Ist heiraten heute noch aktuell?

MissSophie75

Benutzer
12. Dez. 2009
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Hallo zusammen

Ich habe mich hier angemeldet, weil ich gerne ein paar neutrale Meinungen zu meinem Problem hören möchte.

Ich bin seit 4 Jahren mit meinem Freund zusammen, seit knapp 2 Jahren wohnen wir auch zusammen. Wir führen eine gute Beziehung, streiten zwar auch, aber wir können uns anschliessend wieder zusammenraufen.

Im Verlaufe diesen Jahres haben wir beschlossen, dass wir Kinder haben möchten. Ich bin davon ausgegangen, dass wir heiraten werden. Eines Tages eröffnete mir mein Freund, dass er nicht heiraten will. Er sagt, er wolle grundsätzlich nicht heiraten, es gehe nicht darum, dass er mich nicht heiraten wolle, sondern überhaupt nicht.

Obwohl diese Aussage mich überhaupt nicht glücklich gemacht hat, dachte ich zuerst ok, die Welt geht davon nicht unter.

In letzter Zeit merke ich jedoch, dass mich das ganze doch sehr beschäftigt und ich recht traurig bin, dass wir nicht heiraten werden. Für mich hat heiraten mehr einen romantischen Touch, man zeigt damit, dass man zusammen sein Leben verbringen will und mit Kindern zusammen ist man dann eine "richtige" Familie.

Meine Frage an euch: bin ich völlig altmodisch? Habe ich den Blick für das wesentliche verloren? Ist heiraten unwichtig?

Habe versucht mich kurz zu fassen, falls ihr noch Infos braucht, einfach fragen! Vielen Dank schon einmal für eure Antworten!

Es grüsst Sophie

 
Hallo Sophie,

Deine Gedanken bezüglich des Versprechens finde ich klasse und nicht altmodisch. Allerdings hat sich der Wert einer Ehe ziemlich verändert, insofern scheiden sich immer häufiger Menschen, weil sich der Weg von Beiden deutlich verändert hat. Bedenken diesbezüglich können durchaus das Bild formen, lieber ohne Hochzeit und Eheversprechen happy und verliebt durch das Leben wandern, egal ob mit oder ohne Kind. Dies ist nicht unbedingt schlechter, ich für meinen Teil finde die Ehe durchaus als eine gewisse Vollendung - kenne aber auch deren Scheitern

 
also ich empfinde das genauso wie du.....muss aber leider sagen bzw fragen: wieso habt ihr da nicht früher drüber gesprochen, also nicht konkret aber so meinungsausstauschmäßig....denn ich kann nur von mir sprechen, wenn ich mit meinem partner über sowas rede bzw mitbekomme das er nichts vom heiraten hält ist das für mich eigtl schon ein problem, im sinne von man sollte schon die selben lebensvorstellungen haben, sonst funktioniert es meistens nicht....und ich finde ob man heiraten will oder nicht hat schon was mit einer grundsätzlichen lebenseinstellung zu tun...............will damit nicht sagen es hat keinen sinn mehr mit deinem partner, weil es scheint ja ansonsten gut zu laufen bei euch, aber du solltest mit ihm darüber reden dass du traurig darüber bist, weil du eigtl schon heiraten möchtest,....denn dieser wunsch wird nicht einfach so verschwinden, glaub mir....

und du bist überhaupt nicht altmodisch, was ist denn daran altmodisch sich fest an jemanden binden zu wollen und das der ganzen welt kundtun zu wollen.....mach dich nicht selbst fertig, nur weil du den traum vom heiraten hast, und lass dir nicht einreden, dass wäre nicht zeitgemäß, dass hat damit mal so garnix zu tun..

lieben gruß

 
ich finde dich auch überhaupt nicht altmodisch! aber wie xantumaster schon geschrieben hat - der wert der ehe hat sicher verändert. nicht heiraten wollen heisst nicht, mit jemandem nicht sein leben teilen zu wollen. ich zum beispiel möchte nicht heiraten, aus verschiedenen gründen, es seie denn, es wäre für allfällige kinder ein vorteil (also kein sehr romantischer grunde). wäre ich jetzt aber mit einem mann zusammen, wäre ich durchaus bereit darüber nachzudenken. drum : hat er dich denn mal gefragt, was du willst? habt ihr darüber gesprochen? denn so wie du es geschrieben hast, tönt es eher so, wie wenn er dich einfach vor eine vollendete tatsache gestellt hätte und das fände ich nicht fair.

 
Hallo Sophie,

ich finde Heiraten auch nicht altmodisch; wenn dem so ist, dann bin ich halt altmodisch :D

Hast Du Deinen Freund denn mal gefragt, warum genau eine Heirat fuer ihn generell nicht in Frage kaeme?

Wenn Du seine Gruende verstehen kannst, vllt bist Du dann nich mehr ganz so traurig.

Anders herum: wenn er weiß, wie viel Dir eine klassische/traditionielle romantische Hochzeit in weiß *schwaerm* bedeutet, vllt koennte er dann auch Deine Enttaeuschung verstehen.

