Mann oder Freund - Pflicht oder Liebe?

aida

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17. Okt. 2005
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Hallo!

Ich bin zur Zeit zum Glück nicht (mehr!) akut von Liebeskummer betroffen. Aber meine Lebenssituation ist im Moment doch sehr verwirrend. Ich fasse kurz zusammen und hoffe, ich vergesse nichts Wichtiges. Vielleicht gibt es jemanden mit ähnlichen Erfahrungen? Oder habt ihr einen zündenden Gedanken?

Ich war mit meinem Mann fast 9 1/2 Jahre zusammen. Wir hatten nach 4 Jahren geheiratet, ich bin 8 Jahre jünger als er und er hat mich in den Zeiten der Ausbildung und des Studiums immer finanziell, seelisch und moralisch unterstützt. Ich umgedreht anfangs auch: er gehörte recht schnell zur Familie und in der Diplomzeit in seinem Studium hat auch viel Hilfe von mir bekommen.

Es war in vielerlei Hinsicht eine Beziehung auf Augenhöhe: wir haben vor allem was die großen Fragen des Lebens anbelangt sehr gut harmoniert. Ich nenne das gerne: "Wir sind Brüder im Geiste". Aber auch Erfolg,Freude und Leistung in Beruf und Studium waren uns beiden sehr wichtig. Ich hatte in ihm meinen größten (und wohl auch stolzesten) Förderer meines Studiums.

Nach einem Jahr Ehe sind wir gemeinsam in eine neue Stadt gezogen (zur Erläuterung: ich habe anfangs in der Nähe unserer Heimatstadt studiert, wir haben damals auch schon zusammen gewohnt, aber in der neuen Stadt war es eben die erste gemeinsame Wohnung, ohne Fernbeziehung und so). Und ich wußte es auch schon davor, aber die Realität ist halt schlauer: wir haben recht unterschiedliche Auffassungen von Ordnung und Hausarbeit. Das sind Fragen, die sich bei einer besseren finanziellen Situation auch durch eine Putzfau regeln ließe. Aber es geht auch um so organisatorische Fragen: Versicherungen, Finanzplanung. Ich glaube nicht, dass ich penibel bin, aber sicherlich penibler und planender als eher. Unbezahlte Rechungen machen mich einfach nervös.

Es plätscherte also vor sich hin, Romantik war nie so unsere (seine?) Sache gewesen. Und ich war recht zufrieden. Aber es nervte mich kolossal, dass ich dauernd hinter allem her sein musste. Er schenkte mir nicht besonders viel Aufmerksamkeit. Ich wurde zur Xanthippe - und dachte: "alles schön und gut. Aber das kanns doch nicht gewesen sein. Du bist noch nicht mal 30. "

Andererseits: egal was passierte: ich konnte/kann immer noch zu ihm kommen. Egal ob Krankheit oder sonst eine Katastrophe: er ist ein toller, loyaler, liebevoller, intelligenter, witziger, herzensguter Mann! Mit das Kostbarste, was ich überhaupt kenne!!

Es kam wie es kommen musste: ich verliebte mich in das totale Gegenteil. Organisiert, strukturiert, aufmerksam (er läßt einen ausreden), aus dem gleichen beruflichen Bereich wie ich. Er ist ganz bezaubernd, ein halbes Jahr jünger als ich.

(Mir läuft gerade die Zeit davon... ich kann gar nicht alles schreiben, was so toll an meinem Freund ist...

.... ich spare jetzt mal den den Zwischenteil (hin und her zwischen den beiden; mein Mann und ich hatten das Arrangement: ein Seitensprung interessiert nicht; aber ernsthaft verlieben wird erzählt.)

Anfang des Jahres haben wir uns getrennt - wobei er dann den endgültigen Schlußstrich zog, weil auch er sich in jemand anderes verliebt hatte.

Ich kann bis heute nicht beurteilen, wie sehr das auch eine Projektion seiner Wünsche und Pläne mit mir war, die er auf diese andere Frau übertragen hat. Ich kenne sie auch und hätte sie ihm von Herzen gegönnt. Ein richtig süße und nette Frau!

Jedenfalls wohne ich nun mit meinem Freund zusammen: es ist wirklich superschön und harmonisch (wie schon gesagt: wir sind uns in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich).

