Mein Freund, mein Arbeitskollege und ich - lang!

Lillybelle

Erfahrener Benutzer
20. März 2004
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Hallo, liebe Mitleser,

ich habe ganz lange nicht in diesem Forum geschrieben. Ich habe zur Zeit das Gefühl, dass ich platze, weil ich das nicht loswerden kann, was mir auf dem Herzen liegt. Wer so bißchen meine alten Beiträge quer liest, erkennt bestimmt, dass ich irgendwie eine Chaoselse bin. Mittlerweile nun ganze 30 Jahre alt.

Mit meinem Partner (31 J.) bin ich seit bald 3 Jahren zusammen. Wir kennen uns schon länger, aber es hat dann erst gefunkt. Eigentlich kannten wir uns gar nicht so gut, eben nur mal gesehen bei gemeinsamen Freunden. So im nachhinein finde ich es schwierig, wenn man nicht weiß, worauf man sich einlässt, so von beiden Seiten. Hätten wir uns beide besser vorher gekannt, weiß ich nicht, ob aus uns ein Paar geworden wäre, weil wir doch sehr unterschiedlich sind.

Wenn ich unsere Beziehung beschreiben sollte? Sie war nie sonderlich harmonisch. Wir haben uns immer viel gestritten, was von uns beiden ausging. Meistens lag das dann an mir, dass die Situationen eskaliert sind. Ich finde in diesen Situationen kein Ende und er läuft dann weg und lässt mich alleine sitzen. Das macht mich wahnsinnig. Aber ihm gehen dann die Argumente aus und fühlt sich an die Wand geredet. Es gab auch schon Tage, an denen ich hier alleine gesessen habe.

Unsere Beziehung hat aber auch schöne Seiten. Er hat eine super verlässliche Art. Ich weiß ganz genau, dass er immer für mich da ist. Er ist auch irgendwo mein Ruhepol. Ich mag sein Lächeln und seine Rehaugen.

Leider können wir nicht miteinander reden. Eher streiten wir uns dann. Und streiten können wir nicht, weil die Situation dann eskaliert. Früher haben wir uns nur böse Sachen an den Kopf geworfen. Heute ist auch Gewalt - von beiden Seiten aus - gegen uns/gegen Sachen im Spiel, worüber ich nicht schreiben möchte.

Ich habe auch nicht so wirklich das Gefühl, dass er wissen möchte, was genau in mir vorgeht. Denn fragen tut er nicht, egal, was ich andeute. Sei es meine chronische Erkrankung, über die er fast nichts weiß, frühere Probleme... all das, was ich mal angedeutet habe, wird nicht von ihm hinterfragt. Ich schätze, dass es damit zusammen hängt, dass er nicht gerne über Probleme spricht.

Er redet generell recht wenig. Dabei unterhalte ich mich so gerne. Er ist aber sehr still. Er wird nur gesprächiger, wenn er was beim weggehen getrunken hat. Er findet aber leider selten die Grenze und ist dann extrem betrunken. Meistens streiten wir uns dann. Letztes Wochenende hat er mich zweimal in der Stadt alleine herumirren lassen, weil er wieder weggelaufen ist.

Vor etwas über 7 Monaten sind wir zusammen gezogen. Unsere erste gemeinsame Wohnung, die wir uns nach und nach schön eingerichtet haben und immer noch bei Kleinigkeiten dabei sind. Es ist mein Zuhause geworden, wie auch er in den fast 3 Jahren zu meinem Zuhause geworden ist. Meine Familie ist fast 200 km weit weg, so wie die meisten meiner Freunde. Ein paar Freunde habe ich hier, doch die meisten davon kenne ich nur aus seinem Freundeskreis.

Ich weiß selbst nicht, ob das mit dem Zusammenziehen so eine gute Idee war. Ich habe die Idee nicht gut durchdacht. Unsere Beziehung lief schon vorher nicht gut, auch wenn das mit den ganz schlimmen Wutausbrüchen erst nach dem Umzug geschehen ist. Ich hatte gehofft, dass manches durch den Umzug besser in der Beziehung wird. Früher waren wir immer zur zweit in meiner Miniwohnung. Er hat seine ganzen Klamotten in irgendwelchen Behelfsschränken untergebracht. Wir konnten uns nicht aus dem Weg gehen und er fühlte sich für nichts zuständig, weil er ja nur Besuch war.

