Mein freund und seine Töchter

Lilie00

New member
14. Juni 2020
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Hallo erstmal, 

ich(28) habe einen wundervollen Mann (34) kennengelernt und wir sind mittlerweile seit 6 Monaten zusammen. Er ist geschieden und hat 2 Töchter im Alter von 11 und 15. Beide habe ich noch nicht kennengelernt. Mit der großen hat er unregelmäßig Kontakt und die Kleine kommt alle 2 Wochen oder in den Ferien. Immer flexibel nach Absprache. 

Ich muss sagen, ich bin die erste Freundin die er nach der Scheidung hat und dementsprechend war keiner begeistert davon, da sie (die ex frau auch), meinen Freund eben auch als Geldquelle sahen. Egal was sie wollten, er hatte es ihnen immer zusätzlich besorgt (obwohl er freiwillig mehr Unterhalt zahlt). Nunja nachdem wir es offiziell machten,  kamen sofort Anrufe von der Ex und der großen Tochter wie z. B. "du lässt deine freundin doch dein geld auffressen.. ", sei froh, dass wir die kleine nicht gegen dich aufhetzen.." usw. 

Das war eine harte Phase aber dann war wieder alles okay. Die Große wollte dann keinen Kontakt mit dem Papa und die Kleine kam wie immer. 

Mittlerweile ist meinem Freund klar, dass er nicht auf Knopfdruck funktionieren kann und dies zeigt er ihnen auch. Klar, damals hatte er niemanden, ging nur zur Arbeit und war dann nur zu Hause (frisch geschieden, wusste nichts mit sich anzufangen). 

Seit kurzem fangen die wieder an ihn auszutesten oder wie man das auch immer nennen kann. Zb hat die Kleine gestern angerufen und wollte dass er sofort kommt, weil sie Eis essen wollte. Er hat es verneint und hat vorgeschlagen heute mit ihr dahin zugehen, da er mit mir verabredet war. Das wollte sie natürlich nicht. Und dann ging es wieder los. Tausende Anrufe von der Großen und der Mutter, wo man ihm Vorwürfe macht. Die Kleine wäre wohl immer traurig, weil er sich nicht  mehr kümmern würde usw. Obwohl er sich sehr kümmert. Seitdem ich da bin beschweren die sich nurnoch und meckern und machen ihm Vorwürfe . Vorher hat es die eigentlich nicht so wirklich interessiert. 

Solche Situationen nehmen ihn natürlich mit und ich werde natürlich sauer, weil ich nicht verstehe warum die das machen, mit welcher Intention?! 

Ich fühlte mich nun eigentlich bereit die Kleine kennenzulernen aber jetzt glaube ich, das hat noch seine Zeit. 

Wie soll ich mit solchen Situationen umgehen? Oder doch die Tochter kennenlernen? Vielleicht wirds danach einfacher wenn sie mich kennt? 

Was geht da in den Köpfen durch? 

Ich habe keine Kinder und bin zum ersten Mal in einer Beziehung mit einem Mann+Kinder.

Deshalb würde ich mich auf antworten freuen.. 

 
Hi, m.E. sollst du die Kleine kennen lernen,  damit sie merkt, dass du keine böse Stiefmutter bist, vermutlich hast du noch eine Chance, sie für dich zu gewinnen, wenn das Verhältnis zwischen ihr und dem Vater gut ist.

 (Die Große sollte übrigens dem Vater dankbar sein, dass er im zarten Alter von 18 Jahren nicht aufgepasst hat😉)

Es ist aber die Aufgabe des Vaters, der Kleinen zu erklären,  dass er trotz Scheidung das Recht hat, glücklich zu sein und nicht alleine bleiben muss.

Das verstehen Kinder sehr gut, alles was das Zwischenmenschliche betrifft,  wird schnell, instinktiv,  intuitiv begriffen..Mein Sohn ist gerade 7 geworden  und ich bin manchmal erschrocken,  wie viel er davon merkt, versteht, wie es ihn beschäftigt.

Er hat meinen Liebeskummer bemerkt, er hat gespürt,  was mit mir passiert ist und wer der Grund dafür war. 

Er war noch 6, als er mich gefragt hat, warum ich seinen Vater geheiratet habe,  obwohl wir uns nicht lieben. Und ob ich ihn damals geliebt habe. Dafür (wie auch für viele existenzielle Fragen, wie Leben, Tod, Kinderkriegen, Gott usw.) haben Kinder ein erstaunliches Gespür,  manchmal macht mir das sogar Angst. Man muss ihnen nur die Gefühle zeigen und sie können sie instinktiv einordnen.. Natürlich kann ich nicht garantieren,  dass alle es können,  aber es scheint die Regel zu sein, ich habe etwas im Netz recherchiert,  als mein Kind damit angefangen hat.

 
Hi, m.E. sollst du die Kleine kennen lernen,  damit sie merkt, dass du keine böse Stiefmutter bist, vermutlich hast du noch eine Chance, sie für dich zu gewinnen, wenn das Verhältnis zwischen ihr und dem Vater gut ist.

