Meine Arbeitskollegin und Ich

Fabian86

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22. Juli 2018
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Liebe Forummitglieder,

ich benötige mal euren Rat bzw. benötige mal ein paar Tipps von. Seit 8 1/2 Monaten befinde ich mich in einer sehr schwierigen Situation und so langsam komme ich an einen Punkt, wo ich nicht mehr weiter weiß bzw. was ich machen soll.

Kurz zu meiner Person, bevor ich den Vorfall zwischen mir und meiner Arbeitskollegin schildere. Ich bin 32 Jahre alt und aufgrund meiner Behinderung (leider) nur 1,35 Meter groß und minimal in meiner Bewegung eingeschränkt.

Ich arbeite seit 8 1/2 Jahren in einer Verwaltungsbehörde und die Arbeit macht mir sehr viel Spaß. Im Oktober 2016 kam eine Kollegin zu mir ins Referat, die ich einarbeiten durfte. Wir haben uns vom ersten Tag super verstanden und sie ist ein halbes Jahr jünger als ich. Gleich am zweiten Tag haben sie mir das "Du" angeboten, was ich angenommen habe. Die Einarbeitung lief hervorragend, wir haben uns super verstanden, viel miteinander gelacht, viel Spaß gehabt, Blödsinn gemacht usw. Mitte November 2016 hatte sie ihren Ehering nicht mehr um - ich habe sie aus Respekt und weil wir uns da noch nicht lange kannten, nicht darauf angesprochen. Bis Anfang Oktober 2017 war zwischen uns alles in bester Ordnung, nur blieb der gemeinsame Spaß ein bisschen auf der Strecke, weil ich in der Zwischenzeit einen männlichen Kollegen begann, ihn einzuarbeiten. Privat hatte die Kollegin und ich keinen Kontakt (wir haben die Handynummer nur ausgetauscht, falls mal was sein sollte).

In den letzten 2 Septemberwochen hatte sie Urlaub gehabt - als sie wieder im Dienst war, fragte ich sie, wie ihr Urlaub war und ob ihr Mann dabei war. Sie erzählte mir mit leicht brüchiger Stimme, dass sie im Urlaub war, aber ohne ihren Mann, da sie sich von ihm getrennt hat etc. - sie hatte sich in der Zwischenzeit einen Hund angelegt (den zeigte sie mir dann aufm Handy) und erzählte, dass sie auch von ihm ausgezogen ist etc. - am Abend haben wir uns so richtig auch per Whatsapp das erste Mal hin und her geschrieben.

Ab dem Tag änderte sich auch alles auf Arbeit. Sie wurde mir gegenüber noch offener, zutraulicher, vertraulicher etc. - auch begann sie, mir arbeitsmäßig zu helfen, da ich den Kollegen einarbeite. Ich machte dabei einen kleinen Fehler und machte all dies, was sie machte für mich, auch für sie.

Des Weiteren merkte ich an mir selber, dass ich mich ihr gegenüber veränderte - in ganz kleinen Schritten sah ich die Kollegin nicht mehr nur als Kollegin, sondern als viel mehr - sie sieht sehr attraktiv aus und hat einen wunderbaren Charakter. Wir begannen auch, uns gegenseitig zu necken, spielerisch auf den Arm zu nehmen und wenn sie saß und ich neben ihr stand, waren wir komplett auf Augenhöhe und wir haben uns ofter mal sehr lange und intensiv uns angeschaut, ohne etwas zu sagen. Was sie sehr oft gemacht hat, war, dass sie aufstand, zur Bürotür ging, sich zu mir drehte, mich anlächelte, mir zu wnkte und dann das Büro verließ. Auch begann ich mal vorsichtig mit auffälligen und unauffälligen Berührungen - sie reagierte darauf nicht negativ.

Des Weiteren begannen wir, auch außerhalb der Arbeit per Whatsapp, fast täglich noch hin und her zu schreiben, auch am Wochenende. Es wurden viele Fragen hin und her geschrieben - vor allem fragte sie mich oft, "Was machst du gerade?" / "Was machst du am Wochenende?" / "Was gibt es bei dir zum Mittagessen?" / "Was gibt es bei dir zum Abendessen?" usw.

