Ist das ein Burn Out oder einfach normal?

why

Erfahrener Benutzer
15. Okt. 2002
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Hallo

Ich hab gestern mit meinem Freund gesprochen. Er ist in letzter Zeit so lustlos, was Freizeitaktivitäten betrifft und zunehmend egoistischer, was unsere Beziehung betrifft. Er arbeitet sehr viel und kann an freien Tagen kaum ruhig sein… Weihnachten zum Beispiel…. Nach dem ersten Tag nichts tun und gemütlich im Wohnzimmer sitzen wird ihm langweilig. Er kanns kaum erwarten wieder zu arbeiten. Okay, den ganzen Tag rumsitzen macht mich auch kribbelig, das kann ich verstehen. Aber raus, spazieren gehen oder so möchte er dann auch wieder nicht. :(

Er arbeitet sehr viel und setzt sogar all seine Ferien restlos für seinen Zweitverdienst (sein „Hobby“, dass er finanziell überhaupt nicht nötig hat) ein. Für mich sind Ferien in einer Beziehung sehr wichtig und da ich seit bald 2 Jahren nicht mehr weg war, wollte ich mit ihm im Februar an die Sonne. Klar, dass man zu dieser Jahreszeit (wegen seinem Zweitverdienst können wir im Sommer nicht weg) etwas weiter weg muss, damit es auch schön warm ist. Da ich aber der Meinung bin, dass sich 10 Stunden Flug nur für 2 Wochen lohnen und er bestimmt mehr Mühe mit Zeitverschiebung und Anklimatisierung hat, wollte ich eben 2 Wochen weg. Das ist ihm hingegen zu viel, er meint, er würde sich langweilen. Dabei kann man doch verschiedene Ausflüge machen und sonst etwas unternehmen. Ist aber auch wieder etwas schwierig… shoppen und bummeln tut er überhaupt nicht gerne und Sport ist auch nicht gerade seine Lieblingsbeschäftigung. Für eine Woche bietet sich gerade Ägypten oder Marokko an. Dort gibt’s jedoch nicht viel zu unternehmen, dass ihn wirklich interessieren würde. Trotzdem, ich denke nicht, dass Langeweile aufkreuzen sollte und wenn schon? Ist vielleicht manchmal gar nicht so schlecht zwischendurch…. Er ist ja immer nur beschäftigt und kommt gar nicht mehr zur Ruhe.

Seit ein paar Wochen ist er nun so lustlos, dass er nur noch selten was mit Kollegen unternimmt. Er sagt, dass er abends am liebsten einfach ins Bett liegt, ein bisschen fernsehen und dann schlafen. Und dann sagte er mir gestern noch zu meiner Beunruhigung, dass er sich dabei manchmal denkt, dass es besser wäre, wenn er gar nicht auf dieser Welt ist… :heulen: oder dass es manchmal besser wäre, wir würden uns nicht kennen, dann müsste ich mir keine Sorgen um ihn machen und solchen Quatsch… :heulen: Ich frag mich jetzt, ob das einfach eine Depriphase ist, die jeder mal hat oder eben was ich eher glaube, dass das Ganze angesichts seiner Überbeschäftigung eher in Richtung Burn Out geht…. Aber schon mit 24? Was denkt ihr? ?(

Fazit ist, dass ich nun erst recht weg möchte und wenn er sich dabei langweilt… irgendwann wird er vielleicht mal auf den Gedanken kommen, in Zukunft etwas an seinem Leben zu ändern… und dass es eben neben dem Arbeiten auch noch etwas Anderes im Leben gibt… und das er auch etwas tun muss um Freundschaften zu erhalten (er will ja nichts unternehmen). Aber er kommt einfach nicht auf die Idee, dass er auch mal Ferien brauchen würde… es ist ein Kampf, ihm das klar zu machen und ich weiss wirklich nicht mehr weiter… und dann sagt mir meine Mutter (ich mag sie wirklich sehr) heute Morgen noch von wegen Flutkatastrophe in Südostasien, dass ihr und ihrem Sohn solche Ferien sowieso nichts sagen (so à la bei uns ists doch am Schönsten, aber mir doch egal, was sonstwo passiert…) und wie sich ihr Sohn langweilt, wenn er nicht arbeiten kann und so weiter… aber merkt sie denn nicht, dass es ihm nicht gut geht?

