in die gleiche Falle tappen

raupe

Benutzer
20. Mai 2003
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Hallo liebe Leser,

schon laenger schaue ich hie und da mal ins Forum herein, schreibe auch manchmal meinen Senf dazu und schlussendlich habe ich mich heute mal wieder entschieden, aus der nur-Leser-Anonymitaet herauszutreten.

Weil mir was auf der Zunge brennt.

Es ist mir schon seit laengerer Zeit (durch die praktische Erfarhung anderer und meiner selbst) aufgefallen, dass es in der Partnerwahl bestimmte, sich wiederholende Muster gibt. Das heisst, man fuehlt sich, auf scheinbar magische Weise, immer wieder zu aehnlichen Persoenlichkeiten hingezogen. Und wenn man diese Menschen dann naeher kennen lernt, stellt sich heraus, dass man schon wieder in die selbe Falle getappt ist, deja-vu. Ich moechte durch dieses Thema folgende Fragen stellen und darueber zu einem (gemeinsamen) Nachdenken anregen:

-kommt euch das bekannt vor?

-welches ist euer Muster?

-warum begegnet einem dieses Muster (falls es eins gibt)?

-was kann man daraus lernen?

-wie kann man es ueberwinden?

Aufgefallen ist mir dieses "Phaenomen" ganz besonders, als ich in einen Mann verliebt war, der meinen Liebe seinerseits nicht erwiderte (was man ja hier im Forum oefter antrifft), der sich aber nicht genierte, mich trotzdem auszunutzen. Auch das keinen Seltenheit. Und ich, die ich aber unbedingt mit ihm auf Biegen und Brechen zusammen sein wollte. Am Ende habe ich diesen Zustand nicht laenger ausgehalten und mich radikal von ihm geloest. Danach sind mir noch zwei weitere Kandidaten aehnlichen Kalibers begegnet, die ebenfalls perfekt in mein Muster passen. Welches sich so darstellt, dass es jemand sein muss, um den ich mich kuemmern will, der schwach wirkt und scheinbar nach Hilfe, meiner Hilfe schreit. Ich will also Retterin spielen, merke irgendwann aber, dass das einfach nicht geht. Der Grund dafuer ist meines Glaubens, dass ich selbst jemanden suche, der sich um mich kuemmert. Und dieser Jemand sollte ich selbst sein. Denn dass ein Mensch aus fehlgeleitetem Mitleid mit mir zusammen ist, moechte ich natuerlich auch nicht. Ich habe sozusagen Liebeskummer mit mir selbst :)

Und jetzt, da ich mich das (hoffentlich) letzte Mal in solch einer Situation befinde, moechte ich diesen Kreislauf endlich durchbrechen.

Ich lebe mit einem Menschen zusammen, den ich ca 5 Jahre irgendwo im Hinterkopf hatte. Anfangs waren wir einige Tage zusammen, die so intensiv waren, dass mich die Hoffnung auf eine Wiederholung dieser Zeit wieder zu ihm gefuehrt hat. Doch wie es das Schicksal so wollte, haben wir keine Chance mehr dazu. Er hat eine Freundin, die ihm ebenso all das geben kann, was ich zwar gerne wuerde, doch warum meine ich, dass ich das besser koennte. Und warum sollte ich eine Beziehung zerstoeren, wenn der Mann augenscheinlich nicht fuer mich reserviert ist.

Daraus schliesse ich, dass es aus irgend einem Grund nicht sein soll. Zusaetzlich dazu erwecken andere Beziehungen, die mehr oder weniger forciert zustande gekommen sind und sich im Endeffekt als miserabel herausgestellt haben, bei mir den Eindruck, dass mir das Schicksal diese Menschen vorenthalten will. Meine Hartnaeckigkeit aber ist keine Liebe, obwohl sie scheinbar mit den gleichen Symptomen eingergeht, sondern etwas, was ich mir selbst (oder von mir aus das Leben) als Lektion auferlegt habe.

