Liebe in langjähriger Beziehung

DangerMouse

Benutzer
08. Dez. 2004
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Hallo miteinander,

ich bin 29 und seit fast vier Jahren mit meiner jetzigen Freundin zusammen. Ich kenne die verschiedenen Phasen des Verliebtseins und fühle mich seit längerem in einer Art Alltags-Beziehung. Wir wohnen zusammen und leben ein gemeinsames Leben. Bis auf ein paar Kleinigkeiten (oder besser: liebenswerte Besonderheiten) kommen wir auch gut miteinander aus.

So weit, so gut.

Ich frage mich nur, ob es das jetzt gewesen ist. Ob mein Beziehungsleben ein konstantes Niveau erreicht hat und ich mich damit abfinden muss. Klar haben wir die erste aufregende Phase des Verliebt-seins hinter uns, aber es stellt sich alles recht alltäglich dar. Ich fühle mich zwar wohl, aber innerlich bin ich irgendwie immer noch auf der Suche nach dem Neuen, Unbekannten, Besseren(?). Mein Ehrgeiz sagt mir, dass ich eine Freundin finden kann (oder soll), die noch besser zu mir passt, noch hübscher ist, etc. Aber das kann ja nicht mein Lebensziel sein, immer auf der Suche zu sein. Mein Ziel ist es, in einer dauerhaften Beziehung zu sein, in der ich mich auch dauerhaft zufrieden fühle.

Ich frage mich, wie andere Menschen damit umgehen. Stellt ihr euch auch die Frage "ob ich nicht noch was besseres finde"? Und wie beantwortet ihr für euch die Frage?

Meine Freundin sieht die Beziehung als sicheren Hafen, in den sie eingelaufen ist und plant weit für die Zukunft, fragt mich (unverbindlich) nach Kindern oder Heirat. Wenn ich ernsthaft darüber nachdenke, fühle ich, dass ich diese Beziehung nicht so weit weiterführen will, denn dann habe ich mir endgültig jede Option auf eine mögliche andere Beziehung verspielt.

Mir alle Optionen offen halten zu wollen kann aber auch dazu führen, am Ende keine mehr wahrnehmen zu können.

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eure Erfahrungen mit langen Beziehungen schildern könntet. Fühlt ihr auch diese innere Suche und wie geht ihr damit um?

Vielen Dank und viele Grüße,

DangerMouse

 
Hallo DangerMouse!

Hm, keine einfache Sache, vor allem wenn zwei Menschen diesbezüglich so unterschiedlich ticken wie Du und Deine Freundin.

Ich komme selber gerade aus einer 8jährigen Beziehung und ich denke, mein Ex-Freund hat genau aus den Überlegungen, die Du hast, schluss gemacht.

Mir selber ging es da eher wie Deiner Freundin. Klar, habe ich auch noch andere Männer bemerkt und ihre Kompatibilität mit mir abgeschätzt, aber das war immer vollkommen fiktiv. Ein "Was-wäre-wenn"-Spiel. Im Endeffekt fühlte ich mich angekommen und hätte mir mit meinem Ex-Freund irgendwann auch Heirat und Kinder vorstellen können.

Ich persönlich brauchte nicht 24/ Schmetterlinge, mir hat es gereicht, dass ich sie in bestimmten Situationen hatte. Die Vertrautheit hingegen war mir sehr wichtig, die vermisse ich jetzt mehr als die Schmetterlinge.

Ich kann Dir nicht sagen, ob Deine Freundin trotz Deiner Bedenken die Frau für's Leben für Dich ist. Wahrscheinlich wird das nur die zeit zeigen können.

Wie fühlst Du Dich denn bei dem Gedanken, ohne sie zu sein? Kannst Du Dir vorstellen?

Wie ist Dein Umgang mit anderen Frauen?

LG

Freddy

 
Hi.

Du hast in dieser Situation zwei Möglichkeiten:

Einfach still halten und den Rest deines Lebens glücklich mit deiner Freundin verbringen. Mehr oder weniger glücklich.

Oder: Du sagst ihr die Wahrheit, nämlich dass sie im Prinzip in letzter Zeit nur eine Übergangslösung ist, denn sobald dir was besseres über den weg läuft, bist du ganz schnell weg. Mit solchen Gedanken bist du nämlich leichte Beute für solche Geschichten.

Wenn du dich in der Beziehung nicht wohl fühlst, dann sag ihr die Wahrheit und zieh eben deine Konsequenzen daraus. Prinzipiell lügst du sie jeden Tag an.

