Männer und Frauen

dreamriot

Erfahrener Benutzer
20. Juli 2006
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Die Diskussionen über Geschlechterrollen nehmen kein Ende, weder hier noch anderswo. Ich möchte an dieser Stelle einmal eine Metafrage erörtern.

Weshalb stellt sich uns die Geschlechterfrage überhaupt?

Unsere Gesellschaft hat als einen ihrer wichtigsten Grundsätze die Gleichheit aller Menschen. Und dennoch fühlen sich Frauen, wie Männer, zurecht benachteiligt!

Zu erst einmal stelle ich folgende Behauptung auf: Es ging in der Geschichte nie wirklich um eine Unterdrückung der Frau, sondern um eine Unterdrückung des weiblichen Aspekts des Menschen, der in sexueller Diskriminierung, wohlgemerkt beider Geschlechter, endete.

Jede Zivilisation muss ab einer gewissen Populisationsdichte Hirarchien und Rechtsformen aufbauen um nicht instabil zu werden. Und in anarchistischen Gesellschaften benötigt es dazu offene Gewalt um eine strucktursichernde Macht aufzubauen. Alles schon immer eine eher männliche Domäne, ausser vielleicht bei Arachnoiden und ähnlichen Tieren...

Der zweite Schritt ist eine Regulierung der Sexualität. Eine Garantie, dass jeder freie Mann ein Anrecht auf Frau und Kinder besitzt, macht ihn erst zu einem vollständig von der Sache überzeugten Mitglied und verhindert, dass er nach seinen eigenen Regeln lebt um sich sein Naturrecht einzufordern. Aber dafür braucht es eine Unterdrückung der Triebe. Für unsere Vorfahren war Heiraten ein gesellschaftliches Sicherrungssystem. Ein offenes Geheimnis.

Die zweite Phase erreichten die ersten grossen Staaten und Königreiche durch institutionalisierte Religionen, Gebietsansprüche und Ideologien leben von der inneren wie äusseren Kampfbereitschaft des Menschen. Den Höhepunkt fand das ganze in den Nationalstaaten des 19ten und 20ten Jhr. Die Welt ist Wettberwerb zwischen Rassen, Staaten und Konzernen. Eine aggressive Grundhaltung innerhalb der Gesellschaft ermöglicht erst diese kulturell und wirtschaftlich nutzbar zu machen.

In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts kam zum ersten Mal die Idee auf, dass die Menschheit etwas entscheidendes vergessen hatte.

Dass wir alle einfach nur Menschen sind. Ohne Unterschied in Rasse, Nation, oder Geschlecht. Das "weibliche" Eigenschaften wie Harmonisierung und Sensibilität wichtige Werte darstellen.

Und hier beginnt das Problem. Harmonisierung und Sensibilität widersprechen unserem wirtschaftlichen, nationalen und gesamtkulturellen Selbstverständnis.

Die Gesellschaft reagierte auf die Forderungen einer offenen Gleichstellung der sichtbaren Aspekte wie Geschlecht oder Hautfarbe, aber sie ist nach wie vor die selbe. Eine rein männliche, in der es um Konkurrenz und Macht geht.

Dieses Spiel können und werden Frauen (und HSP-Männer) niemals gewinnen!

Die lustige folge ist, dass Frauen, angetrieben von dem Machtdenken des Egos, genau die Gesellschaft realisieren, die sie unterdrückt. Daher gibt es dann Quotenregelungen für Frauen, Frauenbeauftragte, Frauenorganisationen, Frauenrechtlerinnen und so weiter. Und auf der anderen Seite genug Männer die selbst darunter leiden und für die sich kein Schwein interessiert und sich wundern worüber Frauen eigentlich noch Jammern.

Wenn Frauen wie Angela Merkel, mit der weiblichen Ausstrahlung eines neuen Satz 3erBMW-Felgen, Macht erlangen sehe manche darin vielleicht einen Fortschritt. Dem ist mitnichten so!

Es ist die Bestätigung für den Selbsthass der Menschen in diesem Land. Obwohl es anderstwo bestimmt auch nicht besser ist!

Und weil Frauen um in diesem System sich ausleben zu können, wie die Männer vor ihnen, Macht brauchen die auf Hirarchie und Konkurrenz basiert, wird sich am schlechten Abschneiden der meisten von ihnen auch nie etwas ändern. Denn dieses Spiel können Männer nun mal besser spielen.

