Meine erste grosse Liebe - 7 Jahre vorbei

AgentOrange

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23. Apr. 2014
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Es ist jetzt rund 2 Monate her, seit ich mich von ihr getrennt habe.

Und beim Schreiben dieser Zeilen habe ich einen Kloss im Hals. Ich hoffe es bringt mir etwas mir alles einmal von der Seele zu schreiben.

Kennengelernt hatten wir uns im Winter 2006 - ein Paar wurden wir recht schnell darauf, im Frühjahr 2007. Sie war 16, ich 21.

Zu dieser Zeit sahen wir uns nur am Wochenende, manchmal 1-2 Tage, manchmal nur Stunden. Es war die erste Verliebtheit, die uns sämtliche Unterschiede ausblenden liess. Mit Sex haben wir zu Beginn lange gewartet - das kam von mir aus. Danach fielen wir wie die Karnickel übereinander her. Es war die Phase in der für mich viel gepasst hat, ich fühlte mich sicher und frei. Für sie war es wohl etwas schlimmer, mich so selten zu sehen und dass ich emotional recht kühl war.

Im Sommer 2007 fing ich ein Studium, hatte aber eine schwere Phase und es demnach vermasselt. In der Beziehung lief es inzwischen emotional besser - ich öffnete mich nach und nach und sie wurde etwas selbstständiger. Sexuell hatte es sich etwas abgekühlt, war dafür (immer wenn es dazu kam) leidenschaftlich. Sie wollte sich mit mir verloben, was ich aber abgelehnt habe, weil wir immer noch in einer sehr verliebten Phase waren und ich fand, man müsste auch mal eine Kriese überstehen können. Erst dann könnte man sagen ob man wirklich zusammen sein will.

2009 habe ich ein neues Studium begonnen - obwohl ich nicht wusste, wie es mir von der Materie her zusagen würde. Es hat mir nicht zugesagt, ich habe es - nach sehr langem hin und her Überlegen - abgebrochen. Inzwischen bekam ich deshalb von aussen (Eltern, aber auf Freundin) etwas Druck zu spüren. Das machte mir sehr zu schaffen, weil ich auch selber enorm viel Druck verspürte. Es begann, dass ich sexuell keine Lust mehr hatte und auch viel launischer war. Mein Selbstvertrauen war inzwischen quasi gebrochen und nur noch Schein.

Ich habe dann 2011 ein letzes Mal versucht ein Studium zu machen (bin inzwischen noch dabei) und wir zogen zusammen. Die ersten Prüfungen waren der Horror - ich war wohl in 1 Fach knapp und hatte deshalb fast einen Nervenzusammenbruch. Weil das alle (ich, Eltern, aber auch die Freundin) als quasi letzte Chance bezeichneten. Emotional und sexuell habe ich mich spätestens hier komplett abgekapselt und damit eine wichtige Entwicklung bei meiner jetzigen Ex-Freundin verpasst: Sie mochte eine härtere Gangart. Nun begannen zwei schlimme Jahre: Wir stritten uns permanent wegen Nichtigkeiten. Wir wurden gehässig.

Um die Streitereien zusammenzufassen:

Sie warf mir Erfolglosigkeit, Unlust, Trägheit, mangelnden Ehrgeiz und mangelnde Sozailkompetenz vor.

Ich war ihr Undankbarkeit, krankhafte Geltungssucht, Hinterlistigkeit und kindisches teen-Verhalten vor.

Im Februar 2014 - kurz nach unserem 7-Jährigen, habe ich sie gefragt, ob sie eigentlich hofft, dass nach ihrem Studium diese Beziehung zu Ende ist. Das hat sie bejat.

In der Folge habe ich direkt Schluss gemacht. Seither gehe ich durch die Hölle. Emotional ist es eine Achterbahnfahrt.

In den ersten Wochen waren wir noch sehr nahe zusammen - schliefen im selben Bett, haben auch oft gekuschelt, aber uns auch gegenseitig zerfleischt und oft gestritten, bis die Tränen flossen.

Nach einer rabenschwarzen Nacht, in der ich emotional so angeschlagen war (Freund hatte sich das Leben genommen), dass ich wie ein Berserker auf Leute los bin und meine Ex übelst beschimpft habe, ist sie auf's Sofa.

Danach stabilisierte sich alles etwas und mir ging es besser. Nun hatte sie über Ostern wohl einen ONS. Also rund 2 Monate nach unserer Trennung. Der Typ konnte sie wohl so anpacken wie sie es wollte, auch wenn sie den Rest wohl als nicht so toll empfand. Mich zerrüttet das emotional wieder, weil es mir zeigt, was ich ihr nicht geben konnte.