Wenn Dein Ehrgeiz unbedingt einen noch steileren Zahn will, dann mach eben sauber Schulss und geh suchen. Wenn du dich das nicht traust, dann lass es. Aber nebenher zu suchen, während du noch mit ihr zusammen bist, ist egoistisch.

 
mir geht es genau gleich... ich frage mich auch ständig ob ich nun wirklich angekommen bin... nicht, dass ich etwas "besseres" will, nein ich hinterfrage einfach ob er der mann ist mit dem ich nun wirklich mein leben verbringen kann und möchte. wir sind nun auch seit rund 4 jahren zusammen... wir leben schon seit mehr als 3 jahren zusammen und irgendwie fehlt mir was.... klar der alltag kommt und man ist in keiner beziehung dagegen geschützt, aber mir fehlt da halt einfach was... das was das i-pünktchen wäre, das was trotz alltag das ganze spannend sein lässt...

ich will heiraten, kinder und eine gemeinsame zukunft aufbauen, doch ist es der mann mit dem ich das kann? kann ich mit ihm bis zu meinem lebensende zusammen sein??? aber da ich eine romanitkerin bin, wünsche ich mir schon, dass ich den mann, den ich einmal heirate ein lebenlang an meiner seite habe...

dangerMouse ich verstehe dich nur zu gut... was soll ich dir raten... versuch herauszufinden was du für deine beziehung machen kannst um sie attraktiv für dich zu halten...

ich versuche das auch... obwohl langsam aber sicher gehen mir die ideen aus... ;-(

 
Hallo und vielen Dank für die Antworten.

Freddy, Deine damalige Beziehung ähnelt meiner wohl recht genau. Und ja, es ist sicherlich eine Frage der Zeit. Vielleicht endet meine innere Suche im Laufe der Zeit und ich bin glücklich, wie es ist. Ich sehe dabei aber die Gefahr, nach einigen weiteren Jahren doch an einen Punkt zu gelangen, an dem es nicht mehr weitergeht. Und vor allem für meine Freundin wären dies verlorene Jahre, in denen sie einen Mann fürs Leben hätte finden können. Wie ist es dir denn nach der Trennung ergangen? Siehst Du die 8 Jahre als verlorene Zeit an?

Ich kann mir nur schwer vorstellen, ohne meine Freundin zu sein. Ich würde sie definitiv vermissen. Gleichzeitig denke ich aber, dass ich Trennungen schon aus vorherigen Beziehungen kenne (Herzschmerz). Und die Zeit hat schließlich die Wunden geheilt. Nach einiger Zeit wäre ich in einer anderen (besseren) Beziehung vielleicht dauerhaft glücklich. Aber kann man dauerhaft glücklich sein, oder ist das nur eine romantische (unrealistische) Vorstellung? Wie fühlen sich Paare, die seit Jahren (oder Jahrzehnten) zusammenleben? Sind die glücklich oder haben sie sich einfach abgefunden, übernehmen Verantwortung für Kinder und haben keine Lust auf eine neue Suche?

Mein Umgang mit anderen Frauen ist auf einer freundschaftlichen Ebene. In meinem Bekanntenkreis gibt es aber deutlich mehr Männer als Frauen.

House M.D., danke für deine Antwort. Eine Übergangslösung ist meine Freundin nicht. Mir läuft berufsbedingt ständig etwas (auf den ersten und zweiten Blick) vermeintlich besseres über den Weg. Ich verlasse sie aber nicht einfach. Vor allem aus Rücksicht auf sie (und um nicht als totaler Egoist durchs Leben zu gehen). Und zweitens weil ich mich frage, ob es in einer neuen Beziehung auch wieder diesen Punkt der neuen Suche gibt. Denn dann wäre ich quasi Langzeitbeziehungs-unfähig. Natürlich fühlt sie, dass ich nicht 100% glücklich bin und wir haben auch darüber gesprochen. Mit deinen zwei Möglichkeiten hast Du Recht und auch damit, dass ich meine Freundin auf eine gewisse emotionale Art anlüge. Und sie damit verletze.

Mein Ehrgeiz, "einen noch steileren Zahn" zu finden, steht bei mir der Ansicht gegenüber, bei Problemen oder Unzufriedenheiten nicht immer altes durch neues zu ersetzen, sondern an dem alten zu arbeiten und es zu verbessern. Wie sieht das denn bei dir aus? Was sagt dein Ehrgeiz und wie stark ist er?

Häxli, Du sprichst einen richtigen Punkt an. Wie Du auch versuche ich zurzeit, die Beziehung für mich attraktiv zu halten und meine Bedürfnisse innerhalb der Beziehung zu befriedigen. Das funktioniert leider nur nicht vollständig und bei allem frage ich mich immer, wie meine Freundin dieses (mein) Problem empfindet. Muss sie sich damit abfinden, dass ich nicht völlig zufrieden bin (weil dieser Ehrgeiz existiert) oder muss ich den Ehrgeiz unterdrücken, weil ich mit ihm niemals eine dauerhafte Beziehung führen kann?