Heute muss ich ihn nach wie vor bitten, was in der Wohnung zu machen. Sonst würde nicht viel passieren. Z. B. hat er bis heute in den 7 Monaten nicht einmal die Böden gewischt. Ich weiß, dass das albern klingt, aber ich fühle mich da echt überlastet mit meinem Job und dem Haushalt. Wir arbeiten beide Vollzeit, er hier im Ort und ich bin am pendeln. Das bedeutet, dass ich morgens lange vor ihm aus dem Haus gehe und Abends erst nach ihm wieder zurück bin. Ich erwarte eigentlich schon, dass er da mehr Aufgaben übernimmt und wir den Rest gemeinsam machen. Eine elendige Diskussion... mittlerweile macht er etwas mehr. Nicht, weil er es so sieht, dass er das macht, weil mein Tag einfach länger ist. Ich denke, er hat nur keine Lust auf noch mehr Diskussionen.

Wirklich harmonische Momente sind selten. Genauso wie unser Sexleben, dass kaum mehr existiert. Eigentlich haben wir beide da keine Lust drauf. Aus verschiedenen Gründen. Ich bin abends meist zu müde nach so nem langen Tag. Und es ist immer so extrem kurz, so dass ich da gar nicht abschalten kann. Und ihn belastet es, dass es immer so kurz ist. Also möchte er dann auch nicht, weil er sich immer voll den Kopf macht, dass es nur so kurz ist.

Wir haben schon beide versucht, unsere Beziehung zu retten. Sei es, durch mehr Zeit miteinander zu verbringen, durch etwas mehr reden. Er blättert auch ab und zu in einem Sexratgeber, der 100 %igen Erfolg verspricht... Na ja.

Tja und an dieser Stelle kommt mein Arbeitskollege ins Spiel. Ich arbeite in der Firma seit fast ein Jahr und habe mit diesem Kollegen nicht wahnsinnig viel zu tun. Eigentlich gar nichts, wenn ich nicht möchte. Wir arbeiten in verschiedenen Bereichen und er ist ein paar Stufen unter mir. Wenn es denn was zu bereden gibt, müsste ich das eigentlich nur mit seinem Vorgesetzten tun. Wir haben uns warum auch immer mal unterhalten, halt so ein paar belanglose Worte auf dem Flur, ein paar nette Mails. Daraus hat sich ein Dauerflirt entwickelt. Mit Unterbrechungen seit einem halben Jahr. Also kurz nach dem Umzug mit meinem Partner.

Es ist halt so schön belanglos, ein paar nette Worte von einem deutlich jüngeren Mann, ein paar harmlose Komplimente und tiefe Blicke auf dem Flur. Ja eigentlich fühle ich mich da wie frische 16 Jahre jung, so ungefähr. Eine Zeit lang habe ich ständig versucht, ihm zufällig über den Flur zu laufen, was auch ganz gut geklappt hat. Was nicht so toll war, meinen misstrauischen anderen Kollegen ausgesetzt gewesen zu sein. Klar, warum sollte ich denn auch mit ihm reden?! Zu der Zeit war ich mit einer Kollegin im Zimmer, die wohl schon mitbekommen hat, dass das nicht ganz normal ist. Sie fragte auch nach Telefonaten, ob mein besagter Kollege dran war, weil ihr das Gesäusel wohl aufgefallen ist. Ich hab dann auch rausgefunden, dass er ungebunden ist. Ich hatte das Gefühl, dass mir die Situation irgendwie entgleitet.

Irgendwann hatte ich die tolle Erkenntnis, dass das alles Mist für meine Beziehung ist. Ich bin meinem Kollegen also aus dem Weg gegangen, was nicht schwer ist, weil wir nicht nur in verschiedenen Bereichen arbeiten, sondern auch räumlich ganz weit auseinander unsere Büros haben.

Die Beziehung zu meinem Partner wurde tatsächlich wieder besser. Wir haben uns besser verstanden und hatten wenigstens wieder ab und zu Sex.

Wie es denn so kommen sollte, hatten wir letztens Weihnachtsfeier. Ich hatte echt so meine Bedenken vorher. Aber ich habe gut vorgearbeitet und bin ja meinem Kollegen schon länger vorher immer aus dem Weg gegangen. Hatte schon vor der Feier mit den Mädels ein paar Sekt. Wir sind dann in den Raum rein, da waren so viele unbekannte Gesichter (großes Unternehmen mit mehreren Standorten). Wir sind dann zur Bar, dummerweise direkt an meinem Kollegen vorbei, was er dann auch mitbekommen hat. Wir haben dann nur kurz hallo gesagt. Und von da an konnte ich ihn nicht aus den Augen lassen.