Trotzdem wünsche ich mir noch immer ein tolles Ende für eine eigentlich tolle Geschichte in der wir so viele schöne Momente hatten....

Ich glaube aber nicht, dass ich das noch bekommen werde, zumindest wüsste ich nicht wie.

 
Hi AgentOrange.

Du kannst aber doch glücklich sein über die vielen Jahre, die ihr zusammenwart. Dass sich in der Zeit vieles ändert, ihr Euch auch ist doch nur zu normal und zu verstehen. Die Vorwürfe sind daher sicherlich auch so zu sehen, wie sie hier stehen. Man lebt sich halt mit der Zeit auseinander, wenn man nicht selbst an sich immer wieder arbeitet (leichter gesagt als getan). Auch das ist alles normal.

Dass Du emotinal angeschlagen warst in der einen Situation ist auch vollkommen normal und da kann mir Dir glaube ich keine Vorwürfe machen, wenn solche schlimmen Dinge passieren.

So gesehen sind die Umstände eingetreten, die halt nach einer gewissen Zeit eintreten, wenn sich Beide nicht aktiv bemühen, etwas für die Beziehung zu tun.

Aber, da ihr ja getrennt seid, kann sie machen was sie will. Auch wenn es nur 2 Monate her ist. Da musst Du leider durch.

Freue Dich über die gemeinsamen Jahre und lerne daraus für ein nächstes Mal. :super:

Der vorletzte Satz ist wichtig. ... bis auf das "tolle Ende". Das kann man nunmal nicht einfordern, sondern hinnehmen wie es ist.

 
Ganz einfach: Du bist vollkommen unzufrieden mit Deinem Leben, Du bist zu einem frustrierten Mensch geworden und nur vor Augen, was Du alles nicht geschafft hast, was Du schaffen wolltest. Du und Deine Ex, ihr zieht Euch gegenseitig runter, macht Euch gegenseitig kaputt, von Harmonie kann da keine Rede mehr sein. Ja, Du sehnst Dich nach ihr und hängst an Deinem aller grössten Wunsch, nämlich, dass eines Tages der Tag X kommst, wo Du und Deine Ex ein harmonisches Leben führt, doch dazu wird es niemals kommen, da habt ihr zu viel zerstört, zu viel böses Worte benutzt, zu viel Gemeinheiten gesagt, dieser Zug ist abgefahren und jeglicher Versuch Eure Beziehung zu retten endet immer wieder in einem Desaster.

Zuerst musst Du Dein Leben aufräumen, ein Ziel vor Augen haben und zur inneren Ruhe finden und und nach Deiner Zufriedenheit Ausschau halten; das Vergangene ist Vergangenheit, da ist nichts mehr zu retten.



 
Hallo Helge

Du hast recht, sie kann machen was sie will. Ich bin übrigens nicht der Typ, der ihr das Missgönnt oder sie davon abhalten will.

Auch freue ich mich, dass wir oft eine schöne Zeit hatten - das grösste Problem ist, dass ich mit ihr zusammen sein will. Dieser Wunsch tritt manchmal in den Hintergrund, da wir uns aber oft sehen (wir wohnen ja noch zusammen), bricht es immer wieder raus.

Hallo Nilay

Eine sehr ehrliche Antwort. Vermutlich hast du in vielen Punkten recht. Allerdings bin ich mit meinem Leben durchaus nicht unzufrieden - im Moment (bis auf den Liebeskummer) fühle ich mich sehr gut.

Ich möchte ein stabiles, ruhiges Leben führen - bevor wieder die Chance besteht, mit jemandem (vielleicht sogar mit ihr?) glücklich zu werden. Dass es mit ihr nicht mehr klappt, wenn wir nicht vergeben und vergessen können ist sicher wahr.

Das sehe ich ähnlich. Zufriedenheit und Zuversicht dürften so oder so der Schlüssel sein.

/e:

Da ich jetzt per zufall ein paar ältere Posts gelesen habe:

Auch bei mir begann es mit dem unverbindlichen Gespräch nach "Pause" oder "offene Beziehung".