Wie sieht dein Mann denn deine Zweifel? Hast Du mit ihm darüber gesprochen? Und wäre es für dich eine realistische Lösung, wegen deiner Zweifel die Beziehung aufzugeben?

Vielen Dank für eure Ansichten und Erfahrungen. Es wäre schön, wenn ihr mir auch eure Meinungen zu den neuerlichen Fragen schreiben könntet.

Viele Grüße,

DangerMouse

 
Wie sieht das denn bei dir aus? Was sagt dein Ehrgeiz und wie stark ist er?
Kein Ehrgeiz seit 6 Jahren. Womit ich gleich mal überleite, denn:Ich finde, es ist unangemessen, in Sachen Freundin und Beziehung von "Ehrgeiz" zu sprechen. Das klingt eher danach, als ob die Freundin ein repräsentatives Schauobjekt für dich ist, ein Aushängeschild. Ich lese bei dir eher dieses Aushängeschild-Problem heraus, denn von Liebe spricht du zwar schon auch, aber sekundär.

Du befindest dich in einem Dilemma, dessen Basis Angst ist. Freundin verlassen, Angst vor Einsamkeit, darum Freundin nicht verlassen, obwohl man eigentlich nicht so richtig will, aber eigentlich wäre ne Neue schon chick, aber ihr nicht wehtun....

Naja, die Situation liese nur noch die Möglichkeit einer offenen Beziehung zu. Damit wären zumindest deine Probleme gelöst. Sie wird dabei aber wahrscheinlich nicht mitmachen.

Also bleibt Dir nur noch die Möglichkeit, dich für eines zu entscheiden und dann dabei zu bleiben. Aber dauernd hin und hergerissen zu werden von den eigenen Ungereimtheiten würde mir auf die Dauer alles vermiesen, inklusive Beziehung.

Kann auch sein, dass du Ehrgriz mit Neugier verwechselst?

House

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo dangermouse,

was mich interessieren wuerde: hattest du bei deiner freundin zu beginn der beziehung das gefuehl, sie ist deine traumfrau oder waren deine zweifel von anfang an da? hast du damals gedacht, du willst langfristig mit ihr eine familie gruenden oder lag dir dieser gedanke mit ihr schon immer fern?

lg

rabe

 
Hi DangerMouse,

bevor ich Deine Fragen beantworte, brennen mir erst einige Fragen an Dich auf der Seele:

Hast Du schon mal mit Deiner Freundin versucht etwas an Eurer Beziehung zu ändern? Sie aufregender, für Dich befriedigender zu gestalten? Weiß Deine Freundin, wie stark Deine Zweifel daran sind, dass Ihr eine gemeinsame Zukunft habt? Dass Du die gemeinsame Gegenwart als Alltag siehst? Wieviel Zeit verbringt Ihr zusammen? Redet Ihr noch miteinander, also liefert nicht den Bericht des Tages ab, sondern führt tiefgründige Gespräche? Kannst Du genau definieren, was Dir fehlt? Schmetterlinge? Der Reiz des Neuen/die Jagd? Die kleinen Geheimnisse, die man erst nach und nach entdeckt? Leidenschaft?

Lustigerweise, also obwohl ich ja eher in der Situation Deiner Freundin bin bzw. war, habe ich mich auch schon oft gefragt, was Ehepaare empfinden, die Jahrzehnte lang zusammen sind. Ich glaube, man kann das nicht pauschalisieren. Ich denke, es gibt sowohl diejenigen, die keinen einzigen Tag miteinander missen wollen, als diejenigen, die sich miteinander abgefunden haben, und auch alles dazwischen. Über mir wohnt en Rentnerehepaar, die ich sehr häufig streiten höre. Ich denke dann oft, dass ich in dem Alter nicht mehr streiten, sondern zufrieden sein will, aber vielleicht ist gerade diese tägliche Reibung das, was die beiden zusammenhält? Jeder Mensch ist da ja anders.

Meine Geschichte möchte ich eigentlich kurz halten, schließlich ist das Dein Thread.

Meine Trennung ist 5 Monate her, gesehen habe ich meinen Ex seit 3 Monaten nicht mehr, wir haben aber sporadischen SMS und Mail-Kontakt. Eigentlich würde ich sagen, ich bin drüber weg. Krass, das jetzt schon zu sagen, aber das liegt einfach daran, dass ich finde, dass er sich benommen hat wieder letzte (zensiertes Wort). Der Mann, den ich mal geliebt habe, gibt's offensichtlich nicht mehr. Ich weiß nicht, wieso ich das nicht früher gemerkt habe. Er hat mir nämlich sehr lang seine Zweifel verschwiegen, obwohl man ja an der Beziehung hätte arbeiten oder auch nur zu einem "besseren" Zeitpunkt schluss machen können. Es macht mich traurig, dass von den 8 Jahren nichts mehr übrig ist. Ein normaler Umgang zwischen uns ist nicht möglich.