Ich wurde immer nervös, wenn ich nicht wusste, wo er ist. Irgendwann hatte ich gesehen, dass er die ganze Zeit mit einer anderen geredet hat. Echt langes Gespräch an der komplett anderen Seite des Raumes. Aber er guckte trotzdem regelmäßig in meine Richtung. Ob er zu mir geguckt hat, kann ich nicht sagen, wegen der Entfernung. Ich also erst mal noch einen Drink geordert. Ich habe mich total bescheuert gefühlt, halt immer noch wie 16, was ich nun definitiv nicht bin.

Bin dann irgendwann mit einer Kollegin auf dem Flur. Irgendwann stand er auch da und hat sich mit ein paar Leuten unterhalten. Und kam dann zu mir. Wir standen ganz dicht beieinander. Er hat mir so schöne Sachen gesagt, wie toll er mich findet und so. Dass mein Alter kein Problem für ihn wär. Ich konnte ihn nur anschauen die ganze Zeit und habe kaum was gesagt. Und natürlich haben die anderen Kollegen komisch geguckt, zumal es kein Geheimnis ist, dass ich einen Freund habe.

Meine eine Kollegin hat sich prompt dazu gestellt und meinte zu ihm, dass ich vergeben bin und so. Und er mir von der Pelle rücken soll. Oh was war mir das peinlich! Zumal ich meinen Partner ihm nie gegenüber erwähnt habe. Warum auch, bei unseren harmlosen flirts?! Er wirkte etwas geknickt. Er meinte aber auch, dass er mich gerne küssen würde, wenn ich keinen Freund hätte. Ich wieder zu allem nichts gesagt. Ich hab ihm nur tausend mal gesagt, wie blöd ich ihn finde. Was er glaub ich richtig toll fand. Wir waren uns so verdammt nah.

Und dann musste ich auch los, weil ich auf meine Mitfahrgelegenheit angewiesen war. Nur kurz verabschiedet und dann los.

Seitdem läuft es in meiner Beziehung wieder schlechter. Und meinen Kollegen hab ich seitdem nicht gesehen, weil ich die ganze Zeit Urlaub hab. Ein bißchen Bammel hab ich schon vor dem Wiedersehen.

Ich mache mir schon Gedanken, was mein Kollege sich so denkt. Was in meinem Kopf herum geht, weiß keiner bei der Arbeit. Ich hatte kurz überlegt, eine Kollegin einzuweihen und sie auszuquetschen, ob er auf der Weihnachtsfeier was über mich erzählt hat oder so. Aber ich werde es nicht tun.

Ein großes Gerede kann ich mir in meiner Position nicht leisten. So gut wie alle wissen von meinem Freund. Selbst wenn ich meinen Freund nicht hätte, ginge es trotzdem nicht. Es gibt nicht ein einziges Paar in dem Unternehmen, wo beide an einem Standort arbeiten. Und er ist viel jünger. Das mit der Position ist auch nicht ganz unproblematisch, weil er mittelbar durch meine Arbeit betroffen ist.

Klar frag ich mich auch, was er denn so für ein Typ ist. Manchmal denke ich, dass er bestimmt voll der Weiberheld ist und die Herausforderung mit mir so toll findet.

Er geht mir nicht aus dem Kopf. Dabei hatte ich alles so schön verdrängt die Wochen davor. Ich halte es für möglich, dass ich ihn interessant finde, weil es mit meinem Partner so rein menschlich und auch im Bett nicht läuft. Dass ich ihn vielleicht nur deswegen interessant finde. Denn ganz mein "Beuteschema" ist er eigentlich nicht.

Ich habe meinem Partner sogar von ihm erzählt, als ich wütend und verletzt von unseren ganzen Streitigkeiten war. Darauf kam wieder keine große Reaktion. Ich hatte gehofft, dass wir vielleicht dann mehr über uns reden, an unserer Beziehung arbeiten. Statt dessen betrachtet er mich jetzt argwöhnisch. Auch die Weihnachtsfeier passte ihm nicht. Nach der Feier haben wir nicht mehr über meinen Kollegen gesprochen.

