebe mir gegenüber nicht mehr gewürdigt und auch nicht erwidert. Ich wurde zu faul, am Wochenende zu ihr zu fahren, andere Dinge waren mir ständig wichtiger. Ich habe sie einfach mies behandelt. Ich denke heute, ich war mir ihrer unendlichen Liebe einfach so sicher, dass ich nichts mehr dafür getan habe. Ich habe mich sowohl in meinem Verhalten, als auch körperlich, gehenlassen (Mehr als 15 Kg Gewichtszunahme!).
Vor gut zwei Monaten kam dann der große Knall – wir beide konnten und wollten so nicht weitermachen und haben uns getrennt. Mich hatte einfach alles, was sie sagte, nur noch genervt und ich war mir sicher, meine Liebe sei einfach verglüht. Bereits in der ersten Woche litt ich jedoch wie ein Tier, konnte mir nicht vorstellen, ohne sie weiterleben zu können. Meine Fehler hatte ich zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht wirklich eingesehen. Es war wohl eher „die normale Verlustangst“. Nach einem, zugegebenermaßen ziemlich kurzen und einfachen, Kampf kamen wir wieder zusammen.
Jetzt ging der Alptraum aber für mich los. Meine Freundin behandelte mich seit dieser Trennung so, wie ich sie damals und andersrum. Wir haben komplett die Rollen getauscht. Ich habe ihr ständig liebe Dinge geschrieben, mich um sie gekümmert, alles für sie getan… sie jedoch war eiskalt, distanziert, hatte keine Zeit mehr für mich, ständig andere Dinge zu tun. Schnell schossen mir die Gedanken an einen anderen Mann in den Kopf. Ich habe sie oftmals danach gefragt, sie verneinte es jedoch stets deutlich. Wenn wir beieinander waren, lief alles „einigermaßen okay“ – ab und zu harmonische Momente, recht häufig Streit, noch immer top Sex.
Es wurde zunehmend schlimmer und schlimmer. Ich fühlte mich… ja, ich denke, ich fühlte mich genauso wie sie es damals tat. Ich merkte, dass ich mit lieben Worten und Taten nicht mehr zu ihr durchdringen konnte. Sie sagte mir ganz offen, dass sie meine Bemühungen zu schätzen wisse, es aber „irgendwie nicht mehr an sich ranlassen könne“. Ich tat etwas Dämliches, aus dem Affekt heraus, nachdem sie mal wieder irgendetwas wahnsinnig Unterkühltes sagte – ich habe ihr gesagt, dass sie keinen Platz mehr in meinem Leben hat und wir endgültig fertig miteinander sind. Ich konnte einfach nicht mehr kämpfen. War am Ende.
Die Trennung fühlte sich auch dieses Mal schrecklich an. Ich war mir aber sicher, dass dieser „Schuss vor den Bug“ nun endlich deutlich genug für sie sein musste. Sie würde bald weinend vor meiner Tür stehen und alles würde wieder gut. Falsch gedacht. Exakt eine Woche danach schrieb ich einem gemeinsamen Bekannten eine SMS: „Sie hat einen Anderen, oder? – die Antwort: „Jupp!“… das war´s für mich. Ich bin einfach nur in Schockstarre verfallen, habe das erste Mal in gut 20 Jahren geheult.
Ich habe nicht geweint, ich habe geflennt! Ich dachte, ich müsse an all den Tränen und der Atemnot ersticken! Mir hat es den Hals zugeschnürt! Ich glaube, in genau diesem Moment fing es an… mir wurde alles plötzlich bewusst. Jedes Fehlverhalten meinerseits schoss mir ins Gehirn. Ich setzte mich sofort ins Auto und RASTE los zu ihr. Unterwegs rief ich sie an: „Du hast einen Anderen! Ich weiß es jetzt!“ – „Ja, ich habe jemanden kennengelernt. Bitte komm nicht her… ich habe gerade Angst vor dir!“. Ich fuhr trotzdem zu ihr (in einem verantwortungslosen, selbstmörderischen, absolut idiotischen Tempo) und klingelte an der Tür. Sie machte nicht auf. Nochmal. Die Tür geht auf, sie steht ängstlich vor mir und sagt: „Was willst du?“… ich habe sie in den Arm genommen, fest gedrückt, geheult wie ein Schlosshund und ihr gesagt: „Ich liebe dich. Mir tut alles so leid.“!
