kann mich nicht trennen! sehr lang!

lonely-Angel

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09. Sep. 2011
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Hallo,

ich bin seit 13 Jahren in einer festen Beziehung, als wir uns verliebten war ich 18 und er 31 Jahre alt. Es gab damals schon einige die Interesse an mir hatten und mir auch sehr gefielen aber ich war doch ein wenig übervorsichtig, hatte einfach zuviel Angst mich dem Falschen hinzugeben, verletzt und enttäuscht zu werden.

Eines Tages traf meine Familie ein Unglück (Hausbrand-Brandstiftung) und wir verloren alles, meine Familie zog weg und ich blieb wegen meiner Ausbildung im Ort. Kurz darauf lernte ich meinen jetzigen Freund kennen. Er bot mir Halt, war für mich da und versprach mir das ich mir nie wieder Sorgen um Irgendetwas machen müsste.

Ich zog nach langem Zögern und gutem Zureden bei ihm ein, nach ein paar Monaten brachte er mich mit dem Vorwand , ihm wurde die Wohnung gekündigt zu meinen Eltern. Von da an war er kaum noch zu erreichen, versprach zu kommen und kam nur selten und dann auch nur ganz kurz.Er liess mich noch zwei Handyverträge für uns abschliessen, und es folgte eine unbezahlbare Rechnung obwohl er ja kaum mit mir telefoniert hat.

Nach ca sechs Monaten schickte ich ihm eine sms, mit dem Inhalt das diese Beziehung wohl vorbei wäre.Plötzlich war er da und erzählte von nächtelangem arbeiten und dass er die Zeit bei seiner Mum gewohnt hätte.

Ich war jung und naiv, habe alles geglaubt bis ich ein Jahr später auf seltsame Dokumente und Bilder stiess die bewiesen das er in der Zeit wo ich bei meinen Eltern war mit seiner Ex zusammenlebte.Er beteuerte seine Reue und sagte er musste so handeln weil er sich kurz bevor er mit mir zusammenkam von ihr getrennt hatte und sich dann rausstellte das sie schwanger von ihm war. Ich verzieh und die Beziehung ging weiter.

In den Anfangsjahren unserer Beziehung hat er sein Versprechen, dass ich mich um nichts kümmern müsste wahr gemacht, es war nicht von Vorteil. Er nahm mir alles ab und hielt mich aus allem raus.Ich habe lediglich Mietverträge/Stromanbieter unterschrieben oder Möbel bestellt die wir seiner Meinung nach dringend benötigten. bezahlt wurde nichts! Nicht das er das Geld nicht hatte aber er war spielsüchtig. Er versprach immer damit aufzuhören und redete mir meine Ängste wegen der Schulden aus. Ich habe meine Ausbildung für ihn aufgegeben, bezog fünf Jahre kein eigenes Geld und war nicht krankenversichert.Ich lebte einfach so bei ihm, machte und tat was er sagte.Ich hatte keine Ahnung vom Leben!

Irgendwann wurde ich nachdenklicher und haute ab, er beteuerte sich zu ändern, weinte und ich kam zurück.Es lief wieder etwas besser und er schlug mir vor dass wir einen Imbiss pachten, der sollte immer gut gelaufen sein und ich könnte mir damit auch endlich etwas aufbauen.Ich meldete das Gewerbe etc. an und wir legten los. das Ende vom Imbiss (der laut Stammkunden schon ewig nicht mehr gut lief) waren noch mehr Schulden.

Eines Tages musste er wegen einer sehr dummen Sache in Haft. Ich wollte mir in der Zeit eine kleine Wohnung nehmen aber er fand mich bei meinen Eltern besser aufgehoben.Ich habe ihn in der Zeit der Inhaftierung nicht verlassen (hätte mich mies gefühlt) merkte aber deutlich das es mir ohne ihn irgendwie seelisch besser ging.

Als er aus der Haft entlassen wurde zogen wir wieder in eine gemeinsame Wohnung, er hatte einen festen Job und ich machte bei einer Wiedereingliederungsmaßnahme mit.

Er hatte sich durch die Haft doch recht geändert und ging auch vorerst nicht mehr in die Spielhalle.Alles lief besser, nur seine Krankhafte Eifersucht (die hatte er von Anfang an) blieb. Ich wurde durch die Maßnahme wieder viel Selbstbewusster und er hielt mir vor mich verändert zu haben und ihn garnicht mehr zu lieben/brauchen.

