Kompletter Kontaktabbruch zur Ex / zur Tochter

Sadeness84

New member
01. Mai 2017
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Hallo, liebe Gemeinde!

Ich brauch wirklich ganz dringend Euren Rat, Eure Hilfe, Eure Tips, was auch immer, bevor ich wirklich endgültig vor die Hunde gehe! Ich bin wirklich absolut am Ende!

Meine (Ex-)Freundin und ich haben vor uns vor einer Woche getrennt. Wir waren 3 Jahre zusammen (mit einer kleinen Trennungspause von sechs Wochen) und haben auch im Grunde seit Beginn der Beziehung zusammen gewohnt (aufgrund besonderer Umstände).

Kurz nach unserem Neuanfang (nach den sechs Wochen Trennung) haben wir beschlossen, nun auch das volle Programm durchzuziehe, wir wollten ein Kind, später auch heiraten, weil wir uns absolut sicher miteinander waren. Und seit der Schwangerschaft ging unsere Beziehung von Zeit zu Zeit immer mehr in die Brüche...Fehlende Zweisamkeit, krankhafte Eifersucht (was auch schon Grund der ersten Trennung war), permanente Streitereien, es wurde immer weniger geredet, etc...Aber keiner von uns wollte dennoch den endgültigen Schlussstrich ziehen.

Aber es ist dann einfach zu viel geworden, es war zu viel kaputt und wir haben uns dann schließlich getrennt. Meine Ex bändelt mittlerweile schon wieder mit einem Neuen an, nach ein paar Tagen Trennung. Alleine DAS hat mir schon absolut den Boden unter den Füßen weggerissen, so schnell ausgetauscht zu werden, ob dahinter nun Ernsthaftigkeit steckt oder nicht.

Klar, ich habe es drei Jahre ausgehalten, ich habe diese Frau dennoch abgöttisch geliebt. Und das große Problem ist, ich tue es immer noch. Und ich weiß, dass ich unfassbar lange dafür brauchen werde, bis meine Gefühle auch nur ansatzweise für sie zurückgehen werden. Ich kann das sicher sagen, weil ich schon ein paar Trennungen hinter mir hatte.

Das große Problem ist jetzt, dass wir nun unsere gemeinsame Tochter (6 Monate) haben, und ich müsste ja notgedrungen Kontakt zu ihr haben, wenn es darum geht, die Kleine übers Wochenende zu mir zu holen. Nun, wo ich aber weiß, dass sie jemand Neuen hat, weiß ich GANZ KLAR, dass ich daran zerbrechen würde, sie regelmäßig zu sehen. Ich packe das niemals, und würde jedes Mal daran neu zerbrechen und ich möchte dann auch meiner Tochter keinen völlig am Boden zerstörten Vater zumuten, so gesehen ist es ja auch zu ihrem Wohl.

Natürlich gehe ich damit das Risiko ein, dass ich meine Tochter vielleicht nie wieder sehe, und mir das Sorgerecht entzogen werde, da ich den Kontakt zu ihr meide. Ich weiß natürlich auch, dass meine Tochter rein gar nichts für die Situation kann. Aber was ist denn besser?! Meine Ex, obwohl es nicht um sie geht (das weiß ich), regelmäßig zu sehen, und jedes Mal aufs Neue daran zu zerbrechen, und meiner Tochter einen zerstörten Vater zuzumuten, oder so ihr gegenüber so zu tun, als ob nichts wäre...Ich kann das einfach nicht...

Vermutlich werden jetzt viele aufschreien und schimpfen: "Jammer nicht rum, und kümmere Dich wie ein verantwortungsvoller Vater um Dein Kind!" Aber man kommt gegen diese Gefühle einfach nicht an, sie zerfressen einen. Die Wunder geht über die Tage ein KLEIN WENIG zu, und bei einem erneuten Kontakt zu ihr, würden sie SOFORT wieder alle komplett aufreißen, und das über Wochen, Monate, Jahre...Ich habe ja so gar nicht die Möglichkeit, mit ihr abzuschließen..

Meine Fragen hierzu wäre nun:

1.  Gibt es über das Jugendamt evtl. die Möglichkeit, dass mir die Kleine über eine dritte Person
     übergeben werden könnte (ich habe das JA bisher noch nicht dazu kontaktiert, habe es aber
     morgen vor), oder wäre das persönliche Treffen mit meiner Ex absolut unvermeidlich?

2. Gibt es hier irgendjemanden, der in einer ähnlichen Situation war und mögen diese Menschen
     mir beschreiben, wie ihr damit umgegangen seid?

3. Gibt es überhaupt jemanden, der verstehen könnte, wenn man aufgrund der starken Gefühle, der
    damit verbundenen psychischen Extrembelastungen den Kontakt zur Mutter und zum Kind
    abbricht?

Ich würde mich über Reaktionen von Euch sehr freuen!

Stefan (30)

 
Vermutlich werden jetzt viele aufschreien und schimpfen: "Jammer nicht rum, und kümmere Dich wie ein verantwortungsvoller Vater um Dein Kind!"


Du wirst hier vieles hören, aber ganz sicher nicht DAS.

Weil Du Verantwortung für Dich selbst ünernehmen musst, bevor Du Verantwortung für ein Kind übernehmen kannst.

Mit Deiner glasklaren Aussage, dass Du es definiv emotional nicht stemmst, wenn dabei Kontakt zur Kindesmutter besteht, übernimmst Du Verantwortung für Dich. Ausgezeichnet!

Der nächste Schritt ist, dass Du Kontaktmöglichkeiten zum Jugendamt und ähnlichen Organisationen suchst, und ihnen Deine Lage schilderst. Ich bin mir fast sicher, dass es für "Fälle" wie Dich passende Besuchsoptionen gibt!

Und zwar deshalb, weil Du etwas wichtiges im Leben verpassen würdest, wenn Du gar keinen Kontakt zu Deiner Babytochter hättest.

Nach jeder noch so dunklen Nacht kommt der Morgen, immer.