Ihre Mutter ist ebenfalls bei mir im Referat - im November hatte die Kollegin Geburtstag gehabt. Gut 2 1/2 Wochen vor ihren Geburstag fragte mich die Mutter von ihr (mit der verstand ich mich auch sehr gut), ob ich eine Einladung bekommen habe. Ich habe dies verneint und mir nichts weiter dabei gedacht. Drei Tage vor dem Geburtstag fragte mich die Mutter dann ein zweites Mal, ob ich in der Zwischenzeit eine Einladung bekommen habe - ich habe es wieder verneint und sie meinte, dass ich vielleicht ja noch eine Einladung bekomme. Des Weiteren fragte sie mich, was man ihrer Tochter zum Geburtstag schenken könnte - da gab ich ihr den einen oder anderen Tipp. Einen Tag vor dem Geburtstag fragte mich die Mutter ein drittes Mal - "Wir sehen uns doch morgen Abend?" - ich habe wieder verneint, dass ich keine Einladung bekommen habe. Ergebnis = ich habe keine Einladung bekommen. Ich war da schon sehr stutzig. Beim ersten Mal fragen habe ich mir nichts weiter dabei gedacht - aber nach dem zweiten und dritten Mal...ich habe der Kollegin etwas geschenkt zum Geburtstag.

Jedenfalls so Mitte November war mir klar, dass ich Gefühle für die Kollegin hatte. Ich hatte schon oft in meinem Leben Gefühle für Frauen gehabt und immer eine Abfuhr bekommen und mich schnell erholft davon. Aber diesmal waren die Gefühle gegenüber der Kollegin komplett was anders - so besonders, so echt, so einzigartig, wie ich es vorher noch nie erlebt hatte. Ich wurde gegenüber ihr vorsichtig und wollte natürlich nichts falsch machen. Ich schlug ihr dann aber per Whatsapp vor, dass wir uns mal privat treffen sollten - sie war damit einverstanden, bloß an den Wochenende, wo ich das Treffen vorgeschlagen hatte, konnte sie nicht - ich habe sie dann darum gebeten, mir Bescheid zu geben, wann sie Zeit hat, um das Treffen zu verschieben - sie war damit einverstanden.

Am ersten Dezemberwochenende schrieben wir uns wieder hin und her und da schrieb sie u.a., dass sie ein Date hatte. Und an den Montag sprach ich, wie dumm ich war, sie darauf an und ab da ging dann binnen weniger Augenblicke alles kaputt zwischen uns und ich machte einen großen Fehler. Ich fragte sie, wie ihr Date war - sie fand es richtig gut - ich sagte, dass unser Treffen auch noch austeht und sie meinte, "Ja, aber dieses Jahr wird es nicht mehr." - ich fragte sie dann, "Ich bin nicht den Typ, oder?" und die Kollegin sagte nur "Nee nee - was zwischen uns läuft, das wird nichts", aber nicht in einem Ton, wo ich es ernst sah. Und dann sagte ich so ungefähr, was nur los ist mit euch Frauen - warum gibt es keine, die meinen Charakter eher bzw. mehr schätzen, als das Aussehen und warum ihr Frauen immer so oft an das eine denkt...." - na ja und dann sagte ich ihr, dass ich sie sehr attraktiv finde und ich ihren Charakter fantastisch finde und so weiter...

Danach war Stillschweigen angesagt und sie sagte kein Wort mehr...zwei Tage später kam dann eine Mail von ihr (auf Arbeit - wir saßen im gleichen Büro) - sie sei enttäuscht über meine Worte und wie ich es gesagt hatte und sie meinte, "Wenn ich sage, dass zwischen uns nichts laufen wird, dann ist das so." - des Weiteren meinte sie, dass sie nicht wie alle Frauen ist und nur das eine will und das vor allem zu einer Beziehung Gefühle gehören und sie wollte dann kein Treffen mehr mit mir und sie meinte auch, dass man für die Gefühle nichts kann.

Jedenfalls schrieben wir hin und her und am Ende einigten wir uns, dass es zu keinen Streit kommen soll. Dennoch redete sie in den kommenden Tagen kein Wort mit mir. Eine Woche nachd em Vorfall entschuldigte ich mich bei ihr für mein Verhalten schriftlich. Sie nahm meine Entschuldigung an, machte aber deutlich, dass es nie mehr so sein wird, wie es einmal war. Des Weiteren meinte sie, dass sie es hätte merken müssen, dass ich mehr wollte von ihr, doch das hat sie nicht, da sie immer davon aus ausging, dass das alles auf kollegialer Ebene läuft (auch das Treffen). Des Weiteren stellte sich dann heraus, dass ich nicht ihr Typ bin - weder vom Aussehen her, als auch vom Charakter. Sie zählte dann auf, was für Typ Männer sie steht...sie nannte dann Eigenschaften, die ich nicht habe...wir kommunizierten nur noch per Mail - sie redete kein Wort mit mir...

