Hallo!
Ich bin zur Zeit zum Glück nicht (mehr!) akut von Liebeskummer betroffen. Aber meine Lebenssituation ist im Moment doch sehr verwirrend. Ich fasse kurz zusammen und hoffe, ich vergesse nichts Wichtiges. Vielleicht gibt es jemanden mit ähnlichen Erfahrungen? Oder habt ihr einen zündenden Gedanken?
Ich war mit meinem Mann fast 9 1/2 Jahre zusammen. Wir hatten nach 4 Jahren geheiratet, ich bin 8 Jahre jünger als er und er hat mich in den Zeiten der Ausbildung und des Studiums immer finanziell, seelisch und moralisch unterstützt. Ich umgedreht anfangs auch: er gehörte recht schnell zur Familie und in der Diplomzeit in seinem Studium hat auch viel Hilfe von mir bekommen.
Es war in vielerlei Hinsicht eine Beziehung auf Augenhöhe: wir haben vor allem was die großen Fragen des Lebens anbelangt sehr gut harmoniert. Ich nenne das gerne: "Wir sind Brüder im Geiste". Aber auch Erfolg,Freude und Leistung in Beruf und Studium waren uns beiden sehr wichtig. Ich hatte in ihm meinen größten (und wohl auch stolzesten) Förderer meines Studiums.
Nach einem Jahr Ehe sind wir gemeinsam in eine neue Stadt gezogen (zur Erläuterung: ich habe anfangs in der Nähe unserer Heimatstadt studiert, wir haben damals auch schon zusammen gewohnt, aber in der neuen Stadt war es eben die erste gemeinsame Wohnung, ohne Fernbeziehung und so). Und ich wußte es auch schon davor, aber die Realität ist halt schlauer: wir haben recht unterschiedliche Auffassungen von Ordnung und Hausarbeit. Das sind Fragen, die sich bei einer besseren finanziellen Situation auch durch eine Putzfau regeln ließe. Aber es geht auch um so organisatorische Fragen: Versicherungen, Finanzplanung. Ich glaube nicht, dass ich penibel bin, aber sicherlich penibler und planender als eher. Unbezahlte Rechungen machen mich einfach nervös.
Es plätscherte also vor sich hin, Romantik war nie so unsere (seine?) Sache gewesen. Und ich war recht zufrieden. Aber es nervte mich kolossal, dass ich dauernd hinter allem her sein musste. Er schenkte mir nicht besonders viel Aufmerksamkeit. Ich wurde zur Xanthippe - und dachte: "alles schön und gut. Aber das kanns doch nicht gewesen sein. Du bist noch nicht mal 30. "
Andererseits: egal was passierte: ich konnte/kann immer noch zu ihm kommen. Egal ob Krankheit oder sonst eine Katastrophe: er ist ein toller, loyaler, liebevoller, intelligenter, witziger, herzensguter Mann! Mit das Kostbarste, was ich überhaupt kenne!!
Es kam wie es kommen musste: ich verliebte mich in das totale Gegenteil. Organisiert, strukturiert, aufmerksam (er läßt einen ausreden), aus dem gleichen beruflichen Bereich wie ich. Er ist ganz bezaubernd, ein halbes Jahr jünger als ich.
(Mir läuft gerade die Zeit davon... ich kann gar nicht alles schreiben, was so toll an meinem Freund ist...
.... ich spare jetzt mal den den Zwischenteil (hin und her zwischen den beiden; mein Mann und ich hatten das Arrangement: ein Seitensprung interessiert nicht; aber ernsthaft verlieben wird erzählt.)
Anfang des Jahres haben wir uns getrennt - wobei er dann den endgültigen Schlußstrich zog, weil auch er sich in jemand anderes verliebt hatte.
Ich kann bis heute nicht beurteilen, wie sehr das auch eine Projektion seiner Wünsche und Pläne mit mir war, die er auf diese andere Frau übertragen hat. Ich kenne sie auch und hätte sie ihm von Herzen gegönnt. Ein richtig süße und nette Frau!
