Ich könnte ein Buch schreiben über meine Beziehungen zu Männern und bin nun wieder mitten in einer, leider wieder einmal in einer unglücklichen....
Ich bin weiblich, 42 Jahre alt. Ich verfüge über sehr viel Lebenserfahrung, auch was Beziehungen zu Männern angeht. Nur leider habe ich wohl in meinem Leben einfach ein unglückliches Händchen betr. Männern, oder aber mein persönliches Horoskop bestätigt sich immer wie mehr, nämlich dass der passende Mann noch gar nicht geboren wurde.
Ich habe meinen jetzigen "Partner" vor knapp einem Jahr übers Internet kennengelernt (ja, ich weiss, darüber lässt sich streiten, ist aber heute nicht das Thema bei mir). Er war dazumal noch verheiratet, aber getrennt, da ihn seine damalige Frau betrogen hat. Ich wusste von Anfang an, dass er noch nicht lange "single" war und aufgrund der Trennung auch in psychologischer Betreuung war. Er nahm zu dieser Zeit auch Psychopharmaka. ich wusste also von Anfang an, auf was dass ich mich da einliess und doch nicht ganz.
Da ich ein gebranntes Kind bin, war ich zu Anfang recht vorsichtig was Gefühle aufbauen hiess und habe es so gut wie möglich langsam angefangen. Wohl aber nicht langsam genug. Aber ich, wie auch er, waren beide über beide Ohren verliebt. Die ersten paar Monate sind dann auch sehr schön und harmonisch gewesen. Ich war zu dieser Zeit noch mitten in einer Weiterbildung und hatte darum nicht immer Zeit für ihn, war aber auch nicht weiter tragisch. Wir sahen uns jeweils einmal unter der Woche und dann je nachdem von Sa Abend bis Sonntag, manchmal auch Montag morgen....
Dann, nach ein paar Monaten sind dann ein paar doofe Situationen entstanden. Einmal hatte er seinen Göttibuben bei sich, der zur Familie seiner Ex-Partnerin gehört. Ich habe dann auf Nachfrage herausgefunden, dass er während seinem Besuch alles von mir (Kosmetika, Bild an der Wand, etc.) versteckt hatte. Das kam bei mir natürlich nicht unbedingt nur gut an, da bei mir das Gefühl aufkam, er verstecke mich. Dann war da noch der Bruch zu einem alten Kollegenpaar, weil sie sich für keine der beiden Seiten entscheiden wollten, nicht sonderlich begeistert waren von mir und mein Freund nicht damit klar kam. Es folgten dann auch von seiner Seite noch ein paar Brüche zu weiteren "alten" Kollegen/Kolleginnen, welche ich nicht immer nachvollziehen konnte. Aber es war seine Angelegenheit und ich hütete mich, mich da einzumischen. Nur fand ich es schade, dass er damit alle irgendwie vor den Kopf stiess.
Dann kamen unsere ersten Ferien. Bis auf eine kleinere Diskussion verliefen beide Wochen sehr harmonisch und ich habe mich dann noch mehr in ihn verliebt. Zu dieser Zeit waren wir knapp 6 Monate zusammen. Danach allerdings fing es an. Ich hatte meine Weiterbildung zu Ende, endlich Zeit für meine Hobbys und auch mehr Zeit für ihn. Ich wurde zu dieser Zeit manchmal etwas blockiert, was Haushalt schmeissen etc. anging. Ich wollte die Zeit ja mit ihm verbringen und daneben sicher nicht noch meinen Haushalt schmeissen. Wenn er mir Hilfe anbot, habe ich sie dann halt auch z.Teil nicht angenommen, was er nicht immer verstand, aber akzeptierte. Aber es ist halt einfach nicht mein Ding, gross Hilfe annehmen zu wollen. Ich muss dazu sagen, dass ich eher der chaotische Typ Mensch bin, aber so lange ich alleine wohne, ist es mein Problem und nicht das jemand anderen. Ich komme sehr gut damit zurecht. Schliesslich war er ja bei mir "nur" zu Besuch... Aber genau das wurde dann zum Problem.
