Kann man Liebe brechen?

Düser

Neuer Benutzer
11. Aug. 2008
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Hallo Forum,

Ja ich bin neu hier und bis vor einer Woche musste ich nicht einmal von deiner Existenz. Nichtsdestotrotz ein freundliches „Grüesech zäme“. Der Grund war einfach, Liebeskummer stand bei mir ganz weit unten auf der Einkaufliste, wenn überhaupt.

Nun dies hat sich in den letzten Wochen stark verändert.

Mit meiner Frau lebe ich (38j) seit beinahe 19 Jahren in einer glücklichen Beziehung und diese Woche steht sogar der 10 Hochzeitstag an. Grössere Beziehungsprobleme hatten wir bisher keine zu bewältigen und die kleineren haben wir auch einigermassen im Griff. Ich denke wir beide (Kinderlos) sind glücklich und fühlen uns auch so. Wir haben einen Weg für die etwas ausser Mode geratene, länger dauernde Ehe J gefunden. Bildlich ausgedrückt: Karies hat (oder muss ich nun sagen - hatte?) bei uns praktisch keine Chance.

Anfang Mai traf ich Karies ohne es zu erkennen. Wir waren auf einer Reise und schenkten uns den gegenseitigen Respekt. Wir mochten uns und es bahnte sich eine typische Ferienfreundschaft an. Man sieht sich evtl. noch zwei, drei Mal für den Fototausch oder den Grillabend, dann hat sich’s. Vielleicht muss ich hier noch erwähnen, dass ich alleine auf der Reise war, weil meine Frau anderweitig unterwegs war. Dies ist aber nichts Besonderes, meine Frau und ich haben uns so individuelle Freiräume geschaffen, weil wir sonst praktisch die gesamte Freizeit zusammen verbringen.

Ich traf die andere Frau tatsächlich Ende Mai zu einem Kaffee (Meine Frau wusste davon, es war so wie wenn ich mit einem Kumpel ein Bier trinken gehe). Weil wir in der selben Stadt arbeiten, war das für beide ein kleiner Aufwand und eine willkommenes Wiedersehen.

Nun geschah es um mich. Keine Ahnung was genau geschah, aber ich verliebte mich in sie. Ich, der der sonst völlig rational funktionierende war offside. Plötzlich war da ein willkürlicher Hormontanz und ich liebte zwei Frauen, bei der ei(ge)nen wusste ich wieso, bei der anderen war ich irgendwie hilflos. Ich musste sie unbedingt wieder sehen und wir trafen uns wenige Tage später wieder. Oeffentlich in einem Kaffe und ich wollte mich irgendwie outen. Wir sprachen wie es kommen musste über Beziehungen und dabei erfuhr ich von Ihrer 14 jährigen Partnerschaft, die nur so von Gegensätzen sprüht und komplett auseinander gelebt scheint, aber auch nur so von gegenseitigen Abhängigkeiten strotzt. Am Schluss des Kaffees outete ich wie ein Teenager meine Liebe zu Ihr und versprach, dass sich dies wieder legen werde, im Moment aber doch etwas seltsam Spezielles sei. Sie nahm es lieb zur Kenntnis, ohne dass ich damals wusste, dass bei Ihr das selbe geschah. Nur sie vertraute es mir erst später an.

Die Gefühle legten sich aber nicht sondern wurden immer intensiver. Gegenüber meiner Frau hatte ich nicht einmal gross ein schlechtes Gewissen. Irgendwie hatte ich wohl die Hoffnung, dass sich alles schnell wieder normalisiert. Ich traf mich wieder mit der Frau, diesmal zum gemeinsamen Jogging in der Mittagspause. Was alles normal anfing endete mit einer sexuellen Extase im Dickicht.

Danach waren wir beide sehr ernüchtert und von Schuldgefühlen geplagt. Ich ging das erste Mal in meinem Leben fremd, ohne Grund von zu Hause aus, und für sie war so etwas bisher schlicht unvorstellbar.

Per SMS, Mail und Telefonate versuchten wir Lösungen zu finden, um die Liebe zu managen. Wir versuchten es zu rationalisieren, indem wir eine Auslegeordnung machten mit, was haben wir, was würden wir aufgeben, was kriegen wir dafür, was wollen wir, was tun wir hier eigentlich, etc.

Uns ist beiden klar geworden, die bestehenden Beziehungen sind tabu, trotzdem ziehen wir uns gegenseitig an wie Kletten und möchten dauernd zusammen sein. Ich kann nicht 2 Frauen haben wie sie nicht 2 Männer. Wir möchten aber gute Freunde sein, ohne dass wir zu Zittern beginnen wenn wir uns sehen.

Wir sind beide Ratlos und haben jetzt erst einmal beschlossen uns nicht mehr zu sehen. Irgendwie ändert dies aber nichts an den Gefühlen füreinander, also wenn wir ehrlich sind glauben wir nicht richtig daran, dass es auf die Dauer hilft. Und eine „normale“ Freundschaft, wo man sich nicht treffen und sehen darf funktioniert auch nicht.

Die mögliche Lösung, die wir aber nicht auszusprechen wagen, könte sein: " verschwinde aus meinem Leben". Nur ist das eine Lösung, Liebe absichtlich zu brechen?

 
Nur ist das eine Lösung, Liebe absichtlich zu brechen?

Hmmm, wenn Du mich fragen würdest: Nein. In meinen Augen warten wir doch nur allzu hungrig darauf, dieses tolle Gefühl in uns spüren zu dürfen! Ach je - ja es wäre so wunderschön, wenn die begleitenden Umstände bei Euch etwas entspannter wären! Und somit siehe bitte mein Nein wirklich nur als persönliche Antwort auf deine Frage! Deine Antwort ist ja derzeit eher vielleicht(bzw. ja) und diese Antwort kann genauso richtig sein. Ich glaube es gibt nicht wirklich die eine Antwort auf deine Frage!