Jedenfalls wohne ich nun mit meinem Freund zusammen: es ist wirklich superschön und harmonisch (wie schon gesagt: wir sind uns in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich).
Doch mein Mann hat nun einen Korb von der anderen Frau bekommen. Und sehe mich nun mit der Situation konfrontiert, dass er mich fragt, ob wir es nicht nochmal mit einander versuchen wollen.
Ich habe heute noch solche Schuldgefühle, was ich ihm damals mit dem Betrügen angetan habe und hasse mich selbst für meine Schlechtigkeit. Mir war die Tatsache, dass ich so unglaublich verliebt war für beinahe jede bescheuerte Ausrede genug Grund. Vieles was ich damals getan habe bereue ich zutiefst. Auch, dass ich sowohl meinen Mann, als auch meinen Freund ... aber wohl auch mich selbst betrogen habe.
Ich könnte noch hundert Fakten dazuschreiben. Ich verstehe mich immer noch so gut mit meinem Mann. Aber ich spüre auch, dass wenn wir wieder zusammen wären, damit das Problem nicht wirklich gelöst wäre.Ich kümmere mich sehr viel um ihn, mache einen größten Teil seiner Hausarbeit (bescheuert, ich weiß. Aber wenn ich weiß, dass es ihm einigermaßen gut geht, geht es mir auch besser)
Ich fühle mich so gut so mit meinem Freund. Und ich weiß, dass ich auf sein Verständnis, dass ich mich immer noch viel um meinem Mann kümmere und für ihn da bin, nicht ewig in Anspruch nehmen kann und möchte. Viel Zeit und Aufmerksamkeit geht für ihn dadurch verloren.
Ich hätte so gerne meinen Seelenfrieden wieder!!!
Weiß jemand, wie man den in so einer Situation wieder erlangen kann??
Und ich bin in so orientierungslos. Die Situation ist so ein empfindliches Gleichgewicht.
Danke und gute Nacht!
Aida
Ich bin zur Zeit zum Glück nicht (mehr!) akut von Liebeskummer betroffen. Aber meine Lebenssituation ist im Moment doch sehr verwirrend. Ich fasse kurz zusammen und hoffe, ich vergesse nichts Wichtiges. Vielleicht gibt es jemanden mit ähnlichen Erfahrungen? Oder habt ihr einen zündenden Gedanken?
Ich war mit meinem Mann fast 9 1/2 Jahre zusammen. Wir hatten nach 4 Jahren geheiratet, ich bin 8 Jahre jünger als er und er hat mich in den Zeiten der Ausbildung und des Studiums immer finanziell, seelisch und moralisch unterstützt. Ich umgedreht anfangs auch: er gehörte recht schnell zur Familie und in der Diplomzeit in seinem Studium hat auch viel Hilfe von mir bekommen.
Es war in vielerlei Hinsicht eine Beziehung auf Augenhöhe: wir haben vor allem was die großen Fragen des Lebens anbelangt sehr gut harmoniert. Ich nenne das gerne: "Wir sind Brüder im Geiste". Aber auch Erfolg,Freude und Leistung in Beruf und Studium waren uns beiden sehr wichtig. Ich hatte in ihm meinen größten (und wohl auch stolzesten) Förderer meines Studiums.
Nach einem Jahr Ehe sind wir gemeinsam in eine neue Stadt gezogen (zur Erläuterung: ich habe anfangs in der Nähe unserer Heimatstadt studiert, wir haben damals auch schon zusammen gewohnt, aber in der neuen Stadt war es eben die erste gemeinsame Wohnung, ohne Fernbeziehung und so). Und ich wußte es auch schon davor, aber die Realität ist halt schlauer: wir haben recht unterschiedliche Auffassungen von Ordnung und Hausarbeit. Das sind Fragen, die sich bei einer besseren finanziellen Situation auch durch eine Putzfau regeln ließe. Aber es geht auch um so organisatorische Fragen: Versicherungen, Finanzplanung. Ich glaube nicht, dass ich penibel bin, aber sicherlich penibler und planender als eher. Unbezahlte Rechungen machen mich einfach nervös.