Er hat dann immer mehr angefangen zu reklamieren, dass er in meiner Küche gewisse Sachen nicht auf Anhieb finde, dass ich meine Lebensmittel alle in den einzelnen Schränken verstreut hätte, und gar kein System drin habe. Zugleich wollte er, dass ich endlich mein "Puff"-Zimmer in Angriff nehme und wollte helfen aufzuräumen. Da ich keinen Stress hatte damit, habe ich sein Angebot um ein weiteres Mal ausgeschlagen, zudem bin ich der Meinung dass er wohl dann die Hälfte meiner Sachen gerne fortgeschmissen hätte. Ich musste im Vorfeld nämlich schon einige Sachen in Sicherheit bringen, ansonsten wären sie im Müll gelandet. Und ich spreche nicht von Papierkrams oder sonstwas, sondern von Schnittmustern etc. die alle schön säuberlich auf einer Beige im Regal lagen. Er aber fragte nur: brauchst du das wirklich alles noch? Jahaaa.... schliesslich ist es mein Hobby!
Dann kam der Dezember, ich hatte unterdessen den Küchenschrank schön aufgeräumt und meinen Kleiderschrank endlich ausgemistet. Es kam jedoch lediglich dieser Kommentar: ich hätte das innert 4 Stunden geschafft und du brauchst dafür 2 Wochen?? oder: also, der Küchenschrank ist schön eingeräumt, super, aber die Tomatensauce steht meiner Meinung nach nicht am richtigen Ort (ja, ich hatte auch keinen Platz mehr unten, also hab ich sie halt oben neben der Pasta verstaut - wen stört das denn?). Im Januar habe ich sehr genervt den Kühlschrank schön säuberlich eingeräumt. Das, weil er, nach ein paar gemeinsamen Samstags-Einkäufen, jammerte, ich hätte auch da kein System, das ginge nicht, er müsse immer alles suchen.... er hatte bevor ich den KS neu einsortierte auch schon angeboten, das für mich zu übernehmen. Nein, es ist und bleibt meine Wohnung, also habe ich das dann doch gerne selber erledigt. Als ich ihm dann den neu eingeräumten Kühlschrank zeigte (inkl. Bier an der richtigen Stelle) hatte er das erste Mal nichts daran auszusetzen. Und das geht so weiter, von Wäsche zusammenlegen wollen bis meine Wohnung total neu umstellen (!!! ihm gefiele meine Einrichtung nicht, Vorhänge fehlten auch etc.), bis meine fehlende Garderobe kaufen gehen etc. etc. Diese habe ich nun endlich bei mir im Wohnzimmer (vor genau 2 Wochen wurde sie geliefert), aber noch nicht montiert ist, weil...
und jetzt kommt der Hammer, der mir momentan den ganzen Kopf nur so brummen lässt und ich keinen Schlaf mehr finde, geschweige durchschlafen lässt: Vor einer Woche hat er mir einen Brief vorbeigebracht. Darin stand, dass er eine Pause brauche, er vor lauter Sorgen um sich den Kopf frei bekommen muss. Wir hätten x Diskussionen geführt wegen mir, meiner Unordnung, Ferien... und und und... und er keine Energie mehr hätte, er nun einfach mal zu sich kommen müsse. In etwa so. Nun, ich muss anmerken, dass wir uns im Dezember und im Januar nicht sonderlich viel sahen, nur manchmal an den Wochenenden, das aufgrund unserer damaligen beruflichen Situation. Das wäre auch weiter kein Problem gewesen, hätten wir während dieser Zeit nicht immer nur diskutiert, denn auch mich hat das alles sehr viel Energie geraubt.