Natürlich grübel ich schon länger darüber nach, wie und ob es mit meiner Beziehung weitergehen soll. Für mich geht es nicht um die Frage, ob ich mit meinem Kollegen oder meinem Partner zusammen sein möchte. Denn ich gehe davon aus, dass es zwischen meinem Kollegen und mir zwar sehr aufregend ist, daraus aber keine Beziehung wachsen kann. Meine Frage ist, ob ich meine Beziehung weiterführen kann oder nicht. Und das tut verdammt weh. Es hängt so vieles dran, ich würde mein Zuhause verlieren, eine sehr vertraute Person mit ihm und unsere gemeinsame Wohnung. Und ein paar liebe Freundinnen, die ich nur durch ihn kenne. Ich wäre allein, fernab der Heimat. 30 Jahre alt, single, unverheiratet, ohne Kinder.

 
Da Du Deine Beziehung nur als Mittel zum Zweck hast um überhaupt eine Beziehung zu haben, sollte sich doch Deine ganze Frage von allein beantworten. Daß das Wort ungesund als Beschreibung für Deine Beziehung noch stark verharmlosend ist, fällt Dir nicht so richtig auf, oder?

 
Erst einmal danke für Deine Antwort, die es so ziemlich genau trifft. Ja, es geht mir eigentlich darum, dass ich Angst davor habe, mal wieder von null anfangen zu müssen und dabei auch noch einigen Menschen vor den Kopf stoßen muss. Seine Freunde/Familie, meine Familie... Dass es keine Basis für eine Beziehung ist, ist mir klar. Dennoch denke ich, dass es der "Grund" für viele andere Beziehungen ist. Ich kenne andere Paare, die nach außen hin sehr glücklich wirken, es aber nicht sind. Klar, zu denen möchte ich auch nicht gehören.

Dass es mir nicht gut tut, sehe ich an vielen Dingen. Irgendwie war ich früher fröhlicher. Das schlimmste ist, wenn mein Partner sagt, dass es mir ohne ihn noch schlechter geht und meine Ängste schürt.

 
Dass es keine Basis für eine Beziehung ist, ist mir klar. Dennoch denke ich, dass es der "Grund" für viele andere Beziehungen ist. Ich kenne andere Paare, die nach außen hin sehr glücklich wirken, es aber nicht sind.
Und Deine Beziehung geht Dir mittlerweile so sehr gegen den Strich, daß Du als Ausrede, daß Du sie weiter aufrecht erhälst andere Paare und Beziehungen vorschieben musst?

Klar, zu denen möchte ich auch nicht gehören.
Warum tust Du's dann und rechtfertigst es sogar noch?

Das schlimmste ist, wenn mein Partner sagt, dass es mir ohne ihn noch schlechter geht und meine Ängste schürt.
Toller Partner, der einem Angst macht. Ja, ich finde Angst sollte einen Großteil jeder Partnerschaft ausmachen und ich glaube es wird ein enormer Verlust für Dich sein, wenn da plötzlich keiner mehr ist, der Dir laufend Angst macht.
 
Keine Sorge, ich schiebe keine anderen Beziehungen vor... falls Du Dich da selbst angegriffen fühlen sollte, tut es mir leid. Es war nur eine Beobachtung, mehr nicht. Mein Argument, mit dem Kerl derzeit zusammen zu sein ist nicht das beste, aber offenbar gibt es auch Leute, denen es so ähnlich geht. Tatsächlich glaube ich aber auch ein paar wenige Paare zu kennen, bei denen es immer wahrhaftige Gefühle sind.

Ich freue mich für Dich, dass Du offenbar niemals in dieser Situation warst.

 
Ich frag mich was es bei einer so ungesunden Beziehung eigentlich zu überlegen gibt? Ihr tut euch Beide absolut nicht gut! Was hilft es dir auf die Beziehung anderer Leute zu gucken? Du musst dich in deiner wohlfühlen und das tust du nicht. Aber wahrscheinlich lieber an so einer miesen Sache festhalten als alleine zu sein.

Es ist mir schleierhaft worauf du wartest? Ihr habt schon an eurer Partnerschaft gearbeitet und es hat nichts gebracht. Denkst du ihr wacht eines morgens auf und alles ist plötzlich super? Dieses Pferd ist zu Tode geritten, also steig ab und gehe deinen Weg ohne ihn.