Dazu kommt noch, dass er manchmal einfach nur an sich denkt und Sachen beschliesst ohne mich vorher zu fragen, meine Vorschläge überhaupt nicht in Erwägung zieht und mich einfach vor vollendete Tatsachen stellt. Das war nicht immer so extrem wie im Moment, in dem er einfach sehr mit sich selbst beschäftigt ist. Zudem ist es seine erste längere Beziehung (16 Monate). Deswegen kann ich mir gut vorstellen, dass es für ihn neu und anders ist, nicht alles alleine zu entscheiden. Er möchte daran arbeiten, wie er mir gesagt hat, aber ich glaube einfach, er ist so hilflos…. Ich hab ihm mit allen Mitteln versucht zu erklären, dass in Beziehungen nicht immer alles rund läuft und dass man am besten darüber redet und etwas zu ändern versucht, dass man immer wieder an der Beziehung zu arbeiten versucht…. Ich glaube, er hat einfach Angst, weil er nicht weiss, wies geht… er macht sich Vorwürfe, dass er „das“ nicht kann… aber einmal ist das erste Mal…

Ich hab mit ihm über all diese Sachen geredet, aber irgendwann blockt er einfach ab und möchte nicht mehr. Ich habe einfach Angst, dass es eines Tages (und wenn erst mit 40) wirklich zu einem Burn Out kommt, wenn er so weitermacht…

Was soll ich bloss machen?

 
Was soll ich bloss machen?
im bezug auf die bezieung? weiterreden. aber behutsam, sonst ist er irgendwann nur noch gernervt.

versuch, ihm klar zu machen, daß du ihn liebt und für ihn da bist, und daß du ihn unterstützen wirst.

und wegen der reise:

geh ins reisebüro und frag die, was sie für vorschläge haben, wo man in die sonne kann und wo es genug möglichkeiten für ausflüge etc gibt.

dann arbeite das ein bißchen aus, daß er merkt, daß r schon beschäftigt sein wird.

vieleicht auch ein all in-club, dan kannst du ihm morgend gleich zwei cocktails in die hand drücken und vielleicht ist er dann nicht mehr so unternehmungsfreudig.

ansonsten kann es gut sein, daß er hart auf einen burn out zusteuert.

hast du da mit ihm schonmal drüber gesprochen?

daß du angst um ihn hast?

und das mit seiner mutter - klasse, wenn einem noch jemand, der einfluß auf den partner hat, in den rücken fällt, oder?

dagegen kannst du leider nichts tun, außer dich mal ernsthaft mit ihr zu utnerhalten, daß du dir echt sorgen um ihn amchst, daß er zu viel arbeitet und ansonsten zu nchts mehr fähig ist...

 
Er hatte heute frei und ich hoffe, dass er sich auch mal ein paar Gedanken gemacht und sich nicht nur mit "sich nützlich machen" die Zeit vertrieben hat. Jetzt lass ich ihn erstmal in Ruhe und das hab ich ihm auch gesagt... er wird sich wieder melden, wenn er wieder reden möchte...

Reden ist manchmal gar nicht so einfach... gestern hatte ich das Glück, wenigstens die richtigen Worte zu finden, aber für ihn war es wohl ein ziemlicher Hammerschlag...

Ich hab mir auch schon Unterlagen aus dem Reisebüro besorgt. Aber er ist jedes Mal wieder total genervt, wenn ich damit anfange... ich hab die Unterlagen jetzt rein "zufällig" bei ihm zu Hause liegen lassen... vielleicht schaut er ja mal selbst rein... vielleicht muss ich ihm aber wirklich etwas ganz Konkretes unter die Nase halten... bisher wollte ich mich mit ihm wenigstens auf bestimmte Orte einigen, aber vielleicht sollte ich dies nun selbst tun und mir dann Ausflüge überlegen... gute Idee...

Ja, ich habe ihn auch schon auf Burn Out angesprochen und letzthin ist was im Fernsehen gekommen, als er nach Hause kam... aber er will nichts davon wissen... er hat zwar auch schon etwas über eine Person gehört, die es ziemlich heftig mit Burn Out zu tun hatte... aber er nimmt die Anzeichen nicht ernst... Ich hab ihn mehrmals darauf hingewiesen, auch gestern wieder. Es interessiert ihn ganz einfach nicht... Ich glaube er denkt, dass sein Körper einfach funktioniert. Obwohl er gerade letzten Sommer einen Zusammenbruch hatte, der jedoch mehrheitlich auf eine geringe Flüssigkeitszunahme zurückzuführen war - trotzdem ein Warnsignal, dass er nicht ernstgenommen hat.

Was ich bisher über Burn Out gehört habe war, dass die Warnsignale erst sehr spät wahrgenommen wurden, erst wenns wirklich nicht mehr geht...