Beziehungstechnisch sehe ich die 8 Jahre als verlorene Zeit, ja. Der Plan war nicht, mit über 30 noch einmal von vorne anfangen zu müssen. Natürlich gibt es auch positive Dinge, die aufgrund der Beziehung entstanden sind, aber ich hätte mir so einiges gern erspart. Vor allem das Gefühl, von dem Menschen, dem ich von allen Menschen am meisten vertraut habe, so lange belogen und dann wie Müll weggeschmissen worden zu sein.

Tut mir leid, dass das jetzt doch so lang geworden ist, aber DU hast gefragt! ;)

LG

Freddy

 
Hallo,

also, ich möchte niemandem was einreden - aber in Bezug auf meinen Freund habe ich solche Gedanken nicht und ich bin mir sicher, er auch nicht. Wir sind auch 4 Jahre zusammen und wohnen seit 3,5 zusammen. Ich bin mir sicher, dass es niemanden gibt, der besser zu mir passt. Vielleicht gibt es irgendwo jemanden, der genauso gut passen würde (rein statistisch betrachtet, auch wenn ich es mir nicht vorstellen kann), aber besser auf gar keinen Fall. ;) Das war übrigens bei meinem Ex-Freund (auch vier Jahre Beziehung) anders. Da hab ich eher gedacht, man muss sich mit ein paar Sachen abfinden, die halt nicht passen. Mein derzeitiger Freund hat mich eines Besseren belehrt ;)

Was findest Du denn, passt nicht zwischen Deiner Freundin und Dir? Dann finde ich auch die Frage von @rabe interessant: Waren von Anfang an Zweifel da oder war sie am Anfang die absolute Traumfrau für Dich? Hast Du aktuell jemanden getroffen, bei dem Du das Gefühl hast, sie passe besser zu Dir? (Ich will Dir nix unterstellen, aber solche Auslöser hat man ja schon mal). Oder ist es eine Art vorgezogene Midlife-Crisis, also fühlst Du Dich einfach "nur" getrieben und hast Angst, was zu verpassen, was Du gar nicht in Worte fassen kannst?

Schöne Grüße

Nimriel

 
Das ist doch ein allgemeines Problem, das in jeder Beziehung irgend wann auftritt. Bei einigen erst 1 - 2 Tage vor der Hochzeit bei anderen ebend so zwischendurch. Ich denke du hast einfach Angst was zu verpassen. Es könnte eine andere geben die besser für dich ist. Obwohl du so eigentlich ganz zufrieden bist. Wie "House M.D." schon schrieb: Zitat"...Freundin verlassen, Angst vor Einsamkeit, darum Freundin nicht verlassen, obwohl man eigentlich nicht so richtig will, aber eigentlich wäre ne Neue schon chick, aber ihr nicht wehtun...."Zitat ende. Das zeigt eigentlich an, daß Du Dich sowieso trennen wirst. Aus langeweile oder weil Dir einfach ne Bessere über den Weg läuft. Oder Du betrügst Deine jetzige um zu probieren wie es mit ner anderen ist. Rücksicht sollte man in Sachen Trennung vergessen! Wenn ich die Frau nicht liebe hat sie auch nicht´s davon wenn ich ihr diese vorheuchel. Enttäuscht ist sie so und so! Ich bin da für eine direkte Aussprache. Meist ändert sich darauf hin schon etwas. Vielleicht bringt das ja auch wieder Schwung in euren tristen Allteg!

 
P.S. Meiner Ex-Frau muß es nach 12 jahren auch so gegangen sein. Deswegen auch Ex-Frau :) !

 
lieber dangerMouse,

vom charkater her bin ich ein mensch der kämpft und niemlas aufgibt. aber ich komme irgendwann mal zu einem schluss und ziehe dann auch die konsequenzen meines handels und denkens.... doch bis sich das einstellt vergeht meistens viel zeit....

mein partner sieht das ganze nicht so problematisch. er weiss, dass ich viel vermisse und hohe ansprüche an eine beziehung stelle. er sagt mir dann, dass er sich bessern will und hält meistens das level für ein paar wochen zum teil auch monate und dann stellt sich wieder der alltag ein und wir stehen wieder vor den selben problemen wie vor dem geführten gespräch. ich glaube auch, dass mich ein wenig die kraft verlässt das gleiche und immer wieder zu diskutieren und auf fehler bzw. problematiken aufmerksam zu machen.