Wer so bißchen meine alten Beiträge quer liest, erkennt bestimmt, dass ich irgendwie eine Chaoselse bin
Klingt als wärst du auch noch stolz drauf. Ich denke bei dir geht jeder gut gemeinte Tipp sowieso unter. Du brauchst dein Chaos, dann lebe es, aber beschwere dich nicht.

 
Übrigens habe ich keine Angst vor ihm, auch nicht wegen unserer Auseinandersetzungen. Es ist doch schon von Wortsinn her ein Unterschied, ob jemand meine Ängste schürt oder mir Angst macht. Und mit meinen Ängsten meinte ich meine Angst vor dem Alleinsein, meine generellen Zukunftsängste.





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





Hallo sunshine girl,

keine Ahnung, worauf ich warte. Ich fahre nun ein paar Tage weg und hoffe dann, dass er und ich uns mal in Ruhe zusammen setzen können. Ja, am liebsten wäre mir, dass plötzlich alles gut wird. Aber so naiv bin ich dann doch nicht.

Übrigens so richtig an der Partnerschaft haben wir nicht gearbeitet finde ich... das waren eher so halbherzige Versuche. Ich will jetzt auch nicht alles auf den Sex schieben, aber der war nie gut und das war auch eigentlich immer ein Problem. Vielleicht unser erstes großes Problem, an dem wir nie ernsthaft gearbeitet haben.

 
an problemen muss man arbeiten. zumindest, wenn man sich wünscht, dass sie weggehen.

reden, reden, reden, reden.

da er schwierigkeiten damit hat, mach du den anfang. von selbst lernt ihr euch nicht kennen. du lebst nicht, du wirst gelebt. du wurschtelst vor dich hin, ohne das steuer in die hand zu nehmen.

ändere das!

und nein, bevor du sagst: schön für dich, dass du das nicht kennst- doch ich kenne es genau. ich kenne diese paarkrisen. und nur reden hilft.

kein problem wird jemals kleiner davon ,dass man nicht hinguckt.

 
Übrigens so richtig an der Partnerschaft haben wir nicht gearbeitet finde ich... das waren eher so halbherzige Versuche.
Wie madou schon sagte ...dann übernimm du das Steuer und fang an zu reden. Ist es euch jedoch Beiden zuviel Mühe tatsächlich Energie in eine Veränderung zu investieren, dann ist das ein Zeichen dafür, dass das Ding durch ist.

Ihr habt eine Menge baustellen und nicht nur den Sex. Oder glaubst du dass eure Aggressionen und Handgreiflichkeiten automatischen aufhören, wenn der Sex stimmt? Kann mir nicht vorstellen, dass ihr noch besonders viel Respekt voreinander habt, oder Vertrauen ineinande,r und es wird ganz schwer das wieder herzustellen.

 
Oh Mann. Nun habe ich eben einen so schönen Text geschrieben und nun ist er weg. Ich versuche es also in der Kurzfassung.

In der Tat wird er sich davor drücken, also werde ich versuchen, mit ihm über alles zu reden. Ja Mandou, ich will so nicht weitermachen! Wir haben heute kurz telefoniert und nur Belangloses ausgetauscht. Wie ich uns kenne, würde das mit zum nächsten Streit so weiterplätschern. Ich bin erst Sonntag Abend wieder zu Hause, eigentlich nicht so günstig zum reden, zumal ich Montag wieder zu arbeiten anfange. Ich habe nach wie vor ein wenig Bammel, meinem Kollegen zu begegnen.

Sunshine, wir haben so viele Baustellen. Aber das Thema Sex ist unser ältestes Problem. Es lief nie gut. Am Anfang war es mir egal. Es war aufregend, ein unbekannter Mann. Und ich dachte, es wird sich schon geben. Aber es hat sich leider nicht von selbst geändert. Sicher würde das nicht alle Probleme lösen. Aber es würde so manches einfacher machen. Ich würde mich wieder mehr als Frau fühlen. Momentan fühle ich mich wie eine frustrierte Alte. Und da kommt mein Kollege ins Spiel, bei dem ich mich wieder begehrenswert fühle. Und nicht nur wie ein Haushaltsgegenstand.

