Liebe ist da, aber die Liebe geht und kommt, wie es ihr passt.

mahaba

Neuer Benutzer
12. Sep. 2012
5
0
0
50
Hallo allerseits

Nach langem Lesen habe ich mich nun doch auch entschlossen mein Problem darzulegen.

Ich bin seit 18 Jahren mit meiner Frau zusammen, seit 13 Jahren mit ihr verheiratet. Zusammen haben wir 3 Kinder. Wir sind beide sehr Jung zusammengekommen. Probleme hatten wir leider immer wieder. Ich werde dies wohl unter der jugendlichen Unerfahrenheit abhaken müssen. Und doch sind wir wieder mit viel, sehr viel Reden rausgekommen. Dies nur mal als Einstieg.






Meine Frau hatte leider mehrmals sich in einen anderen verguckt und hat es diesen auch gesagt, oder sie hat sich hinreisen lassen.






Bei der ersten Situation hatten wir noch keine Kinder. Da lief sie händchenhaltend mit dem Nachbarn mit deren Hund spazieren. Sie haben sich da auch geküsst (sie hats mir gebeichtet, weil ich ihr gesagt habe, dass ich ein komisches Gefühl im Magen habe).






Eine andere Situation hatte sie mit dem ersten Paten unseres ersten Kindes. Sie ging mit ihm an ein an ein 3-tägiges Openair. Wieder zuhause angekommen ging sie wortlos an mir vorbei und der Ex-Pate wollte mir noch eine Standpauke halten, dass ich meine Frau vernachlässige und er der bessere Mann für sie wäre. Danach habe ich entdeckt, dass sie einen Knutschfleck am Hals hatte.






Beim dritten mal war sie in einer ärztlich verordneten Massage, weil sie Probleme mit dem Rücken hatte. Da hat sie sich in den Masseur verguckt. Sie hat mir sogar gebeichtet, dass sie ihm einen Liebesbrief geschrieben habe. Sie machte unsere Beziehung von seiner Reaktion abhänging. Und das auch noch realtiv kurz vor Weihnachten.






Beim vierten mal ist dann mal kein anderer Mann im Spiel gewesen. Aber auch nicht gerader erfreulich, wenn sie mir auf einmal offenbart, dass sie die Scheidung will. Wieder mal brach für mich eine Welt zusammen. Ich bin sogar kurzzeitig zu meinen Eltern gezogen und hab da ein paar Tage verbracht, damit sie wieder zur Besinnung kam, was zum Glück auch so geschehen ist.






Das letzte was sie sich geleistet hat, muss ich leider Facebook die Schuld gegeben. Sie hat da einen ihrer Verflossenen (vor meiner zeit) gefunden und angeschrieben, mir aber nix gesagt. Zufällig hatte ich mal ihre Mails in Facebook checken können und da für mich haarsträubende Mails gefunden. Ok, die Aktion ging zwar eher von ihm aus, aber grosse Gegenwehr war da nicht auszumachen („lieber nicht, bin doch verheiratet, aber schön wäre es doch dich zu küssen"). Es lief auch viel per SMS und per Telefon wie ich im nachhinein herausfinden musste.






Danach war zwar in dieser Hinsicht ruhe, das dafür im Überfluss. Zwischen uns lief eigentlich nicht mehr viel, da immer etwas dazwischen kam. Dazu muss ich sagen, dass sie auch noch einen Job machte, wo sie die ganze Nacht hindurch arbeiten musste. Eigentlich habe ich ihr da schon gesagt, dass es nicht wert sei so zu arbeiten. Lieber sie haben, als das gute Geld. Aber statt richtig aufzuhören, hat sie ihr Arbeitspensum nur reduziert.





Auch sonst konnte ich ihr nie einen Tipp geben oder Hilfe anbieten. Meine Interventionen prallten immer ab. Wenn aber eine ihrer Freundinnen etwas gesagt hat, wurde darauf gehört. Sie hat zwar schon immer wieder gesagt, dass ich ihr das auch schon vorgeschlagen habe. Anfangs war’s ja noch in Ordnung, aber mit der Zeit wurde eher nervig, da sie nix angenommen hat von mir. Wir entfernten uns auch so immer mehr. Auch unser Sexleben wurde stark reduziert. Vielleicht einmal alle zwei Monate.