Nach der Maßnahme kehrte wieder Ruhe ein.

Dann kam das große Glück und ich fand eine Arbeit die mir richtig Spaß machte und gut bezahlt wurde, mein Sebstbewusstsein schoß in die Höhe und das meines Freundes anscheinen in die Tiefe, er war sich sicher das ich ihn nun verlassen würde und hielt mir das auch ständig vor. Leider hatte ich ganze sechs Monate Probezeit und wurde krank, bin trotzdem zur Arbeit und wurde vom Marktleiter nach hause gefahren.Dann folgte die Kündigung vom obersten Chef, ich sprach mit dem ML mit dem ich bereits per Du war aber er sagte total geknickt daas er da nichts machen kann, er hätte es versucht.

Das wars dann wieder mit meinem Selbstbewusstsein :-(

Es kam eine weitere Maßnahme vom Amt die mir wieder neuen Mut und meinem Freund neues Mißtrauen schenkte. Ich war die ganze 13 jahre treu, es gab nie einen Grund dafür.Plötzlich begegnete ich dort einem Menschen der Gefühle in mir aufwallen ließ die ich bis Dato noch nicht so kannte. Ich ging diesen Gefühlen aus dem weg und versuchte Distanz zu wahren, dieser Mensch durfte nicht merken wie ich fühle, wohin sollte das führen?

Eines Tages sagte mein Freund dass sein Chef verlangt das wir mehr in die Nähe seiner Firma ziehen sollten, nach schon vier Wochen zogen wir um (obwohl es mir wiederstrebte da ich viele liebgewonnene Menschen hinter mir lassen musste (habe keinen Führerschein) Meine dagelassenen Freunde fingen an jeden Monat ein Frühstück zu organisieren damit man sich nicht aus den Augen verliert.Das war immer wieder toll.

Über Facebook halten wir auch ganz viel Kontakt und über Facebook bekam ich auch wieder Kontakt zu dem Menschen der dieses starke Gefühl in mir auslöste.Wir schrieben und schrieben und ich konnte mich so gut mit ihm austauschen. Er kam dann irgendwann auch zu dem Frühstück und es folgte ein unglaublicher Kuss. Ich war durcheinander, aufgewirbelt und wollte ihn wiedersehen. Unter dem Vorwand meine Freunde zu treffen traf ich ihn und es kam was kommen musste. Ich habe danach bei him gesessen und geweint, ich habe doch noch nie betrogen,ich fühlte mich so schlecht.Wir haben viel geredet und später telefoniert so dass ich beschloss meine jetzige Beziehung zu beenden. Mein Freund verstand es nicht also musste ich damit raus kommen, das es einen anderen gibt. Mein Freund hat getobt, versucht Druck auszuüben und am Ende nur geweint und gezittert. Ich habe mich bös gefühlt und die Trennung zurückgenommen.

Ich konnte den Kontakt zu dem Anderen nicht abrechen und so kam es wieder zu einem Treffen mit großen Gefühlen, darauf folgte ein riesen Theater mit meinem Freund und die Trennung. Ich blieb im Haus, kann ja nicht so einfach weg weil vorher viele Dinge zu klären und erledigen sind.Mein Freund war plötzlich ein ganz Anderer und es schien alles friedlich zu regeln zu sein. Er schien es aktzeptiert zu haben fing aber dann doch immer wieder an zu weinen und mir indirekt Vorwürfe zu machen.Dann begann er mir Aufmersamkeiten mitzubringen. Ich sagte dass es nicht gut ist, man kann keine Gefühle kaufen, nur Schuldgefühle! Er sagte er tut es nur weil er mich schliesslich noch liebt und ich ihm wichtig bin. es kam wie es kommen musste, ich fühlte mich immer mieser und schuldiger und liess mich auf einen erneuten Versuch ein.

Gut geht es mir dabei nicht, ich habe in der Zeit 8 Kg abgenommen und bin eigentlich schon immer sehr schlank gewesen, der Gewichtsverlust ist also nicht gerade gut für mich.

Das nächste Frühstückstreffen stand mir nun auch bevor und ich wusste nicht was auf mich zukommt da ich mich bei meinem Gefühlsaufwuseler nicht mehr gemeldet habe.