Zwei Tage vor dem letzten Arbeitstag vor Weihnachten gab es dann einen zweiten Vorfall - ich ging zur Referatsbesprechung, ohne ihr und den Kollegen, der mit im Zimmer saß, Bescheid zu sagen. Nach der Besprechung meinte die Kollegin, dass sie es nicht schön fand, dass ich einfach so ging, ohne Bescheid zu sagen. Ich meinte dann nur, dass ich ihr mal zeigen wollte, wie es ist, wenn man seit 2 Wochen komplett ignoriert wird etc. - und sie meinte, dass ich das auch mache und da sagte ich, dass ich es nicht einsehe, dass ich komplett als Idiot da stehen will...dann stand sie auf, ging zur Bürotür, schaute mich an und sagte mit etwas lauter Stimme und fast heulend, "Das sagt ja keiner, aber du hast alles kaputt gemacht." und verließ das Büro...

Am letzten Tag vor Weihnachten fragte ich sie, ob wir nochmal in Ruhe wollen - das lehnte sie ab und meinte, dass wir das im neuen Jahr machen, wenn sich alles beruhigt hatte. Zwischen den Feiertagen (also zwischen Weihnachten und Silvester) hatte ich frei und sie war im Dienst. Als ich am 03. Januar 2018 wieder auf Arbeit erschien und ins Büro trat, sah ich, wie der Arbeitsplatz von meiner Kollegin leer geräumt war - sie war ausgezogen und das zu sehen - daraufhin stürzte ich so richtig ab...ich wusste, dass ich einen riesengroßen Fehler gemacht habe und der Liebeskummer ihr gegenüber war unfassbar groß. Zwei Tage später war ich bei meinem Chef und fragte ihn, weshalb die Kollegin aus meinem Büro auszog - er meinte, ich habe Gefühle für sie, die sie nicht erwidern kann und mit der Situation kommt sie nicht klar.

Sie ist ein Zimmer weitergezogen. Sie kam aber jeden Tag zu mir ins Büro, da ihre Akten noch bei mir im Büro hingen! Außer ein "Guten Morgen" und "Bis später" und ab und zu nachmittags ein "Tschüss" war nichts mehr zwischen uns. Auch privat hatten wir keinen Kontakt mehr. Bis Anfang April lief das so - wir ignorierten uns komplett, wir schlossen uns gegenseitig komplett aus, redeten kein Wort mehr miteinander - nix, gar nix mehr. Ich fühlte mich sehr schlecht, weil ich wusste, was ich alles falsch gemacht habe und noch nie war ich so sehr in eine Frau verliebt, wie in sie...

Anfang April hatte ich dann die "Faxen dicke" und schrieb ihr einen seitenlangen Brief - darin entschuldigte ich mich noch einmal für mein Verhalten und das dies mir sehr leid tat, was ich angetan hatte und schrieb alles auf, was für coole, tolle Momente wir auf Arbeit hatten - wie viel wir miteinander gelacht haben, zum Teil Tränen gelacht haben usw. - den Brief, den ich handschriftlich schrieb, gab ich persönlich. Zwei Tage später kam dann eine Nachricht per Whatsapp, dass sie meinen Brief gelesen hat und ihn erstmal sacken lassen muss. Ich antwortete ihr, dass es ok ist und sie sich Zeit lassen soll. Danach habe ich sie nicht darauf angesprochen, so ungefähr, wann kommt mal eine Antwort von dir oder so - ich habe sie in Ruhe gelassen. Mir fiel es natürlich unglaublich schwer, sie in Ruhe zu lassen - vor allem, da wir kein Wort miteinander redeten...nur per Mail wurde kommuniziert und wenn, dann nur dienstliche Sachen.