Ich sehe da ziemliche Schnittstellen... Verflucht.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo AgentOrange

Ich erkenne viele Parallelen zu meiner ersten Beziehung - auch wenn es nicht genau miteinander zu vergleichen ist. Wir waren insgesamt 9 Jahre zusammen, haben uns in der Mitte aber für 3 Jahre getrennt. Wir waren beide jung als wir uns kennen lernten (17/16), hatten auch erstmal 1 Jahr keinen Sex (was wohl der emotionalen Bindung zu Gute gekommen ist) und danach gemeinsam unser 1. Mal. Wie das halt so ist in diesem Alter, man verändert sich. Man macht viele verschiedene Dinge (Beruf, Ausbildung, Studium) und beide verändern sich stark, lernen viele neue Leute kennen, pflastern ihren zukünftigen Weg. Nach dieser 1. Trennung gings mir ähnlich wie dir. Beide entwickelten sich total unterschiedlich, ich war damals mit meinem Leben nicht sehr zufrieden. Sie voller Tatendrang und Energie. Schlussendlich, nach vielen schwierigen Monaten, mussten wir uns eingestehen, dass beide ihren Weg gehen müssen. Ich war irgendwie aber noch nicht bereit dazu. Habe sie noch oft gesehen, was sehr schmerzte. Wusste von ihren Treffen etc., was mich richtiggehend fertig gemacht hat. Ich war eifersüchtig, und doch wollte ich die Beziehung nicht mehr.

Nach 3 Jahren ohne Kontakt kamen wir mehr durch Zufall wieder zusammen, beide 3 Jahre älter, reifer, weiter, ausgetobt. Auch da gabs schlussendlich eine Trennung, aber eine ganz andere. Voller Verständnis, Liebe, Vertrauen und den besten Wünschen für die Zukunft des anderen. Wir hatten eine 2. Chance erhalten - und sie nicht genutzt. Und das ist in Ordnung.

So wie in meinem Fall 1 scheint es bei euch zu sein. Ihr habt euch beide weiterentwickelt, aber nicht in die selbe Richtung. Lass sie los. Wünsche ihr das Beste. Und lass die Zeit deine Wunden heilen. Vielleicht will es einmal der Zufall und ihr begegnet euch wieder. Und liebt euch wieder. Aber das hast du nicht zu beeinflussen.

Viel Glück

 
Hallo Bobby077

Ja, ich stimme dir zu. Ich möchte das sogar.

"Problem" dabei ist, dass wir uns eigentlich gegenseitig wieder treffen wollen (sie will auch ein Datum setzen) um zu schauen, was noch geht.

 
Ich denke, dass es euer Leben nicht vereinfacht, wenn ihr euch wieder und wieder trefft. Beide brauchen wohl etwas Abstand, Zeit für das eigene Leben. Und mit Zeit meine ich nicht 2 Wochen. Vermutlich auch nicht 2 Monate. So etwas dauert. Manchmal müssen sich beide dafür entscheiden, ihren eigenen Weg zu gehen, gerade WEIL man sich liebt. Weil man weiss, dass diese Liebe zu sehr schmerzt und beide wegen den ewigen Reiberein am Ende sind.

In meinem Fall: Ich liebe meine Ex irgendwie heute noch. Ich denke, sie mich auch. Und zwar für die gemeinsame Zeit, für das, was wir uns gegeben haben und für die Art und Weise, wie wir auseinander gegangen sind. Aber es ist nicht die Art Liebe, wie man sie seinem Partner entgegen bringt. Es ist was anderes. Ein Mix aus Dankbarkeit, Respekt und Zuneigung. Nicht die Art Liebe, die den ganzen Raum im Herzen ausfüllt. Es ist ein kleiner Fleck im Herzen, der für immer und ewig besetzt sein wird. Aber ausreichend Platz für viel, viel anderes lässt.

 
Gestern hat's mich nochmal zerrissen.

Ich hab ihr geschrieben, dass ich möchte, dass sie so schnell wie möglich auszieht, weil ich es so einfach nicht mehr schaffe. Ich bräuchte Distanz sonst würde ich mir immer die dumme, naive Hoffnung machen es könne nochmals was werden.

Sie hat das als Rausschmiss interpretiert. Und denkt, dass es wegen ihrem ONS war - das war vielleicht der letzte Tropfen, aber nicht der Hauptgrund. Sie ist nun sauer und verletzt, vielleicht auch zu Recht.

Jedenfalls habe ich nun 2 Gewissheiten:

1. ich komme wahrscheinlich so lange nicht über diese Phase des extremen Trennungsschmerzes weg, solange sie nett zu mir ist und in meiner Nähe - ich hoffe so einfach, auch wenn es nicht rational ist.

2. je mehr wir uns sehen, desto mehr zerfleischen wir den Kadaver unserer vergangenen Beziehung, bis nichts mehr bleibt ausser Wut und Schmerz. Das will ich nicht.

Zusätzlich habe ich für mein eigenes Leben auch zwei Entscheidungen gefällt:

1. immer, wenn ich traurig bin stürze ich mich in Arbeit - ob Schule oder Beruf ist ganz egal.

2. ich lasse professionell abklären ob bei mir eine neurologische Störung vorhanden ist, denn meine Verlustangst ist absolut abnormal stark (und auch andere Probleme).