Hier mal ein paar Zeilen von Dir, welche mich beim Lesen zum nachdenken anregten:

Wir waren auf einer Reise und schenkten uns den gegenseitigen Respekt.

Plötzlich war da ein willkürlicher Hormontanz und ich liebte zwei Frauen, bei der ei(ge)nen wusste ich wieso, bei der anderen war ich irgendwie hilflos.
Was bedeuten die fett markierten Worte näher? Kannst und möchtest Du dazu etwas mehr ausholen?

Grinsebacke

 
Hallo Düser

Deine Geschichte berührt mich sehr, weil meine Mutter in den letzten Jahren genau das selbe erlebte, und das ging mir sehr nahe. Bei ihrer Geschichte gab es leider kein Happy End. Der Mann, in den sie so sehr verliebt war, konnte sich einfach nie entscheiden und hielt sie jahrelang hin, obwohl er sehr stark für sie empfand. Jedes Mal wenn sie sich sahen, zitterten beide vor Erregung und Anziehungskraft. Ich hab das damals nicht verstanden, war wohl noch zu jung. Aber das nennt man wohl Leidenschaft! Bei ihnen war es sogar so, dass sie gegenseitig spürten, wenn es dem anderen schlecht ging, oder einfach eine grosse Veränderung in dessen Leben eintrat. Und das obwohl sie sich nur alle paar Wochen/Monate sahen und nie eine richtige Beziehung führten! Sie waren gute Freunde füreinander, leider blieb die Liebe dabei auf der Strecke, und das riss tiefe Wunden bei beiden ein.

Nach all dem bin ich zu folgender, persönlicher Einsicht gekommen:

Der Mensch ist nicht für die Monogamie gemacht. Damit spreche ich jetzt nicht nur die Männer sondern auch Frauen an. Wir sind einfach nicht dafür geschaffen! Das meine ich jetzt wortwörtlich. Gott, oder wer auch immer uns gemacht hat, hat, so glaube ich, das nicht so gemeint. Nur wir meinen (oder das Christentum etc.), dass die Liebe zu mehreren Menschen verboten und schlecht, ja böse und sündig ist. Dabei gibt es nichts heiligeres, lichtvolleres und reineres, als Leidenschaft, Liebe, unkontrollierbare Zuneigung, unbändige Anziehungskraft.

Nicht wahr? Könnt ihr da draussen das nicht bestätigen?

Es gibt nichts natürlicheres. Aber unser Verstand und unsere Gesellschaft verbietet es uns, zwei oder mehrere Personen des anderen Geschlechts auf diese Art zu lieben. Und unsere Partner werfen uns dann vor (wie auch wir dies wahrscheinlich tun würden), dass wir dadurch Verrat an ihnen üben. Aber ich behaupte: Wir üben an uns selbst Verrat, wenn wir dieses Gefühl unterdrücken und als etwas Schlechtes bezeichnen. Unsere Konditionierungen auf diesem Planeten sind dermassen verschroben und unnatürlich, es ist zum heulen... Unsere tiefsten und reinsten Gefühle werden gesteinigt und verbannt. Wie viele Schicksale sind dadurch schon entschieden worden? Wieviele Lieben schon unterdrückt und nicht ausgelebt? Ich glaube nicht, dass das Leben so gedacht ist. Ich glaube, Gefühle sind dafür da, anerkannt, gelebt und gefeiert zu werden!

Nun mein Rat an dich, Düser:

Werde dir klar darüber, was du willst. Denk für einen Moment nicht an deine Ehefrau, oder an die Frau, für die du eine neue Liebe empfindest. Denke nur an dich.

Was genau willst du?

Was gibt dir ein gutes Gefühl?

Wonach verlangt es dich?

Was würdest du wollen, wenn es keine Grenzen, keine Verbote gäbe?

Was für ein Weg schwebt dir vor, bei dem du dich wohlfühlen würdest?

Unser Verstand verwirrt uns immerzu. Aber wenn wir ruhig werden und ihn abschalten, und für einen Moment nur auf unser Inneres hören, auf unser Herz, oder unsere Mitte, dann hören, spüren wir die Antwort. Dein Herz weiss ganz genau, was richtig ist. Höre darauf, und dann habe den Mut, dies in deiner Realität umzuwandeln. Deine Frau wird für sich selbst entscheiden müssen, wie sie damit umgehen will. Wer weiss, vielleicht hat sie sich schon in der genau selben Situation wiedergefunden, und du weisst gar nichts davon. Das wäre nur natürlich, nach so einer jahrelangen Ehe. Wie schon gesagt, Menschen sind nicht für das Zweisam-Leben gemacht. Früher oder später passiert das jedem. Die Frage ist nur, wie gehst DU damit um? Es ist egal, wie andere damit umgehen, wie sie sich entscheiden. Nur deine persönliche Wahrheit ist jetzt relevant. Wie wirst du vorgehen? Wirst du dich verleugnen oder zu deinen Gefühlen stehen? Wird dein Herz die Chance bekommen, diese neue Liebe auszuleben, oder wird es seine Gefühle unterdrücken und absterben lassen müssen? Alles liegt jetzt bei dir. Wie die betreffenden Personen für sich entscheiden, ist nicht deine Sache. Passiert ist passiert, du kannst deine Gefühle nicht verleugnen und sollst es auch gar nicht. Dies ist eine Herausforderung, die du offenbar in dein Leben eingeladen hast, eventuell ganz unbewusst. Dein Überbewusstsein wartet gespannt auf deine Entscheidung und dein Vorgehen.