Es kam zu einer ziemlich langen Anschweigphase und als wir allein waren zu einem Spaziergang,Gespräch und Kuss:nono:

mein Freund hatte wohl eine Vorahnung und lauerte mir auf. Er sagte jetzt wäre die Beziehung auch für ihn beendet und ich solle meinen Hund nehmen und sehen wo ich bleibe. Ich weiss das es eigentlich das beste wäre was mir hätte passieren können aber ich war geschockt und wie gelähmt. tausend Dinge schossen durch meinen Kopf, wo soll ich hin ohne Eigene Wohnung, eigenes Geld? Wie soll ich alles mit dem Amt regeln? Wie bekomme ich meine Sachen? ...?

Wir standen irgendwann im Esszimmer und schmissen uns tausend Dinge an den Kopf, ich fühlte mich als ein so mieser Mensch, so bös, so schuldig und so verzweifelt. Ich war plötzlich auch so verunsichert wie ich mein Leben auf die Reihe kriegen soll, er hat das doch immer geregelt (wenn auch nicht immer gerade zum Guten) Ich wollte den anderen Menschen, auch wenn er mich wirklich liebt, nicht so mit mir belasten und plötzlich mit Sack und Pack und Hund ohne Geld vor der Tür stehen und "sagen" so und nun viel Spass mit mir (weiss nicht wie ich das erklären/ausdrücken soll). Ich war so verzweifelt das ich ausgeschaltet habe, ich bin auf die Balkonbrüstung raus und wollte springen, mein Freund hat mich gerade noch runterreissen können. Ich bin zusammengebrochen und habe nur noch gefleht und gewimmert das er mich nicht einfach rauswirft, ich würde ja auch alles tun und auch für die Beziehung kämpfen. Er tröstete mich und sagte wir schaffen das und fangen ganz neu an. Ich war geschwächt und wollte nur noch schlafen. Am nächsten Tag konnte ich mich selbst nicht mehr verstehen, ich wollte doch raus aus dieser Beziehung, warum starte ich einen Neuanfang?

Mein Freund überhäuft mich nun mit Gefühlen und Aufmerksamkeiten, will eine Shoppingtour mit mir machen wenn er seinen Bonus vom Chef bekommt aber ich lehne es ab und distanziere mich immer weiter von ihm.Ich habe ihm oft gesagt das ich keine Gefühle für ihn habe und eigentlich eher gehen will, er sagt, dann verstehe er mich nicht, dann solle ich es deutlich sagen und gehen. Nächsten Tag kämpft er dann aber immer umso mehr und tut als wäre dies Gespräch nie gewesen. Ich bin am Tag nach diesen Gesprächen eigentlich immer so gestärkt zu sagen, es ist endgültig aber wenn er sich dann so "lieb" verhält , fühle ich mich wieder schuldig und kann nicht.

Ich verstehe mich selbst nicht mehr, schaffe es irgendwie nicht mich zu lösen und habe auch Angst wie es dann weitergehen wird.Bin ich überhaupt lebensfähig? Kann ich kämpfen?

Was geschieht mit den Schulden?

Was ist mit aktuellen Zahlungsverpflichtungen? Der Telefonanschluss läuft auf mich (da er keinen bekommt), beinhaltet auch ein Pay TV und zwei Handyverträge. das Ganze hat noch eine Laufzeit bis 2013. Die Kosten kann ich niemals tragen bevor ich keine Arbeit finde.

Wie sieht das mit der Arge aus? Ich möchte wenn ich gehe den Kreis wechseln da ich hier Niemanden habe, hier lebt nur die Familie meines Freundes.Meine Familie und Freunde leben in dem kreis in den ich gehen möchte wenn ich es schaffe.

Wie kann ich nur die Schuldgefühle und das Mitleid ausblenden?

Ich habe vor einer Woche mit meinem Herzaufwuseler telefoniert und er wird auch ungeduldig, er will nicht verletzt werden und sagte er will testen ob meine Gefühle zu ihm echt sind. Ich solle mir die Bahnverbindung suchen und ihm ein Datum mitteilen an dem ich zu ihm komme.

Ich kann nicht mehr, weiss einfach nicht mehr weiter :-(

Tut mir leid das der Text so lang ist, ich habe versucht es kurz zu halten, aber ich denke um mich zu verstehen müsst Ihr wohl einfach alles wissen.

ich kann mich auch nur so austauschen denn mein Freund liest meine mails und überpfrüft die Handyeinzelvernbindungen.