Mitte Mai kam dann von ihr nachts um 0:30 Uhr eine Whatsapp-Nachricht bezüglich auf den Brief. Sie sei überrascht gewesen, dass ich mich entschuldigt habe für mein Verhalten, aber sie kann mein Verhalten nicht verzeihen. Des Weiteren schrieb sie, dass aus uns nie was wird, egal, wie es privat bei ihr aussieht - ob Single oder Nicht-Single - sie möchte nichts von mir. Sie wünschte sich nur, dass wir wieder miteinander lockerer auf Arbeit umgehen sollen. Ich antworte ihr dann im Laufe des Tages und ich wollte es auch, dass wir wieder besser miteinander umgehen auf Arbeit und dann schrieb ich noch einige private Dinge und versuchte ihr alles nochmal in Ruhe zu erklären...

Was danach folgte, war, dass wir nicht lockerer miteinander umgingen - sie machte mir gegenüber noch mehr dicht bzw. ging noch mehr auf Abstand. Früh gab es nur noch ein "Guten Morgen" und sonst nichts mehr - selbst am Nachmittag, wenn sie eher ging und ihre Aktenschränke schloss (sie waren immer noch in mein Büro - ihre Akten konnten nicht in ihr anderes Büro, da dort schon die ganzen Akten von zwei anderen Kolleginnen hingen), kam kein "Tschüss" mehr - alles lief von ihr kommentarlos ab...

Höhepunkt war dann auch, dass sie mich dann Mitte Juni bei Whatsapp blockierte. Sie ignorierte mich dann komplett auf Arbeit - wenn wir uns auf dem Flur begegneten, schaute sie, wenn wir noch weit auseinander waren, nach unten, und als wir einander vorbeiliefen, schaute sie gerade aus - sie duldete mir keines Blickes. Nur bei dienstlichen Mails war sie freundlich - schrieb dann "Hi" / "Hey" / "Viele Grüße" / "Schöne Grüße"....

Ansonsten ließ ich sie auch komplett in Ruhe - ich hatte ihr mehrmals angeboten, dass wir mal in Ruhe miteinander reden sollten, aber da reagierte sie gar nicht. Am Tag, nachdem sie mich blockiert hatte bei Whatsapp, wollte ich sie zur Rede stellen (aber mehr wegen dem dienstlichen Klima, was zwischen uns herrschte, denn es konnte so nicht weiter gehen) - sie blockte ab und schrieb mir dann per Mail, dass sie nicht mit mir reden möchte...

Interessant ist aber, dass ich mich mit ihr und einer anderen Kollegin gegenseitig vertrete. Am 27. Juli hatte ich meinen letzten Arbeitstag vor meinem Sommerurlaub und ich machte dann ganz normal mit ihr die Übergabe - ich hatte keinerlei Probleme, ihr in die Augen zu schauen...als ich mit der Übergabe fertig war, ging ich aus dem Büro raus und wollte gehen...doch ich machte den Fehler und schrieb ihr dann noch was....u.a. das es mich sehr verletzt, wie sie mich ignoriert und sie es sich doch gewünscht hatte, dass wir wieder lockerer miteinander umgehen sollen, doch das Gegenteil ist eingetreten usw. - das ist der letzte Stand - bis nächste Woche Mittwoch habe ich noch Urlaub...

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Die Kollegin weiß zum Beispiel von der Sache mit der Geburtstagseinladung (also das ihre Mutter mich dreimal gefragt hat) nichts. Ansonsten ist es also so, dass wir uns seit 8 1/2 Monaten anschweigen und kein Wort miteinander reden. Wenn ich überlege, wie überragend wir uns verstanden haben und jetzt herrscht eine Eiseskälte zwischen uns...schlimm und schrecklich. Und ich habe alles mögliche schon versucht, dass meine Gefühle ihr gegenüber weniger werden und versucht sie loszulassen - kämpfen werde ich nicht um sie. Aber mir fällt das Loslassen extrem schwer, weil ich nichts Negatives an ihr finde - meine Gefühle sind immer noch sehr stark und sie fehlt mir total. Ich kann sie einfach nicht vergessen und denke jeden Tag an sie. Und ich träume auch oft von ihr - dann werde ich wach, mein Herz rast und die ganzen Erinnerungen kommen hoch und ich brech in Tränen aus. So viel, wie ich in den letzten 8 1/2 Monaten geweint habe, habe ich noch nie in meinem Leben. Ich habe sogar mein komplettes Leben geändert - um mich vor allem abzulenken, aber es sehr schwer, da nicht an sie zu denken.

