Mein Partner hat Depressionen ich weiß echt nicht mehr weiter

Roswitha

Neuer Benutzer
13. Okt. 2013
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Ich bin mit meinen Partner seit fast 4 Jahren zusammen, und er hat Depressionen.

Durch seine Depressionen rastet er hin und wieder vollkommen aus. Er macht mich verbale nieder und beleidigt mich zu tiefst.

Am Anfang unserer Beziehung wusste ich nicht von einen Depressionen er hat mir auch nie etwas davon erzähl mir ist es nur komisch vorgekommen das er Tabletten nimmt und dann habe ich nachgeschaut für was diese Tabletten eigentlich sind.

Das erste Mal als es Eskaliert ist waren wir bischen über 1 Jahr zusammen wir wohnen noch nicht gemeinsam.

Im stören dann auf einmal Kleinigkeiten, weil meine Tochter sing oder weil meine Katze haart, oder weiß das Geschirr nicht gespült oder nicht der Boden gesaugt ist.

Damals hat er mich sehr verletzt und beschimpft ist einfach gefahren und hat sich Tage lang nicht gemeldet. Ich liebe ihn und habe ihn das auch verziehen aber nun ist es so dass das nicht mehr 1 mal im Jahr vorkommt sonder schon alle 1-2 Monate.

Ohne richtigen Grund hat er diesen Freitag zu mir gesagt das er Schluß macht und ich ihm bis Sonntag sagen soll ob ich im Haus bleibe oder er. Auch wieder mal ohne definitiven Grund. Ich weiß das ich ihn wenn er nicht gut drauf ist in Ruhe lassen muss, ich gehe ihm dann auch aus dem Weg aber das ist nicht so einfach.

Ich habe den Fehler gemacht ihn zu Fragen was los ist dann war es schon soweit und er hat mich beschimpft. Da es mir zurzeit auch nicht gut geht da ich einen schweren Bandscheibenvorfall haben und fast nicht mehr machen kann, und er mir auch nicht hilft mache ich jeden Tag ein bischen aber das Haus hat nun mal 150m² und alles dann alleine zu machen wenn man es nicht kann ist schon wer.

Ich selber nehme jetzt sehr starke Medikamente wegen meinem Kreuz und bin einfach nur müde.

Ich habe jetzt keine Ahnung wie ich mich weiter verhalten soll, irgendwie denke ich mir das ich es nicht mehr aushalte er sagt immer wenn es ihm nicht gut geht es ist Schluß und nach ein paar Tagen ist für ihn dann die heile Welt.

Langsam zerbreche ich daran ich kann nicht immer verzeihen, bin zurzeit echt sehr verzweifelt vielleicht hat irgendjemand hier einen Rat für mich.

LG Roswitha

 
Liebe Roswitha,

herzlich Willkommen im Liebeskummer-Forum!

Ist es für Dich in Ordnung, wenn Dein Partner mit dem Du seit 4 Jahren eine Beziehung führst Tabletten nimmt und nie mit Dir über den Grund, die Therapie oder sonst irgendetwas gesprochen hat? Mein Ding wäre es nicht. Mit wem, wenn nicht mit dem Partner teilt man solche Informationen?

Depressionen gibt es in sehr, sehr vielen Varianten. Manche sind tatsächlich nur medikamentös behandelbar. Andere sind gut durch Therapien, Trainings oder Änderungen in der Lebensweise händelbar. Manche benötigen (vorübergehend) eine Kombination. Es gibt auch eine Winterdepression, die man auf Lichtmangel zurückführen kann. Wenn er also nicht mit Dir darüber redet, kannst du gar nicht wissen ob sein Verhalten damit zusammenhängt oder nicht. Also entschuldige sein Verhalten nicht mit Deinem Halbwissen über seine Tabletten.

Ein Bandscheibenvorfall kann sehr schmerzhaft sein. Ich hatte damals so starke Schmerzen, dass ich in Ohnmacht gefallen bin. Deswegen sind die Schmerzmittel auch nicht harmlos. Es ist also kein Wunder, dass Du müde bist und ein Haus von solch einer Größe nicht mehr vollständig in Ordnung halten kannst.

und ich ihm bis Sonntag sagen soll ob ich im Haus bleibe oder er.
Was meint er damit? Ihr wohnt doch gar nicht zusammen. Oder doch?
Alles Gute, pitsch

 
Danke für Deine Antwort

Seit 2 Jahren wohnen wir zusammen und ich habe ja nachdem ich das mit den Tabletten herausgefunden habe sehr viel mit ihm darüber geredet.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter ich glaube auch das er in 2-3 Tagen so tut als ob alles wieder in Ordnung ist.

Ich bin mir aber nicht mehr so sicher ob ich mir das wieder antun soll, weil ich einfach nicht immer ihm Verzeihen kann.

Er macht keinen Therapie und nimmt nur Tabletten, er sagt auch er merkt es wenn es ihm schlechter geht aber er macht nix dagegen und was soll ich dann noch machen er lässt sich nicht helfen sondern zerfließt in sein Selbstmitleid.

 
Liebe Roswitha,

er hat mir auch nie etwas davon erzähl mir ist es nur komisch vorgekommen das er Tabletten nimmt und dann habe ich nachgeschaut für was diese Tabletten eigentlich sind.
ich habe ja nachdem ich das mit den Tabletten herausgefunden habe sehr viel mit ihm darüber geredet.
Was hat er denn für eine Depression? Kennst Du seinen Arzt, der ihm die Medikamente verschreibt? Worauf ist dieser spezialisiert und wie oft geht Dein Freund dahin?

