Hallo ihr Lieben! Ich bin total verzweifelt und habe mich schon durch tausende Foren gelesen, aber ich habe das Gefühl, wenn nur ein Detail der Geschichte nicht mit meiner übereinstimmt, dann kann ich mit den Antworten nicht wirklich etwas anfangen... Daher werde ich jetzt versuchen, alles möglichst detailliert zu beschreiben und bin euch super dankbar, wenn ihr euch die Zeit nehmt, meine Geschichte zu lesen und vielleicht sogar ein paar Tipps für mich habt.Ich bin 25 Jahre alt und seit 7 Jahren mit meinem Freund zusammen. Wir verstehen uns blind, haben viel Spaß zusammen, können über alles miteinander reden und haben dieselben Vorstellungen vom Leben. Also zum Beispiel zum Thema Freunde, Familie, (keine) Kinder und gemeinsame Aktivitäten. Wir kommen super miteinander aus und jeder hat trotzdem auch immer noch viel Zeit für sich selbst.Allerdings läuft es schon ewig nicht mehr so rund im Bett. Im ersten Jahr war noch alles super, ich hatte viel Lust, wir haben es oft getan und es hat sich super angefühlt. Aber dann lies meine Lust immer mehr nach und wir dachten, das liegt vielleicht daran, dass ich mir immer selbst so viel Stress mache mit dem Studium und so. Komischerweise hatte ich auch oft Angst vor der Situation, ihn enttäuschen zu müssen und habe deshalb versucht, ihn gar nicht erst in Stimmung zu bringen. Das war natürlich dumm und hat es nur schlimmer gemacht. Wenn es aber mal geklappt hat und ich in Stimmung war, war es immer super gut. Wir haben das Problem oft beiseitegeschoben und immer gedacht, dass ich das schon regelt, wenn ich mich mal wieder entspannen kann. Aber trotzdem belastet das natürlich durchgehend die Beziehung. Als es dann aber auch in stressfreien Zeiten nicht mehr besser wurde, bin ich vor etwa zwei Jahren von der Pille auf die Kupferkette umgestiegen, da die Pille ein absoluter Lustkiller sein soll (und denke ich auch ist). Seitdem fühlt sich der Sex aber nicht mehr so an, wie zuvor. Ich spüre meistens wenig bin gar nichts, wenn er in mir ist. Und das ist echt frustrierend und nicht förderlich, was meine Lust auf Sex betrifft. Ich empfinde nicht mehr dasselbe, wenn wir uns küssen und bei mir rührt sich auch nichts, wenn ich ihn nackt sehe, auch wenn ich ihn sehr attraktiv finde. Manchmal habe ich sogar schon ein Problem damit, wenn er mich einfach nur an bestimmten Stellen anfassen möchte. Dazu kommt noch, dass ich jetzt schon seit längerer Zeit andere Männer nicht mehr uninteressant finde. Ich weiß zwar nicht, ob sich der Sex mit einem anderen Mann so anfühlen würde, wie sich Sex früher für mich angefühlt hat, aber ich habe zumindest wieder richtig Lust verspürt, mit jemandem zu schlafen... nur eben nicht mit meinem Freund. Mein Freund kann überhaupt nichts dazu, er macht einfach alles richtig und gibt sich wirklich Mühe.Im November war ich drei Wochen mit Kommilitonen im Ausland und habe dort gemerkt, dass ich meinen Freund kaum vermisse. Im Gegenteil, ich hätte mir manchmal nichts tolleres vorstellen können, als mit diesem einen Kollegen zu schlafen, der offensichtlich auch an mir interessiert war. Es ist aber nichts dort gelaufen. Als ich wieder zuhause war, habe ich sehr viel mit diesem Kollegen geschrieben und als wir uns einmal zu zweit getroffen haben, sind wir uns auch etwas näher gekommen (haben uns aber weder geküsst, noch Sex gehabt), was ich meinem Freund dann auch gebeichtet habe. Die Zärtlichkeiten mit dem anderen haben sich so unglaublich toll angefühlt und ich wäre so gerne mal wieder gekommen, aber dann hat mich mein schlechtes Gewissen eingeholt.Er hat mir verziehen, aber das alles lässt mich eben an meinen Gefühlen zu meinem Freund zweifeln.Ich denke, ich muss mich erstmal selbst mit mir und meinem Körper auseinandersetzen, aber ich weiß eben nicht, ob das innerhalb dieser Beziehung etwas wird. Und ich finde es ungerecht, meinen Freund in dieser Beziehung „gefangen“ zu halten. Theoretisch kann er sich selber für die Trennung entscheiden, aber er liebt mich zu sehr und hofft, dass alles besser wird. Ich will nicht unfair sein und deshalb will ich ihm die Chance geben, eine Freundin zu finden, die ihn so richtig begehrt. Darüber haben wir auch schon viel mit einander gesprochen und ich habe mich daher auch vor einer Woche von ihm getrennt, aber bin einen Tag später schon wieder zurück zu ihm, weil ich es ohne ihn nicht aushalten konnte. Als ich zu ihm zurück bin, war ich einfach wieder unfassbar glücklich und es hat sich alles richtig angefühlt. Auch der Sex hat sich in dem Moment sehr schön angefühlt (wenn auch nicht wie früher). Aber schon einen Tag später hat es dann wieder nicht so recht geklappt und in mir kamen wieder Zweifel auf und jetzt habe ich das Gefühl, die Teufelsspirale geht wieder von vorne los.In einigen Ratgebern, habe ich gelesen, dass man sich nach so langer Zeit einfach nach etwas Abwechslung sehnt und neue Sachen ausprobieren sollte. Aber allein bei dem Gedanken daran, blockiert sich bei mir leider alles .Ich habe im Moment irgendwie nicht so viel Lust, die Beziehung noch zu retten, aber ich fürchte, dass das einfach eine Phase der Verwirrung ist (weil ich momentan recht oft an den anderen denke) und die Beziehung ist viel zu wertvoll, um sie von jetzt auf gleich aufzugeben. Ich habe vor etwa einen Jahr schonmal etwas mehr für einen anderen Typen geschwärmt, aber das Gefühl ist wieder vorbeigegangen. Aber was wenn das Problem, dass ich meinen Freund nicht richtig begehrte, nie wieder vorbeigeht und ich mich immer wieder in einen neuen anderen vergucke? (Ich hatte vor ihm übrigens nur eine Beziehung, die 2,5 Jahre hielt und da war Sex nie ein Problem.)Danke fürs "zuhören"!