Und ich denke genauso wie Du, dass es sehr schwer sein wird, den fehlenden Respekt wieder herzustellen. Die Dinge, die geschehen sind, lassen sich nicht rückgängig machen. Die bösen Worte sind gesagt. Über die Handgreiflichkeiten habe ich mich gestern das allererste Mal unterhalten, mit meiner besten Freundin. Gerade nach dem Gespräch fällt es mir noch schwerer zu glauben, was da geschieht.

Ich male mir die ganze Zeit aus... was wäre wenn. Wenn es so weitergeht, wenn wir uns trennen. Wenn wir uns trennen würden, würde ich an meinen Arbeitsort ziehen, wo ich nur Arbeitskollegen habe, aber keine Freunde. Ich weiß, dass Ihr das mit der Angst vor dem Alleinsein nicht gerne lest. Aber das wäre schon schlimm für mich. Eine noch kleinere Kleinstadt als jetzt. Und niemanden da. Aber so weitergehen kann es nicht.

 
Ich weiß, dass Ihr das mit der Angst vor dem Alleinsein nicht gerne lest. Aber das wäre schon schlimm für mich.
Es geht nicht darum was wir gerne lesen möchten. Wer will schon alleine sein. Die Frage ist halt nur welchen Preis man zu zahlen bereit ist, um sich dieser Angst nicht stellen zu müssen? Es ist dein Leben und du musst entscheiden wo deine Schmerzgrenze liegt.

Ich würde mich wieder mehr als Frau fühlen. Momentan fühle ich mich wie eine frustrierte Alte. Und da kommt mein Kollege ins Spiel, bei dem ich mich wieder begehrenswert fühle. Und nicht nur wie ein Haushaltsgegenstand.
Kein schönes Gefühl! Nur ist eine Affäre keine Dauerlösung für die Sexprobleme in eurer Beziehung. Ich vermute mal, dass dein Freund genauso gefrustet ist wegen der Situation. Ihr könnt das nur zusammen packen und nicht als Einzelkämpfer.

 
Hallo, Sunshine, der Preis ist momentan tatsächlich etwas zu hoch. Ich bin nach wie vor ratlos, wie wir das angehen können. Ok, reden. Aber wenn wir denn mal reden, streiten wir dann recht schnell. Und streiten... na ja. Das artet dann wieder aus. Ich ärgere mich auch fast, dass ich Sonntag so spät da bin. Eigentlich würde ich am liebsten bald darüber reden, aber eben nicht kurz vor dem Schlafengehen.

Eine Affäre wäre gar keine Lösung, zumal das mit meinem Arbeitskollegen sowieso nicht in Betracht käme. Ich könnte das alles gar nicht trennen, so von den Gefühlen her und dann noch die Arbeit dazu. Und meinem Freund könnte ich das auch nicht antun. Ja, er ist total gefrustet. Aber ich weiß auch nicht so recht, was ich konkret mit unserem "Sexproblem" anstellen soll. Es war bei ihm noch nie anders als jetzt, auch nicht mit den Frauen davor. Ich hab ihm ja schon mal vorgeschlagen, dass wir uns von Außen Hilfe holen. Okok, der ganze "Spaß" ist immer nach höchstens 2 Minuten vorbei. Ist mir ein wenig peinlich, darüber zu schreiben. Es geht nur länger, wenn er total betrunken ist. Aber dann will ich nicht. Ich mag ihn nicht, wenn er betrunken ist. Wir streiten uns dann auch meistens. Weitere Ausnahmen von den 2 Minuten gibt es nicht. Das schlimmste ist, dass ich nicht mal übertreibe. Er wirft mir auch gerne vor, dass ich nicht über meine sexuellen Wünsche rede. Warum auch. Ich weiß, dass es echt bitter klingt, aber da gibt es nichts, was sich in 2 Minuten realisieren lässt.

 
Ich hab ihm ja schon mal vorgeschlagen, dass wir uns von Außen Hilfe holen.
Das halte ich für sinnvoll. Wenn er diese Probleme schon immer hatte, dann werdet ihr das alleine wohl nicht lösen können. Was hat er denn zu deinem Vorschlag gesagt? War er generell dagegen oder habt ihr es einfach nur nicht in Angriff genommen?

Ok, reden. Aber wenn wir denn mal reden, streiten wir dann recht schnell. Und streiten... na ja. Das artet dann wieder aus.
Sehr verfahrene Situation. Wie wäre es mit Paartherapie, damit ihr überhaupt mal das sagen könnt was ihr sagen möchtet?