Doch mein Mann hat nun einen Korb von der anderen Frau bekommen. Und sehe mich nun mit der Situation konfrontiert, dass er mich fragt, ob wir es nicht nochmal mit einander versuchen wollen.

Ich habe heute noch solche Schuldgefühle, was ich ihm damals mit dem Betrügen angetan habe und hasse mich selbst für meine Schlechtigkeit. Mir war die Tatsache, dass ich so unglaublich verliebt war für beinahe jede bescheuerte Ausrede genug Grund. Vieles was ich damals getan habe bereue ich zutiefst. Auch, dass ich sowohl meinen Mann, als auch meinen Freund ... aber wohl auch mich selbst betrogen habe.

Ich könnte noch hundert Fakten dazuschreiben. Ich verstehe mich immer noch so gut mit meinem Mann. Aber ich spüre auch, dass wenn wir wieder zusammen wären, damit das Problem nicht wirklich gelöst wäre.Ich kümmere mich sehr viel um ihn, mache einen größten Teil seiner Hausarbeit (bescheuert, ich weiß. Aber wenn ich weiß, dass es ihm einigermaßen gut geht, geht es mir auch besser)

Ich fühle mich so gut so mit meinem Freund. Und ich weiß, dass ich auf sein Verständnis, dass ich mich immer noch viel um meinem Mann kümmere und für ihn da bin, nicht ewig in Anspruch nehmen kann und möchte. Viel Zeit und Aufmerksamkeit geht für ihn dadurch verloren.

Ich hätte so gerne meinen Seelenfrieden wieder!!!

Weiß jemand, wie man den in so einer Situation wieder erlangen kann??

Und ich bin in so orientierungslos. Die Situation ist so ein empfindliches Gleichgewicht.

Danke und gute Nacht!

Aida

 
Hallo Aida,

Ich fühle mich so gut so mit meinem Freund.
Meinst du nicht, dass dies schon alles sagt? Möchtest du das wirklich aufgeben? Nur weil du noch ein schlechtes Gewissen hast?

Und ich weiß, dass ich auf sein Verständnis, dass ich mich immer noch viel um meinem Mann kümmere und für ihn da bin, nicht ewig in Anspruch nehmen kann und möchte. Viel Zeit und Aufmerksamkeit geht für ihn dadurch verloren.
Das denke ich auch. Dein Mann muss lernen alleine klarzukommen. Vielleicht wurde er früher schon zu sehr von seiner Mutter verwöhnt, dass er nie gelernt hat Ordnung usw. zu halten. Kenne nämlich auch so ein Individuum.

Doch mein Mann hat nun einen Korb von der anderen Frau bekommen. Und sehe mich nun mit der Situation konfrontiert, dass er mich fragt, ob wir es nicht nochmal mit einander versuchen wollen.
Denkst du nicht, dass er dich nur zurückhaben will, weil die andere nicht wollte und er nicht alleine sein kann?

Ganz ehrlich. Lass es!

Wenn du glücklich bist mit deinem neuen Freund, dann würde ich das nicht aufs Spiel setzen. Nur weil man lange mit jemandem zusammen war heisst das nicht, dass man sein ganzes Leben mit ihm verbringen muss.

Du warst noch so jung als du mit ihm zusammenkamst. Er war nicht der Richtige. Vielleicht hast du jetzt endlich den Richtigen gefunden. Und das dann aufgeben?

Denke an dich und hör auf dir Schuldgefühle einzureden.

Du hast dich verliebt. Und das kann nur geschehen wenn man in der anderen Beziehung nicht zufrieden und glücklich war.

Dein Mann wird über dich hinwegkommen.

Ich hätte so gerne meinen Seelenfrieden wieder!!!
Dann hör auf dir Gedanken zu machen. Gehe erst mal auf Abstand zu deinem Mann, und geniesse deine neue Beziehung.

Du bist nicht schuld!

Du hast dich einfach neu verliebt, weil es vorher nicht gepasst hat.

 
Hallo Sternli!

Vielen Dank für deine nette Antwort. ... dachte schon, es findet sich keiner, der sich dafür interessiert.