Ich hab ihm auch schon von meiner Angst um ihn erzählt. Er sagt dann jeweils einfach, dass für ihn alles normal abläuft und dass ich mir doch nicht solche Sorgen machen muss. Oder eben, dass es manchmal besser wäre, wenn ich ihn nicht kennen würde, dann würde er mir nicht solche Angst machen... Aber sein empfindlicher Magen spricht dann jeweils für sich, wenn wieder eine stressige Situation auftaucht.

Die Aussagen seiner Mutter haben mich heute Morgen schon ziemlich hart getroffen... Ich mag einfach die Haltung nicht: "Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht" hier im übertragenen Sinne auf andere Gebiete. Ich habe mir auch schon überlegt, ob ich mit seiner Mutter reden sollte, habe mich aber entschieden, dass dies nicht der richtige Weg sein kann. Sie würde äusserst beunruhigt sein (sie ist äusserst liebenswürdig und sorgsam) und könnte ihm dann durch die darausfolgende Bemutterung auf die Nerven fallen - der Effekt wäre dann ein Schlag in die Gegenrichtung. Zum Anderen könnte sie sich angegriffen fühlen und denken, dass ich ihn oder seine Wurzeln (mit anderen Traditionen diesbezüglich) nicht akzeptiere und dies möchte ich auf keinen Fall. Falls es wirklich nicht anders gehen sollte, kann ich diese Möglichkeit immer noch in Erwägung ziehen.

Ich hoffe einfach, dass ich ihn für Ferien überzeugen kann. Denn ich bin mir sicher, dass er auf den Geschmack kommen wird (er kennts ja bisher nicht) und dass sich dann von selbst etwas tut, wenn er nicht immer in die Arbeit weglaufen kann. Oder ist das eine Illusion?

Ich habe über das Burn Out Syndrom schon mehrheitlich gelesen, dass ein weiteres Warnzeichen die fehlende Erholung in Ferien und an Wochenenden zu bemerken ist. Ich bin jedoch verunsichert, wie ich dies verstehen soll. Ist darunter zu verstehen:

A: die Erholung findet statt, bewirkt jedoch nichts mehr

oder

B: die Erholung kann gar nicht richtig stattfinden, weil der Betroffene dazu nicht gewillt ist und sich nicht fallenlassen kann

??????????

 
hallo why,

vielleicht ist dein Freund wirklich in einem Burn-Out, aber vierlleicht hat er auch sonst irgendwelche Probleme, mit denen er nicht fertig wird. Vielleicht weiss er nicht mehr, was er tun soll und flüchtet sich in die Arbeit.

Versuch mal ganz *behutsam* mit ihm zu reden. Wenn er sagt, dass Du ihn nicht nerven sollst, sag ihm, dass Du dich seinem Gesprächstempo anpassen willst, aber bitte ihn darum, das Gespräch zu führen.

Seine Mutter würde ich wenn möglich rauslassen. Da sie dich nicht unterstützt, wird sie euch mehr schaden alls nützen.

Das ist natürlich alles nur eine weitere Möglichkeit, es muss ja nicht so sein.

flips

 
Hallo flips

Ja, ich glaube, dass das Problem etwas gekoppelt ist... er kannte bisher nichts Anderes als die Arbeit und eigentlich kein Hobby, dass er das ganze Jahr über ausübt (ausser Fernsehen und ausgehen, natürlich ;) ) Ich glaube einfach immer mehr, dass er an den Punkt gekommen ist, wo er feststellt, dass es auch noch Anderes als Arbeit gibt und dass er es irgendwie verpasst hat, sich Hobbies zuzulegen... er sagte mir auch einmal, dass er am liebsten einfach noch mal 20 wäre und alles anders machen könnte.... ins Ausland gehen usw.

Ich habe auch mit der Freundin einer seiner Kumpels gesprochen... irgendwie bin ich einfach zum Schluss gekommen, dass ich nicht viel machen kann. Er muss selbst darauf kommen. Ohne seine Einsicht geht nix... vielleicht ist er einfach noch nicht so weit und braucht noch etwas Zeit, bis er alles begreift und einsieht, dass er noch lange nicht zu alt ist etwas zu ändern. Das Problem ist eben, dass er bisher nichts Anderes gekannt hat, als sich mit Arbeit zu beschäftigen - wie weit da die Erziehung mitgespielt hat kann und möchte ich auch nicht sagen, obwohl es sicher viel damit zu tun hat. Ich denke, dass er bisher einfach nach dem Schema seiner Familie gelebt hat, was ja überhaupt nicht schlecht ist, sich aber nie gross Gedanken über sein Leben gemacht hat und nur berufliche Ziele im Auge hatte... und jetzt beginnt - vielleicht etwas spät - dieser Prozess mit der eigenen Identifikation usw.

