Meine Ex-Freundin? Meine Depression...?

Lunaris85

Erfahrener Benutzer
18. Apr. 2004
601
0
0
hallo miteinander...

ich habe ein ziemlich schwieriges problem (sind die eigenen nicht immer die schwierigsten?). meine exfreundin (die sache ist über 4 jahre her, hatte sehr lange dran zu kauen) entwickelt zu mir zur zeit wieder ein sehr gutes freundschaftliches verhältnis. ich bin für sie ein mensch, mit dem sie über alles mögliche sprechen kann. sie kann mir alles mögliche im vertrauen erzählen und ich kann das auch für mich behalten. ich kann mir bei ihr auch alles mögliche von der seele reden. nur eines nicht...

3 jahre lang habe ich probleme mit meinen gefühlen ür sie gehabt. ich habe sie lange zeit geliebt, was nicht erwiedert wurde. sie hat mich während unserer beziehung auch nicht gerade sehr gut behandelt. das war eine beziehung die mich bis jetzt sehr stark geprägt hat. ich zweifelte an mir selbst, dachte über selbstmord nach, fing an mich mit philosophischen fragen und themen zu befassen... und zu guter letzt habe ich es nie geschafft mich einer frau auf beziehungsebene anzunähern. ich hatte angst (habe diese immernoch) mich wieder einem menschen zu öffnen, wieder verletzt zu werden, wieder in eine solch tiefe depression zu fallen.

die trennung verlief so: sie kommt in einer 5minuten-pause während der schule zu mir und sagt 'ich glaub ich brauch ne pause'...

wir haben nie darüber gesprochen...

ein jahr später (langsam war wieder etwas kontakt da, ich liebte sie immernoch. sogar mehr als zuvor) habe ich sie gefragt, ob wir es nicht noch einmal versuchen sollten. reaktion: 'ach weißt du... ich liebe dich... aber als einen freund'

ok, das war ein harter schlag. zwei weitere jahre hatte ich liebeskummer und depressionen. und immernoch hatten wir nie ein wort darüber verloren, wie das in der beziehung damals eigentlich abgelaufen ist. ich habe es nie verstanden wie sie mich so behandeln konnte. akzeptieren wollte ich es nie.

ein jahr lang habe ich mich dann von der liebe losreißen können und habe mich in ein anderes mädchen neu verliebt. daraus ist (bis jetzt?) nichts geworden, wie man bei 'mehr als freundschaft war nie drin' nachlesen kann. kurz danach, diesen sommer hatte ich wieder leichte gefühle für meine ex, oder besser: ich wußte nicht, wie ich für sie empfinde. dieses gefühl ist jetzt definitiv weg. ich bin mir eigentlich (besonders nach heute abend) sicher, dass ich keinen 'rückfall' mehr erleiden werde.

zurück zum ausgangspunkt: es entwickelt sich wieder eine freundschaft zwischen uns. heute hat mich meine ex mal wieder angerufen, war den ganzen tag bei mir (wir haben uns eher über belanglose sachen unterhalten) und heute abend waren wir zu zweit im pub. ich habe mich wirklich noch nie so gut mit ihr unterhalten. wir haben uns über gott und die welt, den sinn des lebens, philosophische themen und so stundenlang unterhalten. auch über beziehungen haben wir uns unterhalten. sowohl über freundschaften als auch über partnerschaften.

ich glaube, dass ich mit meinen problemen was frauen angeht erst zurecht kommen werde, wenn ich mich mit ihr über die letzten 4 jahre unterhalte und wie sie mein leben geprägt hat. ich möchte, dass sie weiß was sie für mein leben bedeutet und wieviel mir an ihr liegt. ich kann es aber nicht. ich kann es ihr nicht sagen. dazu muss man sagen, dass sie zur zeit generell probleme mit freundschaften hat und feststellen musste, wer eigentlich ihre freunde sind, bzw. dass sie kaum (kaum ist dabei fast schon übertrieben [aus ihrer sichtweise]) richtig gute freunde hat.