Wir haben dann gute 20 Minuten miteinander reden können. Sie sagte auf Nachfrage, dass das mit dem Anderen nichts Ernstes sei und sie es sofort beenden könne. Dann musste sie zur Arbeit, sie kellnert neben ihrem Beruf. Ich fuhr sie zur Arbeit, setze mich fünf Stunden lang in eine Ecke und wartete darauf, danach ausführlicher mit ihr sprechen zu können. Meine Gedanken haben mich in dieser Zeit zerrissen. Sollte ich einfach wegfahren? Ich bin geblieben.
Wir haben dann beschlossen, zu unserer Lieblingsstelle am Wasser zu fahren, um dort zu reden. Auf der Autofahrt dahin herrschte fast vollständige Stille. Ich fragte sie aus heiterem Himmel: „Habt ihr miteinander geschlafen?“… ich wollte diese Antwort nicht hören… „Ja, wir haben miteinander geschlafen.“. Das war´s. Ich bin endgültig zusammengebrochen. Die Autofahrt musste ich unterbrechen, mich mehrmals übergeben. Ich habe geschrien vor Schmerzen, so laut ich konnte. Die Tränen flossen literweise. Ich dachte, ich zerreiße! Meine (Ex-)Freundin war mit der Situation merklich überfordert. Sie hatte noch nie derartige Gefühle von mir gesehen, das sagte sie später auch, „Wieso erst jetzt…?“. Sie sagte immer wieder: „Bitte, schrei mich wenigstens an und mach mir Vorwürfe…“, das konnte ich aber nicht. Ich wollte es auch nicht. Ich konnte einfach nur heulen und immer wieder „Bitte, Gott! Nein! Das ist alles nicht wahr!“ rufen… über Stunden… das war der wohl schlimmste Abend meines bisherigen Lebens. Ich hätte nie gedacht, dass ein Mensch derartig bestialische Schmerzen erleiden könnte.
Das Fazit des Abends: Sie ist überfordert, kann damit nicht umgehen, braucht Zeit, wird uns evtl. noch eine Chance geben, möchte mir aber keine allzu großen Hoffnungen machen. Ich fuhr nach Hause. Ich habe verständlicherweise keine Sekunde geschlafen, bin direkt morgens um 6 Uhr (auf einem Sonntag) zu meiner Mutter gefahren und habe gute 12 Stunden mit ihr über alles gesprochen. Muttis sind da halt einfach die Besten! Zwischendurch habe ich meiner (Ex-)Freundin seitenlange E-Mails und SMS geschrieben, ihr alle meine Fehler aufgezählt, ihr Versprechungen gemacht und vor allem immer wieder meine Dummheit betont… sie hat gesagt, dass sie genau das immer von mir wollte und ich mit solch einem Verhalten genau auf dem richtigen Weg sei. Es fiel mir nicht schwer, ich musste mich dafür nicht anstrengen, so wie es noch bei der letzten Trennung der Fall war. Es sprudelte einfach aus mir heraus, meine Liebe war so stark wie nie, meine Reue für mein Verhalten der letzten Zeit fast grenzenlos. Wie konnte ich so dumm sein und die Liebe meiner Traumfrau nicht bemerken und erwidern? Aber dann waren da auch die Schmerzen, die Bilder, wie sie mit dem Anderen Sex hatte, wollüstig stöhnend unter ihm lag, anschließend glücklich in seinen Armen eingeschlafen ist. Ich habe die ganze Woche nur geheult, wollte niemanden sehen und habe die meiste Zeit zitternd auf dem Sofa verbracht.
Mittlerweile sind etwas mehr als drei Wochen vergangen und man mag es nicht glauben, aber wir sind wieder sehr, sehr, sehr glücklich miteinander. Wir haben so wahnsinnig viel und intensiv miteinander geredet, wie noch nie. Wir hatten sogar mehrmals wieder Sex – das war anfangs sehr schwer für mich, da die Bilder dann gleich doppelt so schlimm auftreten. Meine Freundin sagt mir mittlerweile wieder „Ich liebe dich!“, schreibt mir schöne Dinge und wir erleben tolle Sachen zusammen. Es ist so unglaublich harmonisch zwischen uns… ihre Liebe ist zu 99% wieder so stark wie damals und meine einfach nur unbeschreiblich groß! Ich gebe mir dermaßen Mühe, verwöhne und verführe sie ständig. Wir haben den Kinderwunsch, den wir schon etwas länger hegten, konkretisiert – sie nimmt die Pille nicht mehr. Krank, oder? Vor drei Wochen betrügt sie mich noch und jetzt wollen wir Kinder miteinander? Ich habe offen mit ihr darüber geredet, ob dieses Kind für sie ein „Beziehungsretter“ bzw. der „Garant für eine glückliche Beziehung“ sein soll. Sie verneint es vehement und ich glaube ihr. Trotzdem werde ich, bei „Erfolg“, einen Vaterschaftstest durchführen lassen. Den Kontakt zu ihrer Affäre hat sie 100%ig abgebrochen – auch das glaube ich ihr. Sie ist sehr bedacht darauf, keine Eifersucht oder Misstrauen in mir aufkeimen zu lassen. Sie meldet sich ständig, wo sie gerade ist und was sie tut, etc.! Das weiß ich zu schätzen und es hilft mir sehr. Ich habe ihr gesagt, dass meine Angst ist, dass ich nun ins andere Extrem verfalle und ihr einen goldenen Käfig baue und klammere. Wir sind momentan beide sehr vorsichtig und reden offen über alle unsere Ängste und Gedanken. Genau das hat immer gefehlt.