Während dieser Zeit war ich auch noch auf der Suche nach einer neuen Stelle und hatte darum auch meinen Stress mit Gesprächen vorbereiten, Bewerbungen schreiben etc. Zudem hat mir die fehlende Sonne auch nicht nur die beste Laune gelassen resp. ich war viel müde und mochte an den Wochenenden nicht so viel unternehmen wie gewöhnlich. Also, nun sind wir da. Ich in meiner Wohnung mit den unaufgestellten Möbeln, er in seiner. Was das sonderbare daran ist, ist die Tatsache, dass er nur den Kontakt zu mir fast abgebrochen hat, aber nicht zu seinen Kumpels/Familie. Er ist sogar am "Fühler" ausstrecken nach alten Kollegen und unternimmt idR 3-4 mal pro Woche etwas mit ihnen. Mich jedoch hat er nur letzten Sonntag für eine kurze Zeit sehen wollen, damit wir uns nochmal kurz aussprachen und unsere Geschehnisse der letzten Woche revue passieren lassen konnten. Verlief alles relativ harmonisch das Ganze. Ich war dann am Abend (das war gestern) auch relativ entspannt. Mitten in der Nacht wachte ich dann aber wieder auf und konnte vor lauter Gedanken stundenlang nicht mehr einschlafen. Dieses Problem habe ich bereits seit über einer Woche, seit ich mich mit der "Pause" auseinandersetzen muss.
Dann ist auch noch das Thema Kinder ein sehr schwieriges Thema. Aber nicht bei mir, da ich mich damit schon seit längerem auseinander gesetzt habe und das auch abgeschlossen ist. Sondern bei ihm. Er war zeugungsunfähig und hat sich dann vor ein paar Jahren zur ganzen Sicherheit noch unterbinden lassen. Nur ist das Thema bei ihm wieder omnipräsent. Was ich nicht verstehen kann, da seine Vasektomie Jahre zurück liegt. Er kann mir auch nicht genau sagen, warum er so Probleme mit diesem Thema hat, da es eigentlich ja auch keines ist. Auf jeden Fall nicht bei uns.
Ich weiss, dass es ihm psychisch seit Monaten nicht sehr gut geht, er war auch schon drauf und daran, wieder zum Psychologen zu gehen. Hat er aber bis heute nicht geschafft diesen Schritt. Ich weiss auch, dass ihn die momentane berufliche Situation schwer zu schaffen macht. Es wird der Tag kommen, wo er auf der Strasse stehen wird, weil das Geschäft nicht gut läuft. Er muss sich also langsam auch Gedanken machen, was er noch machen möchte, ausbildungsmässig oder sonst wie... auch das hat er mir gestern mitgeteilt und lastet natürlich sehr schwer auf ihm.
Also, kurz gesagt: er ist in einer Lebenskrise. Dazu kommt wohl dann auch noch die Scheidung, die erst vor kurzer Zeit über die Bühne ist. Zu diesem Zeitpunkt hatte er unsere "Beziehungspause" aber bereits eingeläutet. Ich kam damit, wie wohl jeder verstehen kann, nicht sonderlich gut klar. Habe es aber akzeptiert und mich über 7 Tage nicht bei ihm gemeldet. Ich kann auch Verstehen, dass er Zeit braucht um Energie zu tanken. Den Kopf frei zu bekommen.
Was mich aber etwas verunsichern lässt ist das, dass er nur von "mir" eine Pause will, alles andere läuft weiter wie gewohnt. Ich fühle mich momentan wirklich nicht sehr gut dabei und war auch schon drauf und daran den ganzen "Bättel" hinzuschmeissen. Aber ich konnte mich bis heute nicht zu diesem Schritt durchringen. Ich weiss, dass es schwierig werden wird, wieder Vertrauen in ihn zu fassen. Nicht, weil er mich betrogen hätte oder betrügen könnte, sondern in seine Stabilität. Ich weiss nicht, wann er das nächste Mal "wegbrechen" wird. ich weiss nicht, was ich von dieser Pause halten soll, da sie nur mich etwas angeht. Alles andere läuft ja wie gewohnt weiter? Die Diskussionen kamen ja jeweils auch fast immer von seiner Seite her, weil er mit vielem das ich machte oder eben nicht machte, oder nicht gerade erledigte, oder wie ich mich in gewissen Situationen verhielt, bei ihm auf Unverständnis stiess. Er hat bei den Diskussionen jeweils auch noch "altes" hervorgekramt, das schon vor etlichen Monaten ausdiskutiert worden war und von meiner Seite als erledigt betrachtet wurde. Aber er liess da einfach nicht locker, und wir hatten dann nach 2 Stunden Diskussionen bereits mehrere Themen auf dem Tisch. Und nicht nur das, was es gerade zu besprechen galt. Das machte die ganze Sache dann ja jeweils auch nicht einfacher für uns. Auch habe ich dann jeweils am Schluss gar nichts mehr gesagt, da er am referieren war und ich gar nicht mehr wusste, wo mir der Kopf stand. Das hatte er mir dann auch wieder vorgeworfen. Ich würde ihn nicht in mein Leben lassen (nur weil er mir nicht helfen darf, bei meinen Alltags-Angelegenheiten wie aufräumen etc.?)... Oder ich wäre nicht beziehungsfähig, das musste ich mir ebenfalls vorwerfen lassen.