wenn ich jetzt auspacke und ihr sage, dass sie mein leben in den letzten 5 jahre geprägt hat (da hab ich sie kennengelernt) und ich ohne sie wahrscheinlich ein ganz anderes leben geführt hätte, möglicherweise eins ohne diese depression (was aber natürllich auch nicht sicher wäre), dass ich sie 3 jahre lang über alles geliebt habe, dass ich heute noch befürchten muss, wieder rückfällig zu werden, dass ich mich wegen der geschichte mit hab in anderen bereichen meines lebens hab hängen lassen. wie würde sie reagieren? was würde sie machen? was würde sie sagen? was wenn unsere freundschaft dann wieder kaputt ist? wenn sie sich die schuld an allem gibt? ich weiß ja selber nicht, wie ich reagieren würde, nachdem ich es ihr gesagt habe. ich weiß nichteinmal ob es was bringen würde. ich glaube aber, dass ich irgendwann mit ihr darüber reden muss, um mit mir selbst ins reine zu kommen. aber kann ich ihr das zumuten? kann ich für sie schon längst vergangene geschichten einfach so wieder rauskramen?

am liebsten hätte ich es ihr heute abend schon gesagt, ich hätte auch die gelegenheit dazu gehabt, aber ich möchte sie nicht einfach vor den kopf stoßen. ich glaube es würde sie überfordern, wenn ich sie mit meinen seelischen problemen von über vier jahren zumüllen würde...

aber ich habe auch angst einen fehler zu begehen, wenn ich das thema mit ihr nie ausdiskutiere. es steht schon seit jahren unausgesprochen im raum... ich will nicht, dass es das mein ganzes leben lang tut...

der punkt über den ich mir gedanken mache ist:

mute ich ihr zuviel zu, wenn ich es ihr sage?

es ist jetzt ein bisschen länger geworden, als gedacht, aber ihr könnt euch vielleicht jetzt besser vorstellen, wie es in mir aussieht...

lg lunaris

 
enn ich jetzt auspacke und ihr sage, dass sie mein leben in den letzten 5 jahre geprägt hat (da hab ich sie kennengelernt) und ich ohne sie wahrscheinlich ein ganz anderes leben geführt hätte, möglicherweise eins ohne diese depression (was aber natürllich auch nicht sicher wäre), dass ich sie 3 jahre lang über alles geliebt habe, dass ich heute noch befürchten muss, wieder rückfällig zu werden, dass ich mich wegen der geschichte mit hab in anderen bereichen meines lebens hab hängen lassen. wie würde sie reagieren?
Das kannst Du ihr nicht sagen. Aus folgenden Gründen:

1. Sie ist nicht der Grund dafür, dass Dein Leben in den letzten Jahren so verlaufen ist. hättest du nicht emotionale Probleme und könntest besser loslassen, wären die Geschichte für Dich nie so verlaufen. Es gehört auch dazu, solche Dinge zu verarbeiten. Es ist normal, dass man nach einer Trennung leidet. Zu einer Trennung hätte aber auch ein Prozess Deinerseits gehört, dass Du loslässt.

2. Selbst wenn Du immer noch davon überzeugt bist, dass sie der Grund ist, so würdest Du mit einer derartigen Offenbarung alles zerstören, was an Freundschaft da ist. Sie hat sich nichts zuschulden kommen lassen- sie hat sich halt getrennt - und einem Menschen eine derartige Verantwortung aufzubürden ist

- egoistisch

- falsch

- und völlig kontraproduktiv.

Wenn Du immer noch unter der Geschichte leidest wird es Zeit, dass Du Dich fragst, wo Deine eigentlichen Probleme liegen. Die können nicht in ihr liegen. Vielleicht kannst Du mit Trennungen /Verlassen überhaupt besonders schlecht umgehen.

All diese Gründe, die in Dir liegen, haben mir ihr nichts zu tun. Es ist normal, dass man nach einer Trennung leidet. Da hängt auch der Partner mit dran. Aber über die Trennung und den unmittelbaren Trennungsschmerz hinaus dem anderen die Schuld für ein nichtgelebtes Leben in die Schuhe schieben zu wollen kann so nicht richtig sein!

 
danke für die antwort!

dass sie nicht der grund ist weiß ich. aber durch die geschichte die ich mit ihr erlebt habe (und es war kein einfaches ich mach schluss, auch wenn es sich nach meiner schilderung so angehört hat) bin ich so geworden, wie ich heute bin.

dass meine probleme hauptsächlich von mir aus kommen weiß ich auch sehr wohl. ich sehe in einer aussprache aber eine möglichkeit, an diesen problemen zu arbeiten. das klingt egoistisch, ist es auch. da bin ich vollkommen deiner meinung. ich muss mich hier aber nicht verteidigen, da ich nämlich für gewöhnlich ein unegoistisches leben führe. das ist eines meiner hauptprobleme. ich bin nicht egoistisch genug. ich kann nicht nein sagen und ich fresse alles in mich hinein.