Schau Dir mal den Film "Er steht einfach nicht auf Dich an" -> da ist genau solch ein Paerchen, das genau dieses Problem thematisiert und der einen Protagonistin wird bewusst, dass der Gedanke ohne ihren Schatz viel schlimmer ist als die Zeremonie an sich nicht zu begehen. Auch ihm wird klar, dass der Wunsch seiner Lebenspartnerin anscheinend so eine große Rolle spielt, dass er ihr letztendlich doch einen Antrag macht *haaaaach wie schoen* :D

Naja, was ich zum Ausdruck bringen wollte; selbst ich, die schon von kleinauf von einer Bindung auf Ewigkeit traeumt, gefestigt durch Gottes Segen, wuerde es nicht als Weltuntergang sehen, wenn der Partner, der einen das Leben und ueber das Leben hinaus begleiten moechte in vollkommener Liebe..wissend, dass er immer an Deiner Seite sein wird, zu Dir steht (auch ohne dies zeremoniell zu bekunden).

Wichtig ist doch, dass ihr zusammen seid, oder? ;)

Und allein der Gedanke oder das Vorhaben, Kinder haben zu wollen - also eine Familie zu gruenden, "bezeugt" doch, dass er beabsichtigt seine Zukunft mit euch zu verbringen.

Alles Liebe, Sicherheit und Vertrauen wuenschend

Mangotorte

 
Bin auch der Meinung, dass Heiraten nicht altmodisch ist. Doch müssen es beide wollen.

Ich würde auch lieber ohne Trauschein zusammen leben, als ohne ihn zu sein.....

 
Ich denk praktisch: Wenn Kinder eine Rolle spielen, sollte heiraten schon ein Thema sein. Sowohl die Mutter als auch die Kinder sind einfach besser abgesichert.

Und ohne Kinder... da bleibt es jedem selbst überlassen, wie er darüber denkt und was er macht. ;)

 
Vielen lieben Dank für eure Antworten! Sehe, dass ich wohl doch nicht so groteske Vorstellungen habe.

Wir haben schon über Heiraten gesprochen, aber nie wirklich ganz ernst. Mein Freund hat sich jeweils auch nur vage geäussert, also weder richtig ja noch nein dazu gesagt. Auch hat er Sachen gesagt, wie zB. als wir Vornamen für das Kind gesucht hatten, und ich es mit meinem Familiennamen verglich, meinte er, das Kind würde seinen Familiennamen tragen, nie meinen. Ich habe dann natürlich heineininterpretiert, dass wir heiraten werden.

Denke in dem Sinne auch, dass die Beziehung wichtiger ist als eine Hochzeit. Und trotzdem sind in traurigen Momenten die Gedanken da, dass ich ihn verlasse und mir einen Mann suche, der Heiraten will. Aber es stimmt schon, ich will ja mit ihm zusammen sein und nicht mit einem anderen!

Weitere Meinungen sind immer noch willkommen!

Grüsse Sophie

 
Wenn man nicht verheiratet ist, können dann Kinder überhaupt den Namen des Vaters tragen?

Ich persönlich finde Heiraten überflüssig, aber ich halte es absolut nicht für altmodisch. Für viele Menschen ist dies eben der Beweis, dass man es ernst meint und man ein Leben lang zusammen bleiben möchte.

Wenn in einer Beziehung jedoch einer der beiden partout nicht heiraten will, der andere aber schon, könnte dies irgendwann mal zu einem riesigen Problem werden, es sei denn derjenige, der heiraten möchte, findet sich damit ab.

Aber für mich klingt es nicht so, als könntest Du das, oder?

 
ich würde dir vorschlagen, mal wirklich ernst mit ihm darüber zu reden...vielleicht merkt er gar nicht, wie wichtig dir das ist? er scheint sich ja nicht sonderlich damit auseinanderzusetzen, was du eigentlich möchtest. auch was den namen des kindes betrifft...wie, die kinder werden seinen namen tragen? auf der einen seite altmodisch, auf der anderen nicht? und das entscheidet einfach er? finde ich absolut nicht richtig. auf jeden fall musst du nochmals mit ihm reden....

 
haaa, liebe sophie!

"catch me if you can...." als ob es fruchten könnte !

Stell ihm seine Entscheidungen frei und akzeptiere sie ein Stück weit; mitunter dürfte er es als ein Zeichen deiner Liebe verstehen... nimm ihn so wie er ist, dann dürftest auch du kein Problem mit seiner Meinung haben.

Im Grunde wisst ihr doch beide was ihr aneinander habt - zwischenmenschlich dürfte sich eigentlich bei oder nach einer Eheschließung nichts ändern.

Sowieso gibt es für nichts einen garantie-schein...

Geht es dir dann allerdings ausschließlich um das öffentliche Bild, dann könnte es in ihm so manchen Zweifel hervorrufen oder bestärken...

Darüber hinaus könnte er genauso gut noch seine Meinung ändern - allerdings nicht indem du ihn "in die ecke" drängst.