mir fehlen eben diese tiefgründigen gespräche, die aufmerksamkeit seiner seite mir gegenüber, interesse an meinem leben, an dem was ich mache... und natürlich zärtlichkeiten. er ist ein lieber und toller mann, doch irgendwie scheint sein deckel nicht auf meinen topf zu passen... je länger je mehr wird mir dieser umstand bewusst und trotzdem kann ich mich nicht trennen... nein ich habe nicht wirklich angst vor dem alleine sein, es würde sich nicht viel ändern.. denn immerhin befinde ich mich zwar in einer partnerschaft trotzdem bin ich auf mich alleine gestellt. da gibt es keine schulter zum anlehnen oder die unterstützung die in einer guten partnerschaft vorhanden sein soll... sicherlich habe ich mit dem einen oder anderen umstand bei uns abgefunden und suche auch nicht nach was besserem. aber es passiert mir so wie nimriel geschrieben hat, man lernt jemanden kennen. nicht den traummann oder so, nein jemand der die bedürfnisse abzudecken scheint... und man kommt nochher beträchtlicher ins schwanken. hinterfragt die beziehung noch extremer... ich sehe dies nicht als einen grund eine beziehung zu beenden. und vielleicht ist dies nicht wirklich fair, aber ich möchte weiterhin darum kämpfen unser glück zusammen zu finden.... doch eben die umstände lassen nicht zu viel hoffnung offen.... ach ich weiss auch nicht.... ich würde gerne mit meinem partner öfters über meine gefühle sprechen, ich würde ihm auch gerne sagen, dass ich merke, dass es auch andere männer gibt, doch ich kanns nicht... er scheint einfach nicht mein bester freund, mein vertrauter zu sein. wie auch, so wenig wie er mit mir über meine probleme spricht oder überhaupt auf irgendwas von mir eingeht...

es zerreisst mich fasst beim gedanken daran, dass wir nun in eine grössere wohnung umziehen, ich aber nicht weiss wies weitergehen soll.... ich sehe ihn und weiss, dass er mich liebt. für ihn stimmt es so auch, doch für mich halt nun mal nicht... und ich versuche mich jeden tag aufs neue mich auf unsere beziehung einzulassen... manchmal gelingt mir das doch manchmal distanziere ich mich auch... ich merke das ja selber an mir und er merkt es dann auch, aber darüber sprechen will er nicht...

was soll man da machen.

ich denke jeder hat eine zweite, dritte und vierte chance verdient. es lohnt sich IMMER um etwas zu kämpfen egal wie aussichtlos das ganze auch sein mag...

dangermouse ich weiss selber nicht wie ich das ganze in den griff bekommen kann, ich kann dir also in dem sinne nicht helfen, aber vielleicht wenn wir darüber schreiben, andere sich mitteilen kannst du den weg finden der dir zeigt was du willst...

 
Hallo und danke für die Gedanken,

House, der Begriff Ehrgeiz suggeriert wohl tatsächlich, dass eine Freundin für mich eine Art Besitz und Aushängeschild ist. Dem ist aber nicht so. Sie muss mich vor niemand anderem repräsentieren und es war mir schon immer unwichtig, was andere Menschen über meine Freundin denken. Aber so falsch ist das doch auch nicht, denn ich messe sie an mir selbst, sie repräsentiert mich vor mir selbst (klingt nach Schizophrenie, beschreibt es aber ganz gut). Offene Beziehung kommt für mich nicht in Frage, denn ich will (vielleicht idealistisch) innerhalb einer Beziehung dauerhaft glücklich sein.

Um vom "Ehrgeiz" weg zu kommen: Stellst Du selbst denn niemals deine Beziehung in Frage und fragst Dich, wie es mit einer anderen Frau laufen würde?

rabe, gute Frage. Damals habe ich nicht bis Heirat oder Familie geplant. Mein bisheriger Werdegang war immer dadurch gekennzeichnet, dass öfters große Veränderungen im beruflichen / privaten Umfeld stattgefunden haben und dies die damaligen Beziehungen nie überlebt haben. Darum plane ich nicht derart langfristig, aber nun kommt langsam die Zeit, in der es nötig wäre. Die Zweifel, die mich jetzt plagen, habe ich zu Beginn aber trotzdem nicht gespürt. Das hat sich mit der Zeit eingeschlichen und ist geblieben.