Irgendwann hab ich dann zufällig eine Bekannte wieder mal getroffen, die ich schon x Jahre nicht mehr gesehen habe. Als wir so redeten, merkten wir, dass wir ganz ähnliche Probleme hatten. Wir verstanden uns immer besser, bis wir dann auch einmal zusammen im Bett gelandet sind. Für mich war es ein Erlebnis, dass ich eigentlich nicht haben wollte. Es ist auch nur bei diesem einen Mal geblieben. Danach hatten wir eigentlich nur noch Kontakt per SMS oder per Telefon. Bis irgendwann mal meine Frau diese SMS gesehen hatte. Eigentlich hatte ich da schon das Gefühl, dass alles aus ist. Doch auch das schafften wir wieder mit sehr viel Reden.






Mittlerweilen bin ich schon wieder in der Situation, dass ich gar nicht weiss, was ich eigentlich will.

Einerseits will ich weg, weil ich das hin und her nicht mehr möchte, andererseits liebe ich meine Familie sehr.

Was sich in letzter Zeit in mir auch aufstaut, dass ich sehr gerne sexuelle Erfahrungen sammeln möchte. Mit meiner Frau hatte ich (abgesehen von meinem einmaligen Ausrutscher) bisher nur meine sexualität geniessen können. Aber das Verlangen danach wird immer grösser. Ganz ehrlich, Angebote habe ich schon erhalten, bisher aber noch ausschlagen können.






Ich frage mich immer wieder, warum ich dieses Verlangen habe? Vielleicht geht es ja anderen gleich. Was macht ihr dagegen?


 
Hallo,

Gleich geht es mir zwar nicht, aber ich habe aus meiner Distanz als Außenstehende trotzdem ein paar Denkanstöße für Dich

Da ihr sehr früh sprich jung zusammen gekommen seid (wie alt seid ihr genau?, und die Kinder?), und offensichtlich vorher wenig Erfahrungen mit anderen Partnern gemacht habt, so könnte das bei Euch beiden ein "Hab-ich-vielleicht-was-verpasst-Koller" sein (?).

Da Du schreibst, sie nimmt nichts von Dir an und sie mir recht trotzig ihr Ding durchzuziehen scheint (Arbeit, Nebenbeziehungen), tippe ich darauf, dass sie sich in der Beziehung evtl. lange Dir eher angepasst hat. Du hast sie evtl. beschützt und umsorgt, aber sie merkt langsam, dass das vielleicht nicht mehr passt, und begehrt auf diese Weise auf. Kann natürlich auch sein, dass ich mich täusche. Versuch sie aber doch mal zu einer Aussage darüber zu bewegen, wie sie ihre Rolle in der Familie bisher gesehen hat und ob sie sich generell evtl. nach mehr Unabhängigkeit sehnt (wie Du wahrscheinlich auch). Im besten Fall könnt ihr das auch ohne Außen-Affären hinkriegen, in dem ihr Euren Alltag anders strukturiert oder neues ausprobiert.

Theoretisch könntet Euch auch gegenseitig die Freiheit erlauben, mit anderen Partnern Sex zu haben, aber als Paar bzw. Familie zusammenzubleiben. Dabei solltet ihr unbedingt Kondome benutzen und gut verhüten, um Euch nicht schlimme Krankheiten oder einen "Unfall" einzuheimsen. Ideal ist das aber nicht, eher eine schlechte Notlösung. Denn Variante funktioniert nur, wenn sich keiner von Euch in den außerehelichen Partner verliebt, und ihr solltet die Kinder strenen raushalten.

Denn Affären bringen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ein gewisses Maß an Instabilität in Euer Familienleben, ob es die Kinder nun wissen oder nicht (und hinter dem Rücken von wichtigen Menschen etwas zu tun, wäre jetzt mein Ding nicht), und auch Eifersucht und Vertrauensverlust bzw. Misstrauen bei allen Familienmitgliedern können sich leicht einstellen. Daher finde ich ist diese Option mit großer Vorsicht zu genießen. Ich persönlich fände es keinen Weg für mich und würde meinen Kiddies sowas auch verdeckt nicht vorleben wollen.

Daher würde ich von meinen beiden Vorschlägen eher mal den ersten ausprobieren.