 
Oh man du musst dich unbedingt von ihm trennnen!

Fahr doch erstmal zu deiner familie. Schlüpfe da für ein paar tage unter. Dann anmeldung beim arbeitsamt oder amt zur grundsicherung.

Du kannst auf eigenen füssen stehen. Wenn die ersten schritte gemacht sind ist es garnicht so schwierig.

Oder willst du wirklich bei dem bleiben? Der ist einfach nicht gut für dich.

 
Trenn dich!!!

Er ist wirklich überhaupt nicht gut für dich und du hast selbst gesagt, dass du keine Gefühle mehr für ihn hast.

Es lässt sich alles regeln, wenn du das wirklich willst, irgendein Weg findet sich garantiert! Aber er findet sich nicht, wenn du das immer und immer wieder mit dir machen lässt!

 
Du musst diesen Teufelskreis durchbrechen. Dir ein für allemal sagen, dass es GENUG ist! Das geht so nicht!

In erster Linie geht es hier ja wohl um DICH. Komm von diesen bekloppten Schuldgefühlen los. Klar, du hast deinen Freund betrogen, aber was er abzieht, geht ja auch gar nicht.

Bitte bitte denke jetzt an dich! Und zwar nur an dich.

Ich würde dir auch raten, erstmal versuchen bei deiner Familie unterzukommen, bis alles formelle geregelt ist. Schritt für Schritt wirst du dann lernen müssen, was es heißt, auf eigenen Füßen zu stehen. Dein Freund (und hoffentlich bald Exfreund) kann nicht immer der vermeintliche Retter in der Not für dich sein. Ich sage extra vermeintlich, denn in Wahrheit ist er nicht der Retter, sondern der, der dich immer wieder NOCH WEITER runterzieht.

Ich drücke dir die Daumen, dass du es schaffst!!!

 
Hallo und Danke für Eure Antworten,

im Grunde weiß ich ja dass ich nicht glücklich werden kann wenn ich bei ihm bleibe, nur ist dieser Schritt so schwer.

13 Jahre sind doch eine lange Zeit, ich war noch recht jung als wir zusammen kamen und die langen Jahre haben mich doch sehr geprägt (wenn auch nicht immer gerade positiv).

Ich frage mich doch immer wieder ob ich das Recht habe einfach zu gehen und 13 Jahre hinter mir zu lassen, mein Freund meint immer dass man so viele Jahre nicht einfach aufgibt.

Es hat so lang gedauert bis ich angefangen habe aufzuwachen und zu merken dass meine seelische Verfassung mit meiner Beziehung zu tun hat, ich habe alles was geschehen ist fast schon für normal gehalten.

Da mein Freund sich die ganzen Jahre beruflich immer wieder umorientiert hat sind wir doch recht viel umgezogen und ich habe im Grunde keine Möglichkeit gehabt irgendwo Freundschaften zu schliessen.

Bei der Maßnahme die im letzten Jahr begonnen hatte lernte ich dann viele liebe Menschen kennen, und fand wirkliche Freunde, dann folgte ja leider wieder ein Umzug :-(

Wenn man Freunde hat fühlt man sich doch stärker als wenn man allein da steht aber sie sind ja nun leider etwas weiter weg. Ich habe leider keinen Führerschein was die ganze Situation natürlich noch für mich erschwert.

Am Wochenende berichtete mir mein Freund das die Firma für die er arbeitet in den Ort verlegt wird in dem wir damals gewohnt haben (also,die Umgebung in der meine Freunde leben)

Mir kommt nun schon der Gedanke dass dies ja recht günstig für mich ist, wir würden in der Nähe meiner Freunde leben, das würde den Schritt der Trennung leichter für mich machen.

Trotzdem fühle ich mich schlecht dabei, die Beziehung so lange hinzuziehen, aber andererseits weiß ich dass ich es alleine nicht schaffe mich zu trennen. Es ist wieder mein Gewissen welches mich plagt.

Ich weiss einfach nicht mehr was richtig und was falsch ist und ob ich mich so nicht komplett unfair verhalte :-(

13 Jahre sind eine sehr lange Zeit und bei allem was war, fühle ich keinen Hass, sondern wünsche mir das mein Freund sein Leben für sich auf die Reihe bekommt. Dass er aus Fehlern lernt und mit einem Menschen glücklich wird der ihm auch mal die Stirn bieten kann.