Ich hoffe ich konnte dir ein paar Inputs geben :)

Alles Liebe

Seraphim

 
Hallo Seraphim,

mir gefallen deine Gedanken und deine niedergeschriebene Worte! Du machst Dir viele Gedanken über deine Beobachtungen und hast dadurch einen schönen Weitblick! Erlaube mir bitte zu folgender deiner Aussage ein paar meiner Gedanken hinzuzufügen:

Der Mensch ist nicht für die Monogamie gemacht.
Diese Aussage ist aufgrund seiner absoluten Aussage sehr provaktiv! Das finde ich sehr spannend! =) ... Umso spannender finde ich es, da ich die volle Tragweite deiner Gedanken noch nicht ganz erfasse. :rolleyes: Spricht Du davon, dass eine gleichzeitige Beziehung mehrer Menschen untereinander unsere menschlichen Bedürfnissen eher befriedigen würde, als eine Beziehung zwischen zwei Individuen? Oder meinst Du damit etwas komplett anders? .... Wie schon gesagt, deine Gedanken finde ich äußerst spannend!

Ich teile mit Dir u.a. die folgende Auffassung:

Dabei gibt es nichts heiligeres, lichtvolleres und reineres, als Leidenschaft, Liebe, unkontrollierbare Zuneigung, unbändige Anziehungskraft.
Ist allerdings dafür die Abkehr von der Monogamie erforderlich? Keine Ahnung! Für mich persönlich ist diese Abkehr nicht erforderlich! Ist die Abkehr von der Monogamie nicht auch in gewisser Art und Weise die Abkehr von den eingetretenen Herausforderungen in einer Beziehung/Ehe. Okay, wo ich das so schreibe - warum sollte ich die eingetretenen Herausforderungen lösen, wenn ich diese durch eine neue Partnerwahl wegschiebe (und so mein ganzen Leben genießen könnte)! :schief: (Ganz offen, derartige Gedanken habe ich mir noch nie darüber gemacht!) ... Aber will ich denn nicht auch mal "ankommen"? Einfach mit einem Partner/in gemeinsam leben und wissen, dass dieser, wenns mal kompliziert wird nicht gleich die Flucht ergreift! Fühlt man sich denn dann in derartigen Situation nicht noch beschissener? ....

Ich würde mich freuen, wenn ich von Dir (natürlich auch von Düser) nochmal was hören könnte.

LG an Euch, Grinsebacke

 
Hi Grinsebacke

Gerne gehe ich auf deine Fragen und Gedanken ein! Ich finde deine Aussagen sehr interessant.

Punkto Monogamie sieht es in meiner Gedankenwelt zurzeit so aus. Ich behaupte nicht, dass die absolute Erfüllung in Sachen Liebe und Leidenschaft ausschliesslich ausserhalb einer 2-Partner-Verbindung stattfinden kann. Ich traue der Menschheit zu, dass sie sogar Individuen hervorbringt, denen das gelingt. Aber ich habe bisher noch nie so ein menschliches Exemplar kennengelernt, darum sieht meine Theorie folgendermassen aus:

Ein Mensch verändert sich immerzu. Sein Ziel ist es, zu wachsen. Dazu gehören neue Erfahrungen. Zu neuen Erfahrungen gehören sehr oft mehrere Menschen, da ein Mensch alleine in unserem momentanen planetarischen Bewusstseinsstadium praktisch unmöglich alle Neigungen und Bedürfnisse eines Menschen über die Jahrzehnte vollständig befriedigen kann. Ich glaube, jede Person hat etwas zu geben, und jede Verbindung hat ein Geschenk für dich parat. Aber dein Wesen ist gross und verändert sich fortwährend, also genügt dir 1 Geschenk nicht, du willst viele Geschenke! Dir gefallen die Geschenke die du um dich herum siehst und willst auch einige davon, merkst aber, dass dir das deine momentane Liebes- und/oder Freundschaftsbeziehungen nicht geben können, zumindest nicht alle.

Genau so - glaube ich - gerät man dann unweigerlich in eine Situation, wo man sich in jemand "Fremden" verliebt. Denn man spürt tief im Innern, dass der ein Geschenk bereit hält, das ich jetzt gerne hätte, und das ich durch meine momentanen Beziehungen nicht bekommen kann. Nicht, weil mein jetziger Partner mir nicht mehr gefällt, er ist perfekt so wie er ist, aber er kann mir halt nicht alles geben. Und auch nicht unbedingt, weil wir grade Probleme haben, die ich nicht lösen kann (was aber natürlich auch möglich ist), denn das ist ja nochmals was anderes. Es kann nämlich den perfektesten und harmonievollsten Liebespaaren passieren, dass sich einer in eine Dritte Person verliebt. Konntest du dir bisher erklären, wie das möglich ist? Ich sage dir: Selbst die Betroffenen können es sich meist nicht erklären! Sie verstehen es einfach nicht. Was ist los, es ist doch alles in Ordnung in meiner Beziehung? Ich bin doch im Grossen und Ganzen zufrieden und liebe meinen Partner? Und ich will ihn ganz bestimmt nicht verlieren!