Es stimmt schon: meist denke ich, dass ohnehin zuviel passiert ist und ich mich viel zu weit von meinem Mann entfernt habe, als dass wir wieder zusammensein könnten.

Aber es gibt auch so viele schöne Erinnerungen und Träume, die wir hatten.

Ich genieße die Zeit mit meinem Freund wirklich sehr: sicherlich ist er nicht perfekt - wer ist das schon - aber viele Dinge, die mir im Alltag sehr wichtig sind, sind mit ihm im Einklang. Und ich liebe ihn! Nein, eigentlich reichen Worte für meine Gefühle für ihn nicht aus.

Es ist so schwer das zu beschreiben: die beiden sind wirklich wie Südpol und Nordpol.

Naja, einige Dinge sind schon ähnlich. Aber es irritiert mich so, dass ich heute einen Mann liebe, so anders ist. Und trotzdem bin ich meinem Mann in vielen Fragen so nah: oft unterhalten wir uns ganz lange über alles mögliche.

Und anschließend frage ich mich: "wir verstehen uns so gut... und trotzdem hat es nicht geklappt"

Ist es wirklich so, dass einen der Alltag und all die Fragen über die kleinen Dinge im Leben einen so weit auseinander bringen können, dass man die großen Fragen vergißt?? Offensichtlich ja.

Das Problem ist: ich finde es einfach nicht fair vom Leben (und von mir), dass mein Mann das Gefühl hat, nun "übrig" zu sein (er ist bald Ende 30). Er hat mir im letzten Jahr so oft die Hand gereicht und mir angeboten, dass wir es schaffen können. Er hat so viele Begabungen und Talente.

Er ist sooooo ungern alleine. Hat viel lieber Gesellschaft um sich herum. Außerdem lebt seine Familie weiter weg... er hat zur Zeit eigentlich wirklich niemanden, der ihm nahe steht.

Ich weiß, es ist praktisch unmöglich für mich, das alles auffangen zu wollen. Aber ich fühle mich einfach so oft immer noch für ihn verantwortlich. Und ich betrachte ihn immer noch als einen engen Vertrauten. Das wird mir hoffentlich auch erhalten bleiben

Ich kann ihn doch nicht einfach so alleine stehen lassen?! So nach dem Motto: "Hauptsache mir gehts gut..."

Das tut es mir auch, aber trotzdem ist diese Trennung eine richtig harte Nuss für mich

Es macht mich so traurig zu sehen, daß er mit seinem so freundlichen, interessanten und großherzigen Charakter jetzt das Gefühl haben muss, dass sich keine Frau für ihn interessiert.

Es wäre so schön, wenn dieser Satz "alles wird gut" auch für ihn gelten würde!

Viele Grüße

Aida

P.S.: Ist leider wieder etwas wirr geworden...

 
Hallo Aida,

Ich kann dich verstehen. Eine Trennung ist nie einfach. Und wenn die andere Person jemand Besonderer ist, dann ist es noch schwerer.

Es ist einfacher zu gehen, wenn der andere ein Arsch mit vielen Macken und Fehlern ist. Dann kann man sagen: "Und Tschüss, jetzt geht es mir wieder gut, weil ich dich nicht mehr am Hals habe."

Ich kann ihn doch nicht einfach so alleine stehen lassen?! So nach dem Motto: "Hauptsache mir gehts gut..."
Das musst du auch nicht. Kannst ja weiterhin eine gute Freundin bleiben.

Nur denke ich, es aus Mitleid nochmals mit ihm zu versuchen, obwohl du einen anderen liebst, wäre ein Fehler.

Ist es wirklich so, dass einen der Alltag und all die Fragen über die kleinen Dinge im Leben einen so weit auseinander bringen können, dass man die großen Fragen vergißt?? Offensichtlich ja.
Ich denke es ist nicht unbedingt der Alltag und die Fragen über die kleinen Dinge im Leben, sondern die Ansicht bzw. die Verschiedenheit der Betroffenen, welche einen ausseinander bringt.

Und halt auch, wenn die anderen Personen das nicht einsehen.

Mich nervt es z.B auch, wenn in meiner Wohnung Unordnung herrscht, das Geschirr dreckig in der Spüle steht, der Klodeckel nicht geschlossen ist, das Bett nicht gemacht ist usw. Bin da auch wie du etwas peniebel. Ich mag keine Unordnung.