 
Hallo AgentOrange,

ich habe bisher nur mitgelesen, muss dir jetzt aber sagen:

Das hast du absolut richtig gemacht! Alle Achtung! :] :klatsch:

Das war sicher kein leichter Schritt für dich, aber der einzig richtige, damit du beginnen kannst, Abstand zu gewinnen und alles zu verarbeiten.

Liebe Grüße und alles Gute für dich

biene

 
Hallo Bienemaja

Ja, das hoffe ich auch.

Es schmerzt unheimlich, es ist mein letzter Funken Hoffnung auf ein "Happy end" der mit ihr gehen wird. Zumindest vorerst.

Aber es stimmt was man sagt, eine kaputte Beziehung sollte man erst ruhen lassen. Ich will sie noch immer, aber ich werde diesen Willen nicht bekommen.

Und wenn ich wenigstens in diesem "Willen" konsequent sein will muss ich wieder ich selbst werden.

Auch wenn es mir (noch) unendlich schwer fällt: Ich stelle auch jegliche unnötigen SMS, etc. ein. Ich reisse diese Brücke wohl ein, muss das tun.

Wenn ich alleine, mit jemand Anderem oder mit ihr irgendwann nochmals glücklich sein will, dann muss das jetzt sein.

 
Ja, genau. Was die Zukunft bringt, weiß man nicht. Ob ihr noch einmal zusammenfindet, oder ob du irgendwann eine neue Liebe findest. Aber ich kann dir nur sagen, was ich denke: Das ist der richtige Weg!! Und ich habe wirklich großen Respekt vor dir bzw. dass du das jetzt durchziehst!! Halte durch und bestimmt wird es dir schon bald besser gehen...jeden Tag ein bisschen mehr!

Hab trotz allem einen schönen Tag!

biene

 
Vielen Dank.

Ich versuche jetzt - solange wir uns noch sehen "müssen" sowohl Konversation als auch sonstigen Kontakt auf ein Minimum zu beschränken.

Wie hab ich es in einem ähnlichen Thread gelesen? Kämpfen ist oft ein Hinterherlaufen und das ist nicht nur unattraktiv sondern sogar selbstzerstörerisch...

 
1. ich komme wahrscheinlich so lange nicht über diese Phase des extremen Trennungsschmerzes weg, solange sie nett zu mir ist und in meiner Nähe - ich hoffe so einfach, auch wenn es nicht rational ist.

2. je mehr wir uns sehen, desto mehr zerfleischen wir den Kadaver unserer vergangenen Beziehung, bis nichts mehr bleibt ausser Wut und Schmerz. Das will ich nicht.
Aus meiner Sicht die absolut richtigen Schlüsse. :super: Solange sie noch bei dir wohnt, wirst du nicht aus diesem Strudel rausfinden.

 
Ja das stimmt wohl. Ich bin zur Zeit ungefähr in der entgegen gesetzten Position - also ich habe mich getrennt (nach 10 Jahren) und bin ausgezogen und er will/wollte mich zurück. Ich denke, dass ich sofort ausgezogen bin hat es für ihn wenigstens ein kleines bisschen leichter gemacht.

Ich hoffe für dich, dass sie jetzt auch ganz schnell ihre Sachen packt. Und eigentlich sollte sie auch keinen Grund haben, sauer zu sein!!!

 
Es sind nun einige Tage ins Land gezogen.

Meine Gefühlslage hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Ich fühle mich unglaublich leer.

Wir gehen uns so gut aus dem Weg wie es geht - es ist bei beiden eine Zweckentscheidung, aber es fällt ihr leichter als mir (kein Wunder, ihr Wille war schon seit einigen Jahren stärker als meiner).

Ich kämpfe im Moment vor allem mit der Einsamkeit, weil sie da ist aber sich von mir zurückzieht. Ich verstehe es aber auch und versuche auch möglichst wenig Kontakt zu halten.

Dann gibt's wieder andere Momente (z.B. liess sie schon mal absichtlich ihre Kleider vor mir fallen), die mich total verstören.

Vor wenigen Wochen hatte ich noch an Plänen gebastelt, sie irgendwie wieder zurück zu gewinnen. Das habe ich aufgegeben.

Ich kann mir zwar eine Reunion wieder vorstellen, aber ich muss mich erst selbst wieder gut finden.

Die Hoffnung darauf ist vielleicht nicht so gross (also auf die Reunion), aber auch nicht klein, denn was uns lange Zeit verband ist auch heute noch da.

Dazu kommen wie schon erwähnt nun auch psychologische und neurologische Abklärungen.

Danke für alle, die mir helfen wollten und noch wollen.