Mit der Mutter rede ich auch kaum noch ein Wort. Das Problem ist, dass ich aufgrund meiner Behinderung es sehr schwer habe, überhaupt Frauen kennen zu lernen. Daher versuche ich den Weg über die Arbeit - aber ich lande immer nur in der "Kumpelschiene" und nie zu mehr. Und wenn man sein ganzes Leben (Schule, Ausbildung, Arbeit) nur Körbe bekommt, dann ist das schon sehr frustrierend - vor allem kommte man keinen Schritt weiter. Ich hatte mich bei allen vorherigen Abfuhren sehr schnell erholt - aber bei der Kollegin ist es diesmal was anderes - meine Gefühle ihr gegenüber sind immer noch da und sehr intensiv. Ich kann sie nicht einfach so abschalten und ich vermisse sie total - mir fehlt das miteinander reden, das miteinander lachen, das miteinander Blödsinn machen, den gemeinsamen Spaß...

Man hat ja so Vorstellungen, wie der Partner sein soll und die Kollegin ist genau das, was ich für mich an meiner Seite gesucht habe - sie ist vom Aussehen und vom Charakter absolute mein Typ.

Nun stelle ich mir natürlich viele Fragen...ich habe jetzt schon große Bedenken und Angst, wenn ich am Donnerstag wieder auf Arbeit gehen und zu ihr hingehe wegen der Übergabe und wegen der Vertretung, die sie während meiner Urlaubszeit gemacht hat - wie werden da meine Gefühle ihr gegenüber sein...ich glaube, sie werden immer noch da sein, auch wenn ich sie dann fast 3 Wochen nicht gesehen habe...

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich noch machen soll...die Arbeit wechseln möchte ich nicht, da es als Schwerbehinderte schon schwer genug ist, Arbeit zu finden.

Vielleicht könnt ihr mir ein paar Tipps / Ratschläge geben, was ich machen soll und wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll - manch einer sagte zu mir, dass ich sie auch einfach mal ignorieren soll, so wie sie das mit mir macht....bloß ich bin ein Mensch, der sowas nicht kann, egal, was in der Vergangenheit passiert ist.

Und ja - ich habe immer noch Gefühle für die Kollegin und möchte sie natürlich immer noch....

Euch schon einmal vielen Dank für eure Hilfe / eure Tipps und Ratschläge. Falls noch Fragen sind, einfach fragen...

 
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Vielen lieben Dank für deine Worte @matilda77

Ich habe zum Beispiel meine Ausbildung einem Berufsbildungswerk gemacht - da war ich mit behinderten Menschen zusammen. Da habe ich natürlich auch viele Mädels kennen gelernt, aber mehr als Freundschaft wurde da nie draus. Und ich hatte mir damals so gehofft und gewünscht, dass es da vielleicht klappt - "Pustekuchen"...

Und was die Kollegin betrifft - es fällt mir extrem schwer, sie los zu lassen - wir haben uns super ergänzt auf Arbeit - super harmoniert, uns gegenseitig geholfen etc. - wir waren ein eingespieltes Duo und ich war mir sicher und bin es heute noch - das wir uns privat auch super ergänzen würden.

Ich habe jetzt schon "Bammel", wenn ich am Donnertag wieder auf Arbeit gehe - ich muss ja zu ihr, weil sie mich vertreten hat. Ich muss einfach mal versuchen, ruhig und cool zu bleiben - einfach hingehen, ihr mitteilen, dass ich wieder da bin, mich bei ihr bedanken für die Vertretung und dann wieder aus dem Büro raus. Vor allem bin ich gespannt, wie meine Gefühle sind, wenn ich sie dann sehe...

Es ist halt nur schade, dass sie einfach nicht mal in Ruhe mit mir reden möchte - zumal ich so viele Fragen habe...ich glaube, mir würde es viel besser gehen, wenn ich mit ihr in aller Ruhe mal reden könnte, und vor allem am Ende alles verstehen würde, warum, wieso, weshalb...

Ich will nicht um sie kämpfen, ich weiß, dass ich sie los lassen muss, aber ich kann sie nicht einfach so aufgeben...

 
Lieber Fabian

Erstmals möchte ich Dir mein Mitfühlen zum Ausdruck bringen. Unglücklich verliebt zu sein ist etwas grausam schmerzhaftes. Man fühlt sich unbeschreiblich elend und ohnmächtig. 