Ich hab auch schon selber erlebt, wie sowas unter anderem eine Beziehung vergiften kann.

Er ist sooooo ungern alleine. Hat viel lieber Gesellschaft um sich herum. Außerdem lebt seine Familie weiter weg... er hat zur Zeit eigentlich wirklich niemanden, der ihm nahe steht
.Das ist traurig. Darum wäre es wichtig, wenn er wieder unter Leute käme.

Aber hat er nicht einen eigenen Antrieb um wieder in Gesellschaft zu kommen? Oder konzentriert er sich nur auf dich?

 
Hallo!

Nochmal ein herzliches Dankeschön für die Antwort.

Eigentlich ist natürlich alles mal wieder noch komplizierter, als man es auf die Schnelle erzählen kann:

Als mein Mann so schrecklichen Liebeskummer wegen der anderen Frau hatte und ich ihn fast einen ganzen Sonntag lang getröstet habe, habe ich gemerkt, wie nahe wir uns stehen und wie schwer es mir fällt, ihn loszulassen. Nicht nur, weil ich mich verpflichtet fühle, mich um ihn zu kümmern, sondern weil es immer noch eine ganz besondere Zuneigung und Vertrauen zwischen uns gibt.

Mich hat das alles so verwirrt und mitgenommen, auch weil ich seinem Angebot („wir gehören doch zusammen“, „es kann keiner verstehen, dass ausgerechnet wir nicht mehr zusammen sind“) kaum Argumente entgegensetzen konnte. Irgendwie ist das schon so, dass unsere Umgebung das nicht für möglich hält, dass wir uns so entfremdet haben könnten.

Jedenfalls habe ich aus eigenem Antrieb den Vorschlag gemacht, dass wir doch mal zu einem Paarberater gehen könnten, weil es ganz offensichtlich für uns beide alles (ich bin mit einem anderen Mann zusammen, er hat Liebeskummer wegen einer anderen Frau … und trotzdem teilen wir einen Großteil unserer Sorgen miteinander) sehr verwirrend ist.

Ich hatte das auch schon für mich alleine in Betracht gezogen, wie schon gesagt: diese ganze Situation ist ne richtig harte Nuss für mich.

Das erste Gespräch war sehr nett und offen: wir haben beide unsere Geschichte erzählt und ich habe vor allem zum Ausdruck gebracht, dass es mich so zerreißt, für beide da sein zu wollen und so belastet, meinen Mann alleine zu wissen. Ich hatte danach den Eindruck, meinen Mann viel besser zu verstehen und zu wissen was in ihm so vorgeht. Und auch ihm ist wohl klar geworden, welche Fehler er gemacht hat und warum mich manche Dinge so auf die Palme gebracht haben.

Wir sind mit offenem Ende aus dem Gespräch gegangen und haben dann doch noch mal einen 2. Termin ausgemacht, und der war gestern abend.

Die Psychologin hat dann im positiven Sinne Druck gemacht und gefragt, was unsere Motive sind, warum wir jeweils da sind. Anfangs habe ich mich sehr gut gefühlt und gemeint, dass es mir vor allem darum ginge, dass sich für ihn neue Perspektiven entwickeln.

Aber dann ging um das, was ich an ihm auszusetzen habe/hatte und warum ich trotzdem so schlecht bin im loslassen.

Einerseits tut es mir gut darüber zu reden, aber dass kann einem echt auf die Seele schlagen, wenn man da so gefragt wird. Und oft ist es so, dass mein Kopf dann ganz leer ist und ich gar nicht mehr weiß, was ich fühle und denke.

Mal sehen, wir haben jetzt jeder erst mal ein Einzelgespräch und dann noch eines zu zweit.

Ich habe heute morgen und den ganzen Tag nachgedacht und ich habe drei ziemlich definierbare Punkte herausgearbeitet, was das Zusammenleben mit meinem Mann so schwierig für mich macht - mal ganz abgesehen davon, dass ich immer noch sehr verliebt bin in meinen Freund und ihn sehr liebe. Vieles bei ihm genauso ist, wie ich es mir wünsche. Aber dafür an anderen Punkten Abstriche mache (er ist zum Beispiel nicht so charismatisch, eher ein bisschen stiller…) . Aber er ist so ein Süßer!