Nach vielen Traenen, Schmerzen und Leid, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich diese Menschen, die ich mir so treffsicher aussuche und mit denen es jedes Mal nichts wird, nicht die richtige Art fuer mich sind. Dass ich unter ihnen nicht denjenigen (Menschen) finden werde, mit dem ich mein Leben verbringen moechte. Dass ich solche Menschen nicht mehr anziehen moechte. Dass es aber dennoch einen Grund gibt, warum ich es tat. Und dass ich diesen Grund kennen und damit aufraeumen muss, damit es nicht wieder passiert. Und schliesslich: dass derjenige, der fuer einen bestimmt ist, einem auf halbem Wege entgegenkommt.

So weit bin ich also: ich kenne mein Muster und weiss, was es mich lehren will. Wie genau ich aber diese Erkenntnis anwenden soll, ist mir bisher nicht ganz klar geworden. Irgendwas von "sich Zeit lassen" und keine uebereilten Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen treffen schwebt mir vor. Nur, wie stellt man sowas an?

Dieses Jahr habe ich die Uni gewechselt und vor zwei Tagen ist mir was bisher noch nie Dagewesenes passiert: einer meiner Kollegen hat mich waehrend des Kurses so massiv angelaechelt und ist mir hinterher nachgegangen, um mich in ein Gespraech zu verwickeln, in dem seine Begeisterung ueber unsere Bekanntschaft deutlich zutage kam. Das ist das erste Mal, dass ich mir nicht selbst jemanden ausgeguckt habe. Jetzt bin ich sehr gespannt, wie sich die Situation bei naeherem Kennenlernen entwickelt und ob das ein erster Schritt sein koennte.

Es bleiben immer noch viele Fragen offen. Dinge zu sagen, Gedanken zu ueberlegen und vor allem Handlungen zu tun.

Ich hoffe auf eure Erfahrungsberichte und eine gemeinsame Loesungsfindung.

raupe

 
hallo raupe

ui, ein interessantes thema!

:)

diese muster kennen wahrscheinlich die meisten von sich selbst. ich nehme auch an, dass es immer ganz bestimmte dinge sind, die einen an anderen menschen faszinieren. gründe für solche muster gibt es meiner meinung nach etliche:

z.b.

-man sucht etwas, was man selber gerne hätte und verwirklicht sich damit im anderen quasi selbst

-man ist nicht bereit für eine ernsthafte bindung und sucht deshalb unbewusst chaoten

-man hat erfahrungen in der vergangenheit gemacht (z.b. das verhältnis der eltern zueinander), die die eigene partnerwahl mitbestimmen

...

zur erläuterung noch ein paar praktische beispiele

:) )

zu i

aus meinem persönlichen nähkästchen: bis vor so 2 jahren etwa habe ich mich immer in irgendwelche künstler verguckt. dazu ist noch zu sagen, dass ich selbst gern einen kreativen beruf ergriffen hätte, aber im bereich gestaltung etc. kein talent hab. alternative wäre musik gewesen, was ich auch länger überlegt habe und beinahe angefangen hatte, aber ich bin einfach ein schisser ;)

zu ii

noch mal aus dem persönlichen nähkästchen: die besagten künstler, die durch mein leben schwirrten, waren sehr egozentrisch. so ist das in dem job eben. aber ich glaube inzwischen, dass ich mich deshalb immer in solche verguckt habe, weil die ungefährlich waren. auch in meiner teenie-zeit hab ich mich immer in ungefährliche (zu alt, zu weit weg etc. pp.) verguckt.