Eine andere Frage ist, ob die Außerehelichen extra spannend sind, weil sie 1) neu und/oder 2) tabu sind.. Bedenkt, dass wenn ihr einen neuen Partner finden solltet, sich auch nach ein paar Jahren wieder Routine einschleichen kann..

Fragt Euch auch mal, ob vielleicht schlichtes Flirten mit dem anderen Geschlecht, ohne gleich was anzufangen oder den anderen Hoffnungen zu machen, nicht auch schon mal für Eure Selbstbestätigung reicht. Nach dem Motto Appetit auch mal draußen holen, aber zuhause zu essen..

Oder ihr trennt Euch auf Zeit. Auch das würde ich mir, je nach dem wie alt die Kids sind, aber vorher einmal gut durchdenken und nur planen, wenn ihr Ihnen möglichst vermitteln könnt, dass beide Eltern auch dann noch für sie da sind. Aber das wäre dann ehrlich und ihr würdet vor den Kindern keine künstliche Fassade aufrechterhalten.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Mafalda

Wir sind jetzt 38 bzw 35 Jahre. Unsere Kinder sind im Alter von 8 bis Pubertierend. Ja, wir sind wirklich sehr jung zusammengekommen. Ich denke bei mir könnte es schon an dem Hab-ich-vielleich-etwas-verpasst-Koller liegen. Meine Frau hatte vor mir doch schon einige sexuelle Erfahrungen sammeln dürfen.

Ich bin der Meinung, dass solche Affären bei uns nur geschehen ist, weil irgendetwas nicht in Ordnung war. So kann ich auf jeden Fall meinen Ausrutscher interpretieren. Wenn es immer nur schlecht geht und niemand auf mich hört, sucht ein Mensch wohl automatisch jemanden, der ein guter Zuhörer ist. Ich habe lange nicht gemerkt, dass ich eine solche Person gebraucht hätte (also wirklich nur zum Zuhören).

Von solchen offenen Beziehungen hab ich auch schon gehört. Klingt vielleicht noch interessant, aber wie es du schon geschrieben hast, müssten da beide einverstanden sein und eine grosse Portion Vertrauen dem anderen Gegenüber erbringen. Ich vertraue ihr, aber nicht so fest, dass ich sowas billigen könnte. Darum kommt dieser Vorschlag für mich überhaupt nicht in Frage.

Die Trennung auf Zeit sehe ich eigentlich wirklich erst, wenn gar nichts anderes mehr geht. Aber solange wir noch Reden können, ist noch lange nicht Hopfen und Malz verloren. Da gebe ich auch nicht so schnell auf. Gerade gestern abend konnten wir wieder mal miteinander reden. Wir wissen beide, dass wir dem anderen weh getan haben. Wir streben eine Lösung an, dass es gar nicht mehr soweit kommen kann. Und da spielt natürlich auch das Thema mit ein, dass ich ihr ja gerne Ratschläge geben kann und auch wenn ich zuhause bin, ihr helfen kann (was ich übrigens auch schon immer gemacht habe).

Appetit kann man sicher auswärts holen, aber gegessen wird zuhause. Das ist auch meine Meinung. Doch wo ist genau die Grenze beim Flirten? Wann ist die Grenze überschritten? Diese Grenze liegt wohl bei jedem etwas anders.

Übrigens die fünf Dinge, die sie sich geleistet hat, sind mittlerweilen zwar schon etwas länger her. Und passiert sind diese nicht gleich sofort hintereinander. Der erste zwischenfall war vor ca. 16 Jahren, der letzte vor ca. 4 Jahren. Diese Fälle sind zwar ausdiskutiert worden, aber nagen halt noch immer in mir. Vor allem der Zwischenfall mit dem Ex-Paten unseres Kindes.

 
Dass Dir dieses hin und her ganz schön zusetzt, kann ich sehr gut verstehen.

Was ich aus Deinem Beitrag nicht lesen kann, seid ihr grundsätzlich glücklich miteinander? Oder lebt ihr mehr oder weniger aneinander vorbei?

Ich frage mich immer wieder, warum ich dieses Verlangen habe?
Weil es Dir in der Beziehung fehlt.

Vielleicht geht es ja anderen gleich. Was macht ihr dagegen?
Bringt frischen Wind in euer Sexleben. Auch wenn ihr schon so lange zusammen seid kann das funktionieren.

 
Was ich aus Deinem Beitrag nicht lesen kann, seid ihr grundsätzlich glücklich miteinander? Oder lebt ihr mehr oder weniger aneinander vorbei?
Zur Zeit erleben wir wieder mal eine schöne und glückliche Zeit zusammen. Es gab aber leider auch die andere Zeit. Und diese ging leider über 2-3 Jahre so (zu dem zeitpunkt ging ich auch fremd:().

Bringt frischen Wind in euer Sexleben. Auch wenn ihr schon so lange zusammen seid kann das funktionieren.
Ist mir absolut bewusst, dass sich da etwas ändern muss. Ich will nicht nochmals fremdgehen! Wir probieren auch ab und zu wieder mal was neues aus. Das schöne ist, dass sie mittlerweilen auch mehr mitmacht. Früher konnte ich das Thema nicht gross ansprechen, da sie vielfach gleich das Gefühl bekam, dass sie mir nicht reiche. Hängt wohl auch an ihrem mangelnden Selbstwertgefühl zusammen. Zum Glück ist zur Zeit dieses aber einiges grösser geworden.

 
Ich bin der Meinung, dass solche Affären bei uns nur geschehen ist, weil irgendetwas nicht in Ordnung war. So kann ich auf jeden Fall meinen Ausrutscher interpretieren. Wenn es immer nur schlecht geht und niemand auf mich hört, sucht ein Mensch wohl automatisch jemanden, der ein guter Zuhörer ist. Ich habe lange nicht gemerkt, dass ich eine solche Person gebraucht hätte (also wirklich nur zum Zuhören).
Macht Sinn. Dann weißt Du jetzt, was Du (mehr) brauchst und kannst sie darum bitten!

Von solchen offenen Beziehungen hab ich auch schon gehört. Klingt vielleicht noch interessant, aber wie es du schon geschrieben hast, müssten da beide einverstanden sein und eine grosse Portion Vertrauen dem anderen Gegenüber erbringen. Ich vertraue ihr, aber nicht so fest, dass ich sowas billigen könnte. Darum kommt dieser Vorschlag für mich überhaupt nicht in Frage.
Klingt gut in meinen Ohren, da ich sowas wegen der Instabilität nur als Notlösung sehen würde. Aber das mit dem ihr vertrauen können ist wohl der Dreh- und Angelpunkt.

Die Trennung auf Zeit sehe ich eigentlich wirklich erst, wenn gar nichts anderes mehr geht. Aber solange wir noch Reden können, ist noch lange nicht Hopfen und Malz verloren. Da gebe ich auch nicht so schnell auf. Gerade gestern abend konnten wir wieder mal miteinander reden. Wir wissen beide, dass wir dem anderen weh getan haben. Wir streben eine Lösung an, dass es gar nicht mehr soweit kommen kann.
Das lässt doch hoffen! Und es klingt vor allem durch, dass ihr Euch nach wie vor zu lieben scheint.

Und da spielt natürlich auch das Thema mit ein, dass ich ihr ja gerne Ratschläge geben kann und auch wenn ich zuhause bin, ihr helfen kann (was ich übrigens auch schon immer gemacht habe).
Hier verstehe ich nicht ganz, was Du meinst. Wozu willst Du ihr Ratschläge geben, die sie möchte/nicht möchte? Bittet sie Dich denn darum? Helfen wobei.. (sprichst Du Eure Arbeitsteilung an?)

Appetit kann man sicher auswärts holen, aber gegessen wird zuhause. Das ist auch meine Meinung. Doch wo ist genau die Grenze beim Flirten? Wann ist die Grenze überschritten? Diese Grenze liegt wohl bei jedem etwas anders.
Diese Grenze könntet ihr beide gemeinsam für Euch festlegen. Müsstet ihr Euch einigen.

Übrigens die fünf Dinge, die sie sich geleistet hat, sind mittlerweilen zwar schon etwas länger her. Und passiert sind diese nicht gleich sofort hintereinander. Der erste zwischenfall war vor ca. 16 Jahren, der letzte vor ca. 4 Jahren. Diese Fälle sind zwar ausdiskutiert worden, aber nagen halt noch immer in mir. Vor allem der Zwischenfall mit dem Ex-Paten unseres Kindes.
Das ist mehr als verständlich! Du hast ihr die Fehltritte zwar offensichtlich verziehen, aber dass Dein Vertrauen angeknackst ist, ist kein Wunder. Das mit dem Ex-Paten ist sicherlich eine besonders empfindliche Verletzung gewesen.

