Kummer= Sucht ?

Gast-0815

Gesperrt
29. Dez. 2008
777
0
0
48
so, ich beschäftige mich...ackere, mühe mich und dabei bleiben Gedanken nicht aus...

Die Frage schwirrt mir im Kopf...könnte Liebekummer zu bekommen, Kummer an sich zu forcieren eine Sucht sein ?

Kann es Menschen geben die süchtig nach dem Verlust sind, darauf gezielt hinarbeiten zu verlieren ?

Süchtig nach dem Schmerz sind ?

Ich denke ja, denn warum beobachtet man Menschen immer und immer wieder über einen langen Zeitraum das sie in ihren Mustern stecken bleiben, obwohl sie um die Problematik in ihrem Leben wissen ?!

Wenn sie doch sehen wo das Problem liegt und dennoch nicht wissen wie sie "da rauskommen können", lieber in Selbstmitleid und Hoffnungslosigkeit ertrinken, die ausgestreckten Hände ignorieren die versuchen zu helfen...

die sich "selbst erfüllende Prophezeiung " mehr und mehr an sich reissen...eine Prophezeiung die eintreten muss weil man unbewusst Alles dafür tut das etwas im Leben misslingt.

Ich stelle mir diese Frage ganz gezielt weil ich denke das ich genau in diesem Muster gehandelt habe, bewusst nicht hingesehen habe wo meine Probleme liegen, weil es einfach klar sein muss - das ich kein Glück haben werde, das ich Niemanden finden würde der zu mir passt oder der bereit wäre "weiter" mit mir zu gehen.

Im Nachhinein gab´es da Jemand...der weiter mit mir gegangen wäre...Jahre zurück...ein Name der mich nur für wenige Tage "gestreift" hat, weil er niemals einen Millimeter an mich herangekommen wäre.

Er sagte es..."warum sagen Deine Augen andere Dinge als Dein Mund".

In einem Satz auf den Punkt gebracht und ich weiß jetzt was er meinte...

Kann es eine Sucht sein, ein Gefühl der Sicherheit, eine Bestätigung auf die man hinarbeitet ?

Ich denke schon ,denn es ist so viel bequemer sich selbst leid zu tun anstelle die Problematik anzugehen, Pläne niederzuschreiben und sich bewusst Ziele zu setzen die unbequem und schwer zu erreichen sind.

Ist es leichter sich hinter den ach so schönen Träumen zu verstecken und es eben immer Träume bleiben zu lassen ?

Mit Sicherheit, denn wenn es keine Träume mehr sind, dann habe ich höhere Ziele, was bedeutet das ich wieder versagen könnte und davor habe ich doch angst...

Das heißt...ich versuche es weiter und weiter bzw. ich suche weiter und weiter...den Schmerz, den Verlust in der Gewissheit das ich ihn wiederbekommen werde, denn ich tue /bzw. ich tue ja nichts damit es besser wird, denn dann wäre die Bestätigung meiner Persönlichkeit, die sowieso immer zum Verlieren verurteilt ist, weg.

Ein Muster aus dem man ausbrechen sollte, wenn man es erkennt, doch woher bekomme ich die Kraft es zu erkennen ? Woher bekommt man die Willensstärke, den Sinn zu sehen ?

Kann man Das ohne einen anderen Menschen ? Aus eigenem Antrieb ?

 
Hallo

Ich denke, viele sind in einem Muster drin. Viele erkennen es nicht, oder dann haben sie keine Kraft, sich von diesem Muster zu trennen.

Nur ein Beispiel: es gibt oft Frauen die einen alkoholabhängigen Elternteil haben, sich auch einen alkoholabhängigen Partner suchen (unbewusst natürlich).

Wenn sich Vorfälle immer und immer wiederholen, ist es schon ein Zeichen dafür, dass man das unbewusst sucht. Erst wenn man den eigenen Knoten gelöst hat, kommt man einen Schritt weiter.

Ob man das selber machen kann oder professionelle Hilfe dazu braucht, muss jeder für sich entscheiden.

Sicher ist es leichter wenn man sich der Realität nicht stellt, und sich in einer Traumwelt versteckt.

Aber Du merkst ja selber, dass es so auch nicht weiter geht.

Also was hindert Dich daran, Deine Augen zu öffnen, und das Leben so hinzunehmen wie es ist, und nicht so, wie es Du gerne hättest?

Das Leben ist nicht schlimm, ist nicht kalt. Es kommt immer auf die eigene Sichtweise an. Du bestimmst, wie Du das Leben siehst. Du allein mit Deinen Gedanken.

Die Situationen oder Vorfälle sind weder gut noch schlecht. Nur wir selber schubladisieren, wo immer es geht, statt alles Neutral zu betrachten, Verantwortung zu übernehmen und das Beste daraus zu machen.

 
Ja, ich denke, es hat 1. mit Bequemlichkeit und 2. mit Angst zu tun.

zu 1. : Auch wenn es eine negative Situation ist, man kennt diese nur zu gut. (Man zieht dem Unbekanntem meist - vllt unbewusst -das Wohlbekannte vor).

Der Versuch aus diesem Muster auszubrechen, hieße zudem auch ein Scheitern hinzunehmen und der Mensch faellt nun mal nich gerne.

Und wieder aufzustehen, waere kraefteaufreibend. Manch einer bleibt dann lieber gleich auf dem Boden liegen :( .

zu 2. : Nummer Eins aufgreifend => Angst vor dem noch nicht Bekanntem und Angst vor erneutem Versagen.

Und was lernen wir daraus? Mal was wagen und auf die Angst sch***, denn diese blockiert nur!

Ob Mensch es auch alleine schaffen kann? Das habe ich mich auch schon gefragt. Aber zu wissen, dass Du den Support eines Menschen hast, der dir Nahe ist, schenkt unheimlich viel Kraft und wirkt auf wundervolle Weise wie ein Antrieb.

 
Ja, ich denke, es hat 1. mit Bequemlichkeit und 2. mit Angst zu tun.
zu 1. : Auch wenn es eine negative Situation ist, man kennt diese nur zu gut. (Man zieht dem Unbekanntem meist - vllt unbewusst -das Wohlbekannte vor).

Der Versuch aus diesem Muster auszubrechen, hieße zudem auch ein Scheitern hinzunehmen und der Mensch faellt nun mal nich gerne.

Und wieder aufzustehen, waere kraefteaufreibend. Manch einer bleibt dann lieber gleich auf dem Boden liegen :( .

zu 2. : Nummer Eins aufgreifend => Angst vor dem noch nicht Bekanntem und Angst vor erneutem Versagen.

Und was lernen wir daraus? Mal was wagen und auf die Angst sch***, denn diese blockiert nur!
ich sehe es aus der gleichen Perspektive, nur frage ich mich ernsthaft und immer wieder ob ich zu risikofreudig bin, oder was es bei mir ausgelöst hat das ich es zumindest erkannt habe und gewillt bin etwas daran zu verändern, während es bei Anderen scheinbar niemals voranschreitet...an der Intelligenz kann das doch nicht scheitern...es ist bei mir aus Existenzängsten heraus gewachsen, der Tatsache das ich älter werde und das ich nicht gewillt bin so irgendwann von dieser Welt zu gehen...warum ist es bei mir so, bei Anderen scheinbar aber nicht ?

Ob Mensch es auch alleine schaffen kann? Das habe ich mich auch schon gefragt. Aber zu wissen, dass Du den Support eines Menschen hast, der dir Nahe ist, schenkt unheimlich viel Kraft und wirkt auf wundervolle Weise wie ein Antrieb.
ich weiß nicht ob ich es allein schaffen kann, aber ich denke wenn ich es schaffe dann habe ich es wirklich geschafft...ja, der Support eines Menschen kann viel Kraft geben, aber ich denke nur wenn der Support selbst gefestigt ist...ergo brauche ich einen Menschen der "selbst gesund genug " ist um mich halten zu können, oder sehe ich Das falsch ?

