Kind ja oder nein?

meieli

Neuer Benutzer
18. März 2011
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Hallo Zusammen!

Bin ganz frisch in diesem Forum und muss gestehen, habe dies auch noch nie gemacht. Aber bevor ich zu einem Phsychiater gehe oder so, dachte ich, ich versuche es mal so!

Ich bin seit bald 18 Jahren in einer Beziehung (seit 5 Jahren verheiratet), eigentlich auch glücklich. Mittlerweile bin ich 33 Jahre alt und mein Mann ist 9 Jahre älter. Wir hatten immer wieder Diskusionen betreffend Kinder ja oder nein. Aber irgendwie können wir diese Thema nicht richtig anpacken.

Gestern war ich, da ich frei hatte, zu einer Zeit am einkaufen wo alle "neuen" Mamis auch am einkaufen waren. Total gefrustet kam ich nach Hause.

Ich weiss nicht, wie ich für mich herausfinden kann, ob mir ein Kind wirklich so wichtig ist, dass ich dafür meine 18 jährige Beziehung aufs Spiel setzten möchte.

Das grösste Problem ist, unsere finanzielle Lage. Mein Mann ist Selbständig tätig und ich arbeite 100 %. Im Moment sind wir auch noch am Umbauen. Wir haben das Elternhaus übernommen und versuchen nun, aus zwei Wohnungen eine anständig grosse zu machen! d.h. Platzmangel hätten wir dann sicher nicht!

Finanziell klapt es so nicht schlecht. Doch wenn mein regelmässiger Lohn nicht mehr ist, wird dies bestimmt ein riesen grosses Problem. Und deshalb, sieht mein Mann rot, wenn ich das Thema Kinder in den Mund nehme.

...und trotzdem, kommt bei mir immer wieder die Frage, bin ich in zehn Jahren glücklich wenn ich mich für meinen Mann aber gegen den Kinderwunsch entschieden habe? Weil dann, bin ich (für mich) zu alt um noch an Kinder zu denken!

Ab und zu denke ich, ach wieso versagt bei uns nicht einfach mal so die Verhütung, dann könnten wir nicht mehr gross darüber disqutieren, dann wäre es einfach so.....und was ich zu 100% weiss, mein Mann würde zu mir stehen.

Aber da wir "Meister" im planen sind, gehören Kinder einfach nicht in unseren Plan, oder so!

Wie kann ich wieder normal denken? Wie weiss ich, dass ich mich richtig entscheide? Was soll ich tun?

.....ganz viele Fragen....vielleicht erkennt sich ja jemand wieder...... Danke zum voraus

 
ich denke auch momentan über das thema nach. einerseits möchte ich ein kind, andererseits stell ich mir ein leben ohne kind auch gut vor.

ich glaube, wenn man wirklich nicht aus ganzem herzen davon überzeugt ist, dann sollte man es einstweil sein lassen.

klar bin ich auch manchmal traurig wenn ich die ganzen mamis seh mit ihren süßen würmern. aber wenn die sirene mal gestartet wird, bin ich auch schon wieder weg :D

aber ihr steht ja finanziell anscheinend nicht schlecht da. da versteh ich deinen mann irgendwie nicht.

zB. mein freundin und ihr mann haben seit einem halben jahr ein baby. sie war vorher arbeitslos und er ist maurer. und sie sind momentan am haus bauen. also ich nehm mal an die beiden stehen finanziell schlechter da als ihr. aber wenn man will, schafft man alles.

dein mann sollte halt mit der wahrheit rausrücken. liegts nur am finanziellen?? das kanns ja nicht sein oder?

 
Warum machst du dir so einen Druck? Spielen da nicht eher gesellschaftliche Ansichten eine Rolle und weniger deine eigene persönliche Meinung? Oder glaubst du, dass nun zum totalen Glück auch noch ein Kind gehört? Oder empfindest du es als "Pflichtgefühl", dass du als Frau verpflichtet bist, Kinder in die Welt zu setzen? Denn dein Posting hört sich nicht gerade nach wollen an - eher nach müssen.

 
Ich finde eher, ihr Posting hört sich nach "wollen, aber nicht dürfen" an.