Aber trotzdem komme ich mir da manchmal oberflächlich vor in meiner Verliebtheit:

War ich nicht in meinem Mann mal genauso verliebt und habe es mich damals nur nicht so getraut zu zeigen, weil der Alterunterschied so groß war und ich mich nicht lächerlich machen wollte?

Das Kribbeln wird auch bei meinem Freund aufhören – ich fahr da wohl auch mit angezogener Handbremse und es fällt mir oft sehr schwer mich da richtig fallen zu lassen, meine Sorgen mit ihm zu teilen. Ich denk so oft, dass bei ihm alles so gut klappt (Job, Beziehung, kleine überschaubare Familie). Nicht so wie bei mir (etwas größere und chaotische Familie). Ich meine er bietet es mir oft an und ich bin oft stundenlang heulend am Wochenende dagesessen wegen der Sache mit meinem Mann und der Trennung und so. Ich will ihn da auch nicht dauernd mit nerven – obwohl er sich wohl oft ausgeschlossen fühlt.

Ach, liebe Sternli, würde mich sehr freuen, wenn Du bis hier durchgehalten hast und ich Dir bei Gelegenheit auch mal tröstende Worte schicken kann! :schmatz: :schmatz:

Liebe Grüße, Aida

 
Original von aidaDas Problem ist: ich finde es einfach nicht fair vom Leben (und von mir), dass mein Mann das Gefühl hat, nun "übrig" zu sein (er ist bald Ende 30).
hallo aida

du bist für das glück deines (ex) partners nicht verantwortlich.

gruß

sine

 
Ich würd sagen dadurch das du damals nicth die Wahrheit auf den Tisch gelegt hast hast du halt bis heute etwas in dir das dich nicht in Frieden lässt.

Ein Gedankengang..."hätt ich bloß und wenn..." hinterher is man immer schlauer und in dem Moment war man vielleicht einfach nur blind, es war schön wie es ist aber aufeinmal regelt sich alles und man merkt das man angerichtet hat und das lässt dich nicht zur ruhe kommen.

das du ihm sachn hinterher räumst zeigt das auch,das du den unbewussten gedanken in dir trägst...ihm irgendwo gerecht werden zu müssen.

und auf der anderen seite tut es gut das du bei ihm bist, im alten gewohnten umfeld das man doch nicht einfach so weg werfen will.

wenn es dich zu sehr bedrückt, red mit ihm klar was du hier auch geschrieben hast.

ich weiß nicht, manchmal is es besser die blanke wahrheit zu sagen um damit reinen tisch zu haben, manchmal macht der andere dabei auch zun und man kommt keinen mm voran wenn es nicht auf verstädnnis prallt.

hm, hoffe meine gedanken gehen in die richtige richtung.

mfg und nen schönen tag noch

 
Hallo!

Diese Woche habe ich einen viel klareren Kopf. Ich habe ja schon erzählt, dass mein Mann und ich wegen der Trennung und der ungewissen Zukunft eine Eheberaterin aufgesucht haben und das Gespräch letzte Woche nicht so erquicklich war für mich.

Es ging vor allem um dieses Thema "loslassen" können. Mir fällt das wirklich total schwer. Ich mag die Vorstellung einfach nicht, dass ich mich von ihm trenne und ich dann nie wieder sehe. Es macht mir Angst, dass ich ihn zu gar nichts mehr befragen könnte. Seine Meinung ist mir einfach auch heute noch sehr wichtig.

Aber in der letzten Woche habe ich mich mit dem Gedanken sehr auseinander gesetzt. Und ich habe gemerkt, wie sehr ich mich noch an den Erinnerungen festhalte und mich nicht ausreichend mit meiner Zukunft und Gegenwart beschäftige. Und dass ich gar nicht so viel Angst zu haben brauche.

Es entwickelt sich alles ganz gut:

Ich hatte am Wochenende mit meinem Freund ein sehr vertrauensvolles Gespräch und ich habe mich danach soooo gut gefühlt. Und er sich glaube ich auch.