Verstehst du, ich glaube genau das ist der Punkt. Unsere "betrogenen" Partner denken, wir üben Verrat an ihnen und sie genügten uns nicht mehr. Meist ist aber gar nicht dies der Fall, sondern schlicht, dass wir uns verändert haben und jetzt auch noch andere Erfahrungen machen wollen, was ganz natürlich ist. Da uns aber die Erfahrungen mit dem jetzigen Partner noch sehr gut gefallen, wollen wir das nicht aufgeben, wieso auch? Wir sind grosse, mächtige Wesen, fähig, mehrere Erfahrungen nebeneinander zu machen, wieso uns also immer nur auf 1 Verbindung, 1 Erfahrung beschränken? Schade, dass unser spiritueller Bewusstseinszustand da noch nicht mitspielt. Ich glaube aber, das wird sich in den nächsten Jahrzenten/-hunderten ändern, sollten wir diese überleben. Was hätten wir sonst zu tun :)

Freue mich auf deine Gedanken hierauf! Bin stets offen für Kritik oder andere Meinungen.

Liebe Grüsse

Seraphim

 
Hey liebe Seraphim,





schön das Du geantwortet hast!
:] Nachdem ich deine und meine Gedanken nochmal kurz gelesen und reflektiert habe, bekam ich wegen meiner ganzen Tippfehler einen roten Kopf. Umso mehr freue ich mich, dass Du Dir dennoch die Mühe gemacht hast, mich zu verstehen. ....





Wenn ich Dich richtig verstehe, so meinst Du unter Monogamie eine 2-Partner-Verbindung die ein Lebenlang hält. ... Deine These wäre also bestätigt, wenn ein Partner eine neue 2-Partner-Verbindung eingeht oder eine n-Partner-Verbindung! Oje, es ist schon irre, wie ich ein rein emotionales Thema rational abhandele!
:] ... Trifft dennoch meine Interpretation deinen Antritt? ...





Ich spüre Freude, da ich den Eindruck gewinne, dass wir die Welt in diesem Punkt sehr ähnlich sehen.
:) Was denke ich nun genau dazu? Genau wie Du denke ich, dass viele Menschen sich ständig weiterentwickeln. Jeder Situation der wir ausgesetzt sind gibt uns die Gelegenheit zu wachsen. Und in den Situationen in denen wir auf andere Menschen treffen haben wir die Gelegenheit uns selbst zu reflektieren. Ich muss mich genauer ausdrücken: Ich denke wir werden immer (? => jedenfalls meistens :) ) von unseren Mitmenschen reflektiert, und haben somit die Gelegenheit, diese Reflektion wahrzunehmen. Allerdings gelingt es uns oft nicht, diese zwischenmenschliche Spiegelung richtig einzuordnen. Diese Spiegelung zeigt mir, wie ich auf meinen Gegenüber wirke! Nunja, es versteht sich von selbst, dass so eine Spiegelung nicht immer nur als Geschenk aufgefasst werden kann. :] Es kann auch ziemlich anstrengend sein! :D ... Okay, soweit so gut erstmal hierzu!





Je nach den bewusst oder unbewusst gemachten persönlichen Erfahrungen baut sich so in mir ein Weltbild auf! Dieses Weltbild wird durch immer neue Erfahrungen komplettiert - dass heisst, ich baue neue Sachverhalte in die bestehenden Gedanken ein oder ich verwerfe sogar alte Gedankenmuster und baue mir eine neue, perfektere persönliche Wahrnehmung der Welt auf! .... Auch hier möchte ich erstmal aufhören!
:rolleyes:





Weiter unterliegen wir in einer Partnerschaft oft dem Irrglauben, den Gegenüber aufgrund der langjährigen Erfahrungen kennen zu können. Aber können wir wirklich unseren Gegenüber kennenlernen? Beantwortet man die Frage mit ja, so unterstellt man, dass sich mein Partnern im Gegensatz zu mir nicht weiterentwickelt! Und überhaupt, inwieweit kennen wir uns selbst überhaupt richtig? Bedeutet etwas zu kennen nicht Stillstand? ...
?( ?( ?(





Und so kommt es vor, dass sich die Partner unterschiedlich schnell bzw. in unterschiedlichen Gebieten weiterentwickeln und man dies in der bestehenden Partnerschaft nicht bemerkt. Ich denke meistens wird diese unterschiedliche Enflüsse auf der Arbeit (und natürlich auch im Privatleben
:) ) beeinflusst. ....





Damit wir nicht ganz offtopic werden, möchte ich auch nochmal kurz die Kurve auf eine gewählte Passage von Düser zurückkommen.








Wir waren auf einer Reise und schenkten uns den gegenseitigen Respekt.




Versteht ihr warum ich gerade diese Passage auswählte? ... Wir lernen uns kennen und hören aufmerksam dem Gegenüber zu, was er aus seinem Leben zu erzählen hat. Wir quarken und kommentieren nicht jedes Wort, sind ehrfürchtig und gespannt, was er aus seinen Leben zu erzählen weiß! ... Wir schenken uns gegenseitigen Respekt! .... Nun ist es doch meistens so, dass der Erzählstoff im Laufe einer langjährigen Partnerschaft an Neuigkeitsgehalt verliert. Wir hören oftmals die selben Geschichten, die selben Hintergründe und beginnen uns unsere eigenen Gedanken zu machen. Warum machen wir das? Vielleicht machen wir es aus dem Wunsch heraus unserem Partner aus der misslichen Situation zu befreien. Und irgendwann überhäufen wir unseren Partner mit liebgemeinten Ratschlägen. Aber wollen wir als Betroffener
diese tollen Ratschläge überhaupt hören? Wollen wir das? .... Und so kommt es wie es kommen muss, wir werden auf dem "Ohr des Verständnisses" unempfindlich! Wir fühlen uns alleine und unverstanden - bleiben lieber mit unseren intimsten Gedanken für uns alleine und vertauen nur noch einem - uns selbst!