Matilda hat recht, wenn sie Dir schreibt, dass Du nichts Falsches gemacht hast. Sie hat mit Deinen Gefühlen nicht umgehen können und fühlt sich durch die unerwiderte Liebe belästigt. Dafür gibt es keinen Grund, weil Du ja Ihr nein schweren Herzens akzeptiert hast. 

Durch die Freundschaft hat sich das Arbeitsklima ein erstes Mal verändert. Beide haben davon profitiert und haben sich dadurch besser gefühlt. Durch Deine aufkommenden Gefühle hat sich die Beziehung zwischen Euch nochmals verändert. Zuerst fühltest Du Dich während der beginnenden Berg- und Talfahrt dem Himmel näher, bis der Zeitpunkt kam, als sie wusste, dass sie für Dich mehr als Arbeitskollegin ist. Das hat sie so sehr verwirrt, dass sie Deine Nähe nicht mehr ertragen hat. Aus der Distanz betrachtet war das jetzt kein sehr feinfühliger Akt von ihr. Das spricht jetzt nicht unbedingt von einer hohen Sozialkompetenz ihrerseits.

Wenn ihr nicht zusammen arbeiten würdet, wäre es sicher viel einfacher, einander aus dem Weg zu gehen (was Du ja aber aufgrund Deiner Gefühle ja auch nicht möchtest). "Normal" miteinander umzugehen, fällt Euch beiden ziemlich schwer. Für Dich kann sie so wie Deine Gefühlslage steht ja auch nicht einfach eine "normale" Arbeitskollegin sein. Jede Reaktion oder Nichtreaktion fühlt sich bei Dir wie eine persönliche Botschaft an. Nur: Gegen Deine Gefühle kannst Du Dich wohl kaum wehren. Aber nur wenn Du es schafft, sie loszulassen, gibt es eine Chance für einen normalen kollegschaftlichen Umgang. 

Gerne glaube ich Dir, dass es schwierig ist, eine Partnerin zu finden. Dieses Problem plagt viele Männer. Wer krampfhaft auf der Suche nach einer Partnerschaft ist, sendet oftmals falsche Signale aus. Weshalb das so ist, kann ich Dir leider auch nicht sagen... Ob jetzt die Arbeitsstätte der richtige Ort ist, um die Liebe des Lebens zu finden, stimmt sicher nicht für alle. Wie Matilda bin ich auch überzeugt, dass das Netz vielleicht der bessere Weg sein könnte.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, damit Du es schaffst, von Deiner Arbeitskollegin loszulassen. Und viel Ausdauer und Geduld, dass Du schon bald nette Gesprächspartnerinnen finden kannst, denen Du ans Herz wachsen könntest. Es gibt so viele Menschen mit Problemen auf der Welt. Deine Einschränkung hat Dich sicher in vielem gestärkt, womit Du anderen eine Stütze sein kannst. Es kommt nicht auf die Länge des Menschen sondern auf die Grösse seines Herzens an.

 
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Vielen lieben Dank für deine Worte @Francesco

Ja - das "Loslassen" - das ist das, wohin ich hinkommen muss. Aber das fällt mir so unglaublich schwer. Ich habe mich ja erst nach einem Jahr, als wir uns kannten, in sie verliebt. Ich bin ein Mann, der sich nicht vom Aussehen einer Frau blenden lässt - ich bin einer, der sagt, "Lieber bin ich mit einer Frau zusammen, die zwar nicht perfekt aussieht, aber einen tollen Charakter hat, als mit einer Frau, die zwar perfekt aussieht, aber einen schlechten Charakter hat." Und bei der Kollegin stimmt halt für mich alles - sowohl das Aussehen, als auch der Charakter - letztendlich habe ich mich nicht nur wegen ihrem Aussehen mich in sie verliebt, sondern, weil sie auch einen überragenden Charakter hat.

Das "Loslassen" würde mich leichter fallen, wenn ich irgendwas Negatives an ihr finden würde - aber ich finde nichts...

Es ist sehr belastend, wenn es eine Person gibt, die einem was bedeutet und diese Person verzeiht einem einen Fehler nicht. Diese Last mit sich herum zu schleppen - unerträglich. Wir haben seit 8 1/2 Monaten keinen Kontakt - außer ein "Guten Morgen" und ganz selten mal E-Mai-Schriftverkehr (dienstlich) ist da nix mehr - privat haben wir schon lange keinen Kontakt mehr...