Wir haben beide festgestellt, dass wir uns beide oft viel zu viele Vorwürfe machen (er trennte sich von seiner Freundin, ich mich von meinem Mann) weil wir zweifelsohne ein riesiges Schlamassel angerichtet haben. Aber es gibt eben auch diese wunderschönen und guten Seiten an dieser Erfahrung.

Wir merken, dass wir beide einen verdammt hohen Preis zahlen müssen und mussten, um zusammen zu sein. Und das ist uns viel wert. Ich hoffe so sehr, dass bei uns beiden alles gut geht.

Denn das ist auch einer der Gründe, warum ich so zögernd bin/war: jetzt habe ich eine Beziehung so richtig in den Sand gesetzt. Was ist, wenn es wieder passiert?

Oft hab ich das Gefühl, dass ich das nicht nochmal durchstehen würde.

Morgen habe ich ein Einzelgespräch - ein bißchen nervös bin ich schon. Am Sonntag hat mein Mann eines und nächste Woche ein gemeinsames.

Hoffentlich schaffe ich es damit ein bißchen Abstand zu gewinnen. Und aus dieser Verantwortungsschiene rauszukommen.

Ich danke euch allen für eure Unterstützung und halte euch auf dem Laufenden.

Viele Grüße

Aida

 
was wäre wenn....hm vielleicht kann man sich da auch zu sehr den kopf zerbrechen,

klingt alles sehr gut mit der beratung von jemand der "ahnung" hat.

und ebenso das du mit deinem neuen freund so viel redest.

lächel weil es schön war und macht beide das beste draus ;)

und wie war das? wird schon schief gehen? ;)

alles gute in eurer nun - gemeinsamen zukunft

 
Hallo!

Ist echt schön, immer wieder von euch zu lesen. Mit meinem Freund ist alles super, nur manchmal mach ich mir noch Vorwürfe... obwohl ich weiß, dass das auch keinem weiterhilft. Es könnte alles nicht besser sein: mein Mann und ich haben netten, herzlichen und fairen Kontakt. Ich bin da echt dankbar für die"entspannte" Situation und weiß das alles sehr zu schätzen. Ich wünsch ihm immer noch so sehr, dass er bald jemand nettes kennen lernt.

Aber dadurch, dass ich im letzten Jahr durch die Trennung und das Ganze hin und her so verspult war, hat meine Arbeit (ich schreibe meine Dokorarbeit in NaWi-Bereich) echt enorm (mehr zumindest mehr als mir recht ist) drunter gelitten.

Naja, für meinen Chef zählen halt Ergebnisse und in den Naturwissenschaften klappt es halt mal besser und mal schlechter.

Ich hatte ein Gespräch vor zwei Wochen mit meinem Prof. und es war SUPERÄTZEND!!! Ich hatte richtig viel gearbeitet, mehrere Sachen waren ganz gut gelaufen und eigentlich ein ganz gutes Gefühl. Und er??? Er hat bei allem rumgemäkelt und mich total blöd angemacht. Eine ganze Stunde lang. Als ob ich unfähig und dumm wäre.

Und dann so Sprüche von wegen "wenn Sie nächstes Jahr fertig werden wollen, das reicht ja bei weitem nicht usw. usw."

Man, als ob ich das nicht wüßte. Er ist so ein richtiger Negativ-motivator und kennt nur Druck machen, Druck machen, Druck machen. Selbst wenn ich vielleicht nur einen schlechten Tag erwischt habe: es war einfach nicht fair!

Ich würde echt am liebsten alles hinschmeißen. Es war gerade der größte Teil meines Lebens im Lot. Und dann das...

Ich habe das Gefühl, ich krieg gar nichts mehr auf die Kette. Bin ich wirklich so bescheuert und unfähig??? Und auch wenn das alles nicht optimal für meine Leistung war, bin ich doch keine Maschine, oder?

Vielleicht habe ich es ja auch nicht besser verdient. Habe selbst auch genug Unheil über andere gebracht...

Da muss ich wohl durch...

Aber hat mir jemand einen Tip fürs durchhalten??? Ist dringend!!!

Danke und einen schönen Abend!