Und nun tritt uns ein Mensch gegenüber, welcher uns sympatisch ist und wir beginnen uns zu öffnen. Wir genießen einfach das Vertrauen, welches der andere in uns steckt -, sein offenes Ohr, seine Liebe! Und so wird eine Seite in uns reflektiert, die im Verlaufe einer langjährigen Beziehung ein wenig verschüttet gegangen ist! ....






Naja, jetzt habe ich Euch hier ne Menge zugemutet. Ungeachtet dessen möchte ich hier eins sehr deutlich zum Ausdruck bringen:
Ich, Grinsebacke, habe aus meiner ganz persönlichen Sicht der Welt berichtet. Diese Sicht der Welt ist meine aktuelle Sicht und entwickelt sich ständig weiter! Was will ich sagen? Meine persönliche Auffassung muss nicht richtig sein - dass heisst meine Auffassung sollte nicht die Basis für irgendwelche Entscheidungen dienen. Seht sie bitte als Impulse!


Liebste Seraphim! Du hast Dir soviel Mühe mit deiner Antwort auf meine Frage gegeben und ich habe diese nur indirekt beanwortet! :rolleyes: Sei bitte nicht traurig. Fühle Dich :schmatz: ! ... Wenn mir irgendetwas entgangen seien sollte, so gib bitte kurz Bescheid! :compi:

Herzliche Grüße an Euch alle, Grinsebacke :D

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo zusammen,

Ich war nun schon ein paar Tage nicht mehr im Forum und bin jetzt positiv überrascht, was da für tolle Antworten kamen. Jetzt werde ich alles nochmals in alle Ruhe lesen.

 
@Grinsebacke

Zitat:

Wir waren auf einer Reise und schenkten uns den gegenseitigen Respekt.

Zu diesem Zeitpunkt war Liebe in unserer Beziehung noch kein Thema, aber vermutlich am "entstehen" . Respekt heisst, dass wir uns gegeseitig als Person bewunderten und akzeptierten wie wir sind, innerlich und äusserlich. Irgendwie merkten wir beide, dass sie das verkörpert was ich als Idealfall bezeichnen würde. Sozusagen die reale Traumfrau, und ich das Selbe für sie.

Zitat:

Plötzlich war da ein willkürlicher Hormontanz und ich liebte zwei Frauen, bei der ei(ge)nen wusste ich wieso, bei der anderen war ich irgendwie hilflos

Ich liebe meine Frau weil ich weiss was sie kann, nicht kann, tut oder lässt, aussieht, sie mit mir umgeht etc. Wir kennen in und auswendig und sind stolz aufeinander.

Bei der neuen Liebe fehlten, oder fehlen z.T immer noch, die Anhaltspunkte. Wieso empfinde ich so für sie. Ich kenne sie ja eigentlich gar (noch) nicht.

@Seraphim

Sehr sehr schön geschrieben deine Texte.

Was genau willst du?

Daran arbeite ich, mir das bewusst zu werden. Deshalb habe ich auch keine gute Antworten für deine anderen Fragen

Ich habe das Bedürfnis meiner Frau, von meiner neuen Liebe zu erzählen. Die zwei kennen sich ja, nur weiss meine Frau nichts von der entflammten Liebe. Davor habe ich aber Riesenschiss. Gibts den Totalverlust, hat sie Verständnis für mich?

Ich werde sehen, irgendwie wird etwas geschehen, ich hoffe das Richtige.

 
Hey Düser - einen schönen guten Morgen,

ich bin gerade aufgestanden und wollte mich nochmal kurz bei Dir melden. Du schriebst (in einer anderen Reihenfolge):

Ich kenne sie ja eigentlich gar (noch) nicht.


Irgendwie merkten wir beide, dass sie das verkörpert was ich als Idealfall bezeichnen würde.
... dass wir uns gegeseitig als Person bewunderten und akzeptierten wie wir sind, innerlich und äusserlich.
Ist die Bewunderung und (vollständige) Akzeptanz eines anderen Menschen nicht etwas wundervolles. :verliebt: ....

Ich liebe meine Frau weil ich weiss was sie kann, nicht kann, tut oder lässt, aussieht, sie mit mir umgeht etc.
So wie ich Dich verstehe ist das bisher deine Erklärung für Liebe. Da Du die "neue" Frau allerdings nicht so gut kennst wie deine Ehefrau, scheint dein neues Erlebnis nicht in diesen Erklärungsansatz zu passen. Dies ruft wahrscheinlich die Verwirrung in Dir hervorzurufen. Könnte die Verwirrung somit aus deiner persönlichen Sicht zur Liebe resultieren? ...

Einen lieben Gruß an Dich, Grinsebacke

 
hallo dünser

ich hatte schon eine ausführliche antwort geschrieben, erspare dir aber nun den wortschwall. nur ist es eben so, dass der hormonschub nur eine relativ kurze zeitspanne anhält. sobald ihr eure partner verlassen habt, die trauer, die die euphorie der neuen liebe überdeckt, überstanden ist, ist der rausch der sinne auch verschwunden, und du wirst dich fragen, ob es das wert war.

es ändert sich nämlich nichts, weil du bei deiner frau ausser dem reiz des neuen nichts vermisst.

sobald bei euch alles offiziell ist, ist es nicht mehr so interessant.

deine frau und dich verbindet etwas ganz besonderes. zerstöre es nicht für nichts!