Sie hat mit mir abgeschlossen und zwar komplett - spätestens zu dem Zeitpunkt, als sie mich bei Whatsapp blockiert hat. Da wusste ich endgültig - sie will nichts mehr mit mir zu tun haben, will mich vergessen, will mich aus ihrem Gedächtnis / Leben streichen...

Ich habe ja schon sehr vieles in meinem Leben (insbesonder aufgrund meiner Behinderung), aber das hat echt neue Dimensionen erreicht - vor allem hätte ich nie gedacht, dass es solche Ausmaße nimmt...

Mir bleibt wirklich nichts anderes mehr übrig, als irgendwie die Ruhe jetzt zu bewahren und wirklich nix mehr zu machen - ich habe genug getan (mich mehrmals bei ihr entschuldigt etc.) - und abwarten. Aber dieses "Nichtstun" fällt mir unglaublich schwer. Am liebsten hätte ich, dass alles wie früher ist - wir miteinander reden, wir miteinander lachen, wir miteinander Spaß haben....aber die Zeit wird nie wieder kommen...

Dabei habe ich noch so viele Fragen an sie, die ich ihr gerne stellen würde...dann wüsste ich endgültig, woran ich bin...

 
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Hallo Fabian, weißt du denn jetzt nicht woran du bist?

Ich verstehe den Drang, noch mehr Antworten zu wollen, aber letztlich gibt es nicht auf alles eine Antwort und zweitens ist es doch der Fall, dass du diese Antwort wahrscheinlich nehmen würdest, um dich noch schuldiger zu fühlen.

Du schreibst oft von einem Fehler, den du gemacht hast. Aber in deinem langen Eröffnungspost taucht in Wirklichkeit (aus deiner eigenen Sicht!) eine Kette solcher Fehler auf - wenngleich das eine Gespräch, wo du offen darlegst, welche Motive du in ihr vermutest mit dem weiteren indirekten Vorwurf der Oberflächlichkeit, vermutlich wirklich etwas fundamental zerstört hat.

Ich kenne das ein bißchen. In der Schule hatte ich nicht viel Selbstvertrauen und mich selten bei Mädchen irgendwohin getraut. Ich fand mich auch schrecklich unattraktiv, ich will nicht sagen, ich wäre genau in der gleichen Lage wie du gewesen, denn ich war damals im Prinzip schon deutlich attraktiver, als ich glaubte, aber es war eben meine Realität.

In einer Englischklasse saß ich hinter einem ganz süßen Mädel, dass ich schon lange kannte - aber wir hatten jenseits der Schule nie etwas miteinander unternommen. In der Schule haben wir ab und an geredet, aber vermutlich war da nicht viel - ich hab mich da in etwas hineingeträumt. Irgendwann schrieb ich ihr einen Brief, da ich meine Gefühle offenlegte und sie fragte, ob wir was zusammen machen könnten. Sie schrieb mir zurück, dass da nichts wäre und sie nichts für mich empfindet. Daraufhin habe ich meine Enttäuschung und alle meine Selbstzweifel wiederum in einen Brief gepackt und der enthielt ähnliche Passagen wie dein Monolog in ihrer Gegenwart. Mehr war dann nicht, im Prinzip kein Kontakt mehr, aber es war daneben von mir. Ein paar Jahre später gab es eine Geschichte mit einer älteren Frau, da kam es, als sie nicht weiter in die Beziehung wollte, nochmal zu so etwas. Es war wieder völlig daneben und hat dazu geführt, dass wir nie wieder Kontakt hatten. Aber spätestens das war ein Wecksignal.

Seither hebe ich Frauen nicht auf Podeste und mache mich nicht mehr klein. Natürlich habe ich noch Selbstzweifel und weiß, dass ich nicht Brad Pitt bin oder ein ganz toller Hecht mit genialen Zügen, aber für mich stehen Frauen nicht mehr über mir und sie sind auch nicht unfehlbar und ich habe Qualitäten in mir (ich wette, die hast du auch, vielleicht sogar noch beeindruckender wenn man berücksichtigt, dass es dir deine Behinderung nicht leicht gemacht hat), wegen denen ich mich vor fast niemandem beugen muss.

Diese eine Frau idealisierst du. Sie ist nicht perfekt. Und nicht du bist es, der "alles" kaputt gemacht hat. Wenn sie so erwachsen und so toll und passend wäre, würde es anders gelaufen sein. Aber wie oben geschrieben, es ist dennoch auch wahr, dass du sie überfordert hast. Aber sie ist nicht perfekt, sondern z.B. ziemlich dünnhäutig.