Nun meine Frage an uns: was soll ich machen? Wie vorgehen? Wir hören uns diese Woche wohl erst wieder am Mittwoch, wenn überhaupt. Sehen möchte er mich vielleicht dann am Samstag zum Nachtessen (auswärts). Mehr Kontakt möchte er momentan noch nicht zu mir. Hat er mir gestern klipp und klar zu verstehen gegeben. Vielleicht brauche er ja noch eine weitere oder sogar eine 4te Woche... Alles in allem schön und gut. Aber ich frage mich, was ich da noch soll? Muss ich das wirklich mitmachen oder soll ich nicht besser diese Beziehung beenden, weil ich weiss, dass ich mich zwar an seine Wünsche und Gepflogenheiten anpassen könnte, mich aber sicher nie so ändern kann, wie er das möchte und vielleicht von mir erwartet?
Er meint auch, dass ich auch x Baustellen hätte, die ich angehen müsse. Und ich mir jetzt dazu die Zeit nehmen soll, wenn er sie mir schon gäbe. Nur frage ich mich wirklich, was für Baustellen? Meine noch nicht zusammengestellten Möbel? Weil ich habe keine weiteren Baustellen (oder sie wären mir nicht bekannt!). Ich habe einen neue Arbeitsstelle gefunden, darf meinen wohlersehnten Monat Pause machen im April und dann voller Energie wieder im Berufsleben starten. Ich habe einzig noch das, dass ich meine restlichen Wochen in der alten Firma irgendwie so gut wie möglich durchstehe, da noch etliches an Arbeit ansteht, die es zu erledigen gilt. Aber sonst??? Nope... vielleicht wieder vermehrt meinem Hobby nachgehen, ok. Aber sonst bin ich wieder happy, entspannt. Wenn nur die Sache mit ihm nicht wäre. Das macht mich echt sehr umentspannt und ich grüble Tag für Tag und Nacht für Nacht....
Wie würdet ihr da vorgehen? Das so akzeptieren oder einfach den Stecker ziehen? Hat unsere Beziehung so überhaupt noch ne Chance? Wenn ich keine Gefühle mehr hätte für ihn, hätte ich die Bez. gestern beendet, ich war drauf und daran, echt. Aber leider kann man diese ja nicht von einem Tag auf den anderen kappen. Und ich weiss, dass auch er noch Gefühle für mich hat. Aber geht man wirklich so mit einem Menschen um, den man gerne hat? Oder ist er psychisch wirklich so am Anschlag, dass er keinen anderen Ausweg mehr hatte?? Hat von euch schon mal jemand etwas ähnliches erlebt?
Ich hoffe sehr, dass jmd diesen Roman zu Ende liest, denn das ist er leider geworden. Nun, auch wenn hier niemand eine Antwort liefern wird, ich konnte mir das jetzt wenigstens mal alles von der Seele schreiben und nur schon das hat mir seeeehr gut getan.
Danke jetzt schon für eure ehrlichen Meinungen, egal welcher Art. Vielleicht hilft mir das, wieder klarer zu sehen (obwohl ich die Antwort sehr wahrscheinlich bereits weiss, nur mir diese noch nicht eingestehen möchte)... und nein, ich bin nicht doof oder blöd oder sonstwas, sondern nur sehr verzweifelt auf der Suche nach der richtigen oder wohl einfach guten Antwort.....