 
Hallo zusammen

@Grinsebacke

Das mit der Reflektierung sehe ich sehr ähnlich, es freut mich, einmal jemandem zu begegnen, der sich ebenfalls solche Gedanken macht. Ich glaube, dass alles in meinem Leben, jedes Ding und jede Situation, ein Spiegel meiner selbst ist. Ja, es ist nicht einfach, dies zu akzeptieren, und der Weg für mich nicht noch lange, aber ich gehe ihn gerne und versuche immer wieder mir diese persönlichen Wahrheiten vor Augen zu führen. Denn man ist schnell versucht, sie wieder ausser Acht zu lassen und in den alten Trott zu verfallen. Besonders gewisse Situationen und Menschen, die einen Widerstand in einem hervorrufen, würden wir gerne als etwas Fremdes, als etwas das nicht von uns stammt, abstempeln. Es ist manchmal so schwer, sich selbst zu akzeptieren und anzuschauen, was da offenbar in einem schlummert. Vor allem kann man nicht alles auf einmal angehen und bearbeiten.

Du hast noch die Frage aufgeworfen, ob es Stillstand bedeute, wenn man glaubt jemanden oder etwas zu kennen. Meine Meinung dazu ist diese: In der Partnerschaft ist es schön, wenn man sich immer wieder aufs Neue findet. Vielleicht ist dies sogar notwendig, um sich nicht aus den Augen, resp. aus dem Herzen zu verlieren. Ich könnte mir vorstellen, dass dies zum Beispiel dadurch erreicht wird, dass man seinen Partner auf ein Thema, das man zwar vor Jahren schon mal besprochen hat und von dem man glaubt, man kenne die Meinung des Partners hierzu, wieder einmal anspricht und sich seine jetzigen Gedanken dazu interessiert anhört. Diese haben sich seit damals eventuell geändert oder erweitert, und so öffnet man Türen für Gespräche, von denen man vielleicht glaubte, sie nie wieder in dieser Tiefe zu behandeln. Mag sein, dass sich gewisse Menschen innert ein paar Jahren weniger verändern als andere, aber manchmal findet man das wohl erst heraus, wenn man sich ernsthaft mit jemandem befasst, genau so ernsthaft, wie damals, als die Beziehung anfing. Ich denke, nicht alles an einer langjährigen Beziehung muss überholt und erneuert werden. Ich glaube gewisse Dinge wachsen (unter Umständen) von selbst, zum Beispiel die Liebe, das Mitgefühl, das Verständnis. Man spürt den andern vielleicht besser denn je, weil man schon so lange mit ihm zusammenlebt, dass man quasi im Voraus weiss, was er sagt, tut, wie sein Gesichtsausdruck sein wird etc. Und doch glaube ich, gewisse Dinge bleiben nicht stehen. Und genau diesen Kleinigkeiten gilt es, seine Aufmerksamkeit zu schenken, um eine Beziehung in ihrem vollen Ausmassen zu leben, zu geniessen und zu nutzen.

Für mich ist aber das Allerwichtigste, sich immer erst selbst zu fragen, was man will. Also, was man in Bezug auf die Beziehung erfahren möchte. Erst dann kann man entscheiden, ob die zurzeit geführte Beziehung einem noch dient, respektive inwiefern sie nicht mehr für einen stimmt oder erweitert werden könnte. Wenn man dies entschieden hat, kann man seinem Partner diese Überlegungen kundtun und ihm die freie Wahl lassen, wie er in Bezug darauf reagieren und verfahren möchte.

So stelle ich mir im Groben eine funktionierende Beziehung vor. Wie sind deine/eure Gedanken hierauf?

Vielen Dank für deine herzliche Art Grinsebacke :) Es tut so gut wenn jemand so lieb zu einem ist, besonders wenn dieser jemand einen gar nicht kennt (?)

@Düser

Schön wieder etwas von dir zu lesen! Hoffentlich helfen dir unsere Gedanken auf deinem Weg, diese Situation zu meistern. Es ist bestimmt nicht leicht. Ich weiss nicht ob ich einer solchen Situation gewachsen wäre, ich glaube nicht. Ich hätte auch Angst und versuche mich nun in deine Lage zu versetzen.

Ich persönlich würde mir wünschen, den ehrlichen Weg zu gehen. Auch wenn es der schwierigere ist. Du liebst deine Frau, und sie hat deinen Respekt und deine Offenheit bestimmt verdient, so wie alle Menschen. Ein Teil von dir sagt dir das wahrscheinlich auch immer wieder. Aber da ist noch die Angst und die Ungewissheit. Du weisst einfach nicht, was das Beste ist. Nun, ich auch nicht. Ich behaupte, das weiss niemand, ausser dir selbst. Irgendwo in dir wird die Antwort liegen, und sie wartet darauf, von dir gefunden zu werden. Ich glaube, egal welchen Weg du gehen wirst, es wird der richtige sein. Denn für mich gibt es keine falschen Wege. Ich stelle mir das so vor.. irgendwo da draussen liegt ein Ziel. Unsere Seelen sind bestrebt, es zu erreichen. Wir haben alle Zeit der Welt(en) dahin zu gelangen. Und alle Wege, die es gibt, führen dahin. Es ist ein Ziel, das nicht verfehlt werden kann, ein göttliches Ziel. Manche haben länger, bis sie dort ankommen, manche finden sich früher dort ein. Alle unsere Entscheidungen bringen uns diesem Ort etwas näher. Manche führen auf einen verschlungenen Weg, andere auf einen ebenen, geraden.

Vielleicht gibt dir das nicht viel Trost, weil es nicht direkt mit deiner jetzigen Situation zu tun haben scheint. Ich wünsche dir trotzdem viel Kraft und eine klare Sicht, für deine kommenden Entscheidungen.

Alles Liebe

Seraphim

 
Hallihallo Seraphim,

Du schreibst mir immer so wundervoll zurück! Das freut mich! .... Aus diesem Grund habe ich mittlerweile auch ein schlechtes Gewissen, da ich auf deine damalige Antwort (#5) "nur" indirekt eingegangen bin. Nunja, und so habe ich mich zurückgelehnt, deine damalige Antwort nochmal gelesen und sie ein wenig länger auf mich wirken lassen. ....