Aida

 
Hallo Aida,

Ich kann Dich sehr gut verstehen. Ich habe mich auch von meinem Mann getrennt wegen einem anderen Mann. Ich verstehe Deine Schuldgefühle, die Du gegenüber Deinem Mann hast. Ich habe diese z.Teil auch heute noch, obwohl das das mit meinem Freund nicht geklappt hat.

Ich habe mir fast dieselben Gedanken immerzu gemacht wie Du. Vorallem die Frage, warum hab ich mich verliebt? Ich war doch in meinen Mann auch verliebt. Warum gehen Beziehungen zu Ende? War es der Alltag? Ist es der heutige Anspruch an das Leben? etc..

Bei meinem Mann und mir war es ebenfalls so, wir haben uns geliebt. Niemand begreift, das wir auseinander sind. Und es ist eine Liebe, die auch heute noch besteht, obwohl wir nicht mehr zusammen sind, obwohl wir beide wohl irgendwann eine neue Beziehung haben werden. Wir sehen einander immer noch vier- fünfmal die Woche, es ist heute eine eher geistige Beziehung, geprägt von tiefen Verständnis für den andern. Brüderlich, wenn man so sagen will. Er ist in meinem Herzen immer noch, zusammen mit meinem Sohn, meine Familie.

Und das alles, obwohl ich immer noch in meinem ExFreund verliebt bin und diesen über alles liebe.

Glaub mir, es gab Zeiten, da war ich in der Mitte auseinandergerissen. Ich wusste weder ein noch aus..Ausserdem ist mein Exmann sehr verständnisvoll, liebevoll und obwohl es ihn unglaublich schmerzte, dass ich mich verliebt hatte, war er mir nie böse, sondern versuchte mich zu verstehen. Wir hatten sehr viele schmerzhafte Gespräche, vorallem in der Anfangszeit, es war für beide sehr schmerzlich...auch für mich, denn ich hätte es nicht ertragen, wenn er sich umgedreht hätte und gegangen wäre und ich ihn nie mehr gesehen hätte.

Darum verstehe ich auch Deine Angst vor dem Loslassen. Ich kann das auch sehr schlecht...ganz schlecht. Aber ich hatte das Glück, das mein Exmann meine Gefühle für den anderen respektierte...Er hat auch akzeptiert, das wir niemals wieder zusammenkommen werden, aber wir einander wenigstens als allerbeste Freunde erhalten bleiben.

Dazu kommt, ich bin 35 Jahre alt, mein ExFreund ist jünger als ich und mein ExMann ist 8 Jahre älter. Am Anfang kam er sich auch auf "Abstellgleis" geschoben vor, keine grossartige Zukunft, Angst vor dem Alleinsein, weil mit 43 Jahren findet man nicht einfach so noch jemanden. Darum verstehe ich auch Deinen Mann. Obwohl die Gefühle nichts mit dem Alter zu tun haben, kommen solche Gedanken hoch.

Ich kann Dir leider nicht wirklich einen Rat geben. Ich kann nur für mich sprechen: Ich würde, obwohl mein Exmann und ich ein Superverhältnis haben, obwohl auch ich vielmals sehr traurig bin über das Ende unserer Ehe, niemals wieder zurückkehren. vorallem wegen folgenden Gekanken: Es ist mir einmal passiert, dass ich mich während meiner Ehe verliebte und ich war zu schwach, mich zu wehren. Würden wir wieder zusammenkommen (mal angenommen) und mir würde das nochmals passieren, würde ich diesen Menschen definitiv kaputtmachen. Diese Verantwortung würde ich niemals übernehmen.

Zweitens: Es gab einen Grund, warum ich mich verliebt hab. Ich war nicht unglücklich, ich war zufrieden...ich kenne den genauen Grund nicht genau, aber ich denke, wir haben alles voneinander gelernt, was man in einer Ehe lernen kann. Wir sind durch alle Höhen und Tiefen, wir haben Reisen gemacht, wir haben 2 schlimme Krankheiten überwunden, wir haben einen Sohn grossgezogen...wir habens erlebt.

Ich hoffe, Du konntest meinem Gedankengang ein bisschen folgen. Vielleicht bringts Dir ja was.

Wünsch Dir alles Gute

runAwaY

 
Hallo Runaway!

Danke für Deine lieben Worte!!! Ich dachte schon, ich bin die Einzige, der auf der Welt so geht. Tut wirklich gut zu wissen, dass ich da nicht alleine bin.