Also mein Appell: Vergiss sie. Aber dope dein Selbstvertrauen. Akzeptiere, was du nicht bist, aber sei stolz, was du bist, obwohl du es nicht so leicht hattest wie andere. So eine Ausstrahlung hat Wirkung auf Menschen, auch auf Frauen. Anders gesagt: Eine Prise positive Aggression und Dominanz kannst du ruhig zulassen; wenn du sie nicht in dir hast, wecke sie - wie, das herauszufinden kann ich dir nicht abnehmen.

Das gesagt, wird man den Zweifel (oder neue, nachdem die alten einigermaßen eingedämmt sind) nie ganz los. Aber man lernt auch, sich zu vergeben und sich als geschichtlich gewordenes Wesen, das sich nicht alles ausgesucht hat, zu akzeptieren.

 
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Auch dir vielen lieben Dank für deine Worte @Black_Swan

Ich habe ja schon in meinem Leben sehr viele Abfuhren von Mädels bekommen (Schule, Ausbildung und Arbeit) und jedesmal konnte ich mich schnell davon erholen. Aber diesmal ist es bei der Kollegin was völlig anderes.

Es ist halt frustrierend, wenn man keinen einzigen Schritt voran kommt und man immer am Ende nur als "guter Kumpel" endet und nie zu mehr.

Und bei der Kollegin hatte ich ein sehr gutes Gefühl gehabt, dass es passen / funktionieren könnte, weil wir uns so überragend verstanden haben.

Ich hätte sie damals nicht auf das Date ansprechen dürfen oder damals sagen müssen, "Cool - freue dich schon auf unser Treffen"....klar, irgendwann hätte sie es dann auch rausbekommen, dass ich mehr als nur Freundschaft wollte, aber dann wäre vielleicht das ganze Ausmaß, wie es jetzt ist, nicht so gravierend.

Es ist ja wirklich zwischen uns gar nix mehr. Heute vor einem Jahr war noch alles in bester Ordnung zwischen uns und jetzt herrscht eine "Eiseskälte" - ich komm mir vor, als wären wir ein total zerstrittenes Pärchen, was sich nix mehr zu sagen hat...

Ich muss sie, auch wenn es mir extrem schwer fällt, sie in Ruhe lassen, vor allem, da man sich jeden Tag auf Arbeit sieht...

Ich muss versuchen, jetzt die "Füße still zu halten" und mal mehrere Monate nix machen...von meiner Seite her habe ich genug getan und mehr als mich bei ihr entschuldigen kann ich nicht machen...

 
Ja, ich verstehe deine Lage.

Die Frau hat sicher neben berechtigten Kränkungsgefühlen wegen deines Monologes auch ein schlechtes Gewissen dir gegenüber (vielleicht hast du mit deinen Worten sogar teilweise ihre Ansichten aufgedeckt!), das sie nur unterdrücken kann, indem sie dich wie Luft behandelt. Vielleicht hat sie es auch deswegen, weil sie dich wie Luft behandelt – ihre Maßnahme ist „more of the same ignorance“. Es ist psychologisch glaube ich äußerst kompliziert. Und gut geht es ihr damit bestimmt auch nicht. Aber du bist nun mal der Dämon für sie – irgendwie muss man ja mit diesem ganzen Cocktail an Kränkungen ohne Möglichkeit zur Flucht klarkommen…

Aber ich glaube nicht, dass da noch was zu retten ist. Sie kann dich, glaube ich, „nicht mehr sehen“ und wenn sie könnte, würde sie auch noch weiter weg wechseln.

Was ich nicht fair finde, ist, dass sie dich vor dem Chef da bloßgestellt hat.

Ich sehe es daher so: Entweder du entwickelst dich und wirst „hart“, oder, auch wenn es nicht leicht ist, du suchst dir eine neue Arbeitsstelle – natürlich nach Möglichkeit eine noch bessere, damit du als Gewinner hoch erhobenen Hauptes gehst. Denn das wird nicht einfach aufhören und so wie es aussieht, werdet ihr erstens kein klärendes Gespräch haben und zweitens, selbst wenn es sich mal ergeben würde, glaube ich nicht, dass es wirklich eure Lage klären würde. Dieses „wie Luft behandeln“ könnte sich ganz leicht wieder einstellen.