Freddy, wir reden viel miteinander und dieses Thema habe ich auch schon manchmal angesprochen. Allerdings habe ich nie die wirkliche Bedeutung des Ganzen für mich durchblicken lassen. Sie hat aber einmal im Nachhinein mitbekommen, dass ich das Thema mit einem guten Freund besprochen habe und wäre dann fast ausgezogen, was ich ihr aber wieder ausreden konnte. Wir versuchen auch, die Beziehung aufregender zu gestalten. Dabei fühl ich mich aber oft nicht gut, weil ich mir einrede, dass ich dadurch zu viel fordere und das das Gleichgewicht von Geben und Nehmen zerstört. Außerdem dachte ich immer, dass eine gute Beziehung auch ohne derartige Stützen gut funktionieren sollte. Nach Außen scheint dies bei einigen Paaren ja tatsächlich auch der Fall zu sein. Was mir genau fehlt, habe ich mich auch schon gefragt. Was Du genannt hast, trifft es schon ganz gut. Es ist aber auch die Angst, später im Leben feststellen zu müssen, dass man einiges verpasst hat oder hätte besser haben können und es dafür plötzlich zu spät ist. Einige Gegebenheiten innerhalb der Beziehung und auch einige Eigenschaften meiner Freundin passen nicht zu dem Bild, das ich von einer guten Beziehung erwarte. Ich frage mich nur, ob ich zu störrisch bin, dies zu akzeptieren und damit zu leben, oder ob ich nicht so lange weitersuchen sollte, bis ich eine sehr gute Beziehung gefunden habe (die es aber vielleicht gar nicht gibt).

Ich mag meine Zweifel aber nicht oft äußern, weil das das Zusammenleben schwer macht. Also entweder ich lebe glücklich mit der Situation (was ich momentan nicht sehe) oder ich mache meine Freundin sehr unglücklich und mache Schluss (wegen Problemen, die ich momentan vielleicht übergewichte).

Danke auch für deine Geschichte, sie passt schon etwas zu meiner. Und ich will wie Du nicht verlorene Jahre sammeln.

Nimriel, Du bist wohl ein Beispiel für eine funktionierende Beziehung ohne Zweifel. Hinterfragst Du denn auch deine Beziehung und findest keine Zweifel oder stellst Du dir diese Frage einfach nicht?

Ich habe niemanden spezielles getroffen, aber ich sehe einfach die Möglichkeiten, die sich mir bieten und vergleiche diese dann mit meiner jetzigen Situation. Es ist wohl eine Art Midlife-Crisis. Ich hab letztens gelesen, dass es den Begriff der Quarterlife-Crisis gibt und der trifft es wohl genau. Wenn ich wüsste, dass dieser Zustand wieder vorübergeht, dann bleibe ich in der Beziehung (denn ich schätze vieles daran). Aber wenn ich ständig von Zweifeln geplagt bleibe, dann wäre das kein erstrebenswerter Zustand.

Obranif, genau das frage ich mich: Ist das ein allgemeines Problem? Dann würde mir auch eine neue Beziehung nichts bringen, weil ich irgendwann wieder an diesem Punkt wäre. Oder ist das nur ein Problem in bestimmten Beziehungen? Du hast damit Recht, dass sie nichts davon hat, wenn ich sie nicht liebe. Aber vielleicht gibt es so eine Beziehung ja garnicht, in der man sich für immer liebt? Vielleicht ändert sich Liebe in so etwas wie meine jetzige Situation. Wenn ich keinerlei Rücksicht nehmen würde, hätte ich sie wohl schon verlassen. In sofern ist Rücksicht hinderlich. Aber manche Eltern trennen sich auch nur deshalb nicht, weil sie gemeinsame Kinder haben und sich aufraffen, trotzdem miteinander zu leben. Hier finde ich Rücksichtnahme sehr nützlich.

Danke an alle für eure Meinungen und Hilfestellungen. Ich bin wohl nicht der Einzige in einer solchen Situation und es gibt andererseits Paare, die ohne Zweifel miteinander leben können. Rückblickend bin ich aber mittlerweile zu der Erkenntnis gekommen, dass ich mit meiner jetzigen Freundin wohl nicht zusammen gekommen wäre, wenn ich bereits in Richtung Familiengründung geplant hätte. Es bleibt aber die Frage, ob ich in einer anderen Beziehung nicht auch wieder irgendwann an diesem Punkt ankommen würde.

Viele Grüße,

DangerMouse

 
Hallo DangerMouse (<< übrigens ein witziger Name :D )

Hinterfragst Du denn auch deine Beziehung und findest keine Zweifel oder stellst Du dir diese Frage einfach nicht?
Ich hinterfrage grundsätzlich ALLES ;) Nee, ernsthaft. Ich finde wirklich keine Zweifel, und das ist das erste Mal, dass es mir so geht. Natürlich gibt es ein paar Dinge, über die wir uns mal streiten, aber die Beziehung zweifle ich deshalb nicht an. Natürlich finde ich auch andere Männer attraktiv, aber ich möchte meinen Freund wirklich um nix in der Welt eintauschen.
Allerdings muss ich auch sagen, dass wir wirklich gut zusammen passen, was die Einstellungen, Ziele, Humor, Vorlieben und Abneigungen und so angeht. In so fern haben wir wohl auch einfach Glück gehabt.