Aber wollen wir das? Wollen wir eine Gesellschaft in denen Menschen sich kontinuierlich selbst verraten. Männer wie Frauen. Eine Gesellschaft in der immer mehr und immer stärker alles was uns ausmacht in egositischen Kleinkriegen der so genannten Selbstverwirklichung verpulvert wird.

Aufklärung ist die Befreiung aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit! Man hat den Eindruck, dass sich seit Kant nicht wirklich etwas verändert hat. Das hat es auch nicht wirklich. Es ist das selbe kranke Spiel, nur dass heute alle in die Mannschaft gewählt werden und keiner mehr am Spielfeldrand stehen muss. Und sie spielen es alle mit, in voller Überzeugung etwas gewinnen zu können, wenn sie ein Tor schiessen.

Nein!!! Das könnt ihr nicht! Es wird niemals etwas ändern, denn solange ich mitspiele und versuche mein "Recht" durchzusetzen, solange wird dieses Spiel immer das selbe bleiben.

Und da wird sich jeder selbst an die Nase fassen müssen und fragen, in weit geht es mir hier nur um Macht? Darum meine Interessen oder die meines Geschlechts durchzusetzen.

Und bin ich wirklich in meiner ganz eigenen persönlichen Art so weit männlich oder weiblich wie mein Herz es will und nicht mein Verstand und Ego, das sich benachteiligt fühlt. Das tut es immer. Jeder fühlt sich benachteiligt. Immer und überall, es sei denn er hat genug Macht. Aber ist das Freiheit?

Freiheit bedeutet meine ganz persönliche Form von Sexualität in jeder Sekunde meines Lebens gegenüber alles und jedem so auszudrücken, dass ich mich innerlich frei fühle.

Wer das tut ist frei. Und niemand kann ihm oder ihr das nehmen.

Wer zurückweicht erhällt den Status Quo und macht sich damit an seinem eigenen Leid schuldig.

JEDER ist voll verantwortlich. Für SICH selbst, denn damit gibt er der Welt mehr an positivem zurück, als er es durch irgendetwas sonst könnte. Daher ist jede Schuldzuweisung und jeder Vorwurf gegen das andere oder mein eigenes Geschlecht vollkommen überflüssig und sinnloses, absolut unnötiges Gequatsche, das nichts verändert und auch nie irgendetwas verändern wird.

Lieber Leser, die oben stehenden Worte wurden von Dir höchstwarscheinlich auf die ein oder andere Art und Weise missverstanden. Das sagt mir nicht meine Arroganz sondern die Erfahrung, was passiert Menschen mit Gedanken zu konfrontieren die Neu für sie sind. Das macht ihnen Angst und sie suchen nach Mustern (Klischees) um sich irgendwo festzukrallen.

Tue das nicht! Lies einfach und bevor Du anfängst rumzupöbeln, versuch einen sinnvollen Satz zuwege zu bringen und eine Frage zu stellen, die ich auch beantworten kann. Ist Dir das nicht möglich.

Dann schweig bitte!!!

 
Eigentlich habe ich gerade einiges zu deinen Argumenten geschrieben, mich dann aber doch kurzfristig umentscheiden, schließlich geht es dir ja vorallem um die Frage:

Weshalb stellt sich uns die Geschlechterfrage überhaupt?
Welche Geschlechterfrage? Wenn ich mir das ganze so durchlese, zielt es vorallem auf die Gleichbehandlung bzw. das Thema Benachteilung ab, oder?

Ich stimme in einigen Sachen mit dir überein, allerdings finde ich, dass du es teilweise zu einfach siehst. Klar gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern, deswegen wirst du im Baugewerbe mehr Männer finden und im Dienstleistungsbereich mehr Frauen. Kulturell gibt es auch sehr viele Unterschiede, in Deutschland wirst du eine andere Lebenseinstellung finden, als in Italien. Wir sind alle nur Menschen, aber wir sind nuneinmal nicht gleich, wir haben nun einmal verschiedene Sichtweisen und Potentiale und das schlägt sich auch in der "Geschlechterfrage" nieder. Männer sind im Durchschnitt wesentlich direkter als Frauen, das hat Vor- und Nachteile, zumindest ist das schon ein Punkt, wo Vorurteile und Missverständnisse sowie Unsicherheiten entstehen können. Die meisten werden sich die Frage stellen, um den anderen besser zu verstehen, vermutlich auch gerade aus den Vorurteilen heraus.