Viele Grüsse und einen schönen Abend.
Ich bin weiblich, 42 Jahre alt. Ich verfüge über sehr viel Lebenserfahrung, auch was Beziehungen zu Männern angeht. Nur leider habe ich wohl in meinem Leben einfach ein unglückliches Händchen betr. Männern, oder aber mein persönliches Horoskop bestätigt sich immer wie mehr, nämlich dass der passende Mann noch gar nicht geboren wurde.
Ich habe meinen jetzigen "Partner" vor knapp einem Jahr übers Internet kennengelernt (ja, ich weiss, darüber lässt sich streiten, ist aber heute nicht das Thema bei mir). Er war dazumal noch verheiratet, aber getrennt, da ihn seine damalige Frau betrogen hat. Ich wusste von Anfang an, dass er noch nicht lange "single" war und aufgrund der Trennung auch in psychologischer Betreuung war. Er nahm zu dieser Zeit auch Psychopharmaka. ich wusste also von Anfang an, auf was dass ich mich da einliess und doch nicht ganz.
Da ich ein gebranntes Kind bin, war ich zu Anfang recht vorsichtig was Gefühle aufbauen hiess und habe es so gut wie möglich langsam angefangen. Wohl aber nicht langsam genug. Aber ich, wie auch er, waren beide über beide Ohren verliebt. Die ersten paar Monate sind dann auch sehr schön und harmonisch gewesen. Ich war zu dieser Zeit noch mitten in einer Weiterbildung und hatte darum nicht immer Zeit für ihn, war aber auch nicht weiter tragisch. Wir sahen uns jeweils einmal unter der Woche und dann je nachdem von Sa Abend bis Sonntag, manchmal auch Montag morgen....
Dann, nach ein paar Monaten sind dann ein paar doofe Situationen entstanden. Einmal hatte er seinen Göttibuben bei sich, der zur Familie seiner Ex-Partnerin gehört. Ich habe dann auf Nachfrage herausgefunden, dass er während seinem Besuch alles von mir (Kosmetika, Bild an der Wand, etc.) versteckt hatte. Das kam bei mir natürlich nicht unbedingt nur gut an, da bei mir das Gefühl aufkam, er verstecke mich. Dann war da noch der Bruch zu einem alten Kollegenpaar, weil sie sich für keine der beiden Seiten entscheiden wollten, nicht sonderlich begeistert waren von mir und mein Freund nicht damit klar kam. Es folgten dann auch von seiner Seite noch ein paar Brüche zu weiteren "alten" Kollegen/Kolleginnen, welche ich nicht immer nachvollziehen konnte. Aber es war seine Angelegenheit und ich hütete mich, mich da einzumischen. Nur fand ich es schade, dass er damit alle irgendwie vor den Kopf stiess.
Dann kamen unsere ersten Ferien. Bis auf eine kleinere Diskussion verliefen beide Wochen sehr harmonisch und ich habe mich dann noch mehr in ihn verliebt. Zu dieser Zeit waren wir knapp 6 Monate zusammen. Danach allerdings fing es an. Ich hatte meine Weiterbildung zu Ende, endlich Zeit für meine Hobbys und auch mehr Zeit für ihn. Ich wurde zu dieser Zeit manchmal etwas blockiert, was Haushalt schmeissen etc. anging. Ich wollte die Zeit ja mit ihm verbringen und daneben sicher nicht noch meinen Haushalt schmeissen. Wenn er mir Hilfe anbot, habe ich sie dann halt auch z.Teil nicht angenommen, was er nicht immer verstand, aber akzeptierte. Aber es ist halt einfach nicht mein Ding, gross Hilfe annehmen zu wollen. Ich muss dazu sagen, dass ich eher der chaotische Typ Mensch bin, aber so lange ich alleine wohne, ist es mein Problem und nicht das jemand anderen. Ich komme sehr gut damit zurecht. Schliesslich war er ja bei mir "nur" zu Besuch... Aber genau das wurde dann zum Problem.
