hallo zusammen,
mich würde interessieren, was ihr eventuell für erfahrungen gesammelt habt mit dem versuch, liebeskummer irgendwie konstruktiv zu nutzen.
die meisten menschen scheinen ja eine von zwei varianten im umgang mit liebeskummer zu wählen: entweder möglichst schnell vergessen und verdrängen, kontaktabbruch, bitterkeit als gegengift gegen verbliebene gefühle, etc. ich nenne diese variante mal „die harte tour“ oder „macho-variante“ (wobei natürlich auch viele frauen diesen weg wählen). oder man entscheidet sich gegen kontaktabbruch, will wenigstens eine freundschaft haben, leidet aber wie die sau dabei, immer hin und her gerissen zwischen hoffnung und verzweiflung, bis man letztlich die situation einfach nur erträgt und erleidet und darauf wartet, dass der liebeskummer sich endlich, endlich verzieht. nennen wir das mal „den weg der tränen“ oder die „opfer-variante“. natürlich gibt es dann noch unzählige mischformen bzw. auch das hin-und-her-pendeln.
natürlich interessiert mich dieses thema aufgrund meiner eigenen situation (details dazu packe ich besser in einen anderen thread). ich bin leider erst vor ein paar tagen auf diese webseite gestossen (ich wünschte, ich hätte schon früher gewusst, dass es solche foren gibt). dabei habe ich eigentlich im internet nach etwas vollkommen anderem gesucht. aber googles wege sind ja auch manchmal unergründlich und ich landete bei meiner suche unverhofft auf einem thread aus dem jahr 2003/4 von einer gewissen zitronenfrau – die alteingesessenen hier erinnern sich vielleicht. da wurde unter anderem heiss diskutiert, ob zitronenfraus schon geradezu übermenschliche ausdauer im innerlich festhalten an einem arbeitskollegen, der ihre liebe ganz offensichtlich nicht zu erwidern schien, nun gut oder schädlich für sie sei. obwohl viele meinten, sie hätte sich heillos verrannt und solle endlich zur vernunft kommen, da sie ihre lebenszeit damit vergeude einem mann nachzulaufen, der sie nicht will, betonte zitronenfrau dagegen immer wieder, wie viel gutes für sie aus der situation entstanden war. auch wenn sie ihn tatsächlich nie würde haben können (und sie weigerte sich strikt, die hoffnung aufzugeben), sie habe auf jeden fall profitiert, weil die situation sie veranlasst hatte, sich selbst zu finden und anzunehmen und notwendige veränderungen vorzunehmen. (der thread bricht leider irgendwann ab, aber weiss vielleicht jemand zufällig wie es weitergegangen ist? hat sie ihn je erobert?)
eine ähnliche diskussion wie diese findet permanent in mir drinnen statt. dabei können sich die streitenden einfach nicht einig werden. suhle ich mich in meinem herzschmerz, verlängere ich unnötig mein leid und sollte ich mich endlich mal härter rannehmen und alles daran setzen, diesem spuk ein ende zu machen? oder habe ich nicht auch wahnsinnig viel wichtiges gelernt, mich wirklich positiv weiter entwickelt und deshalb durchaus profitiert von diesem liebeskummer? so sehr, dass es ein verlust wäre, den prozess zu stoppen? liegen in diesem kummer wichtige chancen, die ich nicht vergeben sollte? aber wenn das richtig ist, könnte ich diese chancen nicht vielleicht auch nutzen ohne gleichzeitig gar so viel leiden zu müssen? geht das?
das letzte jahr war ein absoluter schmelztiegel für mich, so eine lebensphase von stirb und werde. meine persönlichkeit wurde in den grundfesten erschüttert. ich hatte mich emotional ewig nicht mehr wirklich auf jemanden eingelassen, und nun auf einmal stand ich komplett in flammen und konnte nichts dagegen tun. ganz viel, was ich als elementar an meiner persönlichkeit empfunden hatte, fiel auf einmal weg und darunter kam ganz anderes hervor. inzwischen bin ich soweit, dass ich das als gewinn sehe. ich fühle mich heute irgendwo echter, authentischer. die liebe hat da die eine oder andere maske herabgerissen und verbrannt. aber der preis, den ich bezahlt habe, meine güte!!!
so genug erstmal. ggfs schreibe ich in einem weiteren posting noch ein bisschen mehr hintergrund zu mir und F. und warum hänge ich so an dem menschen.
danke für's lesen!
noch einen schönen sonntag wünscht,
libelle
mich würde interessieren, was ihr eventuell für erfahrungen gesammelt habt mit dem versuch, liebeskummer irgendwie konstruktiv zu nutzen.
die meisten menschen scheinen ja eine von zwei varianten im umgang mit liebeskummer zu wählen: entweder möglichst schnell vergessen und verdrängen, kontaktabbruch, bitterkeit als gegengift gegen verbliebene gefühle, etc. ich nenne diese variante mal „die harte tour“ oder „macho-variante“ (wobei natürlich auch viele frauen diesen weg wählen). oder man entscheidet sich gegen kontaktabbruch, will wenigstens eine freundschaft haben, leidet aber wie die sau dabei, immer hin und her gerissen zwischen hoffnung und verzweiflung, bis man letztlich die situation einfach nur erträgt und erleidet und darauf wartet, dass der liebeskummer sich endlich, endlich verzieht. nennen wir das mal „den weg der tränen“ oder die „opfer-variante“. natürlich gibt es dann noch unzählige mischformen bzw. auch das hin-und-her-pendeln.
natürlich interessiert mich dieses thema aufgrund meiner eigenen situation (details dazu packe ich besser in einen anderen thread). ich bin leider erst vor ein paar tagen auf diese webseite gestossen (ich wünschte, ich hätte schon früher gewusst, dass es solche foren gibt). dabei habe ich eigentlich im internet nach etwas vollkommen anderem gesucht. aber googles wege sind ja auch manchmal unergründlich und ich landete bei meiner suche unverhofft auf einem thread aus dem jahr 2003/4 von einer gewissen zitronenfrau – die alteingesessenen hier erinnern sich vielleicht. da wurde unter anderem heiss diskutiert, ob zitronenfraus schon geradezu übermenschliche ausdauer im innerlich festhalten an einem arbeitskollegen, der ihre liebe ganz offensichtlich nicht zu erwidern schien, nun gut oder schädlich für sie sei. obwohl viele meinten, sie hätte sich heillos verrannt und solle endlich zur vernunft kommen, da sie ihre lebenszeit damit vergeude einem mann nachzulaufen, der sie nicht will, betonte zitronenfrau dagegen immer wieder, wie viel gutes für sie aus der situation entstanden war. auch wenn sie ihn tatsächlich nie würde haben können (und sie weigerte sich strikt, die hoffnung aufzugeben), sie habe auf jeden fall profitiert, weil die situation sie veranlasst hatte, sich selbst zu finden und anzunehmen und notwendige veränderungen vorzunehmen. (der thread bricht leider irgendwann ab, aber weiss vielleicht jemand zufällig wie es weitergegangen ist? hat sie ihn je erobert?)
eine ähnliche diskussion wie diese findet permanent in mir drinnen statt. dabei können sich die streitenden einfach nicht einig werden. suhle ich mich in meinem herzschmerz, verlängere ich unnötig mein leid und sollte ich mich endlich mal härter rannehmen und alles daran setzen, diesem spuk ein ende zu machen? oder habe ich nicht auch wahnsinnig viel wichtiges gelernt, mich wirklich positiv weiter entwickelt und deshalb durchaus profitiert von diesem liebeskummer? so sehr, dass es ein verlust wäre, den prozess zu stoppen? liegen in diesem kummer wichtige chancen, die ich nicht vergeben sollte? aber wenn das richtig ist, könnte ich diese chancen nicht vielleicht auch nutzen ohne gleichzeitig gar so viel leiden zu müssen? geht das?
das letzte jahr war ein absoluter schmelztiegel für mich, so eine lebensphase von stirb und werde. meine persönlichkeit wurde in den grundfesten erschüttert. ich hatte mich emotional ewig nicht mehr wirklich auf jemanden eingelassen, und nun auf einmal stand ich komplett in flammen und konnte nichts dagegen tun. ganz viel, was ich als elementar an meiner persönlichkeit empfunden hatte, fiel auf einmal weg und darunter kam ganz anderes hervor. inzwischen bin ich soweit, dass ich das als gewinn sehe. ich fühle mich heute irgendwo echter, authentischer. die liebe hat da die eine oder andere maske herabgerissen und verbrannt. aber der preis, den ich bezahlt habe, meine güte!!!
so genug erstmal. ggfs schreibe ich in einem weiteren posting noch ein bisschen mehr hintergrund zu mir und F. und warum hänge ich so an dem menschen.
danke für's lesen!
noch einen schönen sonntag wünscht,
libelle