Es gibt Depressionen wo der Partner nur das Weite suchen sollte - erst recht wenn eine Therapie vom Betroffenen abgelehnt wird. Es gibt Depressionen, die allein mit regelmäßiger Einnahme von Medikamenten gut händelbar sind. Allerdings bedürfen auch diese, der ständigen Begleitung der Dosierung vom Arzt. Dann gibt es Depressionen, die mit Medikamenten zwar beruhigt werden können, mit einer Bewusstseinstherapie lang- oder mittelfristig sogar heilbar sind. Es gibt Depressionen, die durch konsequente Ernährungsumstellung heilbar sind. ... und und und ... Das Feld ist so groß, dass manchmal schon eine weitere Meinung eines anderen Spezialisten eine einfache Lösung bringen kann - wenn der Betroffene mitmacht, aus welchem Grund auch immer. Etwas tun ist immer besser, als es hinzunehmen und alle anderen es mitertragen zu lassen.

Woran willst Du es festmachen ob Du es weiter mitmachst? Ihn kannst Du nicht ändern, das kann nur er selbst. An der Situation an sich kannst Du schon etwas ändern.

Mein Ding wäre es ja nicht, wenn mein Partner weder für sich selbst noch für mich sich von Profis helfen lassen will.

Alles Gute, pitsch

 
Er nimmt diese Tabletten seit sicher 10 Jahren und er geht immer nur zum Hausarzt nie zu einen Spezialisten obwohl der Hausarzt ihn die Überweisungen immer gibt. Mir kommt es so vor als ob ihm das nicht wichtig ist das er von den Depressionen los kommt weil sonst würde er sich ja helfen lassen.

Ich glaube auch nicht das ich das noch lange schaffe bin schon voll fertig und ich kann auch nicht mehr alleine schon wegen meiner Tochter.

Es ist einfach so schwer für mich aber ich denke das es für mich auch besser ist wenn ich mich trennen.

Ich will das auch irgendwie nicht mehr mitmachen das er mich so behandelt nur weil es ihm nicht gut geht.

Er gibt obwohl er nichts an seiner Situation ändert immer mir die Schuld aber ich mache ja nichts will ihm ja nur helfen.

 
Huhu Roswitha

Oh jeh, tut mir Leid, das sich die Depression bei Deinem Partner so äussert :-( Google mal nach "Männerdepression". Vielleicht erkennst Du ihn dort wieder. Möglicherweise findest Du dort auch Kontakte zu andern betroffenen Angehörigen oder Tipps wie Du damit umgehen kannst. Vielleicht hilft es Euch beiden, wenn Du versuchst mit ihm in einer "guten Minute" ruhig darüber zu reden. Nicht provozieren lassen, wenn er ausrastet. Du sagst, er nimmt die gleichen Tabletten schon seid 10 Jahren - in 10 Jahren passiert viel, vielleicht müsste er einfach mal das Medi wechseln und es geht ihm (und Dir) danach viel besser.

Wenn er besser eingestellt ist/wäre, gelingt es Dir oder andern in seinem Umfeld vielleicht auch, wieder zu ihm durch zu dringen und ihn zu einer Therapie zu überreden. Gerade Männer haben diesbezüglich eine sehr hohe Hemmschwelle. Man(n) ist ein Versager...

Wie auch immer, ich würde den Versuch wagen, da Ihr ja doch schon ein Weilchen zusammen seid. Wenn er nicht darauf eingeht aber Konsequenzen für Dich überlegen und dann auch handeln. Kein anderer Mensch ist so viel Wert, das man sich selber kaputt macht für ihn. Musste das auch erst lernen.

Noch wg. Hausarzt: Ein Hausarzt muss nicht schlecht sein. Ich hab so ein Goldstück, der seinen Job, auch bezüglich Depressionen, sehr genau nimmt. Jedenfalls einiges genauer und seriöser als der Psychiater eines Menschen in meinem Umfeld.

 
Dass ein guter Hausarzt (v. a. bei leichteren und vorübergehenden Depressionen) Gold wert ist, will ich zwar nicht von der Hand weisen. In diesem Fall reicht er nicht! Wenn er seit 10 Jahren die gleichen Tabletten verschreibt, die offenbar keine Besserung bringen, ist die Behandlung nicht ausreichend!

Ab einer mittelschweren, v.a auch wiederkehrenden Depression (scheint die Deines Partners mindestens zu sein) sollte man Spezialisten aufsuchen.

Bei der Arztwahl kann evtl. eine Selbsthilfegruppe helfen. Es gibt natürlich fähigere und unfähigere Psychiater - wie in jedem Beruf! Vor allem muss die Chemie zwischen dem Arzt und Deinem Partner stimmen, sie müssen miteinander können.

Abgesehen von der Therapiefrage kann man verschiedene Medikamenten bzw. Kombinationen versuchen, bis etwas hilft, das ist eine übliche Vorgehensweise.

Selbst wenn es Medikamente nicht bringen, hat die Medizin noch weiteres auf Lager. Aufgeben ist nicht.

Mach ihm unmissverständich klar, dass Deine Grenzen erreicht sind und er die Beziehung gefährdet, wenn er keine Hilfe sucht!

Vielleicht pusht ihm dieser Leidensdruck. Mach ihm gleichzeitig aber auch klar, dass Du im Falle, dass er sich Hilfe suchst, bereit bist, ihn zu unterstützen, diese Sicherheit braucht er.

Anders wäre es schwierig. Suche Dir eine Angehörigengruppe Depressiv Erkrankter, falls es so etwas in Deinem Ort gibt.

Alles, was Dir hilft, mit dieser Situation umzugehen, kann sich u. U. auch positiv auf Dein Schmerzempfinden auswirken (grauenvoll beim BS-Vorfall!), da natürlich Stress den Schmerz i. d. R. verstärkt.

Viel Erfolg und alles Gute!

 
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