Darum plane ich nicht derart langfristig, aber nun kommt langsam die Zeit, in der es nötig wäre. Die Zweifel, die mich jetzt plagen, habe ich zu Beginn aber trotzdem nicht gespürt. Das hat sich mit der Zeit eingeschlichen und ist geblieben.
Mmh. Ok, am Anfang kennt man den anderen ja auch nicht so gut, deshalb kann das natürlich sein, dass man erst mit der Zeit merkt, wenn´s nicht so gut passt.
Warum findest Du, dass nun langfristige Planung nötig wäre, obwohl Du das vorher nicht fandest?

In Bezug auf das Thema Quarterlife-Crisis: Ich glaube, das ist gar nicht so an den Haaren herbeigezogen, das gibt es wirklich. Ist es denn bei Dir so, dass sich auch ansonsten viel ändert? Oder dass Du auch in anderen Bereichen gerade Baustellen hast?

Zu dem, was @Obranif schrieb: Nein, ich kann absolut nicht sagen, dass das ein "allgemeines Problem" ist. Daran glaub ich auch nicht, ich Naivchen ;) Sicher ist es in vielen Beziehungen so, dass man sich arrangiert - aber ganz ehrlich, ich bin dann eher der Typ, der geht und dann alleine ist. Ich weiß z.B. definitiv, dass meine Eltern eine Beziehung führen, in der sie nicht aneinander zweifeln und ich kenne auch andere solche Paare im Freundeskreis - klar zofft man sich mal und klar nervt man sich mal an - aber man zweifelt nicht an der Beziehung selbst.

@DangerMouse, ganz sicher will ich Dich zu nichts treiben, was Du später bereust und ich finde gut, dass Du Dir Gedanken machst und die Beziehung auch gerne hinterfragen und "retten" möchtest. Trotzdem möchte ich Dir noch eine meiner Ex-Geschichten in der Kurzfassung erzählen. In dieser Beziehung ging es mir nämlich wie Dir, es gab ein paar Dinge, die einfach irgendwie nicht passten. Es waren keine schlimmen Sachen, er war ein netter Mensch, aber einige Dinge waren für mich einfach nicht so ok. Zum Beispiel, damit es etwas plastischer ist: Ihm bedeuten Familie und (meine) Freunde nicht viel und er ist nie mit mir mitgekommen, außer, ich habe ihn geradezu gezwungen. Zudem ist er nicht sehr unternehmungslustig und so haben wir uns immer im gleichen Dunstkreis bewegt, während ich erstens ein Familienmensch bin und zweitens gerne etwas von der Welt sehen möchte. Es gab noch zwei, drei andere Dinge, aber Du siehst, es war nichts "Dramatisches", sondern etwas, was eben Zweifel aufkommen ließ. Die Frage, die ich mir also gestellt hab, war: Sind das Eigenschaften, mit denen ich mein Leben lang zurecht kommen kann oder nicht? Kann ich es akzeptieren und Kompromisse aushandeln, oder ist das zu inkompatibel? Ich habe (leider) zwei Jahre lang überlegt, dann habe ich mich getrennt. Und ich war SO erleichtert. Auch das waren irgendwie verlorene Jahre, auch wenn es fies klingt, weil er eben ein netter Mann ist. Aber wir haben echt nicht zusammen gepasst.

Ich wünsche Dir, dass Du eine gute Lösung findest. Es ist echt nicht einfach, wenn "eigentlich" alles gut läuft und trotzdem... oje. Ich kanns gut nachfühlen, man kommt sich auch wie ein total fieser Fiesling vor...

Lieber Gruß und alles Gute

Nimriel

 
von DangerMouse

Außerdem dachte ich immer, dass eine gute Beziehung auch ohne derartige Stützen gut funktionieren sollte. Nach Außen scheint dies bei einigen Paaren ja tatsächlich auch der Fall zu sein. Was mir genau fehlt, habe ich mich auch schon gefragt. Was Du genannt hast, trifft es schon ganz gut. Es ist aber auch die Angst, später im Leben feststellen zu müssen, dass man einiges verpasst hat oder hätte besser haben können und es dafür plötzlich zu spät ist.

Nein eine Beziehung kommt nie ohne arbeit aus nie ohne Bemühungen die Dinge auch interessant zu gestalten.

Du denkst komisch........ ich denke nie ach da gibts noch was besseres wenn es bei mir soweit nicht passt gehe ich.

eine Beziehung - Liebe ist in den ersten 2 Wochen wahnsinnig

in den ersten 2- 3 Monaten wunderschön und spannend

dann wirds mal nur schön und etwas weniger spannend

dann kommt mal der Alltag und es wird ab und zu eher mal langweilig mit ab und zu schönen Momenten.