Wenn ich das richtig erfasst habe, scheitert die Umsetzung deines Kinderwunsches eher an der Einstellung deines Mannes, oder meieli?

Grundsätzlich denke ich, dass für das Großwerden eines Kindes zwar eine gewisse finanzielle Sicherheit gegeben sein sollte, das aber noch lange nicht heißt, dass man reich sein muss. Ich bin selbst in eher ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, hatte aber eine überaus glückliche Kindheit. Und das, obwohl ich sehr wohl gemerkt habe, dass andere Kinder viel mehr Wünsche erfüllt bekommen als ich, die ich sehr viel verzichten musste, weil es einfach nicht drin war. Vielleicht sehe ich auch deshalb die finanzielle Absicherungsnotwendigkeit eher etwas lockerer als andere, ich denke eben, dass man nicht danach, wieviel Geld man hat, entscheiden sollte, ob man ein Kind bekommt. Wichtiger ist wohl, dass ihr offenbar ein Dach über dem Kopf habt und auch behalten könnt, dass ihr ein Einkommen habt (und du kannst nach der Elternzeit auch wieder arbeiten gehen, wenn es finanziell notwendig ist) und vor allem, dass ihr eurem Kind die richtigen Werte mit auf den Weg gebt und es liebevoll erzieht.

 
Ob du Kind(er) willst oder nicht musst du für dich alleine herausfinden. Da hilft kein Forum und kein Psychi. Ich habe mich auch sehr lange gefragt ob ich Kinder will oder nicht (meine Frau wollte immer Kinder haben). Schlussendlich hat mich die Überlegung wie meine Zukunft mit bzw. ohne Kinder aussehen würde sehr geholfen. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen am Ende meines Lebens glücklich zu sein, ohne Kinder zu haben.

Wann es denn Kinder geben soll... das ist dann nochmals eine Hürde. Denn Kinder machen Arbeit und kosten Geld und Nerven... ganz klar. Mir tun auch all die Kinder leid die einfach mal so in die Welt gesetzt werden, ohne dass sich deren Eltern gründliche Gedanken darüber gemacht haben.

Wenn ich deinen Text so lese, habe ich schon den Eindruck dass du Kind(er) willst. Die Mütter die du gesehen hast, haben deinen Wunsch ja nicht verursacht, sondern (wieder-)erweckt. Wenn das so ist, stellt sich die Frage nach dem Wann... und last but not least die Frage nach deinem Mann und seinen Wünschen / Gedanken.

Bezüglich WANN, kann ich nur sagen dass du vom Alter her vermutlich an einem guten Zeitpunkt angelangt bist (damit will ich jetzt nicht sagen dass 20 jährige Mamis zu jung und 40 jährige zu alt sind!!). Dein Umfeld kann ich leider zu wenig beurteilen... irgendwie scheint ihr finanziell ohne deinen Lohn nicht klar zu kommen... andererseits habt ihr genügend Geld um ein Haus auf den Kopf zu stellen.

Was deinen Mann angeht... da ist vermutlich viel Gesprächs- und Denkarbeit angesagt. Auch bei ihm stellen sich dieselben Grundfragen. Will er wirklich bis ans Lebensende keine Kinder (ungeachtet der Umstände)? Wann wäre aus seiner Sicht der richtige Zeitpunkt für ein Kind (eventuell wenn das Haus "fertig" ist)? Was für Familien-Modelle kann er sich vorstellen?

Ihr beide müsst euch halt auch gut überlegen ob ihr eure Beziehung wegen der allfälligen Differenz in dieser Frage aufs Spiel setzen wollt. Und denkt daran... alles im Leben kann man irgendwie rückgängig machen... nur bei Kindern geht das nicht!

Hier noch ein paar Beispiele von Famielien-Modellen:

- Bei uns ist es klassisch... ich arbeite.. meine Frau managed die Familie

- Kollegen wo der Mann nicht allzuviel verdient sorgt eher er für den Haushalt und die Kinder. Er arbeitet an die 70% und sie 80%. Grosseltern und Onkel/Tanten der Kidner sind mit eingebunden.