 (Die Große sollte übrigens dem Vater dankbar sein, dass er im zarten Alter von 18 Jahren nicht aufgepasst hat😉)

Es ist aber die Aufgabe des Vaters, der Kleinen zu erklären,  dass er trotz Scheidung das Recht hat, glücklich zu sein und nicht alleine bleiben muss.

Das verstehen Kinder sehr gut, alles was das Zwischenmenschliche betrifft,  wird schnell, instinktiv,  intuitiv begriffen..Mein Sohn ist gerade 7 geworden  und ich bin manchmal erschrocken,  wie viel er davon merkt, versteht, wie es ihn beschäftigt.

Er hat meinen Liebeskummer bemerkt, er hat gespürt,  was mit mir passiert ist und wer der Grund dafür war. 

Er war noch 6, als er mich gefragt hat, warum ich seinen Vater geheiratet habe,  obwohl wir uns nicht lieben. Und ob ich ihn damals geliebt habe. Dafür (wie auch für viele existenzielle Fragen, wie Leben, Tod, Kinderkriegen, Gott usw.) haben Kinder ein erstaunliches Gespür,  manchmal macht mir das sogar Angst. Man muss ihnen nur die Gefühle zeigen und sie können sie instinktiv einordnen.. Natürlich kann ich nicht garantieren,  dass alle es können,  aber es scheint die Regel zu sein, ich habe etwas im Netz recherchiert,  als mein Kind damit angefangen hat.
Hallo Leela, 

Danke für die Antwort. 

Du hast recht Kinder verstehen und spüren schon so viel, womit man garnicht rechnet  :)

Am Anfang in der schwierigen Phase hatte er es den beiden klar gemacht, dass er auch ein Leben hat und glücklich sein möchte. Die Große ist eher ein Mama-kind  und hat direkt den Kontakt abgebrochen hängt denke ich mal auch vom Alter ab. 

Wie gesagt ich war bis vor kurzem noch bereit die kleine kennenzulernen aber mittlerweile...najaa bin ich total durcheinander. 

Im Großen und Ganzen denke ich, dass das zu Hause bzw. Die Mutter einen großen Beitrag dazu leistet. Da ich noch von der Anfangsphase weiß, dass sie schlecht über mich geredet hat bei den Kindern, obwohl sie mich nicht kennt. 

 
Das ist bei einer nicht einvernehmlichen,  oder nicht friedlichen Trennung meistens so... Und natürlich lieben die Kinder ihre Mutter und vertrauen ihr blind. 

Ich habe eine Tante, die pathologische Lügnerin ist, ihre erwachsenen Söhne, der eine in der Finanzverwaltung tätig, der andere Arzt, würden nie an ihrem Wort zweifeln bzw. notfalls,  wenn es wirklich nicht anders geht,  finden sie immer eine Rechtfertigung für ihre Lügen 😂

Die meisten Erwachsenen werden natürlich irgendwann kritisch gegenüber ihren Eltern, glauben nicht mehr jedes Wort. Aber Kinder sind in jeder Hinsicht,  vor allem emotional stark von der Mutter abhängig,  es ist normal, dass sie ihre Meinung nicht hinterfragen. Sie gibt ihnen ein Sicherheitsgefühl und sie wollen nicht daran zweifeln,  dass sie zuverlässig ist und keine falschen Urteile fällt. Es ist ein Grundbedürfnis. Diese Bindung muss man akzeptieren.

An sich ist es eine gute Sache..

Das einzige, was du tun kannst, ist zu zeigen, dass du keine böse Hexe bist.

 
Hallo Lilie!

Meine bescheidene Einschätzung:
"Wenn Du nicht mit am Tisch sitzt, stehst Du auf der Speisekarte!"

Das gilt vermutlich gleichermaßen für Dich als auch für Deinen Freund.
Aber: Lilien sind ausdauernd!  ;-))

Bisher konnte es sich Dein Freund leisten, auf Knopfdruck zu reagieren, weil er es "nur" und in erster Linie mit seinem Job vereinbaren musste (sofern er "nur" diese und sonst keine weiteren Verpflichtungen hat/hatte).

Nun bist Du jedoch zusätzlich in sein Leben getreten und hast naturgemäß eigene Interessen, Bedürfnisse und Ansprüche.

Ich weiß nicht, ob ein halbes Jahr ausreicht, um sich ein Bild von einer Beziehung mit einem Trennungsvater zu malen... ich weiß noch nicht mal, ob man das überhaupt kann... oder muss... aber ich bin mir sicher, dass ihr Euch zunächst über Euch selbst im Klaren und vor allen Dingen im Reinen sein solltet, bevor Du Dich zu sehr mit seiner Ex und den Kindern beschäftigst. Das lässt sich sowieso nicht vermeiden, da sie ein Teil von ihm sind, funktioniert aber in gewisser Weise auch umgekehrt, da auch Du ein immer größer werdender Teil von ihm werden wirst.

Wie sich "diese Teile" dann untereinander arrangieren und verstehen werden, kann von mehreren Faktoren abhängen... und oft auch von Launen.

Du kannst es aber auch einfacher haben:
Kauf' Dir ein Gestüt, dann bist Du zumindest für die Kleine eine Königin!  ;-))

 
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