Hallo liebe Forumsmitglieder,
es gibt da eine Sache, die mich sehr beschäftigt. Vielleicht mag ja der eine oder andere von euch was dazu sagen. Ich hab hier schon viele tolle Anregungen bekommen und komme irgendwie immer wieder hierher zurück.
Erst mal eine kurze Zusammenfassung meiner Geschichte: ich habe weite Teile meines bisherigen Lebens in heterosexuellen Beziehungen gelebt, die von meiner Seite immer mehr Freundschaft als Beziehung waren. Vor ca. 2 Jahren habe ich dann festgestellt, dass ich (auch?) auf Frauen stehe. Hatte dann auch eine lesbische Beziehung und habe mich fortan als lesbisch definiert. Vielleicht haben ja ein paar von euch meine Beiträge zu dem Thema gelesen: ich hatte extreme Probleme mit meiner Familie deswegen.
Stand heute: Ich bin Single und führe das Leben, auf das ich mich immer gefreut habe. Endlich gibt es da eine eigene Wohnung und ich kann tun und lassen was ich will, ohne Druck von irgend einer Seite. Einen neuen Job habe ich mittlerweile auch und auch der macht mir Spaß. Also eigentlich alles Friede, Freude, Eierkuchen ;-)
So, jetzt hat die neue Arbeit (naja, so neu ist sie nicht, war schon als Werkstudentin da) auch neue Kollegen mit sich gebracht.
Ich arbeite in einer ziemlichen Männerdomäne und bin praktisch bei allen Terminen die einzige Frau.
Erst war mein vorherrschendes Problem was wohl passieren wird, wenn mich mal jemand auf einschlägigen lesbischen Veranstaltungen trifft. Dieses outen/nicht outen-Thema stand doch ziemlich im Raum.
Tja, zumindest das hat sich jetzt vorerst erledigt. Wir treffen uns nämlich mit den Kollegen auch außerhalb der Arbeit immer mal wieder zu gemeinsamen Aktivitäten. Und da hat es sich zugetragen, dass ich einen der Kollegen an einem Wochenende gleich zweimal getroffen habe. Und einer dieser Termine war eine Tanzparty Standard/Latein auf der er mein Tanzpartner war.
Ich hatte schon vorher gemerkt, dass wir uns blendend verstehen. Aber an diesem besagten Wochenende hat sich irgendwas in mir verändert.
Mir fallen plötzlich Dinge an ihm auf, die ich vorher gänzlich ignoriert hatte. Er hat zum Beispiel wunderschöne Hände. Und ich denke ganz oft an ihn.
Damit hab ich leider gleich in mehrerer Hinsicht Probleme:
1. Er ist ein wirklich enger Arbeitskollege. Wir arbeiten direkt zusammen an einem gemeinsamen Projekt. Das geht eigentlich absolut garnicht für mich in so einer Situation anzubändeln.
2. Ich hatte doch gerade für meinen Weg gekämpft und war schwer überzeugt, dass ich lesbisch bin. Und jetzt kommt er. Ich bin wirklich zutiefst verwirrt und frage mich, ob ich das wirklich will.
Da sind diverse Erklärungsversuche in mir, wieso das jetzt so kam:
a) bin ich vielleicht zu lange alleine und genieße jetzt nur die Nähe eines Menschen der mir sehr sympatisch ist?
B) will ich einfach nur den leichteren Weg gehen und hab mir deswegen jetzt wieder einen Mann gesucht?
c) spielt die Tatsache, dass ich auf jeden Fall eine Familie will eine Rolle?
d) oder aber habe ich mich tatsächlich einfach verknallt?
Im Moment kann ich tatsächlich keinen klaren Gedanken fassen. Ich seh ihn ja schließlich jeden Tag und hab auch fast jeden Tag näher mit ihm zu tun. Und ich erkenne immer mehr Gemeinsamkeiten. Aber kann ich mir wirklich vorstellen, wieder eine Beziehung mit einem Mann zu führen? Verliere ich dann auch nicht vor meiner Familie das Gesicht, wenn ich jetzt wieder auf "hetero" zurückschraub? Ich werd mich selbst nie wieder als hetero defnieren, weil ich weiß, dass es da noch eine andere Seite an mir gibt. Aber trotzdem kommt es mir vor, als hätte ich nach aussen hin den Kampf ganz umsonst gekämpft. In mir hat sich viel verändert und das will ich auch nicht missen.
Ihr merkt, das meine Situation schon wieder knifflig ist ;-) Einfach finde ich irgendwie langweilig....
Wie wirkt das Ganze auf euch? Freue mich über jedes Feedback!