Mit der Monogamie hast Du mich ganz schön herausgefordert. Nicht was deinen Standpunkt anbetrifft, sondern einfach mit dem Thema! Es ist einfach ein Thema über welches ich noch nie so ausführlich nachdachte. Umso schöner ist es, dass Du dieses Thema angesprochen hast.

Ich behaupte nicht, dass die absolute Erfüllung in Sachen Liebe und Leidenschaft ausschliesslich ausserhalb einer 2-Partner-Verbindung stattfinden kann. Ich traue der Menschheit zu, dass sie sogar Individuen hervorbringt, denen das gelingt. Aber ich habe bisher noch nie so ein menschliches Exemplar kennengelernt, darum sieht meine Theorie folgendermassen aus:
Zunächst möchte ich sehr gerne auf deinen letzten Satz eingehen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen richtig verstehe? So wie ich Dich bisher wahrnehme, erkundest Du deine Welt sehr stark durch beobachten! Das finde ich prinzipiell gut, insbesondere dann, wenn Du mit diesen Beobachtungen deine eigenen Empfindungen bestätigst! In diesem Abschnitt habe ich allerdings das Gefühl, dass Du deine eigentliche Weltanschauung in Frage stellts und zwar, weil Du so ein menschlichen Exemplar bisher nicht kennengelernt hast. ... Hmmm, ich stelle mir gerade vor, wie ich dies so mache. Ganz offen, ich mache es auch so. Allerdings stelle ich mir gerade die Frage, ob es so geschickt ist, insbesondere wenn man seine Träume und Wunschvorstellungen durch fehlende persönliche Erfahrungen und Erlebnisse in Frage stellt. Verstehst Du worauf ich gerne hinaus will! Es erscheint mir sehr interessant, dass ich mir hier nocheinmal etwas länger meine Gedanken mache! ...

Hmmm, ich lese abermals deine weiteren Zeilen und finde nicht den richtigen Ansatz. :confused:

Du bezeichnest das, jedenfalls wenn ich das alles so richtig wahrnehme, was ich als - persönliche Eigenschaft - oder als - persönlicher Erfahrungsschatz - eines Menschen bezeichne als "Geschenk"! Ja, jeder Mensch hält in diesem Sinne auch in meiner Gedankenwelt ein Geschenk für mich bereit. Er ist es quasi selbst! Aber eine menschliche Beziehung (egal ob Freundschaft oder Partnerschaft) als Geschenk zu erkennen ist etwas, was uns nicht in die Wiege gelegt wird. Es ist eine ganz persönliche Betrachtung. ... Nunja, aber mit dieser Betrachtung: Wäre es nicht möglich, jeden Menschen als Geschenk zu betrachten. Und wäre dies nicht auch in einer Partnerschaft möglich?

Es kann nämlich den perfektesten und harmonievollsten Liebespaaren passieren, dass sich einer in eine Dritte Person verliebt.
Diese Aussage finde ich interessant. Ich weis es nicht, ob eine perfekte und hamonievolle Partnerschaft den Raum für ein Verlieben gibt! Denkst Du? Warum sollte ich mich verlieben, wenn alles perfekt ist? Ich stimme Dir zu, dass man selbst nicht weiß, warum man sich gerade verliebt! Nunja und ist die Bezeichnung "perfekt" nicht abhängig von den bisher gemachten persönlichen Erfahrungen. Was heißt perfekt? So gut, wie man es sich eben selbst vorstellen kann. Aber kann man sich alles Gute vorstellen bzw. ist man in jeder Lebenssituation bereit, alles Gute zu erkennen. ... Nunja, und ist es nicht auch so, dass sich Beziehungen schleichend verändern! Dieser schleichende Prozess kommt in meinen Augen daher, dass man selbst darin ist. ... Redet man manchmal vielleicht auch von einer perfekten Beziehung, weil sie mal perfekt war? ... Naja, Du bestätigst irgendwie auch meinen Gedanken, denn Du schreibst ja selbst, dass man im Großen und Ganzen [mit der momentanen Situation] zufrieden ist.

Merkst Du was, wir sprechen gar nicht mehr von "Geschenken", schon gar nicht bei einer langfristigen Partnerschaft. Irgendwie eigenartig, oder? Ist eine langfristige Partnerschaft nicht tatsächliche das größte Geschenk schlechthin? Ohje, es wird jetzt langsam verwirrend! Und ich weiß auch nicht, ob man die Frage so einseitig beantworten kann! Nunja und ich möchte diese Frage auch nicht im Zusammenhang mit der Problemstellung von Düser beantworten. Deshalb ist jetzt erstmal Schluss! ....

Seraphim, mein eigenes Gewissen ist nun erstmal wieder etwas beruhigt. Es ist schön, dass Du soviel von Dir hier Preis gibst! Du bereicherst in meinen Augen das Forum mit deinen Beiträgen ungemein! Auch auf deinen letzten Beitrag bekommst Du noch eine Anwort - dies ist Versprochen - Ehrenwort!

Liebe Grüße an Dich und alle anderen hier draußen, Grinsebacke

 
Wenn ich versuche alles rationell einzuordnen, so wie irrtum?, komme ich auf Ähnliches. Nur funktioniert das Was Wäre Wenn Konzept nicht wirklich wenn das Herz und nicht der Kopf regiert.