Er hat dann immer mehr angefangen zu reklamieren, dass er in meiner Küche gewisse Sachen nicht auf Anhieb finde, dass ich meine Lebensmittel alle in den einzelnen Schränken verstreut hätte, und gar kein System drin habe. Zugleich wollte er, dass ich endlich mein "Puff"-Zimmer in Angriff nehme und wollte helfen aufzuräumen. Da ich keinen Stress hatte damit, habe ich sein Angebot um ein weiteres Mal ausgeschlagen, zudem bin ich der Meinung dass er wohl dann die Hälfte meiner Sachen gerne fortgeschmissen hätte. Ich musste im Vorfeld nämlich schon einige Sachen in Sicherheit bringen, ansonsten wären sie im Müll gelandet. Und ich spreche nicht von Papierkrams oder sonstwas, sondern von Schnittmustern etc. die alle schön säuberlich auf einer Beige im Regal lagen. Er aber fragte nur: brauchst du das wirklich alles noch? Jahaaa.... schliesslich ist es mein Hobby!
Dann kam der Dezember, ich hatte unterdessen den Küchenschrank schön aufgeräumt und meinen Kleiderschrank endlich ausgemistet. Es kam jedoch lediglich dieser Kommentar: ich hätte das innert 4 Stunden geschafft und du brauchst dafür 2 Wochen?? oder: also, der Küchenschrank ist schön eingeräumt, super, aber die Tomatensauce steht meiner Meinung nach nicht am richtigen Ort (ja, ich hatte auch keinen Platz mehr unten, also hab ich sie halt oben neben der Pasta verstaut - wen stört das denn?). Im Januar habe ich sehr genervt den Kühlschrank schön säuberlich eingeräumt. Das, weil er, nach ein paar gemeinsamen Samstags-Einkäufen, jammerte, ich hätte auch da kein System, das ginge nicht, er müsse immer alles suchen.... er hatte bevor ich den KS neu einsortierte auch schon angeboten, das für mich zu übernehmen. Nein, es ist und bleibt meine Wohnung, also habe ich das dann doch gerne selber erledigt. Als ich ihm dann den neu eingeräumten Kühlschrank zeigte (inkl. Bier an der richtigen Stelle) hatte er das erste Mal nichts daran auszusetzen. Und das geht so weiter, von Wäsche zusammenlegen wollen bis meine Wohnung total neu umstellen (!!! ihm gefiele meine Einrichtung nicht, Vorhänge fehlten auch etc.), bis meine fehlende Garderobe kaufen gehen etc. etc. Diese habe ich nun endlich bei mir im Wohnzimmer (vor genau 2 Wochen wurde sie geliefert), aber noch nicht montiert ist, weil...
und jetzt kommt der Hammer, der mir momentan den ganzen Kopf nur so brummen lässt und ich keinen Schlaf mehr finde, geschweige durchschlafen lässt: Vor einer Woche hat er mir einen Brief vorbeigebracht. Darin stand, dass er eine Pause brauche, er vor lauter Sorgen um sich den Kopf frei bekommen muss. Wir hätten x Diskussionen geführt wegen mir, meiner Unordnung, Ferien... und und und... und er keine Energie mehr hätte, er nun einfach mal zu sich kommen müsse. In etwa so. Nun, ich muss anmerken, dass wir uns im Dezember und im Januar nicht sonderlich viel sahen, nur manchmal an den Wochenenden, das aufgrund unserer damaligen beruflichen Situation. Das wäre auch weiter kein Problem gewesen, hätten wir während dieser Zeit nicht immer nur diskutiert, denn auch mich hat das alles sehr viel Energie geraubt.