Schreib ihm doch einen Brief. Nicht vorwurfsvoll sondern einfach, dass die Situation zwischen euch dich sehr belastet und dass du mittlerweile vollkommen ratlos bist. Dann schreib deine Gedanken rein was ihr unternehmen könntet. Den Brief steck ihm am Besten erst dann zu, wenn du weisst, dass ihr euch erstmal ein paar Stunden nicht seht. So kann er sich in Ruhe Gedanken machen und fängt nicht gleich das streiten an. Außerdem hat er wie bei einem Gespräch nicht die Möglichkeit dich zu unterbrechen.

Ein Versuch wäre es wert, viel schlimmer kann's bei euch doch kaum noch werden.

hallo Romanautor ... schöne Geschichte ...
gähn ...langsam wird's langweilig! :rolleyes:

 
Ein Brief... das klingt nicht schlecht, ist zumindest ein Versuch wert und ein Anfang. Den kann ich Sonntag in der Bahn schreiben, da hab ich ganz viel Zeit.

Paartherapie... Sexualtherapie... ich hätt auch gerne noch eine eigene Therapie... Nein, mal im ernst. Zu viel vornehmen würde einfach am zeitlichen Rahmen scheitern.

Wegen unserer Bettprobleme hat er sich recht beharrlich geweigert, zum Arzt zu gehen. Das ist ihm super peinlich. Kann ich zwar schon verstehen, aber durch meine regelmäßigen Vorsorge-Arztbesuche bin ich doch etwas gelassener geworden. Er hat sich deswegen so ein Buch zu dem Thema gekauft, mit Übungen dazu. Aber verfolgt das nicht. Ich finde aber auch nicht so den Draht zu den Paarübungen. Für mich ist der Gedanke schwierig, dass sich da vielleicht nichts dran ändern würde, weil es schon immer so war.

Und Paartherapie hat er sogar selbst schon einmal vorgeschlagen. Hast Du da irgendwelche Erfahrungen zu? Auch da heißt es... wir müssen uns kümmern.

Sieht so aus, dass wir beide gerne die Augen vor unserer Problemen verschließen, sobald es halbwegs läuft. Für mich ist es auch so schwer, davon was in die Tat umzusetzen, weil ich immer so einen langen Arbeitstag habe. Viel mehr außer arbeiten schaffe ich einfach unter der Woche leider nicht. Ist ein anderes Problem (für meine eigene Therapie wegen ständiger Überlastung).

 
Ich melde mich mal zurück. Den Brief habe ich ihm gestern gegeben. Ich habe es so gemacht, wie Du meintest, Sunshine. Ich habe den Brief hingelegt und ihm dadurch Zeit bis zu meiner Ankunft gegeben, darüber nachzudenken.

Seine Reaktion... fand ich eigentlich nicht ganz passend zu dem Brief. In dem Brief habe ich über unsere Probleme geschrieben, über seine ganz eigenen und meine. Und dass ich nicht weiß, ob wir zusammenpassen. Dass es so nicht weitergehen kann mit uns. Dass wir mehr reden müssen, ich aber auch nicht weiß, ob das etwas ändert.

Auf den Brief hin begrüßte er mich und meinte, wie toll er doch den Brief findet, dass er mir in allen Punkten zustimmt. Dass er mich liebt.

Etwas schräg. Ich vermute, dass es mehr eine Angstreaktion war, weil es ja auch sein kann, dass ich mich von ihm trenne.

Geredet haben wir übrigens noch nicht. Ich bin gesundheitlich angeschlagen und habe viel gearbeitet. Das Gespräch ist vorerst aufs Wochenende verlegt.

Auch wenn ich heute wieder so das Gefühl habe, platzen zu können. Ich habe seit Montag meinen Kollegen bis jetzt jeden Tag gesehen und auch länger gesprochen. Ich konnte nicht anders. Normalerweise schaue ich, dass ich ihn allerhöchstens 2x die Woche bei der Arbeit sehe. Ein Wirrwarr. Meine Kollegin fragte mich heute, was das zwischen uns ist. Super. Toll.

Übrigens hatten mein Freund und ich seit fast 3 Wochen nix miteinander. Das so nebenbei.

Ich komme mir schlecht vor, weil ich das Gefühl habe, dass ich meinem Freund und mir durch diese Geschichte alles noch schwerer mache.