Ihre Freunde an ihrem Wohnort sind leider zu 99% auch gut mit „dem Anderen“ befreundet und können mich, wegen meines lange Zeit miesen Verhaltens ihr gegenüber, ohnehin nicht wirklich gut leiden. Das ist sehr schwer. Sie kämpft für mich, versucht, mich bei allen Leuten zu rehabilitieren. Das weiß ich sehr zu schätzen!
Momentan sehe ich für uns zwei riesengroße Probleme: Sie hat Angst, ich könnte wieder „böse“ wie damals werden und ich kriege diese verdammten Bilder einfach nicht aus dem Kopf. Sobald sie nicht bei mir ist, male ich mir den Sex, den sie mit dem Anderen hatte, in allen Details aus, sehe sie lächeln, höre beide stöhnen, stelle mir vor – Verzeihung, aber das ist eines der prägendsten Bilder – wie sein Sperma nach dem Sex aus ihr rausläuft. Mir wird dabei regelmäßig übel und ich muss mich auch übergeben. Häufig fange ich aus heiterem Himmel an zu weinen, wenn sie sich vor mir auszieht, weil ich immer wieder denke „Hat er es auch so gesehen?“. Sie ist dann sehr einfühlsam, sagt mir, dass ich auf alle Ewigkeit der einzige Mann, ihr Traummann, sein werde. Sie hat aber auch Angst, dass ich nie darüber hinwegkommen und diese Affäre ewig zwischen uns stehen wird. Ich beteuere jedes Mal, dass das niemals der Fall sein wird… aber bin ich mir da wirklich sicher?
Leute, ich habe so einen Tornado in meinem Kopf! Ich schwanke stundenweise zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. In der einen Sekunde hüpfe ich wie ein frisch verliebter Teenager durch die Gegend, in der anderen sitze ich heulend auf dem Sofa und „schiebe Depri“. Ich liebe sie über alles und will sie einfach nur glücklich machen. Ich bin im Grunde froh, dass sie mich betrogen hat. So gestört es klingt… nur diese enormen Schmerzen konnten mich aufwecken. Ich will mein Leben lang dieses Lächeln auf ihren Lippen und das Funkeln in ihren Augen sehen. Sie will demnächst zu mir ziehen. Die Kinderplanung läuft auf Hochtouren. Ich will und WERDE diese Bilder irgendwie loswerden – für sie, für mich, für das Kind, für uns! Sie ist die Frau meines Lebens und eigentlich bin ich doch selbst schuld an all diesem Elend. Ich möchte Kinder mit ihr, möchte, dass sie zu mir zieht und wir ewig glücklich sind.
Leider hat auch mein Selbstbewusstsein einen unfassbaren Knacks davon getragen. Ich kann mich nicht mehr im Spiegel angucken, halte mich für wahnsinnig hässlich. Vorteil daran: Ich habe seit dem "Vorfall" fast zehn Kilogramm abgenommen und verliere immer mehr Kilos... ich muss ständig daran denken, dass der Andere schlank ist und ich dick. Meine Freundin hat mein Äußeres nie gestört und das habe ich ihr geglaubt... jetzt tue ich das leider nicht mehr. Ich werde mich nun runterhungern. Ich will nicht mehr das T-Shirt beim Sex anlassen müssen, so wie ich es seitdem tue. Bei ihm hatte sie womöglich einen Waschbrettbauch in den Händen, bei mir Geschwabbel.
Ich weiß gar nicht, was ich jetzt von euch hören will… was denkt ihr?
Beste Grüße,
der Betrogene
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