Während dieser Zeit war ich auch noch auf der Suche nach einer neuen Stelle und hatte darum auch meinen Stress mit Gesprächen vorbereiten, Bewerbungen schreiben etc. Zudem hat mir die fehlende Sonne auch nicht nur die beste Laune gelassen resp. ich war viel müde und mochte an den Wochenenden nicht so viel unternehmen wie gewöhnlich. Also, nun sind wir da. Ich in meiner Wohnung mit den unaufgestellten Möbeln, er in seiner. Was das sonderbare daran ist, ist die Tatsache, dass er nur den Kontakt zu mir fast abgebrochen hat, aber nicht zu seinen Kumpels/Familie. Er ist sogar am "Fühler" ausstrecken nach alten Kollegen und unternimmt idR 3-4 mal pro Woche etwas mit ihnen. Mich jedoch hat er nur letzten Sonntag für eine kurze Zeit sehen wollen, damit wir uns nochmal kurz aussprachen und unsere Geschehnisse der letzten Woche revue passieren lassen konnten. Verlief alles relativ harmonisch das Ganze. Ich war dann am Abend (das war gestern) auch relativ entspannt. Mitten in der Nacht wachte ich dann aber wieder auf und konnte vor lauter Gedanken stundenlang nicht mehr einschlafen. Dieses Problem habe ich bereits seit über einer Woche, seit ich mich mit der "Pause" auseinandersetzen muss.
Dann ist auch noch das Thema Kinder ein sehr schwieriges Thema. Aber nicht bei mir, da ich mich damit schon seit längerem auseinander gesetzt habe und das auch abgeschlossen ist. Sondern bei ihm. Er war zeugungsunfähig und hat sich dann vor ein paar Jahren zur ganzen Sicherheit noch unterbinden lassen. Nur ist das Thema bei ihm wieder omnipräsent. Was ich nicht verstehen kann, da seine Vasektomie Jahre zurück liegt. Er kann mir auch nicht genau sagen, warum er so Probleme mit diesem Thema hat, da es eigentlich ja auch keines ist. Auf jeden Fall nicht bei uns.
Ich weiss, dass es ihm psychisch seit Monaten nicht sehr gut geht, er war auch schon drauf und daran, wieder zum Psychologen zu gehen. Hat er aber bis heute nicht geschafft diesen Schritt. Ich weiss auch, dass ihn die momentane berufliche Situation schwer zu schaffen macht. Es wird der Tag kommen, wo er auf der Strasse stehen wird, weil das Geschäft nicht gut läuft. Er muss sich also langsam auch Gedanken machen, was er noch machen möchte, ausbildungsmässig oder sonst wie... auch das hat er mir gestern mitgeteilt und lastet natürlich sehr schwer auf ihm.
Also, kurz gesagt: er ist in einer Lebenskrise. Dazu kommt wohl dann auch noch die Scheidung, die erst vor kurzer Zeit über die Bühne ist. Zu diesem Zeitpunkt hatte er unsere "Beziehungspause" aber bereits eingeläutet. Ich kam damit, wie wohl jeder verstehen kann, nicht sonderlich gut klar. Habe es aber akzeptiert und mich über 7 Tage nicht bei ihm gemeldet. Ich kann auch Verstehen, dass er Zeit braucht um Energie zu tanken. Den Kopf frei zu bekommen.
Was mich aber etwas verunsichern lässt ist das, dass er nur von "mir" eine Pause will, alles andere läuft weiter wie gewohnt. Ich fühle mich momentan wirklich nicht sehr gut dabei und war auch schon drauf und daran den ganzen "Bättel" hinzuschmeissen. Aber ich konnte mich bis heute nicht zu diesem Schritt durchringen. Ich weiss, dass es schwierig werden wird, wieder Vertrauen in ihn zu fassen. Nicht, weil er mich betrogen hätte oder betrügen könnte, sondern in seine Stabilität. Ich weiss nicht, wann er das nächste Mal "wegbrechen" wird. ich weiss nicht, was ich von dieser Pause halten soll, da sie nur mich etwas angeht. Alles andere läuft ja wie gewohnt weiter? Die Diskussionen kamen ja jeweils auch fast immer von seiner Seite her, weil er mit vielem das ich machte oder eben nicht machte, oder nicht gerade erledigte, oder wie ich mich in gewissen Situationen verhielt, bei ihm auf Unverständnis stiess. Er hat bei den Diskussionen jeweils auch noch "altes" hervorgekramt, das schon vor etlichen Monaten ausdiskutiert worden war und von meiner Seite als erledigt betrachtet wurde. Aber er liess da einfach nicht locker, und wir hatten dann nach 2 Stunden Diskussionen bereits mehrere Themen auf dem Tisch. Und nicht nur das, was es gerade zu besprechen galt. Das machte die ganze Sache dann ja jeweils auch nicht einfacher für uns. Auch habe ich dann jeweils am Schluss gar nichts mehr gesagt, da er am referieren war und ich gar nicht mehr wusste, wo mir der Kopf stand. Das hatte er mir dann auch wieder vorgeworfen. Ich würde ihn nicht in mein Leben lassen (nur weil er mir nicht helfen darf, bei meinen Alltags-Angelegenheiten wie aufräumen etc.?)... Oder ich wäre nicht beziehungsfähig, das musste ich mir ebenfalls vorwerfen lassen.