- Kollegen wo er selbstständig arbeitet und für Haushalt und Kinder sorgt. Sie arbeitet 100% und sorgt vorwiegend Abends für Haushalt und Kinder, damit er seine Arbeiten machen kann.

Es gibt sicher noch 100e weitere Modelle.... einfach mal zum aufzeigen dass es nicht immer das 0815 sein muss.... Meistens ist es ja aber eh so dass sich erst nach der geburt herausstellt... wie es dannläuft... vorher ist es schwer zu sagen wie man mit dem Kidn klar kommt und wie Mama und Papa empfinden.

 
Das mit den finanziellen Bedenken versteh ich auch nicht ganz. Du bekommst doch während der Schwangerschaft und Erziehungszeit weiterhin Geld, zumindest bis das Kind 1 Jahr alt ist. Das entspricht erst deinem Nettogehalt, nachher wird's weniger.

Oder kommst du nicht aus Deutschland? Wie das in Ö und CH ist, weiß ich nicht.

Also solltest du aus D kommen, sind die finanziellen Gründe deines Mannes vielleicht nur vorgeschoben und er willl gar keine Kinder? Also per se nicht?

Ich finde bei dir jetzt gar keinen Hinweis, dass du keine Kinder willst. Was sind denn DEINE Argumente (nicht die deines Mannes) dagegen?

 
Edit: Sorry, Roya, ich hatte in deinem letzten Satz ein entscheidendes Wort überlesen. Insofern geht meine Antwort in erster Linie an Tilly. :)

meieli schrieb:

...und trotzdem, kommt bei mir immer wieder die Frage, bin ich in zehn Jahren glücklich wenn ich mich für meinen Mann aber gegen den Kinderwunsch entschieden habe?
Das bedeutet, dass sie einen Kinderwunsch hat, oder nicht? Sie schreibt auch:

Ich weiss nicht, wie ich für mich herausfinden kann, ob mir ein Kind wirklich so wichtig ist, dass ich dafür meine 18 jährige Beziehung aufs Spiel setzten möchte.
meint also abwägen zu müssen, ob ihr ihr Kinderwunsch wichtiger ist oder ihre 18jährige Beziehung. Ich finde das schon deutlich, lese da einen klaren Kinderwunsch heraus. Aber eben die Problematik, dass sie dem nicht einfach nachgeben kann, also wirklich ein wollen, aber nicht dürfen.
 
@Deeply

Das ist meine Sichtweise auf ihr Problem. Es sind auch bloß Fragen - mehr nicht. Und ich kenn den gesellschaftlichen Druck beim Thema Kinderkriegen. Wenn Meieli meine Fragen alle mit "nein" beantwortet, ist es doch auch okay. Hab ich kein Problem damit. Ich seh das Forum eher so, dass man beim einem Thema in verschiedene Richtung denken sollte - und das hab ich mit meinem Posting getan. Niemand muss sich das annehmen oder dem zustimmen. Eigene Meinungen sind immer noch die besten. ;)

 
Offtopic:

Hallo,
auch hier gilt, dass es das Thema der Themenstarterin ist. Unsere Forums-Netiquette bittet darum, dass mit der Themenstarterin diskutiert wird und nicht über sie.
Bitte daran denken.
Danke, pitsch

 
Doch wenn mein regelmässiger Lohn nicht mehr ist, wird dies bestimmt ein riesen grosses Problem. Und deshalb, sieht mein Mann rot, wenn ich das Thema Kinder in den Mund nehme.
Hi Meieli,

ich schliesse mich da Roya an: die Probleme die du/ihr finanziell auf euch zukommen seht, verstehe ich auch nicht. Du bekommst doch weiterhin bezahlt, oder gibts bei dir keinen Mutterschutzurlaub? Oder wuerdest du, wenn du ein Kind bekommst, dann in Zukunft gar nicht mehr arbeiten gehen wollen?

Informiere dich doch einmal in der Arbeit, wie es damit ausschaut. Du hast doch sicher Kolleginnen, die auch schon Kinder haben!? Ich denke in dieser Hinsicht sind eure Aengste unbegruendet!