Die "Neue" und ich haben uns am Freitag zwangsgetrennt (Versprochen sich nicht mehr zu sehen und zu melden), mit der Hoffnung, dass sich die Gefühle legen. Später habe ich meine Frau in die Geschichte eingeweiht, ich musste einfach, hielt dem Druck nicht mehr stand. Ihre Reaktion war unerwartet. Sie versuchte mich zu trösten und meinte Gefühle könne man nicht steuern. Es finde es schön, dass ich so starke Gefühle zeige, da ich sonst eher der Kopfmensch bin. Vorwurf oder so, gab es nicht. Wir diskutierten Stunden lang über uns selbst, unsere Wünsche, mögliche ähnliche Situationen bei ihr, etc.

Igendwie sind wir noch näher zusammengerückt. Wir habe auch über Trennung diskutiert und mögliche Arten von Trennung und deren Konsequenzen. Es war toll so offen und ehrlich miteinander zu sein.

Eine Lösung ist noch nicht gefunden, aber ich bin zuversichtlich.

 
Lieber Düser,

ich freue mich von Dir zu hören, zumal deine Neuigkeiten so zuversichtlich klingen. Deinen eingeschlagenen Weg finde ich gut! Wie heisst es so schön - Ehrlichkeit währt am längsten. Und ihr zwei (Du und deine Frau) scheint es zu wissen und zu schätzen! Also dann, alles Gute für Euch! ...

Übrigends wollte ich mich bei Dir noch für den Wink bedanken! Du hast natürlich recht, meine philosophischen Ausführungen waren nicht mehr angemessen. Sieh es mir bitte nach!

Na dann, auf in die nächste Runde! Viele weitere schöne und offene Gespräche mit deiner Frau! Alles Liebe, Grinsebacke

 
Hey Düser,

ich habe mich heute das erste mal auf diese Seite getraut, und ich weiß eigentlich gar nicht was das soll, kann mir nicht vorstellen, dass mir noch irgendjemand helfen kann... Ich bin so ein hoffnungsloser Fall...

Deine Geschichte hat mich sehr berüht, und ich möchte Dir gern erklären warum, und von meinen Erfahrungen schreiben... Vielleicht hilft Dir das ein bißchen... Zumindest wirst Du erfahren, dass Du mit Deinem Problem nicht allein bist...

Letztes Jahr im April 2007 passierte mir das selbe wie Dir, ich verliebte mich mit allem drum und dran in einen wundervollen Mann... Ja ich kann sogar sagen, dass ich in meinem Leben nie derartige Gefühle für einen Mann gehegt habe... Es/Er war so, wie ich mir einen Mann immer gewünscht habe, genau nach dem ich mein Leben lang gesucht habe... Ich bin single und liess mich gnadenlos der Liebe ergeben... Doch leider gab es da einen Hacken... Er war zu dem Zeitpunkt bereits seit 4 Jahren fest vergeben... Zu dieser Zeit war dessen Beziehung jedoch am Tiefpunkt und sie überlegten sich zu trennen... Ich konnte nicht von ihm lassen und wir verlebten die schönste Zeit meines Lebens miteinander... Er sagte mir immer, dass es ihm genauso gehe... Wir fuhren gemeinsam übers Wochenende weg, Tagestouren, spontane Hoteltripps, wir konnten immer über alles reden, und nichts war schöner als die Stunden mit ihm... Das geht nun seit über einem Jahr so, und zum Teufel, er ist mit ihr immer noch zusammen. Ich habe mehrmals versucht mich von ihm zu trennen, doch er liess mich nie los... Er läßt den Nullkontakt nicht zu. Das schlimme ist, das wäre die einzige Lösung um von ihm loszukommen, da er es aber nicht zulässt schaffe ich es einfach nicht...

Wichtig ist, dass ihr beide Euch genau im klarren seit, was ihr wollt, und dann entsprechend handelt. Entweder ihr trennt Euch von Euren Partnern, denn das haben diese nicht verdient...oder ich beendet die Sache und laßt auch den Kontakt...für immer...Glaube mir, je länger ihr das ganze so laufen laßt, tut ihr euch gegenseitig mit der Zeit verdammt weh, und ihr könnt irgendwann mit der Cham nicht mehr leben... Es zerreisst Euch, ihr fühlt euch wie dreck, und mit der Zeit, da ihr nicht voneinander los kommt, fangt ihr an kleine Dinge alltägliche Dinge mit ganz empfindlichen Sensoren überzubewehrten...

Bitte tut Euch das nicht an, glaube mir den Schmerz könnt ihr bißher nicht ansatzweise empfinden... Und wenn ihr keine Regelung findet, dann werdet ihr irgendwann, so wie ich, zerbrochen von Liebe, gedemütigt von Gefühlen, weinend vor diesem Rechner sitzen, und nie wieder lieben wollen... Und Eure Partner werden es auf kurz oder lang merken... Und dann kann es passieren, dass ihr ganz allein da sitzt...

PS.: Ich merke, dass Du vielleicht nicht ganz ehrlich zu Dir bist... Du achtest Deine Frau sehr, und ihr funktioniert wie ein super eingespieltes Team... Aber liebst Du sie wie eine Schwester oder liebst Du sie wie man einen Partner lieben sollte???

Es tut mir Leid, ich bin sehr direkt, aber glaube mir, dort wo Du nun stehtst, da stand ich auch mal... Und ich weiss wie weh es noch tun kann und wieviel Leid noch auf Euch zukommt...

Herzlichste Grüße sleepsun

 
Hallo Sleepsun,

Danke für die netten Zeilen. Ich vermute du hast recht mit deinen Aussagen. Wieso ich dies so nüchtern sage, sind die Vorkommnisse der letzten Tage. Ich kann im Moment nicht darüber sprechen, brauche etwas Zeit.