Mit Selbsthass hat das allerdings eher weniger zu tun. Man könnte sich sehr weit rauslehnen und es auf Minderwertigkeitskomplexe schieben, aber ich würde eher behaupten, dass es mit dem Gegenteil (besser: mit der Gegenrichtung) von Selbsthass zu tun hat.

Noch etwas zu meiner Aussage, du würdest manches zu einfach sehen:

Jeder fühlt sich benachteiligt. Immer und überall, es sei denn er hat genug Macht. Aber ist das Freiheit?
Ich fühle mich nicht benachteiligt. Klar wäre ich auch gerne reich wie manch anderer, klar würde ich auch gerne das gesellschaftliche Leben mit bestimmen und natürlich finde ich vielese ungerecht. Trotzdem bin ich zufrieden. Nur weil ich es ungerecht finde, dass jemand z.B. soviel Macht besitzt, heißt es nicht automatisch, dass ich mich benachteiligt fühle, es hat vielmehr mit dem Empfinden von richtig und falsch zu tun.

Zudem ist der Satz auch im Kontext recht allgemein gefasst. Wenn ich es auf die Geschlechterfrage beziehe, kenne ich viele, die sich nicht benachteiligt fühlen, im Gegenteil, ihre Vorteile, ob weiblicher oder männlichere Natur, offen ausnutzen.

Wir leben in einer Gemeinschaft zusammen, das Recht des einen hört da auf, wo das Recht des anderen beginnt und Gleichberechtigung ist nie eine Gleichberechtigung, wenn man nicht unterscheidet, vielmehr ist es eine Gleichbehandlung nach Fähigkeiten. Das dumme ist nur, dass dies viele nicht einsehen, weswegen die "Geschlechterfrage" auch nicht selten genutzt wird, um sich selbst Vorteile zu verschaffen. Dies ist kein Widerspruch zu deinem Geschriebenen, es ist vielmehr eine Anmerkung meinerseits :]

 
Tja also kurz ausgedrückt, hieße was Dreamriot schreibt dann wohl:

Die Geschlechterfrage stellt sich, weil die Menschen nach

Sicherheiten suchen. Deswegen sind sie nach Macht aus, da diese

ihnen Sicherheit zu bieten scheint.

Und unterdrücken andere, um Macht zu besitzen.

Und nutzen die Unterschiede des Geschlechtes aus, um in anderen Schuldegfühle zu erzeugen, und sie besser unterdrücken zu können.

Soweit versteh ich das jedenfalls.

tja das mit der Unterdrückung läßt sich auch nicht als Gesetz regeln.

z. B. gild ein Mann als toller Hecht, wenn er sich eine Frau angelt.

Aber eine Frau, die sich in der ersten Nacht schon rumkriegen läßt, ist

eine Hure.

Sex beim Mann wird eher toleriert.

Weinen wird eher bei Frauen toleriert.

blabla....

 
@EmolA

Machthunger aus Angst. Damit triffst Du den Punkt! Danke Dir!

Was übrig bleibt ist absolut egal. Die Einstellungen, Vorstellungen, Konventionen und allgemein jeder Scheiss den die Gesellschaft und unsere Mitmenschen uns aufdrängen wollen ist absolut EGAL.

Nur EINe EINzige Sache ist wichtig: Bin ich voll und ganz, wer ich sein sollte. Menschen die dieses Risiko auf sich genommen haben, hatten erst den Weg bereitet für jede neue Form jurisdikitiver Gerechtigkeit. Ohne Menschen die bereit sind alles zu geben und ihr Leben ohne Wenn und Aber zu leben, wären wir immernoch im Mittelalter.

Und genau diese Courage fehlt mehr als jemals zuvor!

Wer immer auch Angst hat, der erst braucht einen Schuldigen!

 
punkige Einstellung ;) .

Aber bei der Geschlechterfrage hast du Recht, es ist nur noch nervig wenn darüber diskutiertt wird, das einzige was man erreichen kann ist ne Ausrede auf sein Geschlecht zu schieben, dass man versagt hatte.