Überleg mal, was Du von ihr bräuchtest, damit es Dir da besser geht und sag ihr das. Ist evtl. Eure Auffassung von Treue grundsätzlich verschieden?

 
Das lässt doch hoffen! Und es klingt vor allem durch, dass ihr Euch nach wie vor zu lieben scheint.
Wenn ich für mich alleine Reden kann, dann darf ich wirklich sagen, dass ich sie immer geliebt habe und es auch noch immer tue!

Hier verstehe ich nicht ganz, was Du meinst. Wozu willst Du ihr Ratschläge geben, die sie möchte/nicht möchte? Bittet sie Dich denn darum? Helfen wobei.. (sprichst Du Eure Arbeitsteilung an?)
Ja, sie bittet mich um einen Ratschlag. Sei es in Sachen Kindererziehung oder auch für sie selber. Nur um ein Beispiel zu nennen: Sie möchte gerne wieder mehr unternehmen für sich selber, weil ihr die Decke zuhause auf den Kopf fällt. Ok, verstehe ich sehr gut. Aber die Ratschläge von mir hört sie sich zwar an, aber im ersten Moment verweigert sie diese. Erst wenn sie die gleiche Frage einer Freundin oder Bekannte stellt und die gleiche Antwort bekommt, hört sie intensiver zu und kommt zum schluss, dass ich eben doch recht gehabt habe. Anfangs war es ja noch schön für mein Ego, dass sie mir zugestimmt hat. Aber mit der Zeit kann es nur noch nerven und genau das Gegenteil trifft ein, mein Ego wird verletzt.

Diese Grenze könntet ihr beide gemeinsam für Euch festlegen. Müsstet ihr Euch einigen.
Und genau da liegt (oder besser gesagt: lag) das Problem. Meiner Ansicht nach ist ihr flirten über meiner Grenze gewesen. Da kamen wir praktisch nie auf einen gemeinsamen Nenner. Naja, dieses Problem ist zum Glück schon seit mehreren Jahren nicht mehr aufgetreten. Es beschäftigt mich aber noch immer, weil es doch einen zusammenhang hat mit dem anderen Geschehenen.

Überleg mal, was Du von ihr bräuchtest, damit es Dir da besser geht und sag ihr das. Ist evtl. Eure Auffassung von Treue grundsätzlich verschieden?
Was ich bräuchte ist, dass wir uns gegenseitig den Rücken stärken. Aus meiner Sicht wäre das absolut machbar. Nur hat sie manchmal auch Angst vor der Veränderung, auch wenn sie genau weiss, dass es besser wäre. Eigentlich ein Widerspruch, aber leider muss ich das so in Kauf nehmen.

Streitpunkt ist meistens die Kindererziehung. Sie kann nicht so hart durchgreifen wie ich es muss. Früher fiel sie mir regelmässig in den Rücken. Ok, ich kann da leicht hart sein, wenn ich fast den ganzen Tag arbeiten muss. Aber ich sehe auch, dass die Kinder ihr auf der Nase rumtanzen und sehr wenig Respekt vor ihr haben. Da will ich eigentlich sehr gerne einen Riegel vorschieben. Seit ein paar Tagen nimmt sie sich das auch sehr zu herzen und zieht auch die Konsequenzen, die ich den Kindern auferlegt habe, durch. (Aber leider auch erst, als eine Freundin sie darauf aufmerksam gemacht hat!). Naja im Moment stimmt die Richtung. Und sie sieht auch das erste positive (!) Resultat.