Du hast ja auch eine tolle Geschichte hinter Dir. Und ich weiß genau, was Du meinst mit der tiefen und innigen Beziehung und Bindung zu Deinem Mann. Mir geht es da genauso. Obwohl ich ihn so tief verletzt habe, ist er immer noch ein sehr wichtiger Bezugspunkt in meinem Leben. Und ich wohl auch für ihn.

Ich merke auch, dass ich ihn so völlig gar nicht verlieren mag. Ich glaub, ich müßte sterben. Wir haben so viel erlebt und geteilt, das ist was ganz Besonderes.

Und trotzdem habe ich oft das Gefühl, dass mein ganzes Leben zerbröselt und zu Staub wird. So vieles, was fest und sicher war, ist weg. Mein Freund ist beruflich viel unterwegs, was ich einerseits nicht nur schlecht finde, weil es mir Zeit für mich gibt.

Aber es macht mich einfach so traurig zu wissen, dass ich da auch etwas in Gang gesetzt habe und das kommt nie mehr zurück.

Ich weiß, Leben heißt Veränderung. Aber ich habe das Gefühl, ich komme selbst kaum noch hinterher: das Leben schmeißt sich nach vorne und man selbst stoplert hinterher.

Und viele andere scheinen viel besser zu wissen, wo es lang geht. Nur ich geh auf die 30 zu und bin immer noch nicht fertig...

Naja, ich habe auch wirklich großes Glück gehabt. Rückblickend hat mich die lange Beziehung mit meinem Mann vor dem ganzen Beziehungsstress bewahrt, den andere während des Studiums haben.

Ich habe das ganze eben erst mit Ende 20 erlebt und dafür so richtig tief in die Überraschungskiste des Lebens gegriffen. In 10 Jahren schmunzel ich wahrscheinlich drüber.

Aber trotzdem: kann den nicht einfach alles gut sein?

Danke nochmal, alles Gute und gute Nacht (in die wunderschöne Schweiz!!)

Aida

PS: Ist glaube ich wieder ein bißchen durcheinander geworden...

 
Hallo liebe Leute!

Keine Ahnung, was die letzten Tage mit mir los ist. Ich könnte den ganzen Tag heulen.http://www.liebeskummer.ch/images/blau/smilies/weinen_stark.gif

http://www.liebeskummer.ch/images/blau/smilies/weinen_stark.gif Und muss mich die ganze Zeit mächtig zusammenreißen - habe nächste Woche einen wichtigen Termin.

Ich habe mir gerade die alten E-Mails aus der Zeit durchgelesen, als ich noch mit meinem Mann zusammen war .... vielleicht keine brilliante Idee, wenn man eh schon so traurig ist ... jedenfalls ging es mir durch und durch. Ist jetzt fast ein Jahr her, dass wir uns getrennt haben (die Kurzversion: 10 Jahre zusammen, ich habe mich in einen anderen verliebt, langes hin und her, letztlich die Trennung, ich bin jetzt mit meinem neuen Freund zusammen)

Die Mails sind so schön. Am Morgen einfach ein "ILDGA. Einen wunderschönen guten Morgen!"

Warum habe ich es damals nicht gemerkt und geschätzt, wie sehr er mich liebt????

Naja, sicher war manchmal auch ein kleines Arschloch - aber wer ist das nicht manchmal??

Plötzlich kroch das Gefühl in mir hoch, dass ich den wertvollsten Menschen aus meinem Leben rausgeschmissen habe - nur weil ich mich in jemand anderes verliebt hatte.

Mein gesamter Seelenfrieden ist im Arsch ...

Und ich habe das Gefühl, es wird nie mehr gut werden wird.

Ist das ein normaler Durchhänger - wie gesagt: in zwei Wochen es es 1 Jahr her dass wir uns getrennt haben?

Gestern hat er mich noch wahnsinnig nett aufgebaut, weil ich so am heulen war, weil ich jobmäßig das Gefühl hatte, es nicht auf die Reihe zu bekommen. Manchmal verstehe ich einfach nicht, wie das alles so kommen konnte???!

Oh je, oh je - weiß jemand Rat???

Danke! Aida