Ergo ist es also besser sich auf sich selbst zu verlassen, als auf den Support, zumindest dann wenn man nicht vertraut...

ich denke ich verstehe so langsam...danke für den Gedankenaustausch !

 
ich sehe es aus der gleichen Perspektive, nur frage ich mich ernsthaft und immer wieder ob ich zu risikofreudig bin, oder was es bei mir ausgelöst hat das ich es zumindest erkannt habe und gewillt bin etwas daran zu verändern, während es bei Anderen scheinbar niemals voranschreitet...an der Intelligenz kann das doch nicht scheitern...es ist bei mir aus Existenzängsten heraus gewachsen, der Tatsache das ich älter werde und das ich nicht gewillt bin so irgendwann von dieser Welt zu gehen...warum ist es bei mir so, bei Anderen scheinbar aber nicht ?
das kann ich dir nich sagen, was bei dir der ausloeser war. Vllt ein bestimmtes schluesselerlebnis?

kannst du dich noch an den moment erinnern, als es innerlich klick gemacht hat, quasi der knoten geplatzt ist?

Vllt isses aber einfach nur ein gestaekter wille, der dir den weg geebnet hat, endlich etwas zu aendern oder sich zumindest bewusst zu werden, dass es jetzt an der zeit is, etwas zu aendern.

ich weiß nicht ob ich es allein schaffen kann, aber ich denke wenn ich es schaffe dann habe ich es wirklich geschafft...ja, der Support eines Menschen kann viel Kraft geben, aber ich denke nur wenn der Support selbst gefestigt ist...ergo brauche ich einen Menschen der "selbst gesund genug " ist um mich halten zu können, oder sehe ich Das falsch ?

Ergo ist es also besser sich auf sich selbst zu verlassen, als auf den Support, zumindest dann wenn man nicht vertraut...

ich denke ich verstehe so langsam...danke für den Gedankenaustausch !
das Optimalste ist natuerlich, wenn man alles aus eigener Kraft schafft. aber wenn man eine Stuetze braucht und der Support gerne fuer einen da ist, kann man doch Hilfe annehmen. Doch darf man das Gelingen nich von diesem abhaengig machen, da man den letzten Schritt alleine gehen muss. Wie gesagt, derjenige ist "nur" Support und der Mensch ist nun mal nicht perfekt. Was ist, wenn er auch mal schwaechelt, da kann man das ganze Vorhaben nich einfach abbrechen. In erster Linie muss man auf seine Kraft, die in jedem drinne vorhanden ist, vertrauen.

Ob er selbst 100% gefestigt sein muss? Waer schon gut, aber viel wichtiger, er muss auf Dich bezogen aufrichtig sein, Dich gut kennen und vor allem Dich nich verurteilen in all Deiner Schwachheit - einfach so annehmen, da wo Du gerade stehst.

 
das kann ich dir nich sagen, was bei dir der ausloeser war. Vllt ein bestimmtes schluesselerlebnis?kannst du dich noch an den moment erinnern, als es innerlich klick gemacht hat, quasi der knoten geplatzt ist?
ich weiß die Situation noch genau....meine Mutter machte mir am Telefon Vorwürfe das ich nicht genügend für Andere da wäre...das tat so entsetzlich weh das irgendwas "durchgebrochen ist".

Vllt isses aber einfach nur ein gestaekter wille, der dir den weg geebnet hat, endlich etwas zu aendern oder sich zumindest bewusst zu werden, dass es jetzt an der zeit is, etwas zu aendern.
ich weiß das ich weitergehen muss, sonst war Alles umsonst....