 
Ja, sie bittet mich um einen Ratschlag. Sei es in Sachen Kindererziehung oder auch für sie selber. Nur um ein Beispiel zu nennen: Sie möchte gerne wieder mehr unternehmen für sich selber, weil ihr die Decke zuhause auf den Kopf fällt. Ok, verstehe ich sehr gut. Aber die Ratschläge von mir hört sie sich zwar an, aber im ersten Moment verweigert sie diese. Erst wenn sie die gleiche Frage einer Freundin oder Bekannte stellt und die gleiche Antwort bekommt, hört sie intensiver zu und kommt zum schluss, dass ich eben doch recht gehabt habe.
So verhält sich m. E. jemand, der um seine Autonomie ringt. Das hat viel mehr mit ihr selbst, als mit Dir zu tun. Vielleicht fühlt sie sich Dir ein wenig unterlegen, und/oder möchte selbstständiger werden. Es klingt schon etwas durch, dass Du mehr die Hosen anhast als sie. Wenn sie Dich das nächste Mal um einen Rat bittet, frag sie doch erst mal was sie selbst zu dem betreffenden Problem meint, bevor Du Deine eigene Meinung preisgibst. Vielleicht ergibt sich ja sogar eine Diskussion, das könnte Eure Beziehung gleichzeitig etwas aufpeppen.

Hast Du denn das Gefühl, dass Du ihr einseitig den Rücken stärkst? Fragst Du sie auch mal um Rat?

Meiner Ansicht nach ist ihr flirten über meiner Grenze gewesen. Da kamen wir praktisch nie auf einen gemeinsamen Nenner.
Ich hoffe zwar nicht, dass dies noch mal passiert; aber wenn sie über Deine Grenze ging, könntest Du ihr in Zukunft mitteilen, dass Du dies nicht mehr tolerieren wirst und sie damit die Beziehung gefährdet.

Dass Du sie nach all der Zeit und den Problemen noch liebst... ach das finde ich schön und ich hoffe, das wird reich belohnt. Ihr seid wohl gerade dabei, Euch beide weiterzuentwickeln, und davon lebt schließlich eine gute Beziehung.

 
Hmm, eigentlich probiere ich schon, dass sie sich bei mir nicht unterlegen fühlen muss. Vielleicht gelingt mir das nicht immer. Klingt jetzt vielleicht überheblich. Nur sieht sie wohl nicht, dass sie auch in gewissen Sachen mir absolut überlegen ist. Eigentlich ergänzen wir uns da prächtig. Nur sieht sie das nicht immer. Ich behaupte mal schon, dass es in der Vergangenheit eher einseitig war mit dem Rücken stärken.

Allerdings darf/muss ich sagen, dass in letzter Zeit hat sie mächtig den Knopf aufgemacht. Sie hat den alten Job gekündigt und hat sich jetzt Selbstständig gemacht. Das habe ich auch von Anfang an unterstützt und ihr Mut gemacht diesen Schritt zu gehen. Die ersten Schritte in der Selbstständigkeit hat sie grandios gemeistert.

Doch dies ist ja nicht das eigentliche Problem von diesem Threat. Es geht ja mehr um das Verlangen nach nicht erlebtem. Ich konnte wohl nicht genug meine Hörner abstossen. Und in letzter Zeit wird eben dieses Verlangen immer grösser, obwohl ich das ja eigentlich gar nicht will. Ich will nicht nochmals sowas erleben wie ich bereits geschrieben haben. Ich ertappe mich immer mehr, dass ich die Frauen mit ganz anderen Augen anschaue, als ich es eigentlich sollte.

 
Hmm, schwer für mich, Dir da etwas zu raten. Ich kann Deine Gedanken/Gefühle über die anderen Frauen schon nachvollziehen, Du warst jahrelang mit der selben Partnerin zusammen, ohne dass Du vorher groß Erfahrungen mit anderen gemacht hast. Heißt aber auch was - wie vielen gelingt solch eine lange Beziehung erst gar nicht!! Auf so etwas kann man erst mal stolz sein. Vielleicht hilft es Dir zu überlegen, WAS an den anderen genau so spannend ist. Das Unbekannte? Die Bestätigung (darüber hattest Du im Zusammenhang mit der anderen Frau schon geschrieben). Beim ersteren ist es schwierig. Beim zweiten evtl. einfacher..

Ich denke, es wäre hier sicher hilfreich, wenn Männer (oder auch Frauen) in einer ähnlichen Situation was dazu schrieben.

Es kann hier auch den ein oder anderen ähnlich gelagerten Thread geben, ich erinnere mich dunkel. Vielleicht fallen den Mods ja noch welche ein oder schlaue Suchbegriffe, um solche zu finden ?

viele Grüße, Mafalda