Viele Grüße,
Franzi
es gibt da eine Sache, die mich sehr beschäftigt. Vielleicht mag ja der eine oder andere von euch was dazu sagen. Ich hab hier schon viele tolle Anregungen bekommen und komme irgendwie immer wieder hierher zurück.
Erst mal eine kurze Zusammenfassung meiner Geschichte: ich habe weite Teile meines bisherigen Lebens in heterosexuellen Beziehungen gelebt, die von meiner Seite immer mehr Freundschaft als Beziehung waren. Vor ca. 2 Jahren habe ich dann festgestellt, dass ich (auch?) auf Frauen stehe. Hatte dann auch eine lesbische Beziehung und habe mich fortan als lesbisch definiert. Vielleicht haben ja ein paar von euch meine Beiträge zu dem Thema gelesen: ich hatte extreme Probleme mit meiner Familie deswegen.
Stand heute: Ich bin Single und führe das Leben, auf das ich mich immer gefreut habe. Endlich gibt es da eine eigene Wohnung und ich kann tun und lassen was ich will, ohne Druck von irgend einer Seite. Einen neuen Job habe ich mittlerweile auch und auch der macht mir Spaß. Also eigentlich alles Friede, Freude, Eierkuchen ;-)
So, jetzt hat die neue Arbeit (naja, so neu ist sie nicht, war schon als Werkstudentin da) auch neue Kollegen mit sich gebracht.
Ich arbeite in einer ziemlichen Männerdomäne und bin praktisch bei allen Terminen die einzige Frau.
Erst war mein vorherrschendes Problem was wohl passieren wird, wenn mich mal jemand auf einschlägigen lesbischen Veranstaltungen trifft. Dieses outen/nicht outen-Thema stand doch ziemlich im Raum.
Tja, zumindest das hat sich jetzt vorerst erledigt. Wir treffen uns nämlich mit den Kollegen auch außerhalb der Arbeit immer mal wieder zu gemeinsamen Aktivitäten. Und da hat es sich zugetragen, dass ich einen der Kollegen an einem Wochenende gleich zweimal getroffen habe. Und einer dieser Termine war eine Tanzparty Standard/Latein auf der er mein Tanzpartner war.
Ich hatte schon vorher gemerkt, dass wir uns blendend verstehen. Aber an diesem besagten Wochenende hat sich irgendwas in mir verändert.
Mir fallen plötzlich Dinge an ihm auf, die ich vorher gänzlich ignoriert hatte. Er hat zum Beispiel wunderschöne Hände. Und ich denke ganz oft an ihn.
Damit hab ich leider gleich in mehrerer Hinsicht Probleme:
1. Er ist ein wirklich enger Arbeitskollege. Wir arbeiten direkt zusammen an einem gemeinsamen Projekt. Das geht eigentlich absolut garnicht für mich in so einer Situation anzubändeln.
2. Ich hatte doch gerade für meinen Weg gekämpft und war schwer überzeugt, dass ich lesbisch bin. Und jetzt kommt er. Ich bin wirklich zutiefst verwirrt und frage mich, ob ich das wirklich will.
Da sind diverse Erklärungsversuche in mir, wieso das jetzt so kam:
a) bin ich vielleicht zu lange alleine und genieße jetzt nur die Nähe eines Menschen der mir sehr sympatisch ist?
B) will ich einfach nur den leichteren Weg gehen und hab mir deswegen jetzt wieder einen Mann gesucht?
c) spielt die Tatsache, dass ich auf jeden Fall eine Familie will eine Rolle?
d) oder aber habe ich mich tatsächlich einfach verknallt?
Im Moment kann ich tatsächlich keinen klaren Gedanken fassen. Ich seh ihn ja schließlich jeden Tag und hab auch fast jeden Tag näher mit ihm zu tun. Und ich erkenne immer mehr Gemeinsamkeiten. Aber kann ich mir wirklich vorstellen, wieder eine Beziehung mit einem Mann zu führen? Verliere ich dann auch nicht vor meiner Familie das Gesicht, wenn ich jetzt wieder auf "hetero" zurückschraub? Ich werd mich selbst nie wieder als hetero defnieren, weil ich weiß, dass es da noch eine andere Seite an mir gibt. Aber trotzdem kommt es mir vor, als hätte ich nach aussen hin den Kampf ganz umsonst gekämpft. In mir hat sich viel verändert und das will ich auch nicht missen.
Ihr merkt, das meine Situation schon wieder knifflig ist ;-) Einfach finde ich irgendwie langweilig....
Wie wirkt das Ganze auf euch? Freue mich über jedes Feedback!
Viele Grüße,
Franzi