ich habe in keinster weise vor, ihr die schuld für mein leben in die schuhe zu schieben. so dumm bin ich nicht. das habe ich aber auch nie behauptet, oder?

mich stört nur, dass ich sie nicht so richtig mit freundschaftlichen augen sehen kann, weil da immernoch diese ungeklärte sache in meinem hinterkopf rumschwirrt. ich liebe sie nicht mehr. ich habe mittlerweile auch losgelassen, aber gerade dadurch dass es nie eine aussprache gab konnte ich früher nie loslassen. ich habe angst, dass ich dieses problem immer wieder haben werde, wenn ich mich nicht mit ihr ausspreche.

vielleicht lieg ich auch völlig falsch und muss gar nichts klären. vielleicht lösen sich meine probleme alle auch ohne dass ich irgendwo anfange zu versuchen sie zu lösen. vielleicht hab ich in wirklichkeit auch nie losgelassen sondern belüge mich mein leben lang einfach selbst, um nicht verrückt zu werden... (entschuldige den zynismus...)

lg lunaris

 
Och Lunaris ..

ich sag's mal so - Du hast da eine Freundschaft, die Du so nie h aben wolltest. Du wolltest immer etwas anderes als diese Freundschaft, nämlich eine Beziehung. Diese Freundschaft wird Dich ohnehin nicht glücklich machen.

Von daher..

wirst Du sie wohl auch risikieren können.

Und dann zwei weitere Jahre darunter leiden, als Mensch zurückgewiesen worden zu sein (entschuldige den Sarkasmus).

Du wirst etwas kaputtmachen, wenn Du die Dinge so sagst wie Du sie in der ersten post formuliert hast.

Die Frage ist, ob sich auf dieser verbrannten Erde vielleicht eine echte Freundschaft entwickeln kann. Ich denke dass die Chancen dazu durch diese Aussprache nur auf Deiner Seite steigen.

Vielleicht findest Du ja doch Dein Seelenheil..

ich texte früher oder später immer alle zu mit dem was ich gerade denke.. ab und an tuts mir leid aber so boese irreparable Dinge sind selten. Ist doch auch gut für den anderen zu wissen, woran er ist.

Mir gehts immer besser, wenn ich die Dinge durchgesprochen hab mit denen die sie nicht angehen (fuer Argumentationsstoff) und denen die sie angehen (fuer eine Loesung).

Good luck

Moege die verbrannte Erde Deine nackten Fuesse waermen.

 
ich WOLLTE eine beziehung. das stimmt. jetzt will ich die nicht mehr. warum sollte mir nichts an einer freundschaft liegen? ihr liegt auch etwas an einer freundschaft. sie weiß aber nicht, dass es so nie eine geben kann. ich könnte eine aufrichtige freundschaft zu ihr nur durch eine aussprache aufbauen, auch wenn dann auf der verbrannten erde erst mal kein gras mehr wächst. aber ist verbrannte erde nicht ausgezeichneter dünger?

das problem mit dem leute zutexten ist, dass das gegenüber meist nicht nachvollziehen kann, wie es zu so einer meinung kommt und warum es gesagt wird. oft zerstören solche diskussionen auch mehr als sie retten können. es ist für mich (mit meiner subjektivenmeinung) schwer abzuwägen, wie es bei einer solchen aussprache wäre...

deshalb bin ich ja auch für jede meinung dankbar.

wenn ich auf die freundschaft mit ihr verzichten würde müsste ich den kontakt voll abbrechen (ich gehe übrigens in die selbe klasse wie sie) und sie würde wegen mir verletzt. kann ich das verantworten? wenn ich es ihr sage helfe ich mir damit vielleicht selbst aber verletze sie vielleicht auch. kann ich das verantworten? wenn ich es in mich hineinfresse verletze ich mich weiter selbst. das wär am einfachsten bringt mich aber auch auf keinen fall weiter. kann ich das verantworten?