Aber du betonst immer so stark man dürfe in dieses Spiel nicht einsteigen, was machst du denn bzw was ahst du vor beruflich, wenn du nich in die Marktwirtschaft rein willst?

Da kommt man doch gar nich mehr drum rum.

Lg, Tequila

 
Meiner Meinung nach sind viele Männer in unserer heutigen Gesellschaft zu feminin, worauf sich auch viele (bei weitem aber nicht alle) Beziehungsprobleme zurückführen lassen, ich will das hier aber nicht weiter ausführen.

 
@someday:

Männer zu feminim?

:schief:

Also stimme dir zu, wenn du meinst, das Männer heutzutage auch eher ihre weichen Seiten zeigen.

Und klar, ein Mann der hart ist, und der "Herr im Hause" ist, bei dem gibt es weniger Beziehungsprobleme, weil diese Beziehung dann eher Herr und Sklavin wäre, als die von zwei Gleichberechtigten Menschen.

Kann aber auch sein, daß ich dich falsch verstehe.

 
Nein, du hast es eigentlich nicht verstanden, das ist ja gerade das komische, die meisten Frauen denken vor lauter Gleichberechtigung, dass sie eigentlich auf weiche, sensible, anhängliche, romantische, ihnen schmeichelnde Männer stehen müssten. Aber in der Praxis haben sie für solche Männer Null gefühle und fliegen stattdessen auf harte, dominante Alpha-Männchen...

 
Mir wird es schlecht wenn ich lese was du geschrieben hast, dass sind so alte Einstellungen und vereinfachte Aussagen die du dir so zurecht gelegt hast das sie für dich stimmen.

Doch wenn du auf einer Seite der Frau stehen würdest sähen deine Argumente ganz anderst aus. Du wärst wahrscheinlich der erste der sich beklagen würde wenn er weniger verdient für die gleiche Arbeit wie ein Mann. Und das beginnt schon in der Ausbildung.

Eine einzige Aussage gibt es in der ich dir recht gebe. :super:

JEDER ist voll verantwortlich. Für SICH selbst,...
Nun ich hatte die Freiheit einen Beruf zulernen obwohl 99% Männer sind. Ich habe das Glück studieren zu können, als Frau.

Und es gibt zehntausend weitere kleinigkeiten... die ich hier leben kann. Doch es gibt viele Frauen die nicht einmal an eine Wahl denken können.

Ich finde deine art wie du es geschrieben hast verachtenswert gegenüber dieser Frauen. :tongue:

Und vielleicht wäre es genau in diesen Ländern, besser man hätte eine Frauenquote. Schlechter kann es sicherlich nicht werden. Denn Machthungerigkeit ist nicht weiblich oder männlich sie ist menschlich!!!

 
Liebe Wamba,

Dreamriot hat doch in keinem Satz Frauen als schlecht dargestellt, es war sehr ausgewogen, er hat sogar die für ihn gesellschaftsschädlichen Eigenschaften als "männlich" dargestellt, insofern kannst du das nicht Frauenverachtend nennen.

Und wenn du die Einstellung, dass Geschlechter keine Rolle spielen, alt nennst, dann lies mal ein buch über das 19. Jahrhundert, da war das nicht ganz so.

Und in deinem letzten Satz sagt du, dass du einen typnischen Männerberuf kennen gelernt hast, naja ich sehe auch nirgendwo, dass er sagte keine Frau sollte KFZ-Mechaniker werden oder kein Mann Telefonist.

Sind zwar Berufe mit jeweils hohem Frauen/ -Männeranteil, aber man ist da völlig tolerant.

Und eine Frauenquote bessert auch nichts, auch keine Männerquote.

Einfach eine Gleichberechtigun und kein Zwang.

Aber Länder in denen die Frauen immer noch nicht gleichberechtigt sind, denen geht es ja auch nicht wirklich gut, die Frauen müssen Kopftücher tragen und die Männer sprengen sich in die Luft und wissen nicht mal wofür.

So sind sie halt erzogen worden.

Naja, ich denk wi sind hier alle für vollkomme Gleichberechtigung, und in solchem Einverständnis wollen wir nun auseinander gehen. :)

Lg, Tequila. :compi: