Liebeskummer, soll ich zu meinem Mann zurück?

Lizz

New member
11. Jan. 2022
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Hallo ihr lieben.

Jetzt muss ich auch mal mein Herz ausschütten um ein paar objektive meinungen zu bekommen. Ich weiss nämlich echt nicht mehr wo hinten und vorne ist.

Ich w bin 31 Jahre alt, habe eine Tochter (4 Jahre alt) mit meinem noch Ehemann, der seid einem Monat nun in einem anderen Land lebt. Wir sind nicht geschieden und schreiben ständig miteinander. Aber seid ungefähr 2 jahren getrennt.

Ich habe eine neue beziehung mit einem anderen Man seid nun auch ungefähr 2 Jahren. Vor einem Jahr habe ich mit diesem Mann ein Baby verloren und seid dem läuft alles schief was schief laufen kann. Ich liebe ihn, da bin ich mir sicher. Aber die Beziehung ist mittlerweile unerträglich geworden. Ich bin ihm "zu viel" mit meinem ständigen reden wollen und er ist mir "nicht genug". Ich fühle mich einfach nicht mehr so emotional verbunden zu ihm wie am anfang. Zweifel sogar an seiner Liebe zu mir und fühle mich bei ihm nicht mehr sicher.

Wir sind gerade erst umgezogen in ein neues appartment, zusammen mit meiner Tochter, raus aus meinem alten haus in dem ich mit meinem Mann gewohnt habe. Alles sollte besser werden. Doch ich verliere langsam die hoffnung. Ich flehe ihn jetzt schon fast seid einem Jahr an das ich ein neues Baby möchte (ich habe den verlust des ersten sicher nicht verkraftet). Dazu kommt das er seemann ist und manchmal sehr lange weg ist was mich enorm belastet. Wir haben auch schon oft über einen Berufswechsel geredet aber es scheint mir nicht als ob er aktiev etwas dafür tun möchte.

Jetzt ist es so, das ich ständig an meinen noch Ehemann denken muss. Bei ihm hab ich mich sicher und geborgen gefühlt. Wir haben eine gemeinsame tochter und er liebt mich immer noch. Er sagt mir ständig ich soll zu ihm fliegen, in ein anderes Land. Er würde alles für mich tun. Unsere beziehung ist damals auseinander gegangen weil er mir zu langweilig war und weil ich mir mehr intimität gewünscht habe. Er ist sehr rational und ich eher nicht. Mein neuer freund war da ganz anders am anfang, wir hatten tausend romantische dates und mehrmals am tag sex. Klingt alles total doof, ich fühle mich auch mega schlecht deswegen aber es war halt das was mir gefehlt hat.

Doch jetzt ist die emotionale distanz zu meinem neuen freund kaum noch zu ertragen. Soll ich zu meinem Mann zurück, soll ich das land verlassen, zusammen mit meiner Tochter? Und dafür vielleicht die liebe meines lebens aufgeben? Nur weil wir ein baby verloren haben und seit dem einfach nicht mehr zueinander finden? Mir geht es elend, ich fühle mich so alleine. Ich glaube auch nicht das sich das ändern wird. Ich habe langsam die hoffnung verloren. Ich habe so angst ihn zu verlieren denn ich habe noch niemals so eine liebe gespürt wie zu meinem jetzigen freund. Doch es tut gleichzeitig so weh.

Meinen Ehemann liebe ich auch immernoch. Bin ratlos. Frag mich ob man 2 menschen lieben kann und wäre am liebsten mit beiden zusammen. Aber das geht eben nicht und jetzt frage ich mich was die beste entscheidung ist.

Ich bin dankbar für jeden rat.

Liebe Grüsse,

Liz

 
Hallo Liz!

Du schreibst einerseits von einer "emotionalen Distanz" zu Deinem Freund und andererseits davon, dass Dein Mann sehr rational sei - also auch geringe(re) Emotionalität.

Der eine lebt weit weg, der andere arbeitet weit weg, d. h. räumliche Distanz und damit verbunden auch eine gewisse zeitliche Distanz.

Und dennoch liebst Du beide?
Oder handelt es sich dabei eher um Wunschdenken und Idealisierung?

Klar, Du kennst beide - sowohl beide Männer als auch jeweils beide Seiten (die guten und die schlechten) - und fragst nun nach der "besten Entscheidung".
Diese Frage lässt sich vielleicht etwas einfacher beantworten, wenn Du sie umformulierst, und zwar:
Nicht "Was ist die beste Entscheidung?",
sondern "Was ist meine Entscheidung?".

Das ist keine Wortklauberei, sondern der erste Schritt in Dein Inneres.
Äußerlich sieht es nämlich so aus:
Der eine weint... zack, und Du bist im Ausland.
Der andere möchte reden... zack, und Du bist auf hoher See.
(Ja, etwas überspitzt...)

Dann käme natürlich irgendwann der zweite und weitere Schritte, bei denen man sich evtl. helfen lassen sollte... nur mal so als Denkanstoß...

 
Hallo Liz!

Du schreibst einerseits von einer "emotionalen Distanz" zu Deinem Freund und andererseits davon, dass Dein Mann sehr rational sei - also auch geringe(re) Emotionalität.

Der eine lebt weit weg, der andere arbeitet weit weg, d. h. räumliche Distanz und damit verbunden auch eine gewisse zeitliche Distanz.

Und dennoch liebst Du beide?
Oder handelt es sich dabei eher um Wunschdenken und Idealisierung?

Klar, Du kennst beide - sowohl beide Männer als auch jeweils beide Seiten (die guten und die schlechten) - und fragst nun nach der "besten Entscheidung".
Diese Frage lässt sich vielleicht etwas einfacher beantworten, wenn Du sie umformulierst, und zwar:
Nicht "Was ist die beste Entscheidung?",
sondern "Was ist meine Entscheidung?".

Das ist keine Wortklauberei, sondern der erste Schritt in Dein Inneres.
Äußerlich sieht es nämlich so aus:
Der eine weint... zack, und Du bist im Ausland.
Der andere möchte reden... zack, und Du bist auf hoher See.
(Ja, etwas überspitzt...)

Dann käme natürlich irgendwann der zweite und weitere Schritte, bei denen man sich evtl. helfen lassen sollte... nur mal so als Denkanstoß...
Hallo Schau,

Vielen dank für deine Antwort. Ja du magst recht haben. Vielleicht ist es keiner von beiden. Vielleicht will ich auch zu viel? Vielleicht muss ich mich selbst finden? Ich will aber eigentlich nicht alleine sein. Ich möchte einen partner. Und keiner ist doch perfekt? Aber ja... Die frage ist halt was für mich gut ist. 

Ja beide sind irgendwie emotional distanziert... Der zweite war es am anfang nicht, dann hab ich mich ja hals über kopf in ihn verliebt. Der Erste war es immer, aber es hat immerhin 15 Jahre geklappt. Irgendwie wusste ich nichtmal das da noch mehr geht... Und dann kam ja der zweite und meine welt hat sich auf den kopf gestellt. Ich muss dazu sagen ich hab meinen Ehemann nur für meinen neuen freund verlassen. Aus keinem anderen Grund. Jetzt denke ich aber das es vielleicht absolut falsch war und mein Ehemann doch der richtige war weil ich ja eigentlich glücklich war...

Naja danke jedenfalls für deinen Denkanstoss. Was meinst du genau mit sich helfen lassen? Paartherapie? Zur therapie selber gehe ich schon seid einem jahr, seid der fehlgeburt. Ich komm aber immer wieder da an wo ich grad bin. Beim hin und her. Beim glück und unglück...

Lg

 
Was war denn auschlaggebend dafür, dass Du Dich hier angemeldet und einen Beitrag erstellt hast?

 
ich habe noch niemals so eine liebe gespürt wie zu meinem jetzigen freund.
Da bin ich leider auch ratlos bei dem durcheinander.

Ich muss dazu sagen ich hab meinen Ehemann nur für meinen neuen freund verlassen.
Hm für mich klingt das immer etwas hin und her...Denn oben weiter schriebst Du: 

"Unsere beziehung ist damals auseinander gegangen weil er mir zu langweilig war und weil ich mir mehr intimität gewünscht habe"

Aber wenn Du einen neuen Freund deswegen hast, warum:

Wir sind nicht geschieden und schreiben ständig miteinander.


Ich fühle mich einfach nicht mehr so emotional verbunden zu ihm wie am anfang.


das ich ständig an meinen noch Ehemann denken muss.


Bei ihm hab ich mich sicher und geborgen gefühlt.
Ja und wieso bist Du dann nicht bei ihm geblieben? Weil er nach 15 Jahren (erst) zu langweilig wurde?

Soll ich zu meinem Mann zurück, soll ich das land verlassen, zusammen mit meiner Tochter? Und dafür vielleicht die liebe meines lebens aufgeben?
Irgendwie klingt das Alles nach nichts Halbes & nichts Ganzes.

Einerseits nicht geschieden, aber der Freund ist die Liebe Deines Lebens...dann kommt aber:

Meinen Ehemann liebe ich auch immernoch

 
Was war denn auschlaggebend dafür, dass Du Dich hier angemeldet und einen Beitrag erstellt hast?


Das ich mich momentan mega schlecht fühle. Distanziert von meinem jetzigen freund und nicht weiss ob ich vielleicht einfach schluss machen soll und zu meinem man zurück gehen soll oder ob ich damit einen riesen fehler mache. Ich habe mich hier angemeldet um objektive meinungen zu bekommen von nicht involvierten menschen. Ich weiss es auch nicht so genau...  😳

 
Da bin ich leider auch ratlos bei dem durcheinander.

Hm für mich klingt das immer etwas hin und her...Denn oben weiter schriebst Du: 

"Unsere beziehung ist damals auseinander gegangen weil er mir zu langweilig war und weil ich mir mehr intimität gewünscht habe"

Aber wenn Du einen neuen Freund deswegen hast, warum:

Ja und wieso bist Du dann nicht bei ihm geblieben? Weil er nach 15 Jahren (erst) zu langweilig wurde?

Irgendwie klingt das Alles nach nichts Halbes & nichts Ganzes.

Einerseits nicht geschieden, aber der Freund ist die Liebe Deines Lebens...dann kommt aber:
Ja das stimmt. Alles nichts ganzes und nichts halbes. Ich weiss nicht wo mir der kopf steht. Bin total verwirrt. Glaube drehe selbst langsam durch. Oder ich sehe nur nicht mehr klar und deutlich?

 
Oder ich sehe nur nicht mehr klar und deutlich?


Naja, wer (vielleicht) zu viel will, der sieht (vielleicht) auch zu viel, zu klar und zu deutlich.  ;-))

Warum ist Dir Deine Therapie bei diesem "Hin und Her" zwischen "Glück und Unglück" keine bessere Hilfe? Was denkst Du?

 
Vielleicht ist es keiner von beiden. Vielleicht will ich auch zu viel? Vielleicht muss ich mich selbst finden? Ich will aber eigentlich nicht alleine sein...()... Und dann kam ja der zweite und meine welt hat sich auf den kopf gestellt. Ich muss dazu sagen ich hab meinen Ehemann nur für meinen neuen freund verlassen. Aus keinem anderen Grund. Jetzt denke ich aber das es vielleicht absolut falsch war und mein Ehemann doch der richtige war weil ich ja eigentlich glücklich war...
Hallo Lizz,

der Verlust deines Babies tut mir sehr leid für Dich und es ist m.E.n. nur verständlich, dass Dich dieses Thema emotional sehr aufwühlt. Du deinen Freund gerade deshalb viel mehr bräuchtest bzw. die Gewissheit von Geborgenkeit, Liebe usw. usf.

Wenn ich deine Schilderungen richtig verstanden habe, hattest Du mit dem Neuen eine Affaire und deshalb deinen Ehemann relativ kurz darauf sogar für den Neuen verlassen? Gleichzeitig bist Du ebenso schnell vom "Neuen" schwanger geworden und dann habt ihr dieses Kind jedoch verloren? War dieses gemeinsam geplant bzw. zumindest so gewollt? Wie erging es ihm damit? Hatte er einen eigenen Kinderwunsch und wenn ja, wie hat er sich da selbst seine Rolle als Vater z.B. vorgestellt, wo er doch Seemann ist?

Ich frage aus diesem Grund:

Männer verarbeiten ihre "Gefühle" gern noch anders und machen das eher mit sich selbst aus z.B. Da passt es für ihn natürlich sicher gut, ist er berufsbedingt "unterwegs", hat damit einerseits ständige Ablenkung, aber auch den Raum für sich allein, mit seiner even-tuellen Trauer umgehen zu können. Denn ggf. forderst Du ihn hier einseitig derzeit zu sehr, ohne auch seine Gefühlswelt dabei zu beachten? Noch schlimmer wäre es zudem, hätte er dabei das Gefühl, Dir derzeit ohnhin nichts recht machen zu können.

Auf der anderen Seite mag eure einst erst noch recht frische Beziehung bzw. "Kennenlernphase" viel zu kurz, für derart weitreichende Problematiken gewesen sein.

Ich vermute ebenso, dass es für Dich gesünder wär, hier erstmal allein zu Dir selbst zu finden und deine "Männergeschichten" erstmal außen vor zu lassen.

Denn auch ich kann mir so u.a. sehr gut vorstellen, dass Du einerseits zum Idealisieren und andererseits zum Abwerten dann neigst, sobald Du anderenfalls auf Dich selbst zurückfallen würdest. Dann ist der "Alte" plötzlich doch wieder gut und heilig und der Neue trägt lauter Makel, wie vorher umgekehrt. Da kann man leicht bei annehmen, dass Du vornehmlich arg viel auf dein jeweiliges Gegenüber "nur" projizierst, ohne, die Person die jeweils wirklich dahinter steht, zu sehen.

Ganz sicher aber, gibt es "was ganz anderes und besseres" als Emotionslosigkeit bzw. Mangel in Intimität usw.

All das findet sich aber viel besser und echter, weiß man selbst, wo man steht, wer man ist und was man will bzw. eben nicht will. Das auch nur, wer sich selbst erträgt. Jemand, der sich nämlich z.B. selbst nicht erträgt, wird sich seine Welt im Außen jeweils immerzu schön bzw. schlecht reden. Hauptsache "Ablenkung".

 
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