lg lunaris

 
wenn ich jetzt auspacke und ihr sage, dass sie mein leben in den letzten 5 jahre geprägt hat (da hab ich sie kennengelernt) und ich ohne sie wahrscheinlich ein ganz anderes leben geführt hätte, möglicherweise eins ohne diese depression (was aber natürllich auch nicht sicher wäre), dass ich sie 3 jahre lang über alles geliebt habe, dass ich heute noch befürchten muss, wieder rückfällig zu werden, dass ich mich wegen der geschichte mit hab in anderen bereichen meines lebens hab hängen lassen.
ad 1) ohne sie ein anderes Leben geführt, wahrscheinlich ein glücklicheres

Wem gibt es etwas, wenn Du ihr dies sagst?

ad 2) dass Du sie über drei Jahre geliebt hast

Ich sehe nichts, was dagegen spräche, ihr dies zu sagen

ad 3) dass du befürchten musst, wieder rückfällig zu werden

Ich denke, dass hier ein Problem liegt. Denn damit bist Du auch kein vertrauenswürdiger Freund mehr. Du könntest Dich verlieben und damit die Freundschaft in Frage stellen. Den Freundschaftspakt damit brechen. Weil einen Freundschaftsbruch stellt so etwas schon dar. Ich kann Dir im Moment nicht näher begründen, warum ich das so empfinden würde, aber ich denke schon, dass da etwas dran ist.

Welche Zielrichtung hat das? Zu gucken, ob sie nicht vielleicht doch wieder etwas von Dir will?

Nach 4 Jahren wird es Zeit loszulassen, wenn bisher immer ein so dezidiertes Nein kam.

ad 4) dass Du Dich wegen der Geschichte in anderen Bereichen hast hängen lassen

Wieso musst Du ihr denn das sagen? Das klingt für mich schon ein wenig danach, als würdest Du ihr die Verantwortung dafür aufbürden wollen.

 
ich bin in einer ähnlichen Situation wie Lunaris, ich ahb auch die depressions phase gehabt, bin gerade wieder am aufbauen was kaputt gegangen ist. Dazu gehört eigentlich auch die Freundschaft zu ihr, aber genau wie Lunaris hab ich angst davor.

Sie beschwert sich shcon, dass ich mich kaum melde und nichts mit ihr unternehme. Aber ich kann mich nicht mit ihr treffen ohne das ich denke wie falsch das ist, es ist keine freundschaft, weil ich nicht ehrlich bin.

Ich müsste alles erzählen, wirklich alles, da kann man auch nichts weglassen oder die wahrheit verbiegen, das nennt man ugs. "reinen tisch machen". Wenn sie danach immer noch freundschaft will, weiss ich das es was wird, doch momentan hintergehe ich unsere freundschaft, weil ich es nicht sage.

hmm...warum ich nichts sage? Man kann sowas nicht rüberbringen ohne das sie denkt das man ihr die schuld gibt, auch wenn es nicht so ist. Ich würde sie damit auch sehr verletzen, sie wird wahrscheinlich sauer sein das ich es ihr erzählt habe. Und dann ist da meine größte angst, sie wäre die erste die alles hören würde, und ich weiss nciht wie sie mit dem wissen umgeht, ob sie es für sich behält oder ihren freunden (zum teil auch meine freunde) weiter erzählt.

"ich will ihr nicht wehtun. aber ich tus schon die ganze Zeit."

mfg

FreeZarD

 
@djinny:

wahrscheinlich würde es darauf hinauslaufen, dass ich ihr sage, dass ich so keine freundschaft mit ihr führen kann, weil es zuviel gibt was sie nicht weiß. dass ich depressiv bin und zu leicht rückällig werden kann (ihr das zu sagen hätte die zielrichtung den kontakt vorerst abzubrechen, dafür zu sorgen, dass sie mich nicht mehr anruft; dass ich keine chance mehr bei ihr habe weiß ich. und wenn es anders wäre wollte ich auch keinen neuanfang mit ihr) und zuviel schlechte erinnerung mit ihr verbinde, wofür sie aber nichts kann. auf dieser basis ist eine freundschaft einfach nicht möglich. zumindest jetzt.

wenn ich es ihr nicht sage ist es genauso ein vertrauensbruch, weil ich ja jede handlung ihr gegenüber darauf abstimme, dass sie nie etwas merkt. objektiv könnte ich ihr gegenüber wahrscheinlich auch nie sein.

zu ad4): nachdem ich mir das jetzt nochmal durchgelesen habe muss ich dir recht geben. ich weiß auch gar nicht warum ich es geschrieben habe... ich würde das so nie zu ihr sagen.

lg lunaris