Vielleicht ist euch beiden erstmal geholfen, wenn ihr euch diesen Gedanken für später aufhebt - damit das Thema an prisanz verliert.

Sicherlich ist es doch auch in deinem Sinne, denn du möchtest doch nicht, dass es zu einem Streitthema wird. Dann dürfte ihm wohl kaum noch etwas an der Vorstellung reizen....

Ob altmodisch oder nicht;

Aus freien Stücken heiratet sich sich immer noch schöner ;-))

liebe grüße!

 
Hi MissSophie,

kann Dich gut verstehen - aber ihn auch, glaube ich.

Zu Sydneys Frage: In D ist das mittlerweile so, dass auch ohne Heirat entschieden werden kann, welchen Nachnamen das Kind tragen soll. Im Falle der Heirat kann Frau den Namen des Mannes annehmen, oder einen Doppelnamen, der Mann hat ebenso diese Optionen, oder beide behalten jeweils ihren Namen. Dann müssen sie im Falle der Kinder festlegen, welchen Nachnamen die tragen sollen. Ich glaube, einzige Einschränkung ist, dass die Geschwister dann alle den gleichen Nachnamen tragen müssen wie das erste Kind aus dieser Ehe/Familie.

Wenn man unverheiratet Eltern wird, wird automatisch davon ausgegangen, dass das Kind nach der Mutter heißt. Erkennt der Vater die Vaterschaft an, kann das Kind aber auch nach ihm benannt werden, soweit ich weiß.

Ich kenne mittlerweile einige Ehepaare, die je ihren Namen behalten haben und die Kinder den Nachnamen der Mutter tragen. Da gibt's dann schon Irritationen ;-)

Der Vater meiner Tochter (unverheiratet Eltern) hat geheiratet und eine zweite Tochter, die nach ihrer Mutter heißt. Unsere Tochter heißt wie ich. Wenn er beim Kinderarzt ist, ist er nie Herr R., sondern, je nach Kind, Herr L. oder Herr U. Sehr bizarr.

Zu Deinem Thema:

Schlimm ist, wie ich finde, wenn man heiratet, weil alle es tun. Oder weil es so romantisch und einfach zwingend zur Liebe dazugehört. Oder weil ein Kind unterwegs ist. Oder wg. der Steuern...

Wenn man es so empfindet, dass es quasi das Bekenntnis ist, miteinander das Leben gemeinsam anzugehen in der Hoffnung, das auch bis zum Lebensende zu teilen, dann verstehe ich diesen Wunsch.

Aber der muss tatsächlich von beiden gleich stark gewünscht werden. Ist das nicht so, halte ich Heiraten für einen Fehler.

Und ehrlich gesagt bin ich aktuell schockiert, wie viele zum Altar gehen, weil es in und toll ist und dazugehört, sämtliche Klischees werden abgefeiert, natürlich wird auch erst nach der Eheschließung das Kind gezeugt, und schon nach kurzer Zeit wagt der ein oder andere die klassischen "Ausbruchsversuche". Das finde ich so arm.

Wenn er soweit ist, das aus den "richtigen Gründen" wirklich ernsthaft zu wollen, und Du auch, dann solltet Ihr das auch genießen.

Wenn er noch Zwiefel hat, rede mit ihm. Versuche herauszufinden, was er zu dem Thema fühlt und denkt. Vielleicht behagt ihm auch das Klischeegedöns und der momentane "Wedding-Planner-Hype" nicht.

Wenn er jetzt nicht will, heißt das noch gar nichts.

Es gibt Paare, die leben Jahre glücklich zusammen, bekommen Kinder, und machen sich den Antrag nach 20 Jahren oder so. Das kann auch sehr schön sein!

Die Hauptsache ist, dass er Dich liebt und sich voll zu Dir bekennt, dass Eure wesentlichen Ziele übereinstimmen.

Ist Heirat eines Deiner wesentlichen Ziele und seines auf gar keinen Fall, dann habt ihr wirklich ein Problem.

Ich halte Dir die Daumen, dass Ihr Euch einigen könnt.

Dränge ihn nicht (auch nicht, indem er zu oft zu sehr zu spüren kriegt, wie gern Du heiraten würdest). Das kann alles kaputtmachen.

Euch viel Glück

wünscht

Katha

 
Danke für die weiteren Antworten!

In der Schweiz ist es so, dass das Kind bei Unverheirateten automatisch den Familiennamen der Mutter annimmt. Ob es einfach so den Namen des Vaters annehmen kann weiss ich nicht; hätte ich aber auch noch nie gehört. Ausserdem ist das Kind abgesichert, mit allem drum und dran (Erben, ect), weil Väter ja die eine Vaterschaftsanerkennung unterschreiben.

Momentan habe ich gerade wieder keine Probleme mehr damit, dass mein Freund nicht heiraten möchte. Sehrwahrscheinlich werde ich eines Tages wieder damit hadern, aber dann werde ich, wie ihr auch mehrmals geschrieben habt, noch einmal mit ihm reden. Und noch einmal versuchen darzustellen, wie wichtig dies für mich ist. Wir werden es sehen...

Grüsse Sophie