zu iii

und ein drittes mal: z.b. habe ich eine freundin, deren vater ein völlig flatterhafter abenteurer ist. hobbies von ihm sind sportflugzeuge, ellenlange reisen (ohne, dass er seine adresse hinterlässt, natürlich), klettern und all sowas. er taucht immer mal wieder auf zuhaus, bringt alles in verwirrung und verschwindet wieder, sobald es zu familiär wird. die mutter ist depressiv und kriegt den endgültigen bruch nicht hin, und das seit inzwischen über zwanzig jahren. dieser mann ist ziemlich attraktiv, offen und charmant und bricht ein frauenherz nach dem anderen. meine freundin hat grundsätzlich fürchterliche schluffis als freunde, die am liebsten den ganzen tag drinnen sitzen und kaum freunde haben und meist, ehrlich gesagt, auch nicht die freundlichsten sind (dabei ist sie ne ganz liebe).

tja, und nu weiss ich auch nicht weiter. ich hoffe und nehme an, dass ich tatsächlich mein muster durchbrochen habe. mein freund ist zwar auch ein bisschen verrückt, aber auf eine sehr un-egozentrische und liebenswerte, originelle weise

;)

aber ansonsten ist er kein künstler, nicht flatterhaft und ganz lieb zu mir und gleich fahren wir unsere erste gemeinsame wohnung anpinseln.

dem entnehme ich zumindest für mich persönlich, dass die zeit vielleicht reif war bei mir für eine richtige beziehung und ich deshalb mein muster geändert habe bei der partnerauswahl. vielleicht vertu ich mich auch.

was ich damit sagen will: ich bin nicht sicher, ob man selbst so viel bewussten einfluss darauf hat. (was macht man schon überhaupt bewusst, aber naja, davon mal abgesehen...)

selbst, als ich schon wusste, dass meine bevorzugte spezies mann nicht gut für mich ist, fand ich die anderen immer noch langweilig. diese erkenntnis allein (ich brauch jetzt nen netten) nutzt also anscheinend erst mal noch nicht so viel.

ein erster und wichtiger schritt ist also bestimmt, dass man sich klar wird, was für ein muster man hat und vor allem warum (falls es eins ist, was einem schadet). wenn man erkennt, was dahintersteckt, dann hat man zumindest nicht mehr so ein ausgeliefert-sein-gefühl nach dem motto "immer die falschen"....

und kann vielleicht erkennen, wo man an sich selbst arbeiten kann.

echt ein spannendes thema, nu muss ich aber weg

--> bis demnächst..

lg

nimriel

 
hallo zusammen! für mich ist das sehr ein aktuelles thema weil ich mich gerade in der erkenntnis befinde, in so einem muster blind herumzutappen. und ich weiss nicht weshalb!

ich möchte gerne darüber schreiben, weil mir sebst durch das geschriebene vielleicht alles etwas karer wird, bzw. ihr euch gerne auch dazu äussern dürft!

meine erste richtige beziehung war mit 19. wir waren vier jahre zusammen. alle dachten, das perfekte paar. wir auch. dann aber begann er immer mehr mich von oben herab zu behandeln und sich je länger je mehr für andere frauen zu interessieren. er hat auch eine kennengelernt (von der ich aber ncihts wusste) und hat schluss gemacht. zwei monate später hab ich ihn auf einer aprty wieder getroffen und er hat mir gesagt, wie er mich vermissen würde, und immer noch liebt.. so war ich wieder feuer und flamme und die alten gefühle auf der stelle päsent. ich ging mit zu ihm (so naiv wie ich bin), und war wie vor den kopf gestossen als er meinte, das es nicht klappn würde. es sei nicht gut und es wäre zuviel passiert. wir hatten dnach aber trotzdem noch kontakt und haben uns ab und zu getroffen (rein platonisch), wobei ich natürlich total verliebt war und mir hoffungen machte. er sagte aber, dass es für ihn schwierig sei, sich wieder für eine beziehung zu entschiden und seine gefühle ein ewiges auf und ab veranstalten. so habe ich ihm bei einem gemeinsamen abendessen eröffnet, dass ich mit dieser ungewissheit nicht leben kann und mich das zu sehr verletzt - und hab den endgültigen schlussstrich gezogen (ein entscheid gegen das herz). kurz darauf hat er eine blonde, etwas ältere frau kennengelernt, die ein eigenes geschäft hat und mit der ist er jetzt zusammen seit da. das ist jetzt vier jahre her.

