Liebe, Freundschaft, Midlife Crisis?

who

Neuer Benutzer
26. März 2009
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Hallo Ihr Lieben,

irgendwie ist es im Moment wie verhext und ich habe keine Ahnung was ich eigentlich so richtig will. In jedem Fall erscheint mir aber gerade gar nichts als richtig. Daher wäre es schön wenn ihr vielleicht den ein oder anderen Tipp für mich hättet, speziell wenn ihr schon mal in ähnlicher Situation wart.

Die Situation bei mir ist folgende: Ich habe nach einiger Zeit in der ich beruflich und privat total eingespannt war jetzt wieder die schönen Seiten des Lebens entdeckt. Will heißen Wandern, mit Freunden Weggehen, Sport in allen Varianten etc. Mir kommt es dabei gerade so vor als bin ich mit Anfang 30 schon in der Midlife Crisis und bekomme das auch immer mal von meiner Frau so zu hören.

Das Problem ist auch das sie diese Interessen nur bedingt bis gar nicht teilt und wenn dann macht sie wohl eher mir zuliebe mit. Für mich ist das ganze gerade eine Gratwanderung weil ich sie nicht zwingen will, auf der anderen Seite aber dann auch immer Vorwürfe bekomme wenn ich sie alleine lasse und uns natürlich die gemeinsame Zeit dadurch ein Stück weit verloren geht.

Mir ist die gemeinsame Zeit schon auch wichtig, aber meine Hobbys möchte ich auch nicht aufgeben. Und für mich ist es auch nicht so schlimm wenn sie nicht mitmacht, da ich genug Freunde (männlich wie und das ist sicherlich auch nicht ohne weiblich) habe die da immer dabei sind.

Jetzt Frage ich mich nur langsam ob ich auf dem Richtigen weg bin oder ob ich nicht eigentlich meine Interessen wieder reduzieren sollte. Auf der anderen Seite sollte man ja aber auch nicht ständig nur auf einander hängen.

Bei dem ganzen habe ich auch eine Frau kennengelernt, die inzwischen eine sehr gute Freundin von mir geworden ist. Ihr geht es ähnlich in Ihrer Beziehung und Ihr Freund hasst eigentlich alle Ihre Hobbies. Wir sehen uns häufiger und unterhalten uns auch immer total nett - nicht mehr und nicht weniger. Ich habe dabei aber manchmal das Gefühl das wir uns mehr und besser unterhalten als meine Frau und ich.

Ich finde es eigentlich auch normal wenn man im Laufe der Zeit andere Interessen entwickelt. Es ist halt nur schade wenn der Partner da nicht mitzieht. Auf der anderen Seite kann man sich ja aber auch nicht immer wenn man seine Interessen ändert einen anderen Partner suchen. Auch wenn es in diesem Falle sicherlich eine Variante wäre - ob jetzt gut oder schlecht.

Meine Frage nun an Euch: Wie viele Gemeinsamkeiten braucht eine Beziehung? Und wieviel getrennte kann sie verkraften? Oder bin ich tatsächlich in der Midlife Crisis?

Euer

Who

 
Halli, hallo!!!!!

Also, ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich in etwa genau das gleiche wie Du mitgemacht habe.

Ich habe vor einiger Zeit auch wieder angefangen, meinen Interessen nachzugehen. Hab mich nach insgesamt 9 Jahren auch mal wieder aus dem Haus "getraut", neue Leute kennen gelernt, mein Ding gemacht. Mein Mann hat es einfach hinnehmen müssen. Es ist wichtig, auch mal an sich selber zu denken!!!!

Du hast sicherlich nicht die Absicht, Deine Beziehung zu zerstören! Von daher ist es mehr als nur Dein gutes Recht, deinen Interessen nachzugehen!!!! Schließlich hat man sich nach solchen Treffen mit anderen Freunden etc mehr zu erzählen!

Nutze die Gelegenheiten und mach auch mal was allein!!!

 
Liebe Fallenangel,

Es ist erstmal sehr beruhigend, das ich nicht gleich die totale Ablehnung auf meinen Tatendrang erhalte sondern dies durchaus anderen genau so geht.

Und klar mache ich das nicht um meine Beziehung zu zerstören oder meine Frau unglücklich zu machen, sondern nur um mir selbst etwas gutes zu tun.

Ich persönlich finde es auch ganz normal neue Leute kennenzulernen und neue Freundschaften zu Knüpfen. Das ist ja auch von Seiten meiner Frau nicht anders und mitlerweile kennen sich auch alle untereinander.

Nichts desto trotz ist mir aufgefallen das ich mit meinen neuen Kontakten mehr Gemeinsamkeiten habe als mit meiner Frau. Und das erschreckt mich schon ein wenig. Mit meinen männlichen Kontakten habe ich da auch grundsätzlich kein Problem weil man hier ja wirklich auf der Kumpelebene unterwegs. Speziell bei dem einen weiblichen Kontakt geht es aber mitlerweile wesentlich weiter als um die reinen Hobbys. Wir reden eigentlich über alles und es ist eine Vertrautheit zwischen uns entstanden die Einerseits sehr schön Andererseits aber auch irgendwie beängstigend ist.

Meine Frau hat damit eher kein Problem, macht nur ab und zu so Anspielungen wie "warum weißt Du das jetzt nicht, sie erzählt dir doch sonst alles". Und ich glaube ich hätte damit auch kein Problem wenn sie ein Mann wäre. Aber so habe ich immer wieder im Hinterkopf das es zwischen Mann und Frau eigentlich keine Freundschaft geben kann. Aber das will ich nicht wahrhaben weil es einfach viel zu gut tut jemanden zu haben mit dem man über alles sprechen kann und der einem auch vertraut.