Das schwierigste ist das du mit den Jahren nicht zuviel Alltag und Stress hast und genug .......... schönes und spannendes.

Vielleicht seht ihr euch einfach zu oft macht zuviel gemeinsam........

gib dir selbst doch Zeit für deine Dinge und ihr für ihre Dinge.

Liebe ist sich für einen Mensch zu entscheiden...... und nicht nur für die Emotionen. Oder jeweils die kurzen verliebtheits Phasen.

es gibt immer schönere

solche die besser im Bett sind

solche die klüger sind

solche die spannender sind.

aber SIE gibt es nur einmal;)

Vielleicht solltest du dir einfach nochmals das Wort Liebe durch den Kopf gehen lassen, und die Beteutung.

Liebe ist eben nicht immer nur wie bei Romeo und Julia das ist illusorisch.

 
zu nimriel. Du Glückliche!!! Also ich kenn viele Paare die nur noch "aus gewohnheit" zusammen sind. Sie verstehen sich gut und kommen mit ihren gegenseitigen Macken klar aber ob das die Erfüllung ist.... wage ich zu bezweifeln. Und doch diese Phase hat jede Beziehung irgend wann. Nicht jeder Mensch... Nein! Jede Beziehung (mehr oder minder bewusst und intensiv)! Nur Männer denken (durch ihren natürlichen Jagdtrieb und die angeborenen Instinkte) anders darüber nach wie Frauen. Es giebt viele Seiten im Web wo diese Thema behandelt wird. Bei professionellen Beziehungs- Beratungen wird dies auch wissenschaftlich erklärt. Männer haben mehr Bindungsangst und denken viel früher über verpasste Gelegenheiten nach wie Frauen. Obwohl Frauen, wenn sie denn diese Zweifel haben, viel schneller (und auch unüberlegter) ihre Konsequenzen daraus ziehen.

Sehr gut finde ich was "DieEchte" grad von sich gegeben hat. Liebe ist nicht das ewige kribbeln im Bauch! Wenn man gut miteinander kann und es ab und an mal so ist wie in den ersten 4 Monaten denn ist das schon ein gutes Zeichen. Und dann beginnt die ständige Arbeit an der Beziehung. Das das auch so bleibt.

 
Hallo Nimriel,

wenn ich Deine Beschreibungen so lese, strebe ich auch diese Art von Beziehung an, die ich selbst nicht in Frage stelle. Natürlich muss man auch an ihr arbeiten, aber das Paar passt einfach zusammen.

Was Du weiter unten geschrieben hast, kann ich gut nachvollziehen. Es geht bei mir auch um die objektiv gesehen eher kleinen Dinge in Punkto Einstellungen und Ziele. Aber subjektiv werden diese Mäuse zu Elefanten. Es wäre konsequent von mir, dann weiter zu suchen. Ich habe auch keine Angst vor dem Alleinsein, aber ich mache mir dann große Sorgen um meine jetzige Freundin.

Ich möchte mittlerweile längerfristig planen, weil ich im Grunde noch einen absehbaren großen Umbruch im Leben erleben werde (nach meiner Promotion werde ich berufsbedingt den Arbeitsplatz und Wohnort wechseln) und ich frage mich, ob ich das mit stabiler, glücklicher Beziehung durchführe, in der ich langfristig glücklich bin, oder ob spätestens dann ein beziehungstechnischer Neuanfang notwendig wird. Dass ich bei meiner jetzigen Arbeit nur sehr wenig Freizeit habe, passt auch zu einer möglichen Quarterlife-Crisis. Ich frage mich nicht nur, ob mein Beziehungsleben jetzt so bleibt, wie es ist, sondern auch, ob das Verhältnis aus Arbeit und Freizeit (die ich dann zu sehr großen Teilen mit meiner Freundin verbringe) so bleibt und erstrebenswert ist. Aber das ist ein anderes Thema.

Hallo DieEchte,

ich denke nicht, dass ich einfach gehe, wenn mir etwas nicht passt. Ich beschäftige mich viel mit meiner Situation und will die Beziehung ja auch verbessern. Nur ob das dauerhaft zum Ziel führen kann, weiß ich eben nicht.

Du hast Recht mit Deinen Liebes-Definitionen, vor allem das, was Du mit "Entscheidung für den Menschen" sagst, trifft es gut. Liebe ist, was nach dem Verliebtsein übrig bleibt.

Hallo obranif,

ein interessanter Einwurf und Versuch, das Thema zu erklären. Kannst Du mir sagen, wo genau Du diese Erklärungen gefunden hast? Das würde mich interessieren.

Vielen Dank an alle Denker und Schreiber und viele Grüße,

DangerMouse