meine Einsamkeit

Strickwolf

Erfahrener Benutzer
07. Aug. 2007
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Hallo,

Ich fühle mich schrecklich einsam. Vor kurzem ging es mir so schlecht, dass ich auf die Notaufnahme einer Klinik musste, da ich mir sonst etwas angetan hätte. Ich weiß das Einsamkeit ein Teufelskreis ist und bei mir kommen Depressionen erschwerend hinzu. Aber ich schaffe es allein nicht aus diesem Kreis heraus, deshalb drängt es mich, hier zu schreiben wie es mir geht.

Ich hatte noch nie eine Beziehung. Immer war da der schattenhafte Geist der Depression der über all diesen Versuchen stand. Im allgemeinen scheinen mich Frauen auch gar nicht wahrzunehmen. Ich glaube nicht das ich mir das nur einbilde, aber ich bin auch nicht gerade der maskuline Typ. Nicht muskulös oder breit, sondern schon immer jemand der aus der Reihe tanzt.

Ich versuche meine Depression aktiv zu behandeln, Medikamentenwechsel und Therapien am laufenden Band, aber das ist einfach nicht das leben. Ich bezweifle das ich jemals wieder ein Standbein habe, wenn ich alleine bin.

Ich möchte einfach nur Kontakte und zwar mehr als nur das Internet. Ich möchte auch von Frauen wahrgenommen werden, sogar ablehnung wäre ok, zumindest irgendeine Gefühlsregung, sodass ich mich existent fühle.

Ich sehe mich als jemanden der es Wert ist geliebt zu werden und der selbst ein sehr liebenswürdiger Mensch ist. Liebenswürdig aber leider eben auch krank.

Das ist viel, aber das gehört zum leben, dass man nicht alleine ist.

 
Das wäre ja schlimm, wenn man muskulös sein müsste, dass man wahr genommen wird. Ist sicherlich nicht so. Ich glaube auch, dass du ein liebenswürdiger Mensch bist. Warum das niemand erkennt? Ja, das fragte ich mich auch schon. Ich weiss natürlich nicht, wie sich deine Depressionen gegen aussen ihn zeigen. Kann natürlich sein, dass sich dadurch ein "Abwehrverhalten" bildet. Kämpfe und werde wieder gesund!!

 
Ich kann dich verstehen. Mein Ex-Freund ist auch depressiv. Auch wenn ich die Beziehung zu ihm nie als eine richtige Beziehung sah. Er ist im Prinzip so ähnlich wie du nur ein paar Jährchen älter.

Kämpfe weiter, du wirst schon jemanden finden, der dich liebt.

Ich habe auch noch keine richtige Beziehung gehabt und bin genauso alt wie du. Also gib die Hoffnung nicht auf.

 
Ja, meine Krankheit bemerken viele Leute. Sie halten es dann für eine Verstimmung und fragen was ich habe. Wenn ich es erkläre verstehen sie es nicht oder wenn sie es verstehen entfernen sie sich und auch wenn sie es nicht verstehen ist es ihnen zu anstrengend mit mir umzugehen.

Das ist das Problem und resultiert dann schnell in Einsamkeit.

Es gibt selbsthilfegruppen, aber auch dort kann ich niemanden kennenlernen. Die leute die da sind reden nur über ihre Probleme und genau davon will ich wegkommen und viele der Leute haben dazu eine so Problematische Umgebung, dass sich keine wirklichen Kontakte knüpfen lassen.

 
Ich komm mal wieder zu dir ins Boot :trost:

Mit meinem Schwarm und mir, das ist auch daneben gegangen und wahrscheinlich wird daraus nichts und ich fühle mich mal wieder nicht als Frau wahrgenommen. Ich kann bald auch nicht mehr, immer diese Einsamkeit, das treibt meine Depressionen in die Höhe. Immer nur Kontakte im Internet, warum nicht im richtigen Leben? Alles läuft immer schief, macht depressiv und belastet nur. Ich kann dir nur immer wieder sagen das du nicht alleine damit bist, obwohl ich weiß das es nicht hilft. Man braucht einfach mehr im Leben als das! Manchmal denke ich mir, ich kann eigentlich sterben gehen und wozu ich überhaupt lebe. Aber wir müssen weiter kämpfen, wir sind noch jung und uns werden noch viele Menschen begegnen und hoffentlich dann auch mal irgendwann jemand, der sich so hammermäßig in uns verliebt und uns endlich die Liebe gibt, die wir brauchen und die wir gerne zurückgeben.