mein ex-freund, mit dem ich bis im juli dieses jahr zusamen war, genau dasselbe. alle betrachteten uns als DAS paar, er ist auch charmant, nett, beliebt, gutaussehend (wie schon der freund zuvor), aber er hat mich immer öfters schlecht behandelt. kontrolliert, fertiggemacht, manipuliert... bis er dann fremdgegangen ist (ohne mir danach etwas zu sagen) ich habs an seinem verhalten gemerkt und als er es zugab, hab ich ihn verlassen. wir haben uns zwei monate nicht gesehen, oder nur flüchtig, aber ich hab ihn so gut es geht ignoriert. trotzdem sind wir vor zwei wochen wieder in kontakt getreten. er war am dienstag bei mir für etwa eine stunde zum kaffee. und gestern hat er mich eingeladen für ein abendessen in unserem lieblingsrestaurant und danach sind wir an eine party. er hat mir alles schöne vom himmel geredet, wie er mich noch liebt, er erst jezt merkt, was er an mir hatte, hat mich umarmt, mit mir getanzt.. und geküsst. (ich natürlich wieder so naiv wie schon beim freund zuvor). naja, fünf minuten später hat er gesagt, dass es keinen sinn hätte und alles zu früh sei... ich muss dazu sagen, dss er in den letzten zwei monaten eine affäre hatte mit einer blonden, älteren frau, die ein eigenes geschäft hat...

als er mich danach nach hause gefahren hat, meinte er, wir können ja wieder mal miteinander ausgehen, es wäre so ein schöner abend gewesen. aber aus selbstschutz sagte ich, ich möchte keinen kontakt mehr zu ihm, weil es mir zu sehr weh tut. (wieder eine entscheidung gegen mein herz).

und jezt sitz ich da und bin verzweifelt. und möchte mich nie mehr verlieben...

vielleicht noch was zu meinen eltern: mein vater war sehr eifersüchtig (wie meine beiden ex freunde) und hat meine mutter eingeschränkt (wie mich mein soeben verflossener). er selber hat sich die freiheiten genommen und hatte eine affäre ander anderen. meine mutter hat sich nie gewehrt oder sich von ihm getrennt, im gegenteil, sie hat sich dermassen von ihm erniedrigen lassen (kenn ich doch ....?). mein vater ist auch in charmeuer und weiss, wie mit frauen umzugehen. und auch er hat jezt eine blonde, ältere, erfolgreiche freundin...

na???

ich könnte nur heulen, denn ich weiss niciht, wie ich da rauskommen soll...

ich dachte eigentlich schon beim ersten freund, wenn ich jetzt den schlussstrich ziehe, obwohl ich ihn noch liebe, aber nicht mehr abhängig sein will von ihm, dann wird sich dieses muster nicht wiederholen. ich hab auch 3 jahre als single gelebt, weil ich solch eine angst vor einer erneuten enttäuschung hatte. et voilà, here we are. dasselbe nochmal. möchte zugern wissen, wo hier der wurm drin steckt.

aber jetzt gehts für mich auch erstmla darum, mich zu entlieben. hab die ganze nacht kein auge zugemacht und mich mit zigaretten zugedröhnt. und am heulen... naja, liebeskummer...

sorry für diese lange geschichte und die rechtschreibefehler ,aber ich bin sehr dankbar, dass ich meine gedanken hier loswerden durfte...

 
Liebe Nimriel, liebe drop,

bin nur kurz vorbeigeschwirrt, um euch zu danken fuer eure Beitraege und euch Glueck und Mut zu wuenschen!

Drop, du kommst da raus! Jetzt, wo du dein Muster erkannt hast!

Habe zur Zeit viel um die Ohren und hoffe, dass ich mich in paar Tagen mal ausfuehrlicher melden kann.

eilend, raupe