das Optimalste ist natuerlich, wenn man alles aus eigener Kraft schafft. aber wenn man eine Stuetze braucht und der Support gerne fuer einen da ist, kann man doch Hilfe annehmen. Doch darf man das Gelingen nich von diesem abhaengig machen, da man den letzten Schritt alleine gehen muss. Wie gesagt, derjenige ist "nur" Support und der Mensch ist nun mal nicht perfekt. Was ist, wenn er auch mal schwaechelt, da kann man das ganze Vorhaben nich einfach abbrechen. In erster Linie muss man auf seine Kraft, die in jedem drinne vorhanden ist, vertrauen.
Ob er selbst 100% gefestigt sein muss? Waer schon gut, aber viel wichtiger, er muss auf Dich bezogen aufrichtig sein, Dich gut kennen und vor allem Dich nich verurteilen in all Deiner Schwachheit - einfach so annehmen, da wo Du gerade stehst.
tut gut zu sehen das Jemand versteht was ich denke...ich verlasse mich auf Niemanden, da ist auch Niemand auf den ich mich hätte verlassen können...nur ich selbst...

 
tut gut zu sehen das Jemand versteht was ich denke...ich verlasse mich auf Niemanden, da ist auch Niemand auf den ich mich hätte verlassen können...nur ich selbst...
versteh mich bitte nich falsch:

man sollte in erster Linie sich selbst vertrauen - das JA.

aber es is nich verkehrt, Hilfe anzunehmen, nur darf man nich die Verantwortung jemand anderem uebertragen..

Ah genau, das wollte ich vorhin noch hinzufuegen:

Warum einige nich aus dem ewigen Kreislauf finden?

- vllt ist die Einsicht noch nicht da, dass man Verantwortung fuer sich selbst tragen muss; sich nich hinter seinem Schmerz verstecken darf und endlich bewusst JA zum Leben sagt, zum weiterkaempfen, zum (weiter)leben.

 
versteh mich bitte nich falsch:
man sollte in erster Linie sich selbst vertrauen - das JA.

aber es is nich verkehrt, Hilfe anzunehmen, nur darf man nich die Verantwortung jemand anderem uebertragen..

Ah genau, das wollte ich vorhin noch hinzufuegen:

Warum einige nich aus dem ewigen Kreislauf finden?

- vllt ist die Einsicht noch nicht da, dass man Verantwortung fuer sich selbst tragen muss; sich nich hinter seinem Schmerz verstecken darf und endlich bewusst JA zum Leben sagt, zum weiterkaempfen, zum (weiter)leben.
danke für Deine Reflektion , ich verabschiede mich jetzt aus dem Forum...Deine Worte haben mir mehrfach sehr gut getan, alles Liebe für Dich !

 
Hallo Wölfin,

ja du liest richtig.......ich bin auch mal wieder hier unterwegs..auf der Suche nach Antworten! :]

Du scheinst tatsächlich immer wieder die selben Probleme zu haben wie ich!

Ja ich glaube das man nach einer Weile; in der man glaubt gelernt und begriffen zu haben;plötzlich und ohne es zu merken wieder in seine alten Muster und Schemas zurück fällt.

Da geht es mir nicht anders!

Es ist ein ganz unbewusster schleichender Prozess,in dem man in seine lebenslang gewohnten Muster zurück fällt.

Wenn man dies erkennt ist es ja schon ein Schritt vorwärts,obwohl dann meist das Kind schon wieder in den Brunnen gefallen ist!

Aber auch dieses "Sehen" und "erkennen" das man immer wieder zurück fällt ist ein Fortschritt.

Je öfter man dies tut umso eher wird man sich oder seine Einstellung dann auch wirklich Grundlegend ändern.

Niemand kann dies sofort und gleich,auch dies erfordert Übung.

GIB NICHT AUF,DENN DEIN WEG IST RICHTIG.

Mit Rückfällen muss man immer rechnen,wichtig ist sich selbst diesen Fehler zu verzeihen und damit zu leben.

Und das ist glaube ich das schwierigste daran.Denn wir haben ja von Kind an gelernt das man keine Fehler zu machen hat!

(Freue mich aber sehr das du noch hier bei uns bist!)

Für heute ist dies erst mal alles!!!!!

:D Aber du kennst mich ja,mache mir meine Gedanken dazu und bald schreibe ich dir diese hier rein. ;) ;) ;) :D :D:D:D

Bis bald Strumpfi