 
Heute war der zweite Schultag nach den Ferien und ich habe mich dem Schulchor angeschlossen, wegen den möglichen sozialen Kontakten. Die Musik ist sehr befreiend, vor allem in meiner Lage. Vielleicht hilft es mir nach den Ferien wieder eine feste Struktur zu haben. Trotzdem fühle ich mich jämmerlich, traurig und schlecht.

Dieses Alleinsein hat fast schmerzhafte Konsistenz. So als wäre da ein kühler, dunkler Fluß der mir mitten durch das Herz geht und anschwillt wenn ich andere Menschen sehe, die nicht alleine sind und glücklich zu sein scheinen. Glück ist kein andauernder Zustand, aber eine Oase der Ruhe in einem Meer des Chaos. Ich wünschte mir eine kleine Verschnaufpause, ein glückliches Lachen, Freunde und schließlich jemanden der mich mag oder liebt, so wie ich eben bin.

Ich unterhalte mich mit jemanden aus meiner Klasse. Sie ist echt nett, auf ihre Art wohl auch eher Außen vor und natürlich hat sie schon längst einen Freund, wäre ja dumm wenn die Leute die ich irgendwie mögen könnte mal allein wären, ha ha.

Ist ja auch nicht mehr als ein Gedankenspiel. Auf Grundlage meiner Erkrankung bin ich anderen Personen gegenüber sehr eingeschränkt. Ich kann viele natürliche Signale nicht so von mir geben, wie es normalerweise vorgesehen ist und wirke dadurch sicherlich nicht besonders anziehend. Allein darüber nachzudenken bekümmert mich schon wieder.

Ich kann in der Musik ein wenig aus mir heraus gehen. Das macht mir Spaß und dennoch komme ich mir vor wie in einem eigenen kleinen Biotop in dem ich ganz alleine bin.

In der Entfernung sehe ich die Inseln der anderen, die ich aus vielerlei Hinsicht nicht zu erreichen vermag.

Ich kann mich dazu äußern, beschreiben, schöne Dinge entwerfen, sogar Kunstfertig sein aber ich bleibe da wo ich bin. Allein. Das scheint irgendwie mein Schicksal zu sein.

Das sage ich so trostlos, weil die Krankheit mich sehr, sehr stark beeinträchtigt und es aus meinen Kraftreserven kaum möglich ist, aus diesem Desaster raus zu kommen, es sei denn ich würde mit dem Leben abschließen, aber auch das erfordert Kraft.

Ich sage das hier und brauche keinen psychologischen Rat, denn ich habe wirklich alles hinter mir. Etliche Medikamente, etliche Therapien. Die sache ist resistent, widerspenstig und so kraftvoll wie ich als Kind einmal war.

Auch frage ich mich woher es kommt.

Mobbing und Gewalt habe ich kennengelernt, aber ich hatte damals nie das Gefühl, dass mich diese Dinge in meinen Grundfesten erschüttern, doch genau das ist passiert. Liegt es daran oder ist es doch etwas ganz anderes, ein rein chemischer Prozess im Gehirn, der sich nicht durch meinen Vitae (?) erklären lässt.

Die Antwort auf die Frage würde wohl kaum etwas ändern.

Die Einsamkeit aber, die tut weh. :confused:

 
Bin ich schon jetzt ein beziehungswrack? Jemand der unfähig ist jemals einer Person nahe zu sein? Ich hatte noch nie eine Beziehung, kann wohl keine haben oder bin aufgrund meiner Umstände ein abstoßendes Negativbeispiel für Frauen- zumindest wäre es wohl besser auch gar keine Beziehung zu wünschen wenn die Frauen so denken- aber anders kann ich mir die absolute Einsamkeit nicht erklären. Manchmal stelle ich mir vor, dass wäre nicht so- jemand würde was Nettes zu mir sagen, aber das ist absurd.