Es plätscherte also vor sich hin, Romantik war nie so unsere (seine?) Sache gewesen. Und ich war recht zufrieden. Aber es nervte mich kolossal, dass ich dauernd hinter allem her sein musste. Er schenkte mir nicht besonders viel Aufmerksamkeit. Ich wurde zur Xanthippe - und dachte: "alles schön und gut. Aber das kanns doch nicht gewesen sein. Du bist noch nicht mal 30. "
Andererseits: egal was passierte: ich konnte/kann immer noch zu ihm kommen. Egal ob Krankheit oder sonst eine Katastrophe: er ist ein toller, loyaler, liebevoller, intelligenter, witziger, herzensguter Mann! Mit das Kostbarste, was ich überhaupt kenne!!
Es kam wie es kommen musste: ich verliebte mich in das totale Gegenteil. Organisiert, strukturiert, aufmerksam (er läßt einen ausreden), aus dem gleichen beruflichen Bereich wie ich. Er ist ganz bezaubernd, ein halbes Jahr jünger als ich.
(Mir läuft gerade die Zeit davon... ich kann gar nicht alles schreiben, was so toll an meinem Freund ist...
.... ich spare jetzt mal den den Zwischenteil (hin und her zwischen den beiden; mein Mann und ich hatten das Arrangement: ein Seitensprung interessiert nicht; aber ernsthaft verlieben wird erzählt.)
Anfang des Jahres haben wir uns getrennt - wobei er dann den endgültigen Schlußstrich zog, weil auch er sich in jemand anderes verliebt hatte.
Ich kann bis heute nicht beurteilen, wie sehr das auch eine Projektion seiner Wünsche und Pläne mit mir war, die er auf diese andere Frau übertragen hat. Ich kenne sie auch und hätte sie ihm von Herzen gegönnt. Ein richtig süße und nette Frau!
Jedenfalls wohne ich nun mit meinem Freund zusammen: es ist wirklich superschön und harmonisch (wie schon gesagt: wir sind uns in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich).
Doch mein Mann hat nun einen Korb von der anderen Frau bekommen. Und sehe mich nun mit der Situation konfrontiert, dass er mich fragt, ob wir es nicht nochmal mit einander versuchen wollen.
Ich habe heute noch solche Schuldgefühle, was ich ihm damals mit dem Betrügen angetan habe und hasse mich selbst für meine Schlechtigkeit. Mir war die Tatsache, dass ich so unglaublich verliebt war für beinahe jede bescheuerte Ausrede genug Grund. Vieles was ich damals getan habe bereue ich zutiefst. Auch, dass ich sowohl meinen Mann, als auch meinen Freund ... aber wohl auch mich selbst betrogen habe.
Ich könnte noch hundert Fakten dazuschreiben. Ich verstehe mich immer noch so gut mit meinem Mann. Aber ich spüre auch, dass wenn wir wieder zusammen wären, damit das Problem nicht wirklich gelöst wäre.Ich kümmere mich sehr viel um ihn, mache einen größten Teil seiner Hausarbeit (bescheuert, ich weiß. Aber wenn ich weiß, dass es ihm einigermaßen gut geht, geht es mir auch besser)
Ich fühle mich so gut so mit meinem Freund. Und ich weiß, dass ich auf sein Verständnis, dass ich mich immer noch viel um meinem Mann kümmere und für ihn da bin, nicht ewig in Anspruch nehmen kann und möchte. Viel Zeit und Aufmerksamkeit geht für ihn dadurch verloren.
Ich hätte so gerne meinen Seelenfrieden wieder!!!
Weiß jemand, wie man den in so einer Situation wieder erlangen kann??
Und ich bin in so orientierungslos. Die Situation ist so ein empfindliches Gleichgewicht.
Danke und gute Nacht!
Aida