 
Herzlichen Dank an alle. Ich muss sagen, es hat sehr gut getan. Sicher eine Lösung muss ich selber finden und ich glaube, es kommt so, wie es kommen muss. (das sag ich jetzt, vielleicht denke ich morgen schon wieder anders :) )

Ganz ehrlich, ich weiss nicht ob ich ein Kind brauche für mein Glück. Mir ist es auch egal was die Gesellschaft macht und tut. Ich habe eh andere Ansichten. Ich verstehe Familien nicht, die ein Kind auf die Welt stellen und dann es mehr oder weniger der KITA, der Grossmutter oder sonst irgend jemanden abschieben damit sie beide arbeiten können. Wenn ich mich für ein Kind entscheide, dann definitiv und die Grosseltern usw. sollen Grosseltern bleiben und nicht die Eltern ersetzen. D.h. aber nicht, dass ich nicht mehr arbeiten möchte. Da mein Mann Selbständigerwerbend ist, könnten wir dies bestimmt irgendwie regeln und bei meiner Arbeitsstelle ist dies eigentlich auch möglich. Mir wäre es auch egal, obschon wir ziemlich abgelegen wohnen, auf mein Auto zu verzichten.

Das wirklich grosse Problem ist, dass ich und mein Mann irgendwie den "Draht" nicht finden über diese Thema richtig zu disqutieren. Ich glaube auch, dass er angst hat, wenn er mir ein definitives NEIN gibt, dass ich dann gehe.

Ich werde dieses Thema nach dem Umbau noch einmal thematisieren und schauen was dabei raus kommt.....vielleicht bin ich ja dann soweit eine definitive Entscheidung für mich zu treffen.

Ein ganz grosses Merci.....Meieli

 
hallo meieli, ich möchte zu deinen überlegungen noch gern hinzufügen, dass ich die sorge bzgl. der finanziellen einschränkungen schon verstehe. mit einem kind ändert sich vieles: man hat eben andere ausgaben, man hat nicht mehr so viel zeit für sich, man gestaltet die abende anders und das für die nächsten jahre. und wenn man zeit für seine kinder haben möchte und diese zeit mit ihnen verbringen möchte, dann wird man voraussichtlich nicht mehr das gleiche einkommen haben. und man kann sich womöglich nicht mehr das leisten, das man sich jetzt für sich selber leistet. vll macht das deinem mann einfach sorge: mit diesen änderungen nicht umgehen zu können.

die frage, die sich euch stellt, ist doch: sind kinder wirklich so wichtig, dass man gern verzichtet. verzichtet auf geld, auf freizeit, auf unternehmungen. vll sieht dein mann ja auch nur, was sich ändert und was ihm fehlen würde und nicht, was er gewinnt, wenn er vater ist. wenn ihr diese frage noch einmal diskutiert: ich an eurer stelle würde mir nicht nur überlegen, was sich zu meinen persönlichen ungunsten verändert und was das alles kostet, sondern was man davon hat.

echt und wirklich: was ist der nutzen, eltern zu sein?

wir leben in einer welt, die durch ökonomische begriffe definiert wird. und wenn es um zwischenmenschliches geht, wenn es um gefühle geht, um liebe und um die liebe zu seinen kindern, versucht man den ökonomischen gedanken zu vermeiden. weil es unvereinbar zu sein scheint? doch wenn man versucht, diese begriffe auch für das immaterielle gefühlsleben zu nutzen und sich wahrhaftig fragt: was habe ich davon, vater/mutter zu werden? dann fallen dir vll viele gründe ein, warum es schön ist, mit kindern zu leben. warum es bereichernd ist und warum man es sich wünscht, obwohl man es nicht wirklich erklären kann: einen einblick in die nächste generation zu erhalten, einen anteil zu haben, dabei sein zu dürfen und sicher auch einflussmöglichkeiten in ihre entwicklung zu bekommen.

aber selbstverständlich will ich dich nicht beeinflussen in deiner entscheidung. :)

mein einziger rat wäre: dass sich die eltern - im besten fall - einig sein sollten. das wäre dann zumindest eine solide basis für die gründung einer familie. wie es im detail weitergeht, kann heute niemand sagen. das leben ist ein abenteuer.

wünsch dir alles beste,

Isabel