Ein Leben gefangen zwischen Pillen und Depression ist ohnehin alles andere als lebenswert.

Das mache ich nicht mehr lange mit.

 
Hey

sag doch sowas nicht :trost:

Wobei ich dir wirklich jedes Wort nachfühlen kann, denn mir geht es ja nicht anders. Ich denke auch immer ich sollte mich lieber nicht mehr in irgendjemand verlieben, geht doch sowieso wieder schief und wird nicht erwiedert. Wie oft sitz ich hier und denke mir, warum kann nicht mal jemand neben mir sitzen und mich festhalten. Einfach mal halten und mich im Arm nehmen, ich hab den Glauben daran jetzt echt aufgegeben und mit dieser Einsamkeit werden meine Depressionen nie weg gehen, das weiß ich ganz genau.

 
Das sehe ich auch so und wenn du aufgegeben hast, wie soll ich dann noch Kraft haben?

Ich bin nicht dafür geschaffen, allein zu sein und wohl auch nicht dafür nicht allein zu sein.

Es wäre einfach so schön, wenn jemand da wäre, mehr nicht.

 
Ja

Das ist toll, genauso wie ich mich fühle. Ich könnte auch auf mein Echo warten.

Was soll ich denn machen? Was kann ich denn machen, wenn ich schon alles gemacht habe und nichts dabei fühle.

Ich kann mir Linien in die Haut ritzen und es ist mir egal.

Kein Schmerz, keine Freude, keine Trauer, aber wenn ihr wollt könnt ihr alle meine Bestände an Happy-Pillen haben, viel Spaß mit den Nebenwirkungen.

Wahrscheinlich ist es eine stille Bestätigung dafür, dass es stimmt. Ohne Gefühle ist nichts von Wert auf dieser kurzweiligen Welt, warum also nicht jetzt schon gehen?

Ich weiß ja auch schon wie, wird immer klarer.

Das ist AAAA

Anstrengend

mit mir und ich mit mir

Allein und ich mit mir allein

Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und der stetig reißende Fluß

 
lieber strickwolf

ich erlaube mir hier als ebenfalls von depressionen betroffene person eine grenzwertige aussage hinsichtlich deiner hier immer wieder subtil angedeuteten androhungen des suizids....hör auf damit. du schreibst selber, dass du einen realen menschen brauchst, reale liebe und reale zuwendung. depressionen zu verstehen ist schwierig wenn man sie selber nicht hat und mit suizidalen menschen virtuell umzugehen ist noch viel schwieriger.

ich kenne all die dunklen täler, die du durchschreitest, ich kenne die einsamkeit und das gefühl der totalen implosion. aber ich erzähle nur den wenigsten davon, weil nur die wenigsten damit umgehen können.

auch wenn du die krankheit hast, so musst du dennoch auf die andere rücksicht nehmen, wenn du deren erleben thematisierst. das ist schwierig und unfair aber leider die realität.

 
Nein, muss ich nicht.

Das ist Fakt.. Ich habe mir mein ganzes Leben lang so viel Mist, so viel Hass und so viel Gewalt antun und gefallen lassen und bin an einem Punkt angelangt an dem ich nicht mehr zurückstecken werde. Ich habe die Menschen zu hassen begonnen und ich denke, dass sie das zurecht verdient haben. Hier ist also die virtuelle Klagemauer der gepeinigten Seelen, die genau das tun was alle in der Gesellschaft tun. Palavern und bloß keine echten Kontakte knüpfen.

Ich erlebe jeden Tag aufs neue was es mit dem Begriff der gesellschaftlichen Kälte auf sich hat und von wegen subtil... ich deute nichts subtil an sondern will es ganz klar machen. Das ist keine Frage mehr, sondern nichts mehr als ein letzter Hilferuf nach draußen..

Wenn ich mich einsam fühle, gehasst, gequält und alleingelassen, warum sollte ich das dann nicht ausdrücken?