Ich denke, dass dieser Prozess bei mir abgeschlossen ist, ich wohne inzwischen auch seit einem halben Jahr alleine. Vielleicht stört in das indirekt auch...

Bestimmt werde ich versuchen mit ihm zu reden. Aber nachbohren werde ich bestimmt nicht - das bringt überhaupt nichts. Er verschliesst sich sonst mir gegenüber nur.

Diese Frage zum Burn Out Syndrom lässt mich aber nicht mehr los.... manchmal denke ich es ist eindeutig und ein andermal ist alles normal, als würde er sich extra Mühe geben ja keine Zeichen zu zeigen... Was versteht ihr unter nicht stattfindender Erholung?

**************

Ich habe über das Burn Out Syndrom schon mehrheitlich gelesen, dass ein weiteres Warnzeichen die fehlende Erholung in Ferien und an Wochenenden zu bemerken ist. Ich bin jedoch verunsichert, wie ich dies verstehen soll. Ist darunter zu verstehen:

A: die Erholung findet statt, bewirkt jedoch nichts mehr

oder

B: die Erholung kann gar nicht richtig stattfinden, weil der Betroffene dazu nicht gewillt ist und sich nicht fallenlassen kann

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Vielen, vielen Dank... diese Forum ist echt toll...

 
Hallo Why,

hört sich für mich so an, als wenn er irgendwie in einer Tretmühle ist.

Sprich- er liebt zwar seine Arbeit, hat auch festgestellt, das sie nicht alles ist- aber hat nach all der Arbeit gar nicht die Kraft, etwas zu unternehmen. Sondern will halt nur vor den Fernseher und schlafen.....selbst im Bezug auf Urlaub kommt es mir so vor, als wenn er gar nicht die Kraft hätte, seine Tretmühle zu unterbrechen.

Mit dem Nicht-Entspannen bei Burn-Out ist es einfach so, das die Leute zwar müde sind und Ruhe bräuchten- aber nicht stoppen können. Weitermachen...wie aus innerem Zwang.

Was mir dazu noch einfiel ist das Bild der agitierten Depression.

Menschen, die soetwas haben sind zwar depressiv (lustlos, freudlos, teilweise energielos- so wie Dein Freund in seiner Freizeit scheint...) aber schütten sich dann mit Aktivität zu um vor diesem Zustand zu fliehen.

Soll heissen- sie machen viel, sind dauernd beschäftigt- weil sie instinktiv wissen, das sie in ein ganz tiefes Loch fallen, wenn sie zur Ruhe kommen und über Dinge nachdenken.

Das würde bei Deinem Freund auch passen- vielleicht lehnt er auch deshalb den Urlaub ab......denn da hätte er ja Zeit zum Nachdenken, weil ihm die Energie für Ausflüge offenbar fehlt und er parallel nicht arbeiten kann.

In jedem Fall wirst Du ihm nicht helfen können, wenn er es nicht will!!

Du wirst mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Gesprächen wenig an ihn rankommen- denn dann müsste er ja seiner Situation- mit der er offenbar nicht zufrieden ist- in die Augen sehen. Reflektieren. Und das kann und will er offenbar noch nicht.

Ich würde ihn hin und wieder darauf aufmerksam machen, was Du an ihm wahrnimmst, was Dich stört. Gar nicht in ihn hineinbohren....

Vielleicht hilft all dies ein wenig?? :)

 
Oh, ja, das hilft mir schon ziemlich weiter....

Du hast genau die richtigen Worte gefunden, danke!

Ich habe ihm and diesem Gespräch damals gesagt, dass er mit seiner Situation unzufrieden zu sein scheint. Und er hat mir zugestommen. Irgendwie merkt er, dass etwas nicht stimmt, aber er ist noch ratlos...

Wie kommt es zu einer agitierten Depression? Und was kann dagegen unternommen werden? Wo kann ich Infos dazu finden?

Kann mir gut vorstellen, dass es etwas in dieser Richtung sein könnte...

Vielen Dank!

Gruss

why

 
Hallo Why,

schön, das Dir der Ansatz hilft!!

Aber jetzt bitte nicht an diesem Schlagwort festhalten....dem "agitiert" meine ich.

Ich kann aus der Ferne zu wenig dazu sagen, weil ich ihn ja nicht kenne.