Nun meine Frage an uns: was soll ich machen? Wie vorgehen? Wir hören uns diese Woche wohl erst wieder am Mittwoch, wenn überhaupt. Sehen möchte er mich vielleicht dann am Samstag zum Nachtessen (auswärts). Mehr Kontakt möchte er momentan noch nicht zu mir. Hat er mir gestern klipp und klar zu verstehen gegeben. Vielleicht brauche er ja noch eine weitere oder sogar eine 4te Woche... Alles in allem schön und gut. Aber ich frage mich, was ich da noch soll? Muss ich das wirklich mitmachen oder soll ich nicht besser diese Beziehung beenden, weil ich weiss, dass ich mich zwar an seine Wünsche und Gepflogenheiten anpassen könnte, mich aber sicher nie so ändern kann, wie er das möchte und vielleicht von mir erwartet?
Er meint auch, dass ich auch x Baustellen hätte, die ich angehen müsse. Und ich mir jetzt dazu die Zeit nehmen soll, wenn er sie mir schon gäbe. Nur frage ich mich wirklich, was für Baustellen? Meine noch nicht zusammengestellten Möbel? Weil ich habe keine weiteren Baustellen (oder sie wären mir nicht bekannt!). Ich habe einen neue Arbeitsstelle gefunden, darf meinen wohlersehnten Monat Pause machen im April und dann voller Energie wieder im Berufsleben starten. Ich habe einzig noch das, dass ich meine restlichen Wochen in der alten Firma irgendwie so gut wie möglich durchstehe, da noch etliches an Arbeit ansteht, die es zu erledigen gilt. Aber sonst??? Nope... vielleicht wieder vermehrt meinem Hobby nachgehen, ok. Aber sonst bin ich wieder happy, entspannt. Wenn nur die Sache mit ihm nicht wäre. Das macht mich echt sehr umentspannt und ich grüble Tag für Tag und Nacht für Nacht....
Wie würdet ihr da vorgehen? Das so akzeptieren oder einfach den Stecker ziehen? Hat unsere Beziehung so überhaupt noch ne Chance? Wenn ich keine Gefühle mehr hätte für ihn, hätte ich die Bez. gestern beendet, ich war drauf und daran, echt. Aber leider kann man diese ja nicht von einem Tag auf den anderen kappen. Und ich weiss, dass auch er noch Gefühle für mich hat. Aber geht man wirklich so mit einem Menschen um, den man gerne hat? Oder ist er psychisch wirklich so am Anschlag, dass er keinen anderen Ausweg mehr hatte?? Hat von euch schon mal jemand etwas ähnliches erlebt?
Ich hoffe sehr, dass jmd diesen Roman zu Ende liest, denn das ist er leider geworden. Nun, auch wenn hier niemand eine Antwort liefern wird, ich konnte mir das jetzt wenigstens mal alles von der Seele schreiben und nur schon das hat mir seeeehr gut getan.
Danke jetzt schon für eure ehrlichen Meinungen, egal welcher Art. Vielleicht hilft mir das, wieder klarer zu sehen (obwohl ich die Antwort sehr wahrscheinlich bereits weiss, nur mir diese noch nicht eingestehen möchte)... und nein, ich bin nicht doof oder blöd oder sonstwas, sondern nur sehr verzweifelt auf der Suche nach der richtigen oder wohl einfach guten Antwort.....
Viele Grüsse und einen schönen Abend.
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