Weil ich damit anderen auf die Füße trete? Meinetwegen sollen deren Füße doch bluten.

Das Leben macht hart und stumpft ab, die Depression noch viel viel mehr, aber das dürftest du ja wissen. Nach einem Meer aus Therapien, Pillen und Menschen mit falschen Versprechungen habe ich eben den "Point of no return" erreicht.

Was aber nicht länger zu stören braucht. Ich wünsche nur das mein Profil gelöscht wird und schwer habe ich es mit dem Abschied ohnehin nicht, weil das nicht ein einziger Mensch wäre, dem ich etwas zurücklassen könnte. Meine Präsenz beschränkt sich als anonyme Figur auf das Netz die genau so schnell verschwindet wie alle anderen auch. Ein Hoch auf den Fortschritt.

Das war's dann auch schon, aber kommt mir ja nicht mit solchen Sätzen, ich habe sie zu oft gehört.

Liebeskummer.. oh mein gott.. er/sie hat mich betrogen, im stich gelassen, geht vielleicht fremd.. oder ich bin mal ab und an einsam..

Das ist ein Witz.

Ich würde alles dafür geben, für diese kurzen momente des Kummers.

Ciao, ich bin raus und zwar endgültig.

Bitte löscht dieses Profil!

 
es geht nicht darum die anderen zu schonen oder die hässlichen seiten der moderen gesellschaft zu beschönigen. es geht darum, die innere flamme am leben zu lassen, mag sie in gewissen momenten oder gar phasen des lebens noch so mikrig sein....

dir steht zu was du willst. sogar suizid. vielleicht magst du aber auch das buch "welchen sinn machen depressionen" von daniel hell lesen. mir hat es hinsichtlich vieler dinge die augen geöffnet.......

 
Nichts ist schlimmer als der absolute Stillstand!

oh ich kann dich so gut verstehen, vielleicht liest du ja doch noch ab und zu hier im Forum. Meine Depressionen und Einsamkeit sind so schlimm, ich will das nicht mehr. Aber ich kann machen was ich will, ich scheiter immer wieder und muss von einer Sache Abschied nehmen, ehe sie wirklich begonnen hat. Ich weiß nichts über ein normales Leben, und dabei verlange ich wirklich nicht viel. Die Welt ist so groß, aber warum gibt es für mich keinen, der mir das gibt was ich gebe, warum funktioniert das bei mir nicht? Ich fühl mich schrecklich leer und leblos, und nein das ist jetzt keine Suizidankündigung, aber ich glaub ich werd keine 30 mehr. Dieser Zustand ist nicht auszuhalten auf Dauer und ein Mensch ist nicht unendlich belastbar.

 
ihr beiden soulpain & strickwolf,

ihr seid keine anonyme person oder nur ein teil der pc welt. ihr seid echte menschen. und auch ihr habt gefühle, wenn zum großen teil auch wohl negative. ihr wünscht euch jemanden, irgendjemanden der für euch da ist. aber woher soll dieser mensch kommen ? wollt ihr warten in eurer ecke ? mit der klinge drohend am hals ? ihr fordert glück aber bietet ungück an ?

das ist nicht böse gemeint. ich versuche nur zu verstehen wie ihr das seht. und wie es für andere aussieht.

ob ihr euch hier abmeldet oder nicht, das ist egal. wichtig ist dass ihr euch findet. dass ihr ins leben findet. viell. ist dieser abschied vom fourm ja das richtige. viell. solltet ihr überhaupt einmal den stecker ziehen ? und hinausgehen ...und in den himmel sehen und euch fragen : was will ich ? und wenn ihr nur ein kleines winziges ziel wisst, dann versucht alles um es zu bekommen.

auch ihr habt ein recht auf glück. ihr müsst es euch nehmen.

also worauf wartet ihr ?

edit: oder vielleicht tauscht ihr mal nummern ? und redet ein wenig ? denn anscheinend habt ihr beide die gleichen ansichten und das ist immer ein guter start einen anderen menschen kennenzulernen .....