Zur Depression allgemein (und runtergestimmt ist er ja scheinbar...ihm scheint ja in der Freizeit nichts Freude zu machen und er hat ja auch keine Energie wie es aussieht..) gehören viele Symptome. Das geht los bei Abgeschlagenheit, Lustlosigkeit, innerer Leere (gar nicht unbedingt Traurigkeit wie Viele meinen....sondern einfach innere Taubheit, Herabgestimmtheit, Aktivitätsminderung, Schlafstörungen, Grübelneigung.

Dann kommen manchmal Sachen wie Appetitsverlust und Verlust der sexuellen Lust dazu (kann aber auch genau im Gegenteil enden!!).

Agitierte Depressionen werden in Lehrbüchern häufig mit hektischer Betriebsamkeit, Unruhe und wiederkehrenden Klagen über dasselbe Problem beschrieben....allerdings hört es sich so verschärft bei ihm aus der Ferne nicht an.

Bei Depressionen streiten die Gelehrten bis heute noch um Henne und Ei.

Fakt ist, das Depressive einen veränderten Botenstoffhaushalt haben als gesunde.

Also der Krankheit ein körperliches Problem mit zugrundeliegt.

Gleichzeitig liegen in der Regel Krisen vor- Lebenskrisen.....

Man weiss bis heute nicht, was zuerst kommt: die Krise oder der Stoffwechsel, der danebengeht.

Wenn jemand eine richtige Depression hat werden ihm Antidepressiva verschrieben, die den Stoffwechsel korrigieren-und parallel macht er eine Therapie, um sich seiner Lage klar zu werden.

Das er aber herabgestimmt ist und an etwas knabbert, das ist keine Frage.

NUR: wenn er nicht drüber reden und handeln will kannst Du nur abwarten.

Für ihn da sein, ihn hin und wieder ansprechen und fragen, wie es ihm geht.

Mehr kannst Du leider nicht tun- ER muss an den Punkt kommen, wo er merkt, das was schiefläuft!!

 
Ich glaube schon, dass er merkt, dass etwas schiefläuft, aber er weiss A nicht was, B nicht warum und C was man dagegen tun könnte... irgendwie fehlt die Erkenntnis und aus seinem Standpunkt kann es sehr, sehr lange gehen, bis diese kommt....

Fakt ist, ich helfe ihm gerne, ich kann und will es auch.... aber ich habe keine unendliche Geduld, weil unsere Beziehung nebenher nicht normal läuft... er ist so distanziert von mir. Manchmal kommt es mir vor, dass er in einer anderen Welt lebt. Ich habe keine Ahnung, was in ihm vorgeht, ich sehe nur, dass etwas nicht in Ordnung ist. Er meldet sich unter der Woche kaum bei mir, denkt nur an sich und ein Beziehungsleben gibt es quasi gar nicht mehr, weil er eben gar keine Energie dazu hat. Mir kommt es zwar so vor, dass es ihm besser geht, wenn ich mit ihm Zeit verbringe, aber dass kann ich nun wirklich nicht beurteilen (ich weiss ja nicht, was los ist, wenn er alleine ist). Ich merke halt wie er sich allgemein von seinen Kollegen ebenfalls sehr distanziert.

Er kommt aus einem eher traditionellen und altmodischen Umfeld (das nicht schlecht ist, er stellt es aber in keiner Weise in Frage und versucht etwas anders zu machen), dass meiner Meinung nach dazu beiträgt, dass es diese Einsicht und Erkenntnisse der Probleme vielleicht gar nie geben wird, denn psychische Krankheiten, Störungen oder wie auch immer haben eben nur die Anderen.

Ich weiss nicht, was ich tun soll... lange halte ich diesen Zustand nicht aus...

 
Da ohne seine Einsicht nichts geht versuch noch mal eindringlich mit ihm zu reden.

Sag ihm, wie Du ihn erlebst.

Frag ihn, wie es ihm geht. Was ihn stört....

Versucht zusammen Lösungen zu finden.

Wenn es nicht mehr geht- dann musst Du gehen.

Vielleicht wacht er auch dann endlich auf????

 
gebe jatina weg ...

sprich mit ihm und mach ihm deutlich was in dir vorgeht ... es liegt an ihm ... du bist bereits aktiv, aber alleine wirst du nichts reissen!

viel glück!

venice

 
ich werde wieder versuchen mit ihm zu sprechen... ist aber ziemlich schwierig... ich weiss langsam auch nicht mehr was sagen... ich versuchs aber auf jeden Fall...

Ich glaube nicht, dass er aufwachen würde, wenn ich gehen würde.... ich denke, es würde alles nur noch schlimmer werden... aber wozu gehen, wenn ich ihn doch liebe? ich glaube, dass könnte der grösste Fehler sein...