Liebe Grüße

Who

 
Mich würde interessieren, um was es dir im Kern bei deiner Threaderstellung eigentlich geht. Willst du wirklich wissen, ob du in einer Midlife-Crisis steckst? Nur, weil du ein paar Freizeitaktivitäten nachgehst?

Midlife-Crisis... was für eine inflationäre und abgedroschene Bezeichnung. In dem Begriff steckt in erster Linie, dass speziell Männer sich, wenn sie sich ihrer vermeintlichen Hälfte des gelebten Lebens nähern, fragen, was sie eigentlich bislang gemacht haben... ob sie die richtige Arbeit gewählt haben, ob sie die richtige Frau an ihrer Seite haben, ob es nicht noch andere, vielleicht wichtigere Dinge im Leben gibt.

Wenn es danach geht, befinde ich mich seit meiner Kindheit in einer Midlife-Crisis, weil ich mich mein Leben lang gefragt habe und frage, ob die Dinge, die ich oder die man macht, sinnvoll sind oder nicht... und ich persönlich finde es auch sehr komisch, wenn man sich diese Fragen erst im Alter zwischen 40 und 50 stellt.

Für mich kommt es in allen Breichen des Lebens auf eine innere Haltung an. Ich würde niemals für eine Partnerschaft/Beziehung oder auch eine Freundschaft unter Männern auf meine Leidenschaften oder Freizeitaktivitäten verzichten... was nicht heißt, dass man zwischenzeitlich mal Kompromisse macht. Ich hatte eine Beziehung ohne große Gemeinsamkeiten (das war eine lange von acht Jahren) und eine Beziehung mit sehr vielen Gemeinsamkeiten (das war eine wesentlich kürzere)... ich kenne genügend Beispiele, wo es sich umgekehrt verhält. Es kommt immer auf das gemeinsame Verständnis füreinander an, dann sind viele Modelle vorstellbar.

Die Fragen, die ich dir aber stellen möchte, sind folgende: Worum geht es dir bzw. warum schreibst du hier in einem Liebeskummer-Forum in der Rubrik Beziehungsprobleme? Hast du ein Beziehungsproblem? Geht es dir um deine Freizeitaktivitäten, die du mit ein paar Gleichgesinnten teilen möchtest (wo ist das Problem???)? Oder geht es dir vielmehr um die Frau, die deine Interessen teilt und du dich fragst, ob sie nicht eigentlich an deine Seite gehört?

 
Lieber Who

dein Problem ist, dass der Mensch, mit dem du dich gut verstehst, eine Frau ist?

Frau und Mann können nicht befreundet sein? Tschuldigung. Vielleicht solltest du wieder deinen Speer nehmen und mit Geschlechtsgenossen jagen gehen. Kommunikation ist eher ein weibliches Verhalten. Sorry für die Ironie aber ich glaube, du redest dir ein Problem ein, das keins ist.

Entweder du findest die Frau, mit der du dich gut verstehst, sexy, und stellst dir weitergehendes vor, oder deine Klischees hindern dich dran, ne gute Freundschaft aufzubauen.

Muss man denn mit jedem, mit dem man sich versteht, was anfangen?

Das ist so gar nicht meine Vorstellung und wenn alle Männer so denken würden, dann habe ich in meiner Vergangenheit viele Freunde "geprellt", mit denen ich mich gut verstand, ins Kino ging, tanzen war, etc....

Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass man alles in einer Partnerschaft teilen muss. Ich bin ein Partner, Mensch mit eigenen Interessen etc. Ich mein, wohin soll denn das mit gleichen Interessen führen. Zählt Filmegucken als gemeinsames Interesse, wenn sie nur Terminator mag und er auf Schnulzen steht?

Woran ich arbeiten würde ist die Paarkommunikation. Versuch doch mal, mehr mit deiner Frau zu sprechen, nehmt euch Zeit etc.

Liebe Grüße Rupert

 
Hallo zusammen,

ich habe diese Forum gewählt weil der Titel Liebe und Freundschaft beinhaltet. Zwei Dinge die für mich gerade sehr fließend in einander überzugehen scheinen. Und irgendwie macht es mich gerade innerlich Fertig nicht zu wissen was ich eigentlich will, mal ganz abgesehen davon was ggf. die andere Frau will.

@ PunkAnderson: Ja ich habe mir die Frage gestellt ob diese Frau nicht an meine Seite gehört. Und ich habe die Antwort darauf noch nicht gefunden. Aber ich weiß zumindest das mir die Zeit die wir gemeinsam verbringen sehr wertvoll ist und das von ihrer Seite genauso der Fall ist.

@ Rupert: Die Klischees habe ich übertrieben dargestellt. Aber irgendwie erscheint es mir immer noch etwas seltsam mit einer Frau "nur" befreundet zu sein. Mehr vorstellen tue ich mir nicht, auch wenn ich die Frau eigentlich wirklich Sexy finde. Aber das ist bei mir wiederum auch nichts neues, da ich mir eigentlich nur mit Menschen umgebe die mich auch optisch ansprechen. Vielleicht keine positive Eigenschaft aber es ist eben so.

Mit den Freizeitaktivitäten ist es sicherlich nicht das eigentliche Problem, aber irgendwie ist es schon auffällig das man sich so massiv in neue Dinge stürzt und dabei sogar die eigene Beziehung riskiert oder den Partner verletzen könnte. Aber vielleicht ist es auch nur ein Vorgeschobenes Problem und eigentlich liegt das eigentliche Problem nachgelagert doch eher in der Zuneigung zu der Frau die ich auf diese